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Moralische Grenzen. schreitest du ein?


Di****

Empfohlener Beitrag

Geschrieben
In dem Moment, in dem ersichtlich ist, dass consent nicht mehr gegeben ist, bin ich raus. Da würde ich auch bei anderen einschreiten.
Solange es im Einvernehmen passiert, dürfen sich die Leute gern gegenseitig umbringen, wenn es die glücklich macht und die sich des ganzen eben bewusst sind.
.
Wenn Manipulationen im Spiel sind, hört es auf.
LG, Sue
Geschrieben

Wo fängt denn Moral an und wo hört sie auf?

Wichtig ist, das keine unbeteiligten unnötig belästigt werden.

Geschrieben

Jeder zieht für sich eine Grenze, noch niemand hat hier etwas anderes behauptet. Wo diese Grenze liegt, scheint individuell.

Dennoch machen manche es sich einfach und denken nicht selbst über die eigene rote Linie nach, ziehen sich stattdessen darauf zurück, was legal ist. Nun ist das Gesetz aber die Grenze, auf die man sich als kleinster gemeinsamer Nenner geeinigt hat. Persönlich darf man auch etwas als unmoralisch betrachten, was legal ist. 

 

Gleichzeitig scheint sich nicht jeder zu trauen auch einzuschreiten, wenn die persönliche Grenze überschritten wird. Dann fehlt es doch an der nötigen Integrität. Einschreiten muss ja nicht sein, dass man eine Session anderer abbricht, muss nicht sein, dass man beleidigt oder kritisiert. Manchmal reicht hinsehen und nachfragen.

 

@Fetishdragon88 wenn ich mir jedesmal den Schuh anziehen würde, wenn mich jemand beleidigen will, würde ich nichts anderes machen. Gerade hier im Forum weht da ein rauher Ton. Aber es treffen nur die, wo ich bei mir selbst einen Mangel oder Optimierungsbedarf sehe. 

Natürlich würde konstantes Wiederholen und Niedermachen und Kritisieren auch bei mir Spuren hinterlassen. Ist mir doch auch schon passiert. Aber nicht von Fremden. Das trifft, wenn man manipulative und missgünstige Menschen um sich hat, die meinen einen klein machen zu müssen oder es tun, ohne es zu merken. Je näher der Mensch steht, desto schlimmer trifft es. Aber bei Fremden? Hier im Forum? Kurz geärgert, dann vergessen. Oder kurz nachgedacht, ob es wahr ist und meist verworfen, weil unwahr.

 

vor 22 Minuten, schrieb Emsman:

Wo fängt denn Moral an und wo hört sie auf?

Da wo du deine Grenzen setzt. Deine Moral, deine roten Linien.

vor 22 Minuten, schrieb Emsman:

Wichtig ist, das keine unbeteiligten unnötig belästigt werden.

Also weint leiser, nicht dass eurer Leid andere unnötig belästigt?

Würfelqualle
Geschrieben
Normalerweise lasse ich andere tun und machen, was ihnen Spass macht . Wo ich einschreite, ist , wenn Leute oder Kinder einbezogen werden , die es nicht betrifft , die keinen Kontakt sonst mit der "Szene" haben, und besonders eben , wenn in der Öffentlichkeit Handlungen vorgenommen werden, die Kinder verstören können .

Leider ist aufgrund des neuen Selbstbestimmungsgesetzes nun der Schutz der Kinder in Bezug auf manche Personen leider geschliffen worden , was warscheinlich in naher Zukunft auch und BDSMlern noch auf die Füsse fallen wird.
Aber auch diese Personen spreche ich darauf an, das der Raum der freien Entfaltung , ganz wie bei uns BDSMlern da endet , wo die Gefühle und das Wohlbefinden anderer Personen durch die "eigene Freizügigkeit" eingeschränkt werden .
Geschrieben
Vor 1 Stunde, schrieb Würfelqualle:
Normalerweise lasse ich andere tun und machen, was ihnen Spass macht . Wo ich einschreite, ist , wenn Leute oder Kinder einbezogen werden , die es nicht betrifft , die keinen Kontakt sonst mit der "Szene" haben, und besonders eben , wenn in der Öffentlichkeit Handlungen vorgenommen werden, die Kinder verstören können .

Leider ist aufgrund des neuen Selbstbestimmungsgesetzes nun der Schutz der Kinder in Bezug auf manche Personen leider geschliffen worden , was warscheinlich in naher Zukunft auch und BDSMlern noch auf die Füsse fallen wird.
Aber auch diese Personen spreche ich darauf an, das der Raum der freien Entfaltung , ganz wie bei uns BDSMlern da endet , wo die Gefühle und das Wohlbefinden anderer Personen durch die "eigene Freizügigkeit" eingeschränkt werden .

Inwiefern ist der Schutz von Kindern „geschliffen“ worden aufgrund des Selbstbestimmungsgesetzes?

Geschrieben
Vor 3 Stunden, schrieb Candala:

Inwiefern ist der Schutz von Kindern „geschliffen“ worden aufgrund des Selbstbestimmungsgesetzes?

Würde mich auch interessieren.
.
Auch, inwieweit man Kinder "verstören" kann. Kommt ja komplett darauf an, wie man seine Kinder erzieht.
Meine sind Festivals und cosplay Veranstaltungen gewöhnt, werden also von nem durch die Stadt laufenden Furry oder crossdresser alles andere als verstört. Genauso wenig davon, wenn Menschen oben ohne vor sich hin existieren.
.
Andere Kinder sind vielleicht schon tief verstört, wenn der bärtige Harald im Kilt durch die Straßen läuft oder ein erwachsener mit Katzenohren im Café sitzt. Oder Hans und Bernhard Händchen halten....
🤔
.
Würde mich also wirklich interessieren, was da nun gemeint ist.
LG, Sue

Geschrieben (bearbeitet)

Ich verstehe das Problem einfach nicht. Wieso einschreiten, wenn die persönliche Grenze überschritten wird? Wenn es um einen selbst geht, dann ja definitiv. Aber wenn es um andere geht, finde ich es Grenzüberschreitend. Denn jeder hat seine eigene persönliche Grenze und kann sie nicht auf andere übertragen. So lange es legal und im konsens ist, gibt es nichts bei anderen zu beanstanden und dementsprechend halte ich es schon für übergriffig in der Hinsicht einzuschreiten, selbst wenn es nur ein Nachfragen ist. Was überhaupt Nachfragen? Ob derjenige Hilfe braucht? Ob das was derjenige betreibt gut und richtig ist?

Was stört einem selbst daran? Vielleicht sich die Frage selbst stellen und in sich gehen...

Wenn ich im Club jemanden sehe der mit einer anderen Blutspiele betreibt, dann schaue ich einfach weg. Blutspiele sind ein Tabu von mir, dass würde meine persönliche Grenze überschreiten, trotzdem maße ich mir nicht an, andere dafür zu verurteilen oder hinzugehen und nachzufragen oder einzuschreiten. Nicht weil ich mich nicht traue, sondern weil es mir nicht zusteht. Jeder darf sich so ausleben wie er möchte. Wenn mir etwas nicht gefällt oder mir zu weit geht, gehe ich einfach weiter. Habe ich dein Eindruck, dass kein Konsens stattfindet oder da werden illegale Dinge abgezogen, dann schreite ich ein.

Mein BDSM kann ich nicht auf andere übertragen. Ich möchte nicht ständig für das was ich liebe kritisiert werden und auch mich nicht erklären müssen. Gerade nicht von Menschen die selbst BDSM betreiben. Diese Diskussionen führe ich mit Vanilla Menschen ja schon zu genüge. Es nervt einfach.

Es gibt nun mal Menschen die betreiben BDSM sehr intensiv und recht hart und andere wiederum leben es eher softer aus. Kann man das denn nicht einfach akzeptieren und andere so leben lassen wie sie wollen? Und ich meine damit nur diejenigen die keine toxischen Beziehungen führen und alles legal und im konsens passiert.

 

bearbeitet von Jacqueline89
Geschrieben (bearbeitet)

Nicht jedes Nachfragen ist gleich eine Kritik. Etwas Selbstreflektion in dem was man da eigentlich tut und sagt, ist aber nie verkehrt. 

 

Ich werde bestimmt nicht einschreiten, nur weil da im Club jemand Blutspiele betreibt. Darum ging es aber auch nicht @Jacqueline89. Es ging darum, dass man eingreift, wenn etwas die eigene rote Linie übertritt. Und das tust du auch, wenn du in dem Fall einschreitest: 

vor 22 Minuten, schrieb Jacqueline89:

Habe ich dein Eindruck, dass kein Konsens stattfindet oder da werden illegale Dinge abgezogen, dann schreite ich ein.

 

Und nun stell dir vor, dass man dir sagt, dass es übergriffig war einzuschreiten, nur weil du den Eindruck hattest, es bestünde kein Konsent. War vielleicht abgesprochen!?

