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Unerfüllte Träume


Ro****

Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Ja.

Wenn er wirklich drauf verzichten muss!

Also echte Grunde dagegen sprechen und nicht mimosenhaftes " ach nö, jetzt nicht"

 

Reden hilft dann.

Wenn dann Einsicht da ist , hast du einen echten Partner. Ist auch noch Fürsorge dabei, sogar einen dom.

 

Geschrieben (bearbeitet)
vor 36 Minuten, schrieb GIDEON:

Wenn dann Einsicht da ist , hast du einen echten Partner. Ist auch noch Fürsorge dabei, sogar einen dom.

Bin da 100% deiner Meinung.

Aber wahrscheinlich könnte das in dem Fall auch gar nicht zu einem Problem werden.

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Eigentlich nicht. Es sei denn man macht aus Grenzverschiebungen Leistungssport oder aus einer Tabuliste einen Fahrplan.

Geschrieben

Verzicht ist ein großes Wort! Es gibt Dinge darauf kann und verzichte ich gerne und es gibt Dinge darauf möchte ich auf keinen Fall verzichten... Kompromisse, Geben und Nehmen, wie in jeder Beziehung...

Also jeder hat ja so seine Vorlieben, Fetische und Träume...
Dafür redet man doch vorher und weiß was einem wichtig ist und was nicht?!

Meine Meinung:
Wenn das bei mir so gar nicht passt und dem Anderen aber so wichtig ist, dass es ein Muss ist (so dass darauf bestanden wird), dann kommen wir wohl nicht wirklich zusammen!

Wenn ich aber nur etwas tun würde/soll um Jemanden nicht verlieren, dann frage ich mich doch ernsthaft ob er der richtige Mensch für mich ist! Und was mit mir nicht stimmt...
Sorry, aber meine Meinung und geht für mich gar nicht!

Tabu ist Tabu auch wenn es ein Wunsch von ihm ist! Wenn ich absolut was nicht kann, geht das für mich auch nicht.

Anders sieht es aus wenn ich nicht will, dann sollte ich mich fragen, warum ich nicht will und ob es vielleicht (im Moment) triftige Gründe gibt, die dafür sprechen oder ist es eher weil ich so großen Respekt habe und an meine Grenze komme und mich vielleicht überwinden muss?!
Dann sollte ich mit meinem Partner darüber reden und irgendwann doch so viel Vertrauen haben, um mich darauf einzulassen und an meine Grenzen oder auch darüber hinaus geführt zu werden.

Genug dazu geschrieben... 😉

Geschrieben
vor 28 Minuten, schrieb GIDEON:

Es sei denn man macht aus Grenzverschiebungen Leistungssport oder aus einer Tabuliste einen Fahrplan.

Aber genau das würde der von dir beschriebene einsichtige Partner/ fürsorgende Dom ja nicht tun.

Und dann ist es auch kein 'Verzicht', sondern eine Selbstverständlichkeit.

Geschrieben (bearbeitet)

Frau sollte sich dann zunächst mal fragen, warum sie die Wünsche nicht erfüllen kann oder will!

Dafür sollte es dann ja gute Gründe geben, die man auch zunächst ganz aufgeschlossen und selbstkritisch hinterfragen sollte. "Nicht kann" und "nicht will" ist ja auch schon ein sehr großer Unterschied.

Aber solange dies nicht erfolgt ist sowie hier beschrieben, kann man darauf keine vernünftige und indivuduelle Antwort geben.

Generell kann man aber sagen, dass jemand der glaubt man könne dem Partner etwas "zumuten" selbst schon eine "Zumutung"  sein könnte. Denn es sollte wohl selbstverständlich sein, dass man einem Partner nicht etwas "zumutet", sondern versteht, dass diesem dann auch die Entscheidung darüber zusteht, ob und inwieweit er eventuelle Einschränkungen akzeptieren kann.

bearbeitet von SirTorben
Geschrieben (bearbeitet)

Also, niemand muss irgendetwas wollen müssen - Punkt! Kein Mensch der Welt kann und vorallem will alles erfüllen. Menschen sind keine Manschienen. Das ist das Grundlegende bei allem.

