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BDSM und die enge Bindung


Empfohlener Beitrag

Geschrieben
vor 8 Minuten, schrieb Subminik:

Du bist hier in die völlig falsche Diskussion geraten. Es geht nicht darum, ob polyamoröse Menschen eine starke Bindung aufbauen können. Diese Diskussion wäre ja völliger Unsinn, weil der Vergleich zwischen polyamorös und monoamorös (falls es das überhaupt gibt) an der Subjektivität des zu messenden Konstrukts scheitert. Oder sollte man jetzt den Oxytocinspiegel messen?

Ich hatte den Bindungsstil als zugrundeliegendes Konstrukt für die Fragestellung benutzt und der ist deutlich besser messbar als Liebe.

Auf deine arrogante Haltung und die Differenzlinie, die du mit deinem Verhalten leider reproduzierst, möchte ich garnicht eingehen.

aber stop kurz
monogam iss eins, ja
aber polygam und polyamor sind auch nochma zwo paar schuhe

Geschrieben
Ja, aber von Polygamität kann er doch nicht gesprochen haben, wenn er über starke Bindung spricht. Für Polygamität bedarf es ja keiner engen/starken Bindung.
Geschrieben
Am 12.3.2022 at 13:35, schrieb Subminik:

Ich habe jetzt schon mehrmals erlebt - an mir und auch an Frauen, mit denen ich mich über den Kink ausgetauscht habe - dass es meistens einen starken Drang nach einer engen Bindung gab.
Mein Interesse dabei zielt nicht auf das Bedürfnis im einzelnen Moment ab, sondern auf den Bindungsstil des Menschen, der eine Beziehung eingeht.
Meine Hypothese ist, dass Menschen mit BDSM-Neigung tendenziell einen Bindungsstil haben, der eine intensive, tiefergehende und eher gegenseitig abhängige Beziehung wünscht.
Dieser Gedanke stützt sich bei mir auf die Überlegung, dass das BDSM-Spiel einen leichten Zugang zu eben dieser intensiven Bindung bietet, die Vertrauen, Hingezogenheit, Verbundenheit und Abhängigkeit verspricht, weil man sich zum einen sehr intensiv mit den gegenseitigen Gedanken und Emotionen auseinandersetzt. Gerade der Austausch über tiefwurzelnde Wünsche, deren Hintergründe und das Erleben von intensiven Emotionen wie Angst, Schmerz und Lust, aber auch das Auffangen und Hingeben, sollte hier eine starke Rolle bei der Bindung spielen.

Was ist da eure Meinung? Eure Erfahrungen? Vielleicht eure ganz eigenen Hypothesen?

Ohne was echtes tiefes gehen, für mich, einige Praktiken nicht 🤷🏻‍♀️

Wenn ich einer Person nicht vertraue oder kenne geht eben nicht jedes Spiel. 

Dazu muss man sich kennen und schätzen, geht das wenn man ne (übertrieben gesagt) wegwerfbezihung führt? 

Für mich nicht. 

 

Keine wertung, in keine Richtung. Meine Meinung. 

Geschrieben
Ich brauche keine enge Bindung zu einem Menschen für BDSM. Vertrauen gehört zwar oft zu einer engen Bindung, ist aber nicht auf enge Bindungen beschränkt. Vertrauen braucht man in BDSM. Das steht absolut außer Frage. Praktisch ist es auch sein Gegenüber lesen zu können. Doch das ist alles in meinen Augen noch keine enge Bindung.
Geschrieben
Vor 2 Stunden, schrieb Penthe:
Ich glaube, hier wird vor allem offenbar wie unterschiedlich starke/feste/enge usw. Bindung interpretiert werden kann. Ich glaube auch, dass das ein sehr sensibles Thema ist, denn je enger eine Bindung, desto mehr gibt es zu verlieren. Das wird bei Jerkgirl ja sehr deutlich. Da ihre Schilderung näher an meiner Lebenswirklichkeit ist, kann ich sie prinzipiell verstehen. Aber auch Eisengrauer Wolf, der zwar etwas übers Ziel hinaus geschossen formuliert hat, woraus ich aber vor allem lese, wie oft er die Diskussion schon geführt hat und sich das empfinden enger Bindung im polyamoren Kontext nicht absprechen lassen will. Kann ich auch verstehen.
Ich weiß nicht, ob ich glaube, dass die verschiedenen Bedürfnisse mit BDSM in direkter Verbindung stehen. Ich könnte in jeder zwischenmenschlichen Beziehung einen passenden Kontext konstruieren. Ist ein Kinderwunsch ein Bedürfnis nach enger Bindung? Und wenn ja zu wem, primär zum Partner oder perspektivisch zum Kind?
Zweifelsohne gibt es beim Ausführen riskanter Praktiken ein größeres Bedürfnis nach Vertrauen. Ist das alleine schon die Bindung? Dann könnten ja auch polygame Konzepte mit Bindung einher gehen. Oder ist enge Bindung gleich Liebe? Die sich immer nur auf einen exklusiven Personenkreis bezieht? Freundschaftliche Bindung kann stärker sein als die zwischen Paaren. Für manche mag körperliche Liebe mehr zählen als mental empfundene Verbindung und für manche ist beides untrennbar verbunden. Ich bin sehr gespannt, zu welchem Konsens die Erfahrenen hier im Bezug auf die Frage kommen.

Ich hatte bewusst betont, dass es mir nicht um die Bindung in dem Moment, sondern um den zugrundeliegenden Bindungsstil geht.

Geschrieben
Schon klar, aber folgt aus dem Bindungsstil nicht die Bindung im Moment? Ich meine durchaus auch den individuellen Bindungsstil oder halt auch den „Bindungswunsch“ auf theoretischer Ebene.
Geschrieben (bearbeitet)

Ich denke mal das ist ne höchst Individuelle Geschichte, ich kann nur sagen das für mich Bdsm besser wird bei einer engen Bindung, alleine schon vom Vertrauen her, und vom *kennen* des Partners, ihn eben zu jeder Zeit *lesen* zu können um zu wissen wo ist gerade sein Limit.

Auf der anderen Seite liegt in jeden einzelnen wie er seine Bedingungsfähigkeit sieht, ein recht darauf damit zu leben hat jeder allemal. Ob man nun mono eingestellt ist, oder pokyamorös ist dabei egal, denke mal beides sucht man sich aus, es entsteht und dann muss man damit umgehen lernen für sich selber.

Oder man ist eher eingeschränkt Bindungen einzugehen, warum auch immer, dann verhält man sich eben möglicherweise poligam. Das sind keine entscheidenden Faktoren, sondern eher wie man damit für sich selbst umgeht und mit anderen.

 

bearbeitet von Tannhäuser
Geschrieben
vor 3 Stunden, schrieb Alexiel_Mistress:

Kann man jemanden lesen ohne Bindung? 

Interessante Frage. Man kann jemand lesen, den man kaum kennt, das erlebe ich gerade. Das ist schon ein wenig verrückt. 

Geschrieben

@towel

Ich weiß nicht, wer grade wertet. Und wenn das jemand tut, warum es schlecht sein sollte. 

@Subminik

Sehr guter Plan, einfach mal nicht sprechen. 

 

Geschrieben
vor 21 Stunden, schrieb Penthe:

Ist ein Kinderwunsch ein Bedürfnis nach enger Bindung? Und wenn ja zu wem, primär zum Partner oder perspektivisch zum Kind?

In meinem Fall war es eher so, dass aus der engen Bindung der Kinderwunsch entstand, und irgendwann sich herausstellte, dass es bei uns nur mit medizinischer Hilfe funktioniert hätte. Doch das ist ein langwieriger Prozess, der zunächst durchlaufen werden muß und immer wieder Entscheidungen erfordert, ob wir wirklich den nächsten Schritt machen wollen. 
Wir entschieden uns letztlich doch dagegen. Vom Kopf her. 
Doch dadurch wurde ich (oder die Hormone) anfällig und ein neuer Kollege, der lecker aussah, eindeutig fruchtbar war (sprich schon ein eigenes Kind hatte) und sich ebenfalls gerade trennte, hat mir den Kopf verdreht, so dass ich nach 25 Jahren die Beziehung verließ. 
Soweit zur Ergänzung: Der Kinderwunsch hat die Bindung/ die zur Familie werden sollte kaputtgemacht, da eben beides zusammen nicht zu haben war. 

Geschrieben
vor 10 Stunden, schrieb EisengrauerWolf:

Ich weiß nicht, wer grade wertet. Und wenn das jemand tut, warum es schlecht sein sollte. 

weil man das nich in vergleich stellen kann..ergo auch nich werten
einer iss mono, einer iss poly...einer ne hete, der andre bi
sie steht auf jung, ihre freundin auf älter etc...

da gibts kein gut od schlecht, gibts kein besser..aber manch grundvoraussetzung ändert sich eben dadurch automatisch

@Penthe-
da stimm ich dir zu..allein schon die begrifflichkeit wird von jedem hier anders gesehn, anders interpretiert..das machts schwierig
genau wie ne 'enge bindung', kann auch liebe soooviele unterschiedlichen ebenen haben..zu freunden, zu family oder eben partnerschaftlich und davon reden mer denk ja hier

mir persönlich gehts nich um ne klassische liebesbeziehung..mir gehts auch per se nich um sexuelles...
ergo iss meine 'bindung' an nen herrn größtenteils auch ne kopfsache...ne sache von loyalität, tiefempfundenem vertrauen, denn ansonsten würd das für mich nich funktionieren

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