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Dürfen Männer Gefühle zeigen?


daisy-gaga

Empfohlener Beitrag

(bearbeitet)
vor 1 Stunde, schrieb Krateros:

der große Unterschied in der gesellschaftlichen Wahrnehmung von Männern und Frauen. Frauen haben einen Wert als Mensch unabhängig von ihrer aktuellen Performance.

Das sehe ich als weibliche Person nun ganz anders. In der Gesellschaft bzw. in gewissen Bereichen dieser hat unabhängig vom Geschlecht niemand mehr einen Wert, der nicht funktioniert. Als Beispiel aus meinen Leben als weibliche Person: Durfte ich letztes Jahr auf Arbeit auch spüren von meinem AG aus ( 2 Männer Ende 50), die erkrankten Menschen („in ihren Augen“ nicht funktionieren Menschen) den Wert absprechen, aber man muss diese Denke ja nicht übernehmen. Man wollte mich nach Ü14 Jahren rausekeln, weil ich nun chronisch erkrankt bin. Aber tatsächlich machen sie in der Belegschaft da keinen Unterschied ob Männlein oder Weiblein erkrankt ist. Wo ein Unterschied gemacht wird ist, wie sich weibliche und männliche Kollegen zu verhalten haben. Mir wurde gesagt, man(n) hat Angst vor mir. Witziger weise wird dies mit Respekt verwechselt, bekommen die einfach nicht auf die Kette, dass man vor einer Frau in einer gewissen Position auch Respekt haben kann, sollen sie weiter bibbern, sie sind mich nicht losgeworden und mein Selbstbewusstsein ist hart gewachsen.

Ich musste für alles kämpfen und mich immer wieder durchsetzen, gab für mich keinen extra Bonus als Mädchen oder heranwachsende Frau, egal ob in Schule und/oder Ausbildung und das wollte ich auch nie, sondern Gleichbehandlung.

Ich teile Deinen Eindruck null, weder in der damaligen noch in der heutigen Gesellschaft gelten „Frauen als Mehrwert“, es hatte Null Vorteile eine Frau zu werden/ sein, tatsächlich hätte ich es als Mann in gewissen Lebenssituationen einfacher gehabt und wenn Du nicht mehr funktioniert im Job oder der Gesellschaft ist Dein Wert = Null, unabhängig vom Geschlecht, weil wir eine Leistungsgesellschaft sind. Was ich aber nicht als Mensch teile, denn für mich hat jeder Mensch einen Wert, „Selbstwert“ und diesen Wert muss jede:r für sich selbst bestimmen und pflegen.

bearbeitet von Schneeflöckchen

Ich beziehe mich nicht ausschließlich auf Wirtschaftsleistung...

Beispiel Trauer: Ich darf als Mann trauern. Ich muss nur weiterhin für alle um mich rum die Stütze sein. Über die Grabrede, die ich vor ein paar Jahren meinem Großonkel gehalten habe, redet die Verwandschaft heute noch mit Respekt... und einige ältere haben mich schon gefragt, ob ich das bei ihnen auch mal machen kann. Ich war klar emotional. Ich habe aber in meiner Rolle funktioniert, um das ganze mit Würde über die Bühne zu bringen, nachdem ich wusste, dass der Prieser vor Ort wie immer versagen wird. Ein Häufchen Elend zu sein wie die Frauen, die ihm nicht annähernd so nahe standen wie ich, wäre bei mir als Mann nicht toleriert worden.

Ich winsel deswegen nicht. Ich gebe alles, um meine Rollen zu erfüllen... Im Zweifelsfall, bis ich irgendwann daran zerbreche. Ich sage lediglich, dass mir bewusst ist, dass ich nicht selten an höheren Maßstäben gemessen werde und man bei einem Scheitern daran mir gegenüber gnadenlos wäre. 

vor 10 Stunden, schrieb Schneeflöckchen:

Was weißt Du denn über diese Frauen @Krateros die offen ihre Trauer zeigen? Was übrigens zur Resilienz beiträgt ist: zu trauern, mal nen Tipp am Rande.  Erwähnst Du diese Frauen „Häufchen Elend“ , weil Du sie beneidest, dass sie sich nicht schämen auf einer Beerdigung offen zu trauern? Du kannst gar nicht in diese reinschauen, fokussiere Dich lieber auf Dich anstatt auf andere Frauen.  Tut mir leid, dass Du diese Rollen lebst und es wirkt so als ob Du damit unzufrieden bist. Das kannst Du nur selbst ändern. 