Wird er sehr darunter leiden müssen, wenn er verzichtet? Du redest ja nicht über eine Kleinigkeit oder Träumereinen, sondern über Träume. Und auch noch realistische, im Gegensatz z. B. eines Lottogewinnes. Dass gehört für mich zur Chapionsleague in der Bedürfnisshirarchie. Bedürfnisse erfüllt bekommen zu wollen hat absolut nichts mit Egoismus zu tun, sondern viel mehr mit seelischer Gesunderhaltung. Und vor "vollen Töpfen" darben zu müssen, kann ich mir auch absolut nicht als gesund vorstellen - sorry. Und diesen Verzicht noch als "Liebesbeweis" hochzustilisieren, weil es ja alle so machen, ist für mich, gelinde gesagt, eine kollegtive Träumerei. Es gibt viele Gründe für eine Scheidung, aber das ist einer der Hauptgründe - und die Scheidungsstatistik legt all jährlich ein immer deutlicheres Zeugnis ab.

Ja, Du darfst verlangen, dass er verzichtet. Und er darf sich auch frei entscheiden ob er weiterhin drauf besteht und ihr euch trennt oder eine andere Lösung unter Erwachsenen findet. Viele Wege führen nach Rom, ebenso viele führen in Sackgassen. Aber manchmal muss man auch die gewohnten Pfade verlassen um sein Glück zu finden. Orientert euch lieber an dem was ihr beide braucht um glücklich zu sein und übt euch in radikaler Akzeptanz. Du liebst ihn? So ist er! Und als nichts anderes solltest Du ihn auch lieben! Er liebt Dich, so bist Du! Und als nichts anderes sollte er dich lieben! In meiner Ehe geht es fast nur um das Glück des anderen - und wenn es dafür Freiräume braucht - so what?! Uns trennte ein Fluss, wir nahmen das Risiko und die Arbeit in kauf, bauten eine Brücke und haben Rom erreicht. Brannten es mit unserer Leidenschaft nieder und errichteten es neu (gut, jetzt auch nicht an einem Tag...). Seither füllen wir das Colosseum mit unserer Liebe! Es ist verdammt noch mal alles möglich! Und trotzdem muss keiner von euch "für den anderen" leiden - denn das wäre ja auch irgendwie egoistisch, oder nicht?

Ach ja, wir wissen immer noch nicht ob es sich um Tabus handelt oder ob Du einfach nicht darauf stehst und der gleichen - mehr Infos wären vielleicht hilfreich.

Liebe Grüße,

Neo!

bearbeitet von NeoMind
Geschrieben

Die Eingangsfrage ist so pauschal nicht zu beantworten.
Zum einem gibt es Praktiken die Tabu sind weil man sich damit noch nicht wirklich auseinandergesetzt hat und von daher aktuell einfach nicht vorstellbar sind, zum anderen gibt es Dinge die mit der Ethik unvereinbar sind.

Es gbt aber noch ein andere Frage die man da stellen könnte.
Kann Mann zumuten, dass er seine Wünsche dann von anderen erfüllen lässt?

Geschrieben (bearbeitet)
vor 13 Stunden, schrieb Rose1980:

Kann Frau zumuten, dass er auf manches einfach verzichten muss? 

Können kann man alles aber wenn das deine Grundlage sein soll, das du ihn nicht verlierst, hast du nicht ein einziges Beziehungsmodell verstanden!

Da ich Abenteurer bin ,hungere ich danach neues auszuprobieren. Ich kann nicht wissen, ob mir irgendwas nicht doch gefällt, was ich im Kopf für unmöglich halte, wenn ich es nicht zumindest einmal ausprobiert habe. ,,Nein will und kann ich nicht" kann ich nur sagen, wenn ich ein negatives Erlebnis in der Vergangenheit hatte und dann wird klar gesagt: ,,Hör mal, das kann ich nicht weil…."

Ein absolutes NoGo für mich in einer/meiner Beziehung ist es, den anderen unter Druck zu setzen ,in welcher Hinsicht auch immer. Allein bei dem Gedanken daran stehen mir schon die Nackenhaare zu Berge. Entscheidungen werden gemeinsam getroffen, wenn einer etwas nicht kann oder will sagt er es. Es gibt immer Umwege um an sein Ziel zu kommen aber dem Partner Druck machen und etwas Verlangen hat nichts in einer Beziehung verloren.

 

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Vielen Dank für die ausführlichen Antworten. Ja, ich habe dann auch festgestellt, dass ich mehr ausführen muss, damit ihr das Problem richtig oder genauer erfassen könnt.

Wer also die Muse hat, sich weiterhin mit meinem Problem zu befassen, der kann gerne weiterlesen.

Auf die Idee mich in diesem Forum anzumelden, bin ich übrigens gekommen, nachdem ich nun zwei Mal festgestellt habe, dass mein Mann sich in diesem (?) oder einem anderen Forum „rumgetrieben“ hat. Er hat nach Antworten gesucht, nun suche ich auch danach…

Mein Mann und ich sind seit fast zwei Jahrzehnten zusammen, damit habe ich ihn in jungen Jahren kennen gelernt.

Dann haben wir die ersten Jahre natürlich viel ausprobiert. Wir haben uns in Foren für Partnertausch und Co. rumgetrieben, schließlich auch eine gemeinsame Erfahrung mit einem Paar gesammelt, Rollenspiele, Fesseln, … (für euch wahrscheinlich halt so der typische Anfängerkram).

Sicherlich war ich damals etwas aufgeschlossener als heute, weil ich insgesamt auch noch offener war. Heute zwanzig Jahre später, nun Mutter von drei Kindern und als Selbstständige berufstätig, dreht sich der Alltag und meine Gedanken natürlich weniger um Sex als Anfang zwanzig. Dennoch würde ich mich auch sexuell als eher offen denn verschlossen beschreiben und unseren Sex erlebe ich auch nicht als 08/15 oder Blümchensex. Ich bin mit dem Sex, den ich mit meinem Mann haben, sehr zufrieden. Mein Mann äußert und zeigt mir immer wieder, dass er mich immer noch sehr attraktiv findet. Ohne arrogant klingen zu wollen, denke ich auch, dass ich eine attraktive Frau bin.

Nun ist es aber seit einigen Monaten so, dass mein Mann bei sich festgestellt hat, dass ihm manche Dinge in unserem Sexleben fehlen. Er sagt, ich habe bei ihm damals gewisse Vorlieben geweckt und diese damals auch bedient. Nach Jahren, in denen er - so sagt er - diese Bedürfnisse verdrängt hat, ist ihm letztes Jahr aufgefallen, dass ihn die Nichterfüllung dieser Bedürfnisse sehr unglücklich macht und er sieht sich nun in einer Dilemmasituation (dazu später mehr). Wir haben seitdem viele offene Gespräche geführt. Ich habe ihn auch nach konkreten Bedürfnissen -oder nennen wir es Phantasien - gefragt. Zum Teil war ich überrascht wie banal diese in meinen Augen sein können oder auch weil sie eh Bestandteil unseres derzeitigen Sexlebens sind. Darüber hinaus hat er aber auch Phantasien geäußert, die ich nicht in der Lage bin zu erfüllen (z.B. Sex mit einem anderen Mann zu haben, während er dabei zu sieht oder im besten Fall noch Anweisungen gibt, wie der Mann mich zu befriedigen hat). Kurzum kann man zusammenfassen, dass es ihm darum geht, im Bett die Hosen anzuhaben. Zu bestimmen, was mit mir gemacht wird, wann ich komme, etc. Dies gern gepaart mit etwas Härte.

Generell mag ich es auch, wenn es im Bett etwas härter zu geht, bestimme aber auch gern selbst, wie er mich streicheln oder nehmen soll oder wann ich komme. Und genau das ist glaube ich das Grundproblem. Ich kann ihm nicht die devote Gespielin sein, die er sich wünscht.

Wenn wir Sex haben, ist er danach immer sehr befriedigt und zufrieden und erklärt mir, wie toll er den Sex fand. Ein paar Wochen später sitzen wir aber wieder abends am Küchentisch und sprechen über das Dilemma.

Gerne sagt er dann, dass ich ihm das früher doch auch geben konnte und dass er es auch mit MIR erleben will. Ich habe aber für mich festgestellt, dass ich es wie früher nicht leben kann. Das hat glaube ich mehrere Gründe:

Wie bereits oben genannt, stecke ich manchmal so im Alltag fest, dass es mir glaube ich schwer fällt, völlig los zu lassen und mich zu 100% hin zu geben.

20 Jahre später, habe ich für mich die Erkenntnis gewonnen, dass wir damals SEINEN Sex gelebt haben. Mit Anfang zwanzig wusste ich noch nicht so wie heute, was ich will, was mich anmacht, wie ich am besten komme,… Heute weiß ich das sehr wohl. Und ich weiß vor allem, dass ich nicht devot veranlagt bin. Zumindest nicht zu 100%.

Natürlich hat sich auch die Beziehung außerhalb des Bettes verändert. Oftmals erlebe ich ihn im Alltag sehr dominant, er möchte bestimmen, wie der Alltag strukturiert ist, die Kinder erzogen werden, etc. Oftmals rasseln wir dann aneinander, weil wir beide glaube ich gleich gern bestimmen, was gemacht wird. Dominanz in der Beziehung und dann auch noch im Bett: Das ist mir glaub ich zu viel.

Früher, hat er mir (außerhalb des Bettes) auch meine „Wünsche“ erfüllt. Kleine Aufmerksamkeiten, aktives Zuhören, … Dies ist mit den Jahren auch weniger geworden. Wahrscheinlich auf beiden Seiten. Dann werd ich natürlich auch patzig und denke mir: „Warum soll ich ihm seine sexuellen Wünsche erfüllen, wenn er mir meine nicht-sexuellen Wünsche auch nicht erfüllt!?!“

Jetzt fragt ihr euch vielleicht, wie unsere bisherigen Lösungsansätze sind. Wir haben über eine offene Beziehung gesprochen. Er hat mir mehrmals gesagt, er würde mir einen Seitensprung „gönnen“. Mehrfach hatte ich die Möglichkeit dazu, genutzt habe ich sie nie. Die Angst, damit etwas kaputt zu machen, ist einfach zu groß und ich bin mit unserem Sexleben ja auch zufrieden und nicht auf der Suche nach Erfahrungen mit anderen. Warum er mir das „gönnt“, kann ich gar nicht genau sagen. Macht es ihn an? Oder hat er dann das Recht dies auch für sich einzufordern und das ist der eigentliche Grund?

Eine einseitig offene Beziehung kommt für mich aber auch nicht in Frage. Zu sehr, hätte ich die Angst, dass er sich mit einer anderen Frau in dieser dominant-devoten Welt verliert und alles irgendwann überhand nimmt. Dann haben wir über so etwas wie eine offene Beziehung „light“ gesprochen. Er sucht sich eine Gespielin, die er nicht live trifft, der er aber „Aufgaben stellen“ kann, Texte schicken kann, … Dies ist die Variante, mit der ich am ehesten zurecht käme. Im Endeffekt weiß ich aber nicht, ob mir nicht allein das zu viel wäre. Schließlich ist für mich der distanzierte Austausch über soll intime Dinge schlimmer als ein einfacher aber realer One-night-stand mit 08/15 Sex.

Wir haben auch mit Profis über sein Dilemma gesprochen. Da ist der Rat eindeutig: Entweder Trennung und Ausleben der Phanstasien mit einer anderen Frau oder Verdrängen dieser intimen Wünsche. Also schwarz oder weiß. Er will sich aber nicht trennen. Er liebt mich. Das weiß ich auch. Und unsere Beziehung erleben wir beide auch als erfüllend.

Ich möchte ihm seine Wünsche erfüllen, kann dies aber nur bis zu einem gewissen Grad. Dabei geht es nicht um schmerzvolle Praktiken o.ä., sondern eher darum, dass ich dieses Devote halt einfach nicht kann. Ich will mich nicht verbiegen. Die Lösung kann ja auch nicht sein, dass ich meine Bedürfnisse nach Gleichberechtigung, Mitbestimmung, etc. hinten anstelle, damit er glücklicher ist. Und ich kann eine devote Neigung bei mir ja nunmal auch nicht erzwingen.

So, jetzt ist das aber ein halber Roman geworden. Ich hoffe, meine bzw. unsere Situation ist nun deutlich geworden und ich freue mich, wenn jemand die Situation richtig erfasst und einen Ratschlag geben oder von seinen - vielleicht ähnlichen- Erfahrungen berichten kann.

 

Lieben Dank

 

PS: Ich habe keine Lust hier in dem Forum Grundsatzdiskussionen über das Verständnis einer Partnerschaft zu führen. Ich denke, da gibt es so genauso viele Unterschiede wie in dem Verständnis von gutem Sex.

Geschrieben (bearbeitet)

Ja, ist jetzt ziemlich deutlich und ein (nicht unübliches) Dilemma.

Viele Möglichkeiten gibt's da, glaube ich, nicht, wenn eure 'Rollenverteilung' nicht (mehr) passt. Mehr Fantasie oder eben Prioritäten setzen, und nicht auf Erfüllung aller Wünsche bestehen.

Was ist denn mit einer gemeinsamen(!) devoten Freundin? Wäre das völlig undenkbar?

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben (bearbeitet)

@Rose1980

 

Durch Deine ausführlichere Darstellung ergeben sich Ansätze, wie man das Dilemma lösen könnte. Allerdings hättest du auf das P.S. verzichten sollen, weil es tatsächlich um ein Grundverständnis einer Beziehung/Partnerschaft geht. 

Doch zunächst:

vor einer Stunde, schrieb Rose1980:

Wir haben auch mit Profis über sein Dilemma gesprochen. Da ist der Rat eindeutig: Entweder Trennung und Ausleben der Phanstasien mit einer anderen Frau oder Verdrängen dieser intimen Wünsche.

Keinesfalls solltet ihr diesem Rat folgen, auch sehe ich nicht, dass eine Offene Beziehung eine Lösung sein könnte, weil dies ja an dem grundlegenden Problem nichts ändern würde und dann letztlich doch zu einer Trennung, in dem Fall, dann "auf Raten" führen würde. Zu einer Trennung muss man eh nicht raten, denn diese wäre ja das Ergebnis, wenn man keine einvernehmliche Lösung findet.

Was du beschreibst ist mehr das Ergebnis einer Mainstream-Beziehungsdynamik. Also auch gar nicht so selten.

Das Grundproblem ist hierbei gar kein sexuelles Problem, sondern einfach dass die Beziehung nicht definiert ist. Sie hat sich halt so entwickelt, wie sie sich entwickelt hat.

Es ist natürlich schwierig Strukturen und Einstellungen zu verändern, die sich in 20 Jahren entwickelt und daher auch verfestigt haben.

Deswegen rate ich auch nicht die gesamte Beziehung zu definieren (also einvernehmlich und definitiv festzulegen, wer in welchem Bereich der Beziehung "die Hosen anhat" bzw. das letzte Wort hat), was sicher das Beste wäre, sondern zunächst eine strikte Trennung von Alltag/Beruf/Familie und Sexleben zu vollziehen.

Dies bedeutet zum Einen, dass man sich für ein Ausleben der Sexualität Freiräume schafft, die vom üblichen Alltag völlig losgelöst sind. 

Aber das Wichtigste ist, ein gemeinsames Verständnis zu finden, dass Du dich auch (wenn du es wolltest) sexuell unterordnen könntest, ohne dass Du dafür auf deine Alltagseinstellung verzichten müsstest oder dies andere Bereiche der Beziehung tangiert.

Lass dir diese Möglichkeit nicht durch ein falsches Denken nehmen, sei einfach aufgeschlossen, insbesondere auch dafür deine eigene Einstellung zu verändern. Du könntest dadurch viel gewinnen, sonst nur verlieren. 

bearbeitet von SirTorben
Geschrieben
vor 7 Stunden, schrieb Rose1980:

eine offene Beziehung „light“ gesprochen. Er sucht sich eine Gespielin, die er nicht live trifft, der er aber „Aufgaben stellen“ kann, Texte schicken kann

Ganz gefährlich. Maximum Fail.
Denn dann findet es nur in seinem Kopf* statt. Und da ist es dann numal perfekt.
Die ganzen kleinen Dinge, die die Realität mit sich bringt fallen da dann nicht ins Gewicht. Jeder von uns aktiven wird dir bestätigen, es läuft nie so wie geplant.

Wie das dann weiter geht muss ich dir nicht mit Buntstiften ausmalen.

Einen Ratschlag kann und will ich dir nicht geben. Gehe aber mit dem zuerst von den Profis genannten d'accord.
Darauf wird es früher oder später hinaus laufen. Bzw. läuft es schon.

 

* Und geht da nicht mehr raus. Denn für ihn ist es eine unbefriedigte Phantasie die auf diesem Weg nur detaillierter wird.

Geschrieben

Wie schwer wiegt denn sein Interesse am Cuckold? Ich kenne da jemanden, der einfach nur das wissen braucht, dass seine Frau fremdgegangen ist bzw.das sie das gerne würde.
Wer Chef ist...hmmm... vielleicht könntet ihr ja absprechen, welche Bereiche du und welche er federführend entscheidet. Oder Zeitkorridore. Insgesamt sind 20 Jahre und 3 Kinder gute Argumente, es hartnäckig zu versuchen. Immerhin halten sich Menschen selten so lange aus. Guckt ihr zusammen Pornos? Was sucht er freiwillig raus? Vielleicht ist es ja auch einfach das Bedürfnis nach Machtgefälle und kann auch andersrum bedient werden.

So sehr ich dominant bin würde mich jede Variante der Intimität mit meinem Ehemann reizen. Weil ich ihn unheimlich gern erlebe. Sollte er in irgendeinem Winkel dominant sein, würde ich auch diesen entdecken wollen. Dass ich dann vielleicht Mal nicht komme wäre nicht wirklich schlimm. Immerhin erfüllt er ja auch meine Träume.

Geschrieben

Das klingt für mich alles eher wie ein Machtkampf. Also ich schildere dir gerne was mir auffiel und meine unverblümten Gedanken dazu:

Punkt 1: Deine Angabe dich nicht richtig fallenlassen/abschalten zu können. Hier liegt denke ich ein Grundproblem vor, das grundsätzlich immer zu Schwierigkeiten führt, ganz gleich um welche Form von Sexualität es sