Body-Positivity, also sich im eigenen Körper wohl zu fühlen ist nicht immer einfach. Margaux Navara erzählt von ihren eigenen Erfahrungen und gibt Tipps, wie du zu mehr Selbstbewusstsein finden kannst.

 

Ihr kennt sie alle, diese perfekten Fotos von perfekten Models, bei denen die Seile nicht einschneiden, sondern nur die Perfektion der Ärsche und Brüste weiter hervorheben. Oder das Latexmodel mit dem Apfelarsch und den Minititten, die sich gerade so abzeichnen ohne auch nur ansatzweise zu hängen.

Ich habe sie gehasst. Ja, ganz ehrlich, ich habe diese Bilder gehasst. ALLE anderen sehen besser aus als ich. ALLE anderen haben weniger Speckröllchen, weniger Falten, weniger Cellulite oder was auch immer.

 

Wie eine BDSM Messe mir zu mehr Selbstbewusstsein half

Bis ich das erste Mal auf einer BDSM-Messe war. Ich war Aussteller dort und hatte Zeit, mir die Menschen anzuschauen, die vorbeiflanierten. Große und kleine, dicke und dünne, mit Speck und ohne. Große Brüste, kleine Brüste, dicke Ärsche, fast keine Ärsche. Ja, gelegentlich auch der perfekte Arsch, dann aber die unperfekten Brüste, oder den super flachen Bauch und dazu den super flachen Arsch.

Ups! Ich war baff. Trotz ihres nicht perfekten Aussehens zeigten sich diese Leute auf der Messe. Manche mit nackten Brüsten, im Korsett, unter Netzkleidern, die nichts verdeckten, ganz nackt. Kein einziger und keine einzige schämte sich deswegen.

Das war ein Augenöffner, muss ich gestehen. Ich gehörte immer zu den Frauen, die sich im Spiegel betrachteten und ständig etwas zu kritisieren hatten. Selbst wenn mein Mann mir tausendmal versicherte, er fände mich schön und sexy, so sah ich doch immer nur ‚Fehler‘.

Warum ist das so? Wir alle wissen, dass diese perfekten Models in der Werbung, auf Instagram oder Schauspieler in Hollywood-Streifen nicht die normalen Menschen repräsentieren. Trotzdem vergleichen wir uns mit ihnen. Selbst wenn wir ahnen, dass Photoshop nachgeholfen hat, dass alles überschminkt ist oder dass ihnen Klebestreifen auf die Haut geklebt werden, wenn sie vor der Kamera stehen. Trotzdem orientieren wir uns an ihnen.

Diese Messe hat geholfen. Auf einmal stellte ich fest, dass die Menschen überhaupt nicht perfekt sind. Dennoch zeigen sie stolz ihre Körper, lassen sich fesseln oder ans Andreaskreuz binden. Sie tragen Fetisch-Klamotten und egal ob Spitze, Latex oder Leder, es gibt sie auch in großen Größen. Weil die Träger dieser Kleidung eben auch alle Größen haben.

Es hat trotzdem gedauert, bis ich mich getraut habe, mehr von mir zu zeigen. Doch selbst wenn ich nicht nackt zu solchen Events gehe, fühle ich mich inzwischen wohl dort, weil ich weiß, dass ich nicht schräg angesehen werde, dass niemand mit dem Finger auf mich zeigt.

 

body-positive-frau.png

 

Seit ich mich selbst achte, achten mich auch andere

Das ist das, was ich gelernt habe. Wenn ich für mich beschließe, dass ich sexy bin, dass ich gut aussehe, dass ich mich mag – dann erscheine ich auch in den Augen anderer sexy. Letztlich ist es nicht eine Speckrolle mehr oder weniger, die meinen Wert ausmacht, sondern die Art, wie ich mich selbst annehme. Wenn ich mich und meinen Körper mag, strahle ich das aus und andere mögen mich und meinen Körper auch.

Das bedeutet nicht, dass ich auf einmal alle Stellen an mir liebe und mich nie wieder selbst kritisiere. Aber ich gehe anders mit mir um. Es gibt nämlich außer den ‚schlechten‘ Stellen auch eine Menge, die mir sehr gut gefallen. Solange ich diese hervorhebe, kann ich die anderen akzeptieren.

 

Dann gibt es noch Zeichen, die ich mit Stolz herzeige …

Hast du schon mal nach einem Spanking oder Schlägen mit einem Stock oder Gürtel den eigenen Rücken oder Arsch betrachtet? Ich liebe das. Ich mache es immer. Sobald ich in die Nähe eines Spiegels komme, drehe und wende ich mich, betrachte alle Stellen, die Zeichen tragen. Ich liebe sie. Jeden einzelnen Striemen. Ich bin stolz auf sie. Weil ich sie ausgehalten habe. Weil sie mir zeigen, dass ich eine gute Zeit hatte und noch tausend Gründe mehr.

In diesem Moment sehe ich keine Röllchen oder Falten, sehe nichts, was zu klein ist oder zu groß. Ich würde diese Markierungen am liebsten der ganzen Welt zeigen.

 

Kinkster sind Body-Positiv, sei du es auch!

Weil Kinkster mehr auf deine Spuren schauen, weil Kinkster normale Menschen sind. Es geht nicht um Model-Maße, sondern um deinen Kink, um deine Einstellung, um deine Wünsche.

Brauchst du ein paar Tipps, wie du auch body-positiv werden kannst? Hier zeige ich dir fünf Stufen zu einer neuen Selbstachtung:

  1. Schau dir andere Kinkster an. Nicht starren, sondern nur schauen. Siehst du, wie unterschiedlich sie aussehen? Es gibt alle Formen und Größen. Wir sind alle schön auf unsere Art, keiner von uns ist hässlich, nur anders.
  2. Zeig dich. Versuch es doch beim nächsten Mal mit einem trägerlosen Kleid oder mit einem tieferen Ausschnitt. Probiere sexy Unterwäsche aus, du wirst sehen, dass man dich anschaut.
  3. Mach doch mal ein Kompliment. Und zwar eines, das nicht etwas hervorhebt, an dem wir nichts ändern können. Sag nicht: Du bist so wunderbar schlank. Wähle etwas aus, für das dieser Mensch auch verantwortlich ist. Dein Schmuck ist schön. Diese Kleidung steht dir sehr gut. Diese Stiefel sehen traumhaft aus. Verstehst du den Unterschied? Die Stiefel, die Kleidung hat dein Gegenüber gewählt, den Körper nicht.
  4. Jetzt gibst du dir selbst Komplimente. Schau dich an, such die Stellen, die du magst. Es gibt sie, unter Garantie. Die Kurve am Nacken, die deine Verletzlichkeit zeigt und zum Reinbeißen einlädt. Dein Nippel, der sich frech durch die Kleidung drückt. Dein einzigartiges Lächeln. Es gibt tausend Stellen an dir, die schön sind. Suche sie und mache dir selbst Komplimente.
  5. Du trägst deine Zeichen mit Stolz? Mach es wie ich. Bewundere dich, wenn du Zeichen auf deinem Körper trägst. Schau, wie schön sie sind, wie sexy sie dich machen. Vielleicht traust du dich, ein Foto davon zu machen? Zeig es anderen, beweise anderen, wie kinky du sein kannst.

 

Hast du noch Tipps? Immer her damit in den Kommentaren!

Margaux Navara schreibt erotische BDSM-Romane. Sie weiß, wovon sie schreibt, sie ist submissiv und lebt BDSM mit ihrem Partner aus. Sie gibt Geschichten und Wissen rund um BDSM gerne weiter, zum Beispiel auf ihrem Blog MargauxNavara und jetzt auch auf Fetisch.de.

 

bdsm-erfahrungen-im-forum.png

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29 Kommentare

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DickesKätzchen

Geschrieben

Am 5.3.2022 at 17:26, schrieb Joshua75:

Nja ich Lese immer das es nur Frauen so Geht ... Aber es Gibt auch dicke Männer und die sind bei Frauen noch weniger gerne Gesehen ;-).
Die meisten Frauen Stehen auf das Idealbild muskulöser Wikinger Typ... ich finde es einfach interessant das dieses Thema immer auf Frauen bezogen wird und das es nur bei Frauen das "Problem" gibt... und bevor wieder irgendwelche Kommentare kommen JA ich bin Dick und Ja vielleicht hab ich diese Meinung weil ich dick bin aber somit Spreche ich aus Erfahrung ...

So ein Quatsch, ich mag Dicke 🤤 besonders Dicke die so richtig schön versaut sein können

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DickesKätzchen

Geschrieben

Am 7.3.2022 at 03:32, schrieb xxxDOMxxx:

Mehr (Selbst)bewusstsein, abzunehmen wäre besser

Ihgitt

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Damiana

Geschrieben

Mein Partner darf gerne ein paar Kilo mehr haben, was mir vor allem wichtig ist, ist die Gesundheit. Hab ja selbst durch Corona etwas zuglegt und will wieder abnehmen, da ich zu mir selbst ehrlich bin, ich bin nicht mehr ganz so fit wie zuvor. Optisch wäre es mit wohl alles schnuppe. Aber das "Idealgewicht" misst sich für mich nicht am BMI oder sonstigen Mist, sondern bei welchem Gewicht es einem selbst am Besten geht, körperlich.
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xx****

Geschrieben

Mehr (Selbst)bewusstsein, abzunehmen wäre besser
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Th****

Geschrieben (bearbeitet)

vor 3 Minuten, schrieb Hexe_Luna:

Akzeptieren das ich nicht jedermanns Geschmack sein kann und bin-

Das ist doch super! Wer will schon "everybodys Darling" sein?

...ich sicher auch nicht!

bearbeitet von The_Gent
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Hexe_Luna

Geschrieben (bearbeitet)

Es gibt Tage , da wird man runter gezogen.
Und doch überwiegen die, wo ich sehr zufrieden bin.
Ich bin ich. Ich hab kein Zauber der mich zum Püppchen machen kann, also muss Mann mich nehmen wie ich bin. Mich akzeptieren …, oder weiter gehen. Und die, die stehen bleiben, und dann mein Weg mit mir gehen… verzauber ich mit Fassetten , die mein Aussehen weg machen .
Akzeptieren das ich nicht jedermanns Geschmack sein kann und bin-

bearbeitet von Hexe_Luna
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Geschrieben

Seitdem ich aufgehört habe, Erwartungshaltungen Anderer gerecht werden zu wollen, steigen interessanterweise meine Kontakte.

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RackTickling

Geschrieben

Fragst du dich häufig, ob andere gut über dich, dein Hobby, dein Kleidung oder deinen Geschmack denken? Vergiss es. Gleichgültig, wie sehr du dich auch bemühst, nicht anecken zu wollen: Es gibt immer einige, die das nicht gut finden. Und nicht selten kommt die Ablehnung von denen, die nicht den Mut haben, auch anders zu sein. Wenn man aber nicht vermeiden kann, was andere denken, warum nicht gleich tun, was einem gefällt? Steh dazu. Finde deinen Weg. Sei authentisch.
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Di****

Geschrieben

"Du kannst der süßeste und saftigste Pfirsich am Baum sein. Es wird immer Menschen geben, die keine Pfirsiche mögen." 🤷‍♀️
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Ha****

Geschrieben

Am 24.3.2021 at 21:06, schrieb Akira666:

Ich würde zu gerne einen sinnvollen Kommentar dazu geben aber es scheitert daran das ich mir permanent vorstellen muss wie diese Sexbome auf dem Bild oben....na ja...🤷‍♂️

Hahaha, ja, mir geht's genau so... Die Frau ist echt sexy!

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Th****

Geschrieben

Dazu gibt es eigentlich nur eine Antwort:

 

"Für den der liebt, sind selbst Pockennarben einfach nur "süße Grübchen!"

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Joshua75

Geschrieben

Nja ich Lese immer das es nur Frauen so Geht ... Aber es Gibt auch dicke Männer und die sind bei Frauen noch weniger gerne Gesehen ;-).
Die meisten Frauen Stehen auf das Idealbild muskulöser Wikinger Typ... ich finde es einfach interessant das dieses Thema immer auf Frauen bezogen wird und das es nur bei Frauen das "Problem" gibt... und bevor wieder irgendwelche Kommentare kommen JA ich bin Dick und Ja vielleicht hab ich diese Meinung weil ich dick bin aber somit Spreche ich aus Erfahrung ...
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Na****

Geschrieben

Ich finde Frauen die was auf den Rippen haben sind charakterlich oft angenehmer.
-Würde mich so freuen wenn wir mal miteinander schreiben können... -Warte nur auf deine Antwort.
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DerFrauenversteher

Geschrieben

Mag sein das die meisten Männer auf schlanke Frauen stehen, gehöre ich nicht dazu. Männer lieben Fußball und Autos, ich gehöre nicht dazu. Eine Frau ist wie sie ist, entweder hat sie sie das gewisse etwas oder nicht, wichtig ist das sie zu ihren Körper steht. Vertrauen und Toleranz ist mir wichtig. Hätte gerne eine Freundin/Partnerin die eine gute Figur hat, ich etwas in die Arme nehmen kann ohne Angst zu haben, sie zu zerbrechen, oder mir einen Splitter einzufangen... Nein sie sollte schon gut gebaut sein, zu ihren Körper stehen und Selbstbewusstsein haben.
Das ist meiner persönliche Meinung, jeder hat seine, nur wer Toleranz besitzt, wird dieses lesen, aber nicht darüber lästern

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Geschrieben

Sagen wir mal so: Die meisten Männer stehen doch nur auf schlanke Topmodels... meine Erfahrung ist nämlich so. Daran sind schon Spielsessions gescheitert, weil ich ihnen dann doch zu fett war. Nicht das sie es so gesagt hätten aber man hat gemerkt sie haben sich jemand anderes vorgestellt was die körperliche Verfassung betrifft. Da ich selber meinen Körper auch nicht leiden kann, kann ich mir auch nie ein Rollenspiel vorstellen in dem ich vollkommen nackt bin. Das ist bei meiner Vorliebe auch gar nicht nötig. Durch die Erfahrungen bin ich eben da sehr vorsichtig geworden und ich möchte niemanden diesen Anblick antun und nicht wieder schlechte Erfahrungen diesbezüglich machen. Das ist genauso wie in der Partnerschaftssuche. Die meisten Männer wollen schlanke Frauen... das ist so und bleibt wohl auch so in den Köpfen der Menschen. 

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Geschrieben

Wow, toll geschrieben. In vielem davon finde ich mich wieder.
Immer wenn ich mich nackt im Spiegel sehe frage ich mich wie meine Frau einen so fetten Kerl mit einem viel zu kleinen Schwanz lieben kann.
Ich finde auch keine Stelle an meinem Körper die ich mag.
Mir fehlt der Aha-Moment wo ich sagen kann, so wie bei Dir, ey es gibt auch andere die nicht perfekt sind, es gibt auch andere die molliger sind als du.
Ich sehe diese Personen, sehe bei mir aber immer mehr Fehler.
Werde mir aber Deine Worte zu herze nehmen und versuchen meine Sichtweise auf mich zu ändern.

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Geschrieben

Nun, es ist ein Thema, was uns alle wieder und wieder begleitet; den einen mehr den anderen weniger auch belastet. Wahrscheinlich gibt es kaum jemanden oder sogar keinen, der davon verschont bleibt, sich auch außerhalb der Pubertät über seinen Körper und sein Wesen mal übermäßig kritisch Gedanken zu machen. Das liegt wohl im Wesen des Menschen…

Was geht mir zum Thema und zu den Kommentaren (hier und anderswo)  alles durch den Kopf… Zunächst, dass scheinbar immer alle alles besser wissen. Und da ist es egal, ob Du „zu“ schlank oder „zu“ dick bist. Jeder ist Experte für Deinen Körper und ggf. werden (medizin – ) wissenschaftliche Erkenntnisse herangezogen, um den eigenen Standpunkt zu untermauern… Für viele Menschen ist der einzige akzeptable Grund, nicht dem Schönheitsideal zu entsprechen,  körperlich und / oder seelisch krank zu sein. Ansonsten gehört es sich einfach, sich gesund zu ernähren, Sport zu treiben, sich zu pflegen und sich für jeden Geschmack ansehnlich in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Falls man das nicht kann, möge man doch bitte nur nachts oder gar nicht auf die Straße gehen… Schade, dass man im Gegenzug dazu ganz problemlos in die Öffentlichkeit kann wenn man arrogant, ignorant, intollerant, …oder oder oder ist, denn das sieht ja - zumindest erst einmal - keiner. Selbst wenn man zutiefst bösartig wäre, ist es erst mal unkritisch in der Öffentlichkeit unter einen schönen Schale getarnt unterwegs zu sein. Super… Aber angepisst sein deswegen ist ja auch wieder nicht okay, hab ich gelernt. Es darf mich nicht stören, dass man mich und andere an unglaublichen von wem auch immer definierten Idealen misst, dass mein Wert von meinem Körpergewicht und meiner Konfektionsgröße abhängig zu sein scheinen… Nun gut, so sei es. Tatsächlich gehöre ich zu den (übergewichtigen) weiblichen Wesen, die etwas anderes gelernt haben: Ich bin okay, so wie ich bin. Es gibt Dinge an mir, die mir richtig gut gefallen und andere, die ich eher nicht so toll finde. Alles in allem bin ich mit dem Gesamtpaket zufrieden :-)

Ja, ich fände es überhaupt nicht schlimm 20 Kg leichter zu sein, wie noch vor ca. 10 Jahren. Das würde mir und meinem Körper sicherlich gut tun. Der hat sich aber tatsächlich für einen anderen Weg entschieden, den ich nur minimal beeinflussen kann. Is Quatsch? Nee, isses nicht. Ich werde allerdings nicht detailliert ausführen, warum. Darum geht es nämlich nicht, sondern darum, dass frau trotzdem glücklich mit sich und der Welt sein kann – an den meisten Tagen jedenfalls ;-) (Wer ist denn bitte schon immer 100%ig glücklich und zufrieden?!)

Was bringt mich dazu?  Nicht was, sondern in meinem Fall wer ;-) Angefangen bei meiner Mutter, der ich nur schwer glauben konnte mit 13, über meine Freunde (die echten) bis hin zu meinem Mann… Nicht zu vergessen auch die unheimlich vielen Begegnungen mit Patienten, Angehörigen, Schülern und Kollegen, die mir in all den Jahren gespiegelt haben, was sie Positives in mir sehen… Ich musste nur eine Sache schaffen, es wahrnehmen und annehmen können :-) Und da sind wir bei dem, was es m.E. für Body – Positivity braucht: Ich muss mich entscheiden können, und zwar für mich. Das ist für viele Menschen leider viel leichter gesagt als getan, aber es ist möglich.

Hilfreich wäre es, wenn alle Menschen sich im Miteinander an einen einfachen Grundsatz halten würden: Wenn man nichts Gutes über jemanden sagen kann, sollte man lieber schweigen.

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Akira666

Geschrieben

Ich würde zu gerne einen sinnvollen Kommentar dazu geben aber es scheitert daran das ich mir permanent vorstellen muss wie diese Sexbome auf dem Bild oben....na ja...🤷‍♂️

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Geschrieben

Wow.....manchmal, aber nur manchmal bin ich sprachlos, sprachlos der Weitsichtigkeit und überbordenden Toleranz unserer Community. Vielleicht erreichen wir irgenwann einmal die Ebene, dass sich JEDE/R/S unabhängig von Schwanzgröße, Bauchumfang, Körbchengröße, Narben, Medikamentenauswirkungen oder Fleischeslust ( ich habe heute nicht trainiert und noch ein Chateaubriand mit viel Butter zum Abendessen) rechtfertigen muss oder medial ein schlechtes Gewissen bekommt...oder mit unrealistischen Werten konfrontiert wird (Barby wäre erwiesener Maße nicht überlebensfähig). Warum schaffen wir das oft nicht? Nun....Darwin würde natürlich sagen...nur die Schönsten...Stärksten usw. kommen weiter....also so ein Evolutionsding und demzufolge liegt es in unserer Natur, immer an uns herumzumäkeln ( andere runterzumachen oder zu Stigmatisieren dient ja auch nur dazu sich einen evolutionären Vorteil zu verschaffen).
Dennoch, jemand der mit sich im Reinen ist, hat die grösste sexuelle Ausstrahlung, egal welches "Manko" und dwfinitiv den besseren Sex.

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Loba

Geschrieben

Genau wegen solchen Aussagen habe ich mich in den jungen Jahren versteckt und jahrelange Diäten gemacht. Ist ja toll, dass du denkst, man hat immer eine Wahl.
Ich kann dir versichern. Dem ist nicht so!
Zum Glück pfeif ich mittlerweile auf solche Aussagen und lass mich nicht mehr stigmatisieren. Leider musste ich dazu die 40 überschreiten um zu erfahren, wie toll sich ein Rock mit mehr Köper und Selbstbewusstsein anfühlt.

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Windelalex2k

Geschrieben

Bin nur halb einverstanden. Natürlich ist es gut, sich selbst zu mögen und zu akzeptieren. Und natürlich sollten wir alle nicht zu vorschnell mit unserer "Zu dick, zu dünn, zu xyz"-Kritik sein.
ABER: Der Text tut so, als wäre jemand, der dick ist, so gar nicht dafür verantwortlich, als wär das nur eine Laune der Natur. Und das stimmt nicht. Klar gibt es unterschiedliche Körpertypen und man bekommt eine etwas fülligeren Menschen nicht auf XS runtergehungert (und das soll auch kein bisschen das Ziel sein!).
Aber genauso, wie ich mir sehr bewusst bin, dass ich mehr Sport machen könnte und dadurch besser aussähe, sind sich dickere Leute bewusst, dass sie weniger essen könnten und dadurch in den Augen der meisten besser aussähen. Man hat die Wahl

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de****

Geschrieben

vor 12 Stunden, schrieb Saturnia:

Najaaaa... streng genommen werden hier ja auch Bilder bewertet. Und diese Wertung macht ja auch etwas mit dem "Bewerteten". 

Sicher hast Du recht das die Sterne auch etwas mit dem "Bewerteten" machen. Wenn ich jedoch Bilder bei Wettbewerben hier einstelle (soweit ich weis können auch nur dort Sterne vergeben werden) muss ich mir auch bewusst sein das meine Bilder nicht jedermanns Geschmack sein werden.

Ich schaue mir gerne die Bilder in den Wettbewerben an und vergebe die Sterne unabhängig davon ob der Bewertete meinem Beuteschema entspricht oder von ihm/ihr so empfundene vermeintliche Makel aufweist. Bewertungskriterium ist da für mich immer wie gut das Bild zum Thema passt (leider sehr selten) wie schön das Bild an sich ist (Spiegel Selfies fallen da meist schon mit einem einzigen Stern raus egal wie super hübsch die Person in meinen Augen ist).

Mann / Frau hat es also selbst in der Hand. Wenn ich Bilder zum Bewerten in den Wettbewerben hochlade sollte ich also darauf achten das ich das Thema treffe und kein hingerotztes Spiegelselfie verwenden. Damit sind dann meist schon mal ein ein paar Sterne mehr drin und das Selbstbewusstsein freut sich.

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Geschrieben

Ich bin im Moment absolut ohne Selbstbewusstsein. Ja und? Was ist so schlimm daran? Es kommen auch wieder andere Zeiten. Es hat immer mindestens einen Grund, warum man manchmal nicht mit geradem Rücken und erhobenem Kopf durch die Gegend läuft.

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Rh****

Geschrieben

Tolle Lady auf dem Foto!

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Geschrieben

Najaaaa... streng genommen werden hier ja auch Bilder bewertet. Und diese Wertung macht ja auch etwas mit dem "Bewerteten". Bekomme ich von 5 Leuten 1 Stern mache ich mir Gedanken. Ich empfinde da viel Druck: schöner, ausgefallener, wilder, geiler.
Und dann entsteht durch dieses Belohnungssystem eine Abhängigkeit immer auf dem neuesten Stand zu sein "WER hat mich WANN mit WIEVIELEN Sternen bewertet."
Ney... das ist mir zu anstrengend.
Ich muss mich nicht der ganzen Welt zeigen um Ich zu sein. ✌🏻

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yo****

Geschrieben

Geht selbstbewusst sein heute nicht über insta clicks und follower?????

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Geschrieben

vor 2 Stunden, schrieb Dame1978:

"Was du an dir selbst nicht magst, liebt vielleicht ein anderer!"

Das bringt es sehr schön auf den Punkt und ich habe auch selbst lange gebraucht, um auch nur ansatzweise auf eine ähnliche Idee zu kommen (was nicht automatisch auch heißt, dass mir damit dann auch abschließend geholfen ist...). Gerade im Bezug auf Bilder habe ich leider selbst auch noch das Problem, dass ich dem ganzen noch sehr viel Bedeutung zurechne, dabei weiß ich es eigentlich mittlerweile besser, denn eine Person in live kann so viel anders wirken als auf all ihren Bildern zusammen. Alleine schon was Gestik und Mimik im Bewegungsfluss für mich als "Betrachter" ausmachen bringt mich immer wieder zum Staunen. Ein Mensch ist eben so viel mehr als nur die Summe seiner Bilder.

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Geschrieben

Ich zitiere mal den Herrn Alligatoah: häähm "Ich bin perfekt wie ein Gemälde von Monet..." sehr hörenswert, weil richtig wahr. Daher - feiere dich selbst, andere es wohl kaum tun. Denn "ein bisschen Ego ist ok!" ;)

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Dame1978

Geschrieben

"Was du an dir selbst nicht magst, liebt vielleicht ein anderer!" ist eine grandiose Art, ohne aufschiebende, einschränkende Bedingungen durchs Leben zu gehen - vor allem, wenn es manchmal gerade so zum Waffenstillstand mit dem eigenen Körper bzw. Ich reicht. Diese Tage hat jeder von uns, und ich persönlich finde, wir machen es uns mit der unnötigen Forderung nach bedingungsloser Selbstliebe/-akzeptanz als Voraussetzung dafür, dass auch andere uns lieben, akzeptieren oder zumindest tolerieren nur unnötig selbst schwer. Klar ist es toll, wenn man gerade glücklich ist mit sich und der Welt, aber wenn nicht ist es auch völlig in Ordnung.

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