Behinderung und Sex, alles nur Kopfkino?

[Je****]

@Fehmarn68biinwiefern ist Sex mit Asperger anders als mit nem Neurotypischen. Ich frage da ich selbst Aspi bin und da bisher keine derartigen Resonanz hatte. Es funktioniert doch alles was man für Sex braucht,lediglich das Nähebedürfnis ist ein anderes. Sprich der jeweilige unbehinderte Partner hat eher mal das Problem, dass er keinen Sex kriegt, nur weil er es möchte. In dem Fall hab ich aber kein Kopfkino und vermiss nichts, da Sex mich dann einfach nicht interessiert. Und der Partner hat andere Möglichkeiten seinem Trieb zu folgen, Handbetrieb, Absprachen zu Polyamuröser oder offener Beziehung etc. 

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hier geht es aber doch um jemanden der glaubt Sex nur im Kopfkino zu bekommen, oder eben durch professionelle. 
Ging meinem derzeitigen Partner auch so, solange er im Gedanken gefangen war "mich will eh keine wegen der Behinderung". Er ist Halsabwärts gelähmt, sprich kann sich nicht mal selbst anfassen. Solange er suchte fand er keine, oder eben gezielt Prostituierte, die mal ein bisschen an ihm rumspielten, aber teils auch überfordert waren, da sie nix mit ihm anzufangen wussten. Sprich selbst dann musste er viel aus dem Kopfkino heraus machen und hat nur wenig wirkliche Erregung gespürt. Meist war die gebuchte Zeit zu schnell vorbei. 
solang er nur Sex suchte bekam er eben nur bezahlte Dienstleistungen. Bei der Partnersuche ist er in jungen Jahren zu oft in der Friendzone gelandet. Das in der Hose noch Leben ist sieht man sitzend nicht unbedingt und glauben viele auch nicht. Schon wenn wir uns öffentlich mal küssen ernten wir auch oft empörte oder ungläubige  Blicke. 
Sprich es brauchte 2 Dinge, damit er ne Partnerin fand. Zum einen eine Person, der Sex nicht so wichtig ist, bzwnicht das Vorurteil hat, dass es bei ihm nicht funktioniert. Und zum anderen, viel wichtiger, brauchte er ein Mindset und dadurch eine Ausstrahlung, die ihn als Mann attraktiv macht. 
Denn Sex in einer Partnerschaft, Sex mit Liebe ist etwas anderes als das was man kaufen kann. 
Und es ist was anderes als seine Phantasien, die ich ihm ziemlich bald austreiben musste. Denn wir waren ne Zeitlang auf Telefonsex angewiesen durch einenKlinikaufenthalt. Und mir bringt es gar nix, wenn er mir erzählt er würde mir die Brüste streicheln oder mich am Hintern packen. Denn das wäre dann nicht er, da er genau das nicht kann, ohne dass ich seine Hände führ. Solang er mehr in seiner Phantasie lebte, ein anderes Leben führte, als real, kam er nicht dazu sein eigenes Leben zu leben. Und erst seit er versucht aus der Realität das beste zu machen, Grenzen austestet, beruflich wieder einsteigen und etwas erreichen  will ist auch keiner mehr verwundert dass er ne Partnerin an der Seite hat. Er wird übrigens nie gefragt ob's überhaupt funktioniert mit den Sex, ich dagegen schon, von Leuten die es absolut nix angeht.

[BD****]

Mindset macht da wirklich viel....
Ich habe jemanden mit mehreren Depressionen im Freundeskreis, der deshalb nur schwer allein lebensfähig ist und leider das mindset hat, dass doch eh niemand sich seiner Erbarmen wird.... Und wenn man so durchs Leben geht und sich selbst als "Krüppel" (seine Wortwahl) ansieht (egal ob nun körperlich oder emotional), dann wird das mit der Partnersuche auch nix. Und dann bleibt es eben bei bezahlten Leistungen.
JEDER kann einen Partner finden. Nur, wie oben bereits erwähnt, manche sind halt massenkompatibel, manche nieschiger. Aber es ist ja nun nicht unmöglich, wen zu finden, der einen so liebt, wie man ist. Und dann könnte es auch mit dem Sex klappen.
Mein schwiegeronkel hat auch eine Partnerin gefunden, obwohl er im Rollstuhl sitzt und ua schwere Sachen durchmachen müsste medizinisch.
LG, Sue

[Gelöschter Benutzer]

Ich frag mich ja gerade auf was Du mit dem Thema hinaus willst?

Jammern das das Leben hart und  gerecht ist?

Hoffst Du auf Aufmerksamkeit und jemand dadurch zufinden?

Ja jeder Mensch hat ein Anrecht auf Liebe und Erotik, aber um den passenden Partner muss sich jeder selber "kümmern" oder wie schon von Dir erwähnt das nötige "Geld" in die Hand nehmen und sich eine "Dienstleistung" kaufen.

Wenn ich es richtig verstanden habe  läuft aktuell Erotik bei Dir nur im Kopfkino ab?

Dazu kann ich nur sagen, so ein Kopfkino ist doch was schönes.

Genieße es und lerne mit Dir alleine erstmal glücklich zusein. Wenn Du Dein Glück vom vorhanden sein eines Partners abhängig machst, kommt das, wenigstens für mich, sehr "hilfsbedürftig bzw lebensunfähig" rüber.

Klar ne "Beeinträchtigung" in welcher Form auch immer, macht die Partner suche nicht unbedingt leichter, aber möchtest Du wirklich jemand an Deiner Seite, der Dich wegen deines Äussern liebt oder möchtest Du jemand an deiner Seite der bei Dir ist weil er Dich als Mensch "toll" findet bzw Deinen Charakter etc. mag.?

[Domedan]

Irgendwie ist diese denke typisch Deutsch, sry.

Das *Volk der Dichter und Denker* redet mal wieder über Inklusion anstatt sie zu leben, und ach so vom Leben *vernachlässigte* begreifen sich als Behindert, sind zum Teil neidisch auf möglicherweise vorhandene *Sonderrechte*.

Wann lernt man in diesem Land endlich einmal das Asperger zum Beispiel keine Behinderung ist sondern einfach Menschen mit ner anderen Wahrnehmung.

Kinder sind euch weit voraus, die leben Inklusion ohne drüber nachzudenken, und ich weiß wovon ich rede, nach Polio als Kleinkind bin ich selber mit ner Behinderung aufgewachsen, na und, ich kenne mich nicht anders und auch wenn ich nicht Bolzen konnte wie die anderen so konnte ich doch prima im Tor stehen. Sprich man hat es mich einfach merken lassen und so soll es auch sein.

Inklusion bedeutet nicht nur für die eine vermeintlich *gesunde* Seite es leben zu wollen, sondern auch für die Gegenseite. Gegen Vorurteilem Mißgunst und Idioten kommt man nur gemeinsam an !

bearbeitet Juni 30, 2022 von Domedan

[HerrinJeanna]

Jeder Mensch hat ein Recht auf Gesundheit. Und für sehr viele Menschen ist die selbstbestimmte Entdeckung und Auslebung ihrer Sexualität und Intimität ebenfalls Gesundheits fördernd. Nur Mut, nur Beharrlichkeit. Es führen viele Wege nach Rom! (Sexspielzeuge können zum Beispiel ein Hilfsmittel sein, entsprechene Dienstleistungen, Sexual Assistent*innen, (einvernehmliche) Subs oder sehr, sehr, enge und gute Freund*innen, Trantra, FFK Strände ect. ) Es braucht jedoch viel Kreativität, Toleranz, Einsicht... . Die Liste könnte gewiss jetzt länger werden.

[Cuffman]

Erstmal vorweg ich gehöre zu der angesprochenen Gruppe, auch wenn nicht Rollstuhl sitzen tue und das Glück habe einen festen Arbeitsplatz zu haben

Ich kenne aber viele denen schlechter geht als mir, denn manche können sich verbal nicht mitteilen und bekommen dadurch keine Arbeit und haben kein Geld zusätzlich kommt noch ihre Einschränkungen dazu, so weder Sklavin noch Mistress besuchen können. Andere arbeiten in einer (WfB) Werkstatt für Behinderte und haben garnicht die finanziellen Möglichkeiten um sich den “Luxus” zu leisten. Bei der nächsten Gruppe scheitert es an den Gegebenheiten der Gebäude in denen solche Studios liegen!

Das wollte ich zu der Diskussion erstmal los werden!

[Tiger26]

Dieses Thema berührt mich !

Leider war ich seid 2020 am Lümphdrüsenkrebs erkrankt gewesen.

Durch eine heftige Op und  nach  6 Chemotherapien konnte ich den Krebs besiegen.

Aber der Preiß  dafür, kann mich nur noch am Rollator vortbewegen.

Dabei ein künstliches Hüpftgelenk ,was mir leider paar  Mal rausgesprungen war !

Lebe von dieser  Erwerbsminderungsrente  und der Grundversorgung.

Aber deswegen habe ich mein Recht nicht aufgeben ,geliebt zu werden oder lieben zu dürfen !

Kopfkino brauche ich bestimmt nicht, Liebe braucht weder Selbstmitleid oder Gnade geschweige Mitleid einer Geselllschaft !

Eine Behinderung stört den nicht , der mich mag

 

 

bearbeitet Juli 23, 2022 von Tiger26

[De****]

Alle Menschen sind gleich, weil Sie Menschen sind, unabhängig ob Handicap oder nicht finde ich!

Kopfkino und Phantasien sind normal und so lange man diese auch mit Handicap umsetzen kann, ideal!

 

[Do****]

Ich bin wahrlich kein Experte darin wie gehandicapte/körperlich beeinträchtigte oder gar geistig beeinträchtigte Menschen zu einem erfüllten Sexualleben kommen können.

 

Ich hatte bisher nur 3 Mal Sex mit Menschen bei denen zumindest körperliche Beeinträchtigungen Vorlagen die als "Behinderung" anerkannt waren. Andererseits bin ich damit vermutlich leider als körperlich gesunder Mann schon eine absolute Ausnahme.

 

Einmal Erfahrungen mit eine Mann im Rollstuhl der seine Beine nicht benutzen konnte aber dessen Lähmung z.b keine Auswirkung auf seine Erektionsfähigkeit bzw. seine Fähigkeit Stimulierungen des Geschlechtsteils zu spüren und zu genießen hatte. Der Kontakt entstand damals bei einem Treffen mit Freunden und im offenen Gespräch kam heraus, dass er schwul war und auch davon berichtete wie schwer es sei Männer kennenzulernen. Dadurch daß er sehr sympathisch und attraktiv war aber vor allem auch sehr ehrlich Fragen beantwortete, verlor ich jegliche Vorbehalte bzw. konnte ich mir mehr und mehr etwas mit ihm vorstellen. Es gab viele Treffen/Unternehmungen, Telefonate, Nachrichten und so entstanden Gefühle füreinander und irgendwann fragte er frei heraus warum ich ihn noch nicht gefragt hätte ob er Lust auf Sex habe. Und ich musste mir und ihm gestehen, dass es eigentlich nur die Angst war, dass es mit ihm anders sein würde als mit anderen. Und er nahm mir die Angst indem er mir erklärte, dass der einzige Unterschied sei, dass alles wo Beine bewegt werden müssten ich helfen müsste. Und ich war (damals so empfunden) mutig und ließ mich darauf ein. Es dauerte 2-3 Sextreffen bis mein Kopf wirklich verstanden hattte, das der Sex mit ihm wirklich geil war und die wenigen Male wo ich seine Beinen bewegen musste/wollte absolut auch dem nahe kam was ich auch bei körperlich gesunden Männern tat (wenn auch weniger als Unterstützung als eher als Anzeichen was ich wollte). Wir hatten einige Monate regelmäßig Sex und irgendwie entwickelte es sich schon Richtung Beziehung aber es gab dann doch Differenzen was meine ausgelebte Polyamorie und seine gesuchte/gewünschte Monogamie anging.

 

Ein anderes Mal lernte ich bei einem BDSM Event einen taub-stummen Mann kennen der aber absolut devot/masochistisch veranlagt war und auch aus seiner Einschränkung keinen Hehl machte. Und selten hab ich im Rahmen von BDSM so viel gelacht (über mich selbst/die regelmäßigen Missverständnisse) wie mit ihm. Die Erfahrung war großartig und hat mir beispielsweise extrem geholfen auch non verbale Zeichen besser zu lesen bzw zu beachten. Immer wieder hatten wir über mehrere Jahre Sessions/Kontakt. Bin um diese Erfahrung extrem froh. Man staunt wie wenig es die Sprache braucht um sich zu verstehen.

 

Meine andere Erfahrung war mit einer Frau die MS hatte und ebenfalls schon auf einen Rollstuhl angewiesen war. Das war nach der Erfahrung mit dem Mann im Rollstuhl. Und hier war ich ehrlich gesagt naiv und dachte das würde auch so gut passen/easy sein. Prinzipiell hat es geklappt aber meinen Kopf konnte ich bei ihr fast nie wirklich abschalten was mich im ausleben/empfinden stark beeinträchtigt hat. Sie hatte starke Probleme in der Bewegungsfähigkeit und das ganzheitlich. Das war für mich eine vollkommen andere Erfahrung. Bewusst überspitzt formuliert musste ich jede Stellung/Praktik mir mit ihrem Körper "zurechtformen", was meine Lust extrem geschmälert hat weil ich immer den Eindruck/das Gefühl hatte (und das ist 0! als Wertung der Person gemeint) mir eine Sexpuppe zurechtzulegen. Ich betone nochmals: Mein Eindruck/mein Problem - keine Beschreibung der Person oder gar Behandlung/Definition der Person!!! Und ich glaube schon beim dritten Treffen habe ich ihr geschildert, dass ich nicht das Gefühl hätte, dass sich bei mir Routine/Gelassenheit diesbezüglich einstellte, sondern im Gegenteil, ich mich zu sehr eingeschränkt fühlte und mit jedem neuen Treffen steigendes Unwohlsein damit hätte mit ihr intim zu werden. Sie hat das sehr gut aufgenommen und wir haben durchaus versucht MEIN Problem aufzulösen aber ich konnte mich nicht von dem Gefühl befreien, sie wie ein fremdbestimmtes "Ding" zu benutzen obwohl ich wusste, dass sie stark und selbstbewusst genug war um mir zu sagen wenn sie etwas nicht wollte. Also blieben wir freundschaftlich verbunden bis sie vor einigen Jahren starb. 