Soll man eine Grabrede als Leistung ansehen? Keine Ahnung hab das nicht als Leistung angesehen bei der Beisetzung meiner Oma eine zu halten, sondern um an einen liebevollen Menschen zu gedenken. Es wird auch andere Menschen neben Dir geben, die Grabreden halten, Beerdigungen organisieren und ihren Scheiß zusammen halten müssen.

Inwiefern?

Ich beneide niemanden darum, einen Zusammenbruch zu haben. Das war für mich nur ein recht anschauliches Beispiel für meine davor in den Reaktionen rein auf Erwerbsfähigkeit bezogene Äußerung. Wenn ich es schaffe, mein Leben bis zum Schluss so durchzuziehen wie bisher, war das gut investierte Zeit und ich kann mit Stolz abtreten, wenn es soweit ist. Wertschätzung etc. bekomme uch ja auch, solange ich funktioniere. Ich habe lediglich auf die eingängliche Frage des Threats Bezug genommen, wie es bei anderen Männer/mir mit Gefühle zeigen etc. aussieht und meine Erfahrung ist halt: Gefühle zeigen war nie ein Problem, aber sobald man nicht mehr die Stütze für alle anderen ist, wird man als Mann nicht mehr toleriert. Davon eine Belastung zu sein spreche ich nicht einmal. Wie gesagt. Ich heule deswegen nicht rum oder verkrieche mich vor der Welt. Rein rational würde ich mir damit ja auch selbst schaden, selbst, wenn ich nicht den ehrlichen Wunsch hätte, Dinge zu verbessern. Es ist mir nur absolut klar, dass ich in dem Moment, in dem ich das so nicht mehr könnte, keinerlei Verständnis oder Zuneigung mehr zu erwarten hätte mit Ausnahme einer Hand voll Menschen.

  • 5 Monate später...
vor 40 Minuten, schrieb Rosenrot82:

Ich finde dieses Thema geht sehr tief. Auch ich als Frau, wurde so erzogen, dass meine Gefühle falsch sind, ich sie verstecken musste, ich mit meinen Gefühle nerve und auch deshalb immer wieder bestraft wurde.

Mir wurde genau beigebracht wie ich mich nach außen zu geben habe, ich hatte kein Recht darauf mich zu entwickeln, ich wurde "gemacht". 

Es war und ist eine Herausforderung meine Gefühle zu benennen und zu spüren.

 

Hmn.... Wenn ich das so lese !?!?

Und mir sehr viele Menschen berichten das Sie keine Termine bei einen Psychologen bekommen  und allenfalls auf eine Warteliste kommen.... 

 

Bekomme ich das sehr beklemmende Gefühl,  das sich in unserer Gesellschaft noch einiges Ändern muss. 

 

Denn Gefühle nicht zu zeigen und sie Runter schlucken zu MÜSSEN  , kann einfach nicht gesundheitsförderlich sein. 

vor 11 Minuten, schrieb Vapesklave:

Hmn.... Wenn ich das so lese !?!?

Und mir sehr viele Menschen berichten das Sie keine Termine bei einen Psychologen bekommen  und allenfalls auf eine Warteliste kommen.... 

 

Bekomme ich das sehr beklemmende Gefühl,  das sich in unserer Gesellschaft noch einiges Ändern muss. 

 

Denn Gefühle nicht zu zeigen und sie Runter schlucken zu MÜSSEN  , kann einfach nicht gesundheitsförderlich sein. 

Und was möchtest du mir jetzt eigentlich mitteilen?

Dein Kommentar lässt viel Spiel zur Interpretation.

a) du bist der Meinung ich bräuchte eine Therapie?

Und das ohne mich zu kennen und zu wissen ob ich das nicht längst hinert mir habe oder mitten drin bin!?!

b) Hast du das Bedürfnis mich aufzuklären, über die Gesunheitsschädlichkeit von unterdrückten Gefühlen? Ohne zu wissen wie ich dazu stehe.

Also ein ziemlich unbedachter Kommentar. Gerne hättest du mich fragen können, nach weiteren Details. Und vielleicht hätte ich Lust gehabt zu antworten.

vor 9 Minuten, schrieb Vapesklave:

Hmn.... Wenn ich das so lese !?!?

Und mir sehr viele Menschen berichten das Sie keine Termine bei einen Psychologen bekommen  und allenfalls auf eine Warteliste kommen.... 

 

Bekomme ich das sehr beklemmende Gefühl,  das sich in unserer Gesellschaft noch einiges Ändern muss. 