DIch stört also nicht, einzugreifen, du will nur nicht, dass bei DIR eingegriffen wird. (Verständlich nebenbei bemerkt. Aber da darf man Nachsicht mit anderen Menschen haben. Besser sorum als andersrum.)

 

bearbeitet von Teaspoon
Geschrieben
Am 20.4.2024 at 09:23, schrieb Discipulus:

Tatsächlich geht es nicht um den Aspekt der Nothilfe, da dass ja schon wieder gesetzlich definiert ist. 

Ein Teilaspekt sind die Folgen, die auf das Handeln folgen. Macht man es mehr von den Folgen abhängig, setzt man die Loyalität höher als die persönliche Integrität (Werte für die man einsteht). 

 

Aber für welche Werte steht man dann doch noch ein, wo es dir egal ist, ob du mit dem Strom der  Community schwimmst oder dagegen?

Ich kann den Vorrednern nur zustimmen, das ist keine Frage auf die es eine Universale Antwort gibt - es hängt vom tatsächlichen Risiko eines Schadens an, und das nichtnur für das vermeintliche "Opfer" sondern auch den beschuldigten - seine eigene Informationslage zu kennen ist entscheidend! 😉

Geschrieben
vor 6 Minuten, schrieb Teaspoon:

Nicht jedes Nachfragen ist gleich eine Kritik. Etwas Selbstreflektion in dem was man da eigentlich tut und sagt, ist aber nie verkehrt. 

 

Ich werde bestimmt nicht einschreiten, nur weil da im Club jemand Blutspiele betreibt. Darum ging es aber auch nicht @Jacqueline89. Es ging darum, dass man eingreift, wenn etwas die eigene rote Linie übertritt. Und das tust du auch, wenn du in dem Fall einschreitest: 

 

Und nun stell dir vor, dass man dir sagt, dass es übergriffig war einzuschreiten, nur weil du den Eindruck hattest, es bestünde kein Konsent. War vielleicht abgesprochen!?

DIch stört also nicht, einzugreifen, du will nur nicht, dass bei DIR eingegriffen wird. (Verständlich nebenbei bemerkt. Aber da darf man Nachsicht mit anderen Menschen haben. Besser sorum als andersrum.)

 

Vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt. Ich schreite nicht gleich ein, wenn ich den Eindruck habe, es besteht kein Konsens. Aber wenn jemand mir Signale gibt, er braucht Hilfe, dann frage ich nach und das finde ich schon angemessen. Kann auch nur ein Rollenspiel sein, aber dann sollte man keine dritte mit einbeziehen. Da muss man dann eben mit Nachfragen rechnen.

Das mit den Blutspiele war ein Beispiel... aber um was genau geht es dir nun? Um illegales oder um deine eigenen Tabus/Grenzen? In dem andren Thread war die Rede von psychischen Sadismus. Ist nicht illegal, so lange es im konsens stattfindet. Da würdest du doch auch schon einschreiten, weil es deine Grenze überschreitet. Und genau das meinte ich.

Und wenn etwas wirklich gegen meinen Willen passiert, also ohne konsens, dann möchte ich sehr wohl das jemand einschreitet. Aber nicht, nur weil es demjenigen zu weit geht.

 

Würfelqualle
Geschrieben
"Inwiefern ist der Schutz von Kindern „geschliffen“ worden aufgrund des Selbstbestimmungsgesetzes?"

Ich denke , das da warscheinlich jeder seine eigene Meinung zu hat , ... Und jeder seine "Grenze" anders setzt.

Und Back to topic da zu kommen, war Freitag auf Samstag Nacht Köln Bahnhof , nach Rückflug .Es betraf also weder Crossdresser noch Furrys , oder anderes . Näheres gerne sonst per PM .

Warscheinlich bin ich da zu oldschool und für einige "nicht tolerant"genug , aber für mich sind eben einige Handlungen oder Verhaltensweisen nicht für die Öffentlichkeit . Und Kinder verstören, nun , wo soll man die Grenze ziehen ?Für den einen ist ein Pet draussen normal , für den anderen eine Ohrfeige bei der Brat , für andere Halsband und Leine .... Für viele Stinos sind aber alles drei schon Sachen , die Ihr Weltbild gefährden, und die bei der Erklärung den Kindern dann hilflos gegenüber stehen.



Geschrieben (bearbeitet)
vor 4 Minuten, schrieb Würfelqualle:


Warscheinlich bin ich da zu oldschool und für einige "nicht tolerant"genug , aber für mich sind eben einige Handlungen oder Verhaltensweisen nicht für die Öffentlichkeit . Und Kinder verstören, nun , wo soll man die Grenze ziehen ?Für den einen ist ein Pet draussen normal , für den anderen eine Ohrfeige bei der Brat , für andere Halsband und Leine .... Für viele Stinos sind aber alles drei schon Sachen , die Ihr Weltbild gefährden, und die bei der Erklärung den Kindern dann hilflos gegenüber stehen.


 

Verstehe ich nicht so ganz. Aber habe auch eine klare Meinung zum SelbstbestimmungsGesetz. Da jedoch OT und politisches  hier nicht erlaubt, weiteres per PN

bearbeitet von Discipulus
Geschrieben
vor 1 Stunde, schrieb Jacqueline89:

Das mit den Blutspiele war ein Beispiel... aber um was genau geht es dir nun? Um illegales oder um deine eigenen Tabus/Grenzen? 

Es ging um die Frage der moralischen Grenzen. Einige haben keine eigenen moralischen Grenzen und orientieren sich allein an der Frage legal/illegal. Besser als nichts.

 

vor 1 Stunde, schrieb Jacqueline89:

In dem andren Thread war die Rede von psychischen Sadismus. Ist nicht illegal, so lange es im konsens stattfindet. Da würdest du doch auch schon einschreiten, weil es deine Grenze überschreitet. Und genau das meinte ich.

Genau, das "meinst" du. Ich hab aber nicht gesagt, dass da meine Grenze liegt und ich einschreiten würde. Aber ja, bei lieben Menschen frage ich mal nach, hinterher, bei einem Kaffee, nicht in der Session.

 

vor 1 Stunde, schrieb Jacqueline89:

Und wenn etwas wirklich gegen meinen Willen passiert, also ohne konsens, dann möchte ich sehr wohl das jemand einschreitet. 

Und das wissen andere Menschen woher? Aber vielleicht ist es ihnen ja auch egal, weil das gerade nicht illegal ist oder noch nach Konsent aussieht? 

 

Das Ding ist: es lässt sich schwer über so komplexe Themen wie "Moral" diskutieren, nicht für alle ist es gut greifbar. Und die Frage, nach dem richtigen Handeln ist nun mal nicht leicht zu beantworten.

Geschrieben
Vor 1 Stunde, schrieb Würfelqualle:
"Inwiefern ist der Schutz von Kindern „geschliffen“ worden aufgrund des Selbstbestimmungsgesetzes?"

Ich denke , das da warscheinlich jeder seine eigene Meinung zu hat , ... Und jeder seine "Grenze" anders setzt.

Und Back to topic da zu kommen, war Freitag auf Samstag Nacht Köln Bahnhof , nach Rückflug .Es betraf also weder Crossdresser noch Furrys , oder anderes . Näheres gerne sonst per PM .

Warscheinlich bin ich da zu oldschool und für einige "nicht tolerant"genug , aber für mich sind eben einige Handlungen oder Verhaltensweisen nicht für die Öffentlichkeit . Und Kinder verstören, nun , wo soll man die Grenze ziehen ?Für den einen ist ein Pet draussen normal , für den anderen eine Ohrfeige bei der Brat , für andere Halsband und Leine .... Für viele Stinos sind aber alles drei schon Sachen , die Ihr Weltbild gefährden, und die bei der Erklärung den Kindern dann hilflos gegenüber stehen.



Da nur eines davon Gewalt verherrlicht und klar gesetzeswidrig ist, ist eigentlich nur eben das "schwierig".
Die anderen Beispiele sind komplett harmlos. Ein "Spiel" und gut.
Körperliche Gewalt sollte nicht als Teil eines "Spiels" gesehen werden. Zumindest in der moralischen Grunderziehung.
Das gehört also definitiv nicht vor Kinderaugen.....
Was Menschen mitten in der Nacht an einem Bahnhof getan haben, weiß ich nicht, aber ich gehe davon aus, dass auch das nicht für Kinder bestimmt war...
LG, Sue

Geschrieben

Spontan stell ich mir die Frage nach der Art des Einschreitens.

 

Habe ich den Eindruck, dass da jemand in Not ist , würde ich dies ansprechen - wobei dies öfters schwierig zu beurteilen ist ...

Aber jeder tickt da halt anders...

Die Frage wie man Dinge beurteilt und welche Maßstäbe man anlegt ist ebenfalls schwierig...was für die einen genau richtig ist , ist für andere to much !

Aber wenn ich bspw, den Eindruck habe dass jemand misshandelt wird gegen seinen Willen würde ich je nach Situation Hilfe anbieten wollen - diese müsste dann aber auch angenommen werden... wenn mir jemand glaubhaft versichert das er genau diese Behandlung braucht und unbedingt haben möchte, kann man halt nichts machen! 

Geschrieben

Aber all dies ist situationsbedingt schwierig!

 

Und ja in Gruppen wird man dann schnell in eine Ecke gestellt oder sogar rausgekickt - aber dann ist das auch nicht meine Gruppe!

 

Bei Straftaten o.ä. sollte man auf jeden Fall aktiv werden ....

Geschrieben

Also ich würde einschreiten wenn jemand gefährdet oder verletzt wird, auch bei Selbstverletzung. Ob ich das dann richtig und schnell genug erkennen kann ist natürlich eine andere Frage...

Aus moralischen Gründen würde ich nur wenn ich beruflich dazu verpflichtet bin oder sonst in absoluten Extremfällen eingreifen. Sittenwächter und Anstandswauwau sind nicht so mein Ding, soweit möglich lasse ich da jeder Person ihre Freiheiten 😄 

Geschrieben

"Konsens ist immer, auch in moralischen Angelegenheiten, verführerisch, weil er dazu verleitet, Einigkeit für Begründbarkeit zu halten."

Thomas Schmidt, Philosoph

Geschrieben
vor 57 Minuten, schrieb Paco2022:

Also ich würde einschreiten wenn jemand gefährdet oder verletzt wird, auch bei Selbstverletzung. Ob ich das dann richtig und schnell genug erkennen kann ist natürlich eine andere Frage...

Aus moralischen Gründen würde ich nur wenn ich beruflich dazu verpflichtet bin oder sonst in absoluten Extremfällen eingreifen. Sittenwächter und Anstandswauwau sind nicht so mein Ding, soweit möglich lasse ich da jeder Person ihre Freiheiten 😄 

Eingreifen, weil jemand gefährdet ist, ist doch eine moralische Entscheidung von dir.

Geschrieben

Kann es sein, dass einige "Moral" mit "christlich, konservativer Moralvorstellung" gleichstellen? 

 

Anders kann ich mir nicht erklären, warum so wenige für sich in Anspruch nehmen wollen, Moral (und Anstand) zu haben und moralisch zu handeln. 

Stattdessen wird moralisches Handeln mit "Anstandswauwau" und "Sittenwächter" gleich gesetzt und vehement als übergriffig bezeichnet. 

Interessant

Geschrieben (bearbeitet)
vor 35 Minuten, schrieb Teaspoon:

 

Stattdessen wird moralisches Handeln mit "Anstandswauwau" und "Sittenwächter" gleich gesetzt und vehement als übergriffig bezeichnet. 

Interessant

Ich habe eher das Gefühl, dass wenige sich nicht zwischen Toleranz und dem Bekenntnis zu eigenen Westen entscheiden wollen. Also etwas von einem verinnerlichten Groupthinking:Konsens sticht alles.

Mal ein Beispiel:zwei Rookies haben ein Spiel, a schlägt b übern gesamten Rücken. Nieren, Hals, überall auf der Kehrseite.

A und b haben ihren Konsens vorab allen Anwesenden mitgeteilt. A hat dabei unverhohlen den Hass auf B und anderen mit gleichem Geschlecht mitgeteilt.B erzählt von häufigen  Klinikaufenthalten wegen Selbstverletzendem Verhalten in der eigenen Biographie. A erzählt deutlich stolzer, dass eine gute Session mit wenigstens 4 Wochen AU für b endet. 

Natürlich schreitet keiner ein, der Konsens über Moral stellt. Alles nur konstruiert? Ja klar, in diesem Beispiel schon. Aber selbst nur eines davon ausblenden und "Konsens" brüllen, erscheint mir etwas sehr wenig gedacht. Dann sind das für mich Menschen, mit denen ich Bdsm nicht leben will und werde. Weil Vertrauen in jemand auch gelebte moralische Prinzipien beim gegenüber beinhaltet 

 

bearbeitet von Discipulus
Geschrieben
vor 2 Stunden, schrieb Teaspoon:

Eingreifen, weil jemand gefährdet ist, ist doch eine moralische Entscheidung von dir.

Da verstehe ich tatsächlich das Wort Moral anders, helfen verbinde ich nicht mit Moral...

Geschrieben (bearbeitet)
vor einer Stunde, schrieb Paco2022:

Da verstehe ich tatsächlich das Wort Moral anders, helfen verbinde ich nicht mit Moral...

Ich werde nun tatsächlich der Einfachheit halber Wiki zitieren:

"Als Moral wird der Teil der Handlungskonventionen bzw. -regeln bezeichnet, deren Befolgung im zwischenmenschlichen Miteinander als „gut“/„richtig“ und deren Nichtbefolgung als „böse“/„falsch“ bewertet wird."

 

Also Moral ist, richtig zu handeln. 🤷

 

Was richtig ist, darauf hat sich die Gesellschaft geeinigt. Denn die meisten Menschen wissen, was richtig und was falsch ist. Und der Rest hält sich wenigstens an Gesetze, weil Strafe droht.

Was du tief in deinem Inneren und wir alle als Gesellschaft für richtig halten, unterliegt natürlich einem gewissen Wandel. Viele verstehen wahrscheinlich deshalb unter dem Begriff nur die konservativen Vorstellungen vergangener Jahre. Dabei wird vergessen, dass "was richtig" ist, sich inzwischen auch verändert hat.

 

Oder mit einfachen Worten, wenn du hilfst, statt wegzusehen, dann hast du moralisch gehandelt. Denn die meisten Menschen sehen "helfen" als das richtige an.

Wenn du nicht hilfst, obwohl du weißt, dass es richtig wäre zu handeln, dann ist das unmoralisch. (Stark vereinfacht.)

 

Wenn alle wegsehen und du trotzdem handelst, weil du das für richtig hälst und es nicht mit deinem Gewissen vereinbaren kannst, nicht zu handeln, dann handelst du trotzdem moralisch. (Nach heutigen Vorstellungen.)

Wenn alle wegsehen und du nicht handelst, obwohl dir das ein schlechtes Gewissen bereitet, du aber Angst hast, die anderen könnten dich doof finden, dann ist das unmoralisch.

bearbeitet von Teaspoon
Geschrieben

Der Duden schreibt dazu

Gesamtheit von ethisch-sittlichen Normen, Grundsätzen, Werten, die das zwischenmenschliche Verhalten einer Gesellschaft regulieren, die von ihr als verbindlich akzeptiert werden

Für mich ist das nicht die Motivation zu helfen sondern das Hindernis, das mich davon abhält. 

Den Wunsch zu helfen habe ich an sich in mir, die Normen, Werte also die moralischen Vorstellungen sind dann das was mich überlegen läßt ob Hilfe in einer bestimmten Situation angebracht, erlaubt und erwünscht ist...

Geschrieben (bearbeitet)
Am 20.4.2024 at 07:10, schrieb Discipulus:

Gibt es für dich moralische Grenzen im BDSM,  bei denen du als Externer einschreitest?

Ich würde da erstmal zwischen Moral und Einschreiten trennen. Es gibt Dinge, die ich unmoralisch finde, aber bei denen ich trotzdem nicht einschreiten würde, weil meine persönliche Moral nicht universal gültig sein muss. Meine Missbilligung muss da ausreichend sein. Grenzen, bei denen ich einschreiten würde, wurden hier schon genannt: Not- und Unfälle, Kinder, augenscheinlich fehlender Konsens, etc. - wobei "Einschreiten" nicht unbedingt und sofort physisch gemeint ist, sondern erstmal als Nachfrage, ob alles in Ordnung ist o.ä. Und auch nur face to face und nicht in einem Forum als Ferndiagnose über mehrere 100 km, ohne den genauen Kontext und Hintergründe zu kennen.

Allerdings kann es schwierig sein, Konsens oder dessen Fehlen richtig zu erkennen. Im Zweifel würde ich sagen "better safe than sorry". Und von BDSMlern erwarte ich, dass sie dafür Verständnis haben und einem ein Einschreiten, auch wenn es nicht notwendig und/oder nicht erwünscht war, nicht übel nehmen.

Bei Illegalem wiederum ist es so eine Sache. Beispielsweise ist im § 228 StGB die Körperverletzung mit Einwilligung geregelt, aber nur, wenn die Tat nicht "gegen die guten Sitten verstößt". Das ist also ein ziemlicher Gummiparagraph, der alle möglichen Auslegungen erlaubt und aus der juristischen Frage wieder eine moralische macht.

bearbeitet von ObsidJan
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