 

Für mich ist also eine körperliche Einschränkung prinzipiell kein Ausschlusskriterium. Allerdings weiß ich auch, ab welchem Punkt der Beeinträchtigungen ich eher ein Problem damit habe damit gut umzugehen bzw mich darauf einzulassen. Und derjenige/diejenigen müsste selbst gut mit ihrer/seiner Einschränkung klar kommen und bereit sein viele Fragen zu beantworten und zu helfen im wahrsten Sinne des Wortes bei mir Berührungsängste abzubauen. 

 

Ohne Frage haben auch Menschen mit Beeinträchtigungen sexuelle/erotische Bedürfnisse. Und niemand hat das Recht, diesen Menschen das abzusprechen. Allerdings sind Sex/Romantik/Liebe zwischenmenschliche Bedürfnisse und es hilft alles nix, findet man keinen geeigneten Gegenpart (egal ob gesundheitlich eingeschränkt oder nicht), kann man es halt nicht ausleben. Allerdings kann ich aus den wenigen Erfahrungen heraus sagen, es lohnt sich Zweifelsohne auch Menschen mit Beeinträchtigungen als Menschen zu sehen, die bieten und suchen was man selbst bietet und möchte. 

[Co****]

Egal wie der Mensch auch ist.. er hat Bedürfnisse und Wünsche..

Auf meiner letzten Arbeitsstelle als heilerziehungspflege hat man oft damit zu tun.. und selbst im Altenheim wird man damit immer wieder konfrontiert..

Lust kennt keine Grenzen.. keine Hindernisse..

Und so bisschen aus dem nähkästchen geplaudert... wir hatten den ein oder andern Bewohner der Besuch bekam.. und ich bin froh das dieses Berufsbild gibt... und dann auch noch teils von der Krankenkasse übernommen wird..

Natürlich findet viel im Kopf statt.. aber muss es nicht bleiben...

[The_Gent]

Am 17.1.2024 at 20:22, schrieb Corvus_Love:

Und so bisschen aus dem nähkästchen geplaudert... wir hatten den ein oder andern Bewohner der Besuch bekam.. und ich bin froh das dieses Berufsbild gibt... und dann auch noch teils von der Krankenkasse übernommen wird..

Leider wird das bei Behinderten teilweise -speziell bei kirchlichen Trägern, wie CARITAS, etc.- oftmals sehr erschwert, den Menschen "Sexualbegleitung" zuteil werden zu lassen.

Da werden oft mehrere "Gespräche", mit Betreuer und "Pro-Familia" nötig, bis das passieren darf, dass der/die Betroffene, überhaupt Sexualbegleitung in Anspruch nehmen darf.

Ein echtes Armutszeugnis für unsere Einrichtungen!!!

[Mo****]

Wenn ich schon lese ''jeder hat ein Recht auf Sex'' 🤦‍♀
Nein hat man nicht.
Es wäre sogar sehr schlimm wenn jeder Mensch das Recht auf Sex hätte.
Wo kommen wir dann hin?

[FE****]

vor 2 Stunden, schrieb MoxNox:

Nein hat man nicht.

Stop.

Deine Antwort geht zu weit und ist sehr respektlos.

Auch wenn es kein gesetzliches Recht auf Sex gibt, hat jeder Mensch, egal ob behindert oder nicht ein gewisses körperliches Verlangen.

Jeder Mensch hat trotzdem das Recht, seine Sexualität selbstbestimmt zu leben.

Es gibt sogar SexarbeiterInnen, die sich speziell um die Belange behinderter Menschen kümmern in Punkto Sexualität.

vor 2 Stunden, schrieb MoxNox:

Es wäre sogar sehr schlimm wenn jeder Mensch das Recht auf Sex hätte.

Das wäre nur schlimm bei Menschen, die sexuell straffällig waren/werden.

Aber darum geht es hier im Thema nicht.

 

Ich hätte eigentlich deinen respektlosen Beitrag entfernen müssen, aber ich habe dir geantwortet in der Hoffnung, dass du über deine Worte mal nachdenkst.

Auch dich könnte z.B. durch Unfall  eine Behinderung  ereilen und was würdest du sagen, wenn man dir in Folge dessen den Sex verbieten würde, obwohl du ihn (mit Hilfe)  noch ausführen könntest.