Wie stellt man sicher, dass es keine Missverständnisse über Kink und Konsens gibt? Unsere Autorin Sienna Saint-Cyr erläutert Grenzen, Vereinbarungen und die Freude am Betteln um Sex.
 

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Vor kurzem beobachtete ich, wie sich ein reizendes Mädchen in ihrem Stuhl wand, als ich ihr alle schlimmen und schmutzigen Dinge erzählte, die ich ihr antun wollte. Sie war hinreißend und begeistert und wollte, dass ich ihr mehr erzähle, was ich auch gerne tat, aber das war's dann auch schon.


Am Ende habe ich nichts davon gemacht, denn obwohl wir über die Dinge geredet hatten, war der Konsens dazu nie gegeben worden. Unser Gespräch ist ein ausgezeichnetes Beispiel für die Bedeutung von Kink und Konsens.

Als ich einer dritten Person von den erregenden Ergebnissen meiner intensiven verbalen Anspielungen erzählte, war sie verwirrt. Sie fragte mich: „Aber wenn du weißt, dass sie es will, warum muss sie es dann sagen? Warum bindest du sie nicht gleich an ein Kreuz?“

 

Umgang mit Kink und Konsens

Dies hat mich ziemlich überrascht, denn diese Person hatte zumindest einige Erfahrung mit BDSM. Ich dachte, sie würde sicher verstehen, dass es keine Einvernehmlichkeit gibt, wenn es nicht mündlich oder schriftlich abgesprochen wird. Aber das war nicht der Fall. Konsens sollte etwas sein, worüber wir uns alle einig sind.
 

“Wenn wir nicht darum betteln wollen, wollen wir es nicht unbedingt. Oder wir wollen es zwar, sind aber noch nicht bereit.”

 

Es gibt zwar mehrere Definitionen, aber die meisten definieren Konsens als ein Einverständnis bzw. eine Erlaubnis für etwas, das passieren soll. Es ist eine Vereinbarung. Wenn keine Worte gesagt oder geschrieben werden, gibt es auch keine Zustimmung. Ein offensichtlicher Wunsch ist nicht gleichbedeutend mit einer mündlichen Zustimmung. Natürlich kann der Spaß an der Spontaneität ein bisschen verloren gehen, wenn man mittendrin aufhört oder alles im Voraus plant.

Allerdings können hier „ ja, vielleicht und nein“-Listen ins Spiel kommen. Oder harte Grenzen und ein Safeword festgelegt werden. Ein guter Dom bzw. eine gute Domme sollte das vor dem Spiel verlangen. Auf diese Weise wird schnell klar, was für eine Person in Ordnung ist und was nicht. Der/die Dom/me kann dann entscheiden, was auch für ihn/sie in Ordnung ist.
 

 

Kink und Konsens mit Geschichten aufbauen

Geschichten sind gut geeignet, um Kink und Konsens zu schaffen. Das devote Gegenüber zu bitten, eine Geschichte über sein/ihr ideales Szenario zu beschreiben, ist ideal, um eine Stimmung aufzubauen. Auch hier kommt natürlich eine Vereinbarung ins Spiel. Diese Verwirrung entsteht vermutlich zum Teil durch unsere Vorstellungen von Kink und Konsens.

Die meisten Menschen verstehen zwar, dass es bei BDSM ausführliche Vereinbarungen und Gespräche geben muss, doch beim Sex wird das oft übersehen. In Filmen und Serien sehen wir nie wie sich ein Paar die Zeit nimmt, den Anderen zu fragen, ob er/sie wirklich Sex haben will. Alles geschieht einfach intuitiv.

 

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Konsens ist essentiell beim Kink.

 

So etwas wie einen impliziten Konsens gibt es nicht. Ein echter Konsens sollte immer explizit sein - mündlich oder schriftlich. Außerdem muss es sich um einen konsistenten Konsens handeln. Nur weil man in einer Beziehung ist, bedeutet das noch lange nicht, dass der Konsens impliziert ist. 

 

Die Freude am Betteln um Sex

Aus diesem Grund ist das Betteln so eine schöne Sache. Wenn ein/e Sub zum Betteln gebracht wird, zwingt es ihn/sie dazu, seine/ihre Wünsche zu äußern, zwingt man ihn/sie aus dem Bereich der Instinkte und Reaktionen auf rein visuelle Signale. Darüber hinaus bringt es sie dazu, eine sehr bewusste Wahl zu treffen. Wenn wir nicht darum betteln wollen, wollen wir es nicht unbedingt. Oder wir wollen es zwar, sind aber noch nicht bereit.

Das Betteln sorgt dafür, dass der/die Sub ganz klar weiß, was er/sie will. Und die dominanten PartnerInnen können das Betteln auch dazu nutzen, um abzuschätzen, ob er bzw. sie diesen Wunsch erfüllen will oder nicht.
 

kink-consent-begging.jpgBeim Sex zu Betteln ist eine gute Möglichkeit, Zustimmung zu äußern.

 

Das Bewusstsein ist beim Kink und Konsens von entscheidender Bedeutung. Die Umstellung vom Instinkt auf eine bewusste Entscheidung ist der Unterschied zwischen der Illusion eines Konsenses und dem tatsächlichen Konsens. Außerdem ist Betteln so heiß!

 

Die Bedürfnisse für den Konsens bestimmen

Den meisten von uns wird beigebracht, die Bedürfnisse Anderer einzuschätzen und darauf entsprechend zu reagieren. Je genauer wir die Bedürfnisse ermitteln und darauf reagieren, desto mehr werden wir belohnt. Doch der Konsens beim Sex oder BDSM sollte keineswegs allein durch Einschätzungen und Verhaltensweisen erreicht werden.  Diese Art der Beurteilung ist zwar toll und extrem nützlich, aber nur, wenn es einen tatsächlichen Konsens gibt.
 

Betteln bedeutet keine Missverständnisse beim Kink und Konsens

Das nächste Mal, wenn du an ein Kreuz gefesselt und geschlagen werden willst, bettle deinen Dominanten darum an. Bettle, damit er bzw. sie weiß, dass du dies wirklich willst, dass du mündlich einwilligst, und zwar immer wieder mit verzweifelter Aufforderung. Es gibt keine Missverständnisse rund um Kink und Konsens, wenn leidenschaftliches Betteln im Spiel ist! •



Sienna Saint-Cyr ist Autorin von Erotika und schreibt Blogs über Kink, Polysexualität, Körperbild sowie viele andere Themen.

 

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Was denkst du über Konsens und Betteln beim BDSM? Teile deine Ideen mit uns in den Kommentaren unten.

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Bilder: Shutterstock/Volodymyr TVERDOKHLIB; shutterstock/Roman Samborskyi


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1 Kommentar

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Bratty_Lo

Geschrieben

Bdsm ist doch immer Konsens. Ich persönlich gebe meine Zustimmung aber einmal und nicht permanent erneut. Natürlich gilt das auch für Sex.

Nicht alle mögen Betteln.

Und nicht alle mögen Sex! Viele leben bdsm völlig nonsexuell! 

 

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