Jeden Samstag

August 23

Es ist Samstag, viertel vor zehn, und ich liege noch im Bett. Du bist schon aufgestanden und stehst wahrscheinlich gerade in der Küche. So geht es jede Woche. Montag bis Freitag sind wir meist ein normales Paar, gehen zur Arbeit, kaufen ein und haben nur wenig Zeit für unser gemeinsames Spiel. Doch am Samstag ist es anders, dann bist du mein auf eine ganz besondere Art. Du bist nicht einfach meine Freundin, meine Partnerin, meine Geliebte, sondern mehr. Am Samstagnenne ich dich ‚Sklavin‘ und du genießt es, wenn ich das tue, denn dann geht dir das Herz auf, während dein Blick zu Boden sinkt. Ja, am Samstag bin ich dein ‚Herr‘ und der ganze Tag gehört unserem Spiel.

Auch ich stehe jetzt kurz auf und gehe ins Bad, um mich frisch zu machen. Während ich über den Flur gehe, höre ich, wie du mit Pfannen und Geschirr hantierst. Sicher könnte ich jetzt zu dir gehen, doch ich will dich erst sehen, wenn du bereit bist. So steige ich lieber zurück ins Bett, lege mein Kissen hoch und setze mich halb auf, um auf dich zu warten. Die Tür lasse ich für dich auf.

Auf einmal verändern sich die Geräusche. Ich höre nackte Füße, die kontrolliert über den Boden schreiten. Dann stehst du im Türrahmen, schön wie immer. Dein Haar ist zum Dutt hochgesteckt, der dich größer erscheinen lässt. Einen Moment lang mustere ich dich, die schlanken Beine, deine weichen Brüste mit den zartrosa Nippeln. Du hast für mich alles freigelegt, denn meine Sklavin präsentiert sich jeden Samstag für ihren Herren. Um deinen Hals trägst du bereits das schwarze Lederhalsband, welches das Symbol für deine heutige Rolle ist und in der Hand hältst du dasselbe Tablett wie jede Woche und wie immer schaust du demutsvoll nach unten. Erst als ich dir die Erlaubnis gebe, betrittst du den Raum.

Wir haben lange an diesem Ritual gefeilt und es eröffnet unseren Samstag. Direkt am Morgen begegnen wir uns in unseren Rollen, die uns nicht wie Rollen vorkommen, sondern wie unsere eigentliche Natur. So nah fühlen wir uns, wenn wir den Stress der Woche vergessen und in unser Spiel eintauchen. Dann kommst du zu mir. Deine Haltung ist aufrecht und deine Bewegungen kontrolliert. Wir haben Woche für Woche geübt: Haltung einnehmen, Bewegung mit Grazie. Wenn du nicht auf deine Haltung geachtet hast, habe ich dich den Fehler mit der Rute spüren lassen, wie wir es vereinbart hatten. So hast du gelernt, deine Rolle einzunehmen, mir zu gefallen und am Ende auch, deine Ziele zu erreichen.

Als du näherkommst, strecke ich mich ausgiebig und dann kniest du an meiner Seite neben dem Bett. Das Tablett reichst du mir entgegen und erst dann sprichst du: „Guten Morgen, Herr.“ Mehr musst du nicht sagen, denn wir haben das alles schon so oft erlebt. Das Tablett ist genauso angerichtet, wie ich es mag. Ich nehme es und stelle es auf meinen Schoß. „Guten Morgen Sklavin. Hast du gut geschlafen?“

Selbstverständlich beginne ich das Frühstück, aber immer wieder reiche ich dir etwas von meinem Teller und du dankst mir jedes Mal ordentlich. Alles ist Teil unserer samstagmorgendlichen Verwandlung.

Als das Frühstück vorbei ist, stelle ich das Tablett beiseite und öffne die Schublade meines Nachtschranks. Einen Moment lang wühle ich zwischen Handcreme und Kleinkram, doch dann ziehe ich Kette heraus, die zu deinem Halsband gehört. Sie hat einen Haken, mit dem ich sie an deinem Halsband befestige. Sie ist lang genug, dass ich dich daran durch die Wohnung führen kann, doch jetzt fasse ich sie ganz kurz, nur Zentimeter von deinem Hals entfernt, und dann ziehe ich dich zu mir. Kein Widerstand ist in deinem Körper, denn du weißt, dass dir nichts geschehen wird. Jetzt wirst du nicht trainiert, nicht bestraft. Stattdessen küsse ich dich leidenschaftlich. „Ein wunderbares Frühstück“, sage ich, während ich dich sanft, aber bestimmt zu mir ziehe, sodass du keine andere Wahl hast, als dein Knien aufzugeben und dich etwas zu erheben. Dafür brauchst du keine Erlaubnis und keinen Befehl, denn wir kennen uns so gut, dass dir meine Bewegung Anweisung genug ist.

Langsam genug, dass du mit deinen Bewegungen in der gleichen grazilen Weise wie zuvor folgen kannst, dirigiere ich dich zu mir ins Bett und lasse dich mit mir unter der Decke verschwinden. „So leibe ich meinen Morgen“, schwärme ich, während ich die Innenseite deiner Schenkel liebkose. Meine Hände gleiten über deine samtweiche Haut und wir beide atmen tiefer, schneller, aufgeregter. Als sich meine Berührung weiter nach oben bewegt, spüre ich bereits die feuchte Wärme, die sich zwischen deinen Beinen staut und ich lege meine Hand genau in ihr Zentrum.

So ist es jeden Samstagmorgen und ich will nie wieder einen Morgen anders beginnen.