 

Denn Gefühle nicht zu zeigen und sie Runter schlucken zu MÜSSEN  , kann einfach nicht gesundheitsförderlich sein. 

Es hat sich in der Gesellschaft schon sehr viel geändert und verbessert. Und die psychischen Probleme nehmen trotzdem rasant zu. Ist das nicht ein Widerspruch, es wird besser - und trotzdem schlimmer? Und dazu gibt's noch Home-Office, worklife Balance, Mitarbeiter benefits und 32 Stunden Wochen. 

Man muss sich auch immer die unbequemen Fragen stellen, wie zum Beispiel wer verdient an Behandlungen. Ist man wirklich "krank"? 

Oder ob man der Gesellschaft oder der Familie/ Eltern die Schuld geben will. Es ist manchmal nur ein Katalysator. Manchmal eine Lüge, die vermeintliche Wunden schließen soll indem andere für Übel verantwortlich gemacht werden. 

Ich habe schonmal hier irgendwo geschrieben:, es sind Floskeln "Gefühle rauslassen, Gefühle zeigen können" ...es hilft und verbessert nicht. Gefühle einordnen und dann beherrschen hingegen schon. 

 

vor 6 Minuten, schrieb Rosenrot82:

Und was möchtest du mir jetzt eigentlich mitteilen?

Dein Kommentar lässt viel Spiel zur Interpretation.

a) du bist der Meinung ich bräuchte eine Therapie?

Und das ohne mich zu kennen und zu wissen ob ich das nicht längst hinert mir habe oder mitten drin bin!?!

b) Hast du das Bedürfnis mich aufzuklären, über die Gesunheitsschädlichkeit von unterdrückten Gefühlen? Ohne zu wissen wie ich dazu stehe.

Also ein ziemlich unbedachter Kommentar. Gerne hättest du mich fragen können, nach weiteren Details. Und vielleicht hätte ich Lust gehabt zu antworten.

Ich kenne ihn vielleicht anders. Er drückt Unbehagen aus, war nicht böse gemeint. Es war für fast alle ein sehr heißer Tag. Wieder ein wenig runter kommen und nicht gegenseitig hoch schaukeln. Oder sich dessen bewusst werden, dass man sich gegenseitig hoch schaukeln kann. 

vor 8 Stunden, schrieb HirnHerzHumor:

Es war für fast alle ein sehr heißer Tag. Wieder ein wenig runter kommen und nicht gegenseitig hoch schaukeln. Oder sich dessen bewusst werden, dass man sich gegenseitig hoch schaukeln kann. 

Bestimmt war es auch gestern nur der Hitze geschuldet, als du in einem anderen Thema eine Userin, nach mehrfacher Zurückweisung, beleidigt und bedroht hast. 

  • Moderator
vor 4 Minuten, schrieb daisy-gaga:

Bestimmt war es auch gestern nur der Hitze geschuldet, als du in einem anderen Thema eine Userin, nach mehrfacher Zurückweisung, beleidigt und bedroht hast. 

@daisy-gagaund @HerzHirnHumorbitte verlegt eure Off-Topic-Antworten in den PN-Bereich. Da könnt ihr euch miteinander ausdiskutieren.

Ich habe gestern schonin Themen  eingreifen müssen.

Sollte ich weiterhin eingreifen müssen, müsste ich auch mal das "Verwarnsystmchen" nutzen. Das möchte ich nur ungerne tun.

Gegenseitige Anprangerung ist nämlich ein Regelverstoss an dem gerade sehr gekratzt wird.

 

Gruss Uyen

vor 8 Stunden, schrieb Rosenrot82:

Und was möchtest du mir jetzt eigentlich mitteilen?

Dein Kommentar lässt viel Spiel zur Interpretation.

a) du bist der Meinung ich bräuchte eine Therapie?

Und das ohne mich zu kennen und zu wissen ob ich das nicht längst hinert mir habe oder mitten drin bin!?!

b) Hast du das Bedürfnis mich aufzuklären, über die Gesunheitsschädlichkeit von unterdrückten Gefühlen? Ohne zu wissen wie ich dazu stehe.

Also ein ziemlich unbedachter Kommentar. Gerne hättest du mich fragen können, nach weiteren Details. Und vielleicht hätte ich Lust gehabt zu antworten.

@Rosenrot82und @Tau08  Ich könnte tiefergehend Antworten,  wenn Politik hier im Forum nicht verboten wäre. 

 

 

@Rosenrot82. Es tut mir leid,  das ich missverständlich reagiert habe.  Noch mehr tut es mir leid,  das du meinen Kommentar auf dich bezogen hast. Denn das war überhaupt nicht meine Absicht.  Denn meiner Wenigkeit fehlt die Kompetenz zu beurteilen ob jemand in Therapie muss. 

Auch wollte ich niemanden aufklären. Meine Absicht  ist viel mehr gewesen,  meine Meinung zu äußern.  So wie ich es in meinen weiteren Worten vor habe.  

 

 

Eigentlich wollte ich nichts weiter sagen,  das es einfach (egal welches Geschlecht)  falsch ist, seine Gefühle  nicht zu zeigen und diese dauerhaft in sich hinein zu fressen.  Noch mehr ist es falsch es von Kindheit an bei gebracht zu bekommen, das man seine Gefühle nicht zeigen darf. 

 

 

Im BDSM Kontext kommt mir dazu auch noch eine weitere Frage. Es soll ja dominante Personen geben, welche in ihren Sessions drauf bestehen,  das Sub seine Gefühle nicht zeigt oder gar stöhnt. Weil es als störend empfunden wird .Wenn dem so sein sollte. Ist ein ausführliches Aftercare  (meiner Ansicht nach) eine zwingende Voraussetzung.  

 

 

vor 9 Stunden, schrieb Tau08:

Es hat sich in der Gesellschaft schon sehr viel geändert und verbessert. Und die psychischen Probleme nehmen trotzdem rasant zu. Ist das nicht ein Widerspruch, es wird besser - und trotzdem schlimmer? Und dazu gibt's noch Home-Office, worklife Balance, Mitarbeiter benefits und 32 Stunden Wochen. 

Man muss sich auch immer die unbequemen Fragen stellen, wie zum Beispiel wer verdient an Behandlungen. Ist man wirklich "krank"? 

Oder ob man der Gesellschaft oder der Familie/ Eltern die Schuld geben will. Es ist manchmal nur ein Katalysator. Manchmal eine Lüge, die vermeintliche Wunden schließen soll indem andere für Übel verantwortlich gemacht werden. 

Ich habe schonmal hier irgendwo geschrieben:, es sind Floskeln "Gefühle rauslassen, Gefühle zeigen können" ...es hilft und verbessert nicht. Gefühle einordnen und dann beherrschen hingegen schon. 

 

@Tau08  Um ganz kurz auf deine Antwort einzugehen.  

 

Letztendlich ist es schlichtweg nur eine Frage des Gelde beziehungsweise  . "Kann man sich das alles überhaupt noch leisten ?" 

Das einzige was sich wirklich verbessert hat ist eine wachsene Zahl an Selbsthilfegruppen . 

Und ja ... Ich weiß... Auch dieser Antwort ist sehr verallgemeinernd.  

Anders herum  möchte ich nicht noch längere Antworten schreiben.  

 

(bearbeitet)
vor 14 Minuten, schrieb daisy-gaga:

Ich verstehe nicht warum es immer um Schuldzuweisung gehen muss? In der Therapie lernt man lediglich Zusammenhänge zu erkennen. Dazu zählt auch zu erkennen das alles was einem so wiederfahren ist, eine Ursache hat. 

Zumal es die  Angebote in der Art wie es sie heute gibt, damals gar nicht gab und es glücklicherweise kein Tabu mehr ist sich professionelle Unterstützung zu holen.

Viele Gefühle  wurden damals und auch noch heute in Alkohol oder andere Substanzen ertränkt/ betäubt. Offen zu seinen Gefühlen stehen zu können, diese benennen zu können und zu leben finde ich persönlich super, „ich bin traurig, weil….“ und in einem Safe Space, wie auch immer dieser für einen aussieht, diese auszuleben. Ich habe letztens auch einer Freundin gesagt „ich bin neidisch auf Dich, aber ich gönne Dir diese Reise von Herzen, hätte sie mir selbst aber auch gegönnt 😘

Es hat uns eher näher zusammengebracht und ich spreche auch meine negativen Gefühle und Gedanken aus, in meinen persönlichen Safe Spaces… 

 

bearbeitet von Schneeflöckchen
(bearbeitet)
vor 26 Minuten, schrieb daisy-gaga:

Ich verstehe nicht warum es immer um Schuldzuweisung gehen muss? In der Therapie lernt man lediglich Zusammenhänge zu erkennen. Dazu zählt auch zu erkennen das alles was einem so wiederfahren ist, eine Ursache hat. 

Sehe nicht bei @Tau08 eine Schuldzuweisung, er führt es als Möglichkeit im Kontext seiner Meinung dazu auf. Für mich ist das entscheidende Indiz seine Verwendung des Wortes "manchmal". 

 

bearbeitet von HirnHerzHumor
Ich finde es immer wieder schade, dass das überhaupt ein Thema sein muss. Gefühle machen jemanden doch erst zum Menschen! Sie machen einen interessanten und vielschichtig. Die Mainstreamwelt lebt einem immer vor, langweilig und nicht mal selbst zu sein. Hör nicht drauf! Gefühle sind das, was dich ausmacht, was dir eine Seele gibt. Und wer dir sagt, du sollst keine Gefühle zeigen, der sagt dir dass du nicht du selbst sein sollst.
Februar 23, schrieb daisy-gaga:

Vielen Dank für eure Antworten.

Das ist ein Thema bei dem ich noch etwas zwischen den Stühlen sitze. 

Zum einen ist es einfach ein vertrautes Muster für mich, meine Gefühle im Stillen zu lassen. Im überwiegendem funktioniere ich im Alltag. Über alles was mich im laufe des Tage bewegt hat denke ich dann für mich nach, oder ich tausche mich mit Freunden aus. Gefühlsausbrüche in Form von Wut oder Trauer habe ich grundsätzlich nicht. Da bin ich sogar etwas stolz drauf, denn gerade Wut war einige Jahre ein Thema für mich. Heute schaffe ich es grundsätzlich die Fassung zu waren. Gegebenenfalls bringe ich meine Verärgerung dann später, weniger emotionalisiert, zum Ausdruck.

Das mein Gefühle ihre Berechtigung haben, ist mir durchaus bewusst. Aber ich möchte sie nicht jedem offenbaren. Manchmal wird man missverstanden. Manchmal wird man auf seine Gefühle reduziert. 

Das ist etwas bei dem ich mich auch immer wieder erwische. Auch ich habe schon den einen oder die andere als Jammerlappen, Weichei oder Heulsuse abgestempelt. Sogar mich selbst. Während meiner Therapie dachte ich immer wieder das ich ja eigentlich gar nicht wirklich krank bin. Ich müsste mich nur zusammenreißen, dann kann ich auch wieder Arbeiten u.s.w.

Letztlich habe ich die Therapie durchgezogen, viele Zusammenhänge verstanden und das Handwerkszeug mitbekommen um mein Leben zu meistern. Im überwiegendem mit Erfolg. Die eine oder andere Baustelle tut sich jedoch immer mal wieder auf. Aber ich arbeite dran.   

 

Ich hoffe ich wiederhole jetzt nichts, was schon längst gesagt wurde. Es sind ja beteits sehr viele Gedanken zusammengekommen.

Du sagst, dass es für dich gewohnt ist, deine Gefühle im Stillen zu lassen. Im Bezug auf deine Ausgangsfrage bedeutet das ja schon, dass Männer, wie auch alle anderen Menschen, Gefühle haben. Es ist nur nicht immer einfach, sie zu äußern, da man möglicherweise aufgrund angenommener oder tatsächlicher Erwartungen Ablehnung erfahren oder befürchtet hat. Hier unterscheidet sich die Erfahrung von Männern dann gegebenenfalls auch von jener anderer Menschen, da durchaus von außen unterschiedliche Erwartungen an verschiedene Geschlechter formuliert werden.

Jetzt kommt, was ich eigentlich noch hinzufügen möchte: Für Männer, wie für jeden Menschen, ist es ein wichtiger Lernerfolg, den eigenen Gefühlen die richtigen Worte verleihen zu können. Manchen Menschen, vielleicht besonders Männern, fehlen die Worte für ihre Gefühle. Vielleicht drückt man sie im Extremfall nur als "gut" oder "schlecht" aus. Aber auf der Palette von "Ich fühle mich ..., weil ..." gibt es so viele Möglichkeiten diese Leerstellen zu füllen. Je nachdem, wie man das tut, reflektiert man die eigene Sitation viel differenzierter.

Abschließen zur erlebten/möglichen Ablehnung aufgrund von ausgedrückten Gefühlen möchte ich sagen, dass es vielleicht ein Zuviel gibt, mit dem man/Mann sein Gegenüber auch überlasten kann. Insgesamt möchte ich aber jedem Mann raten, darauf zu achten, dass er in seinem Umfeld Menschen hat, denen man authentische Gefühle mitteilen kann.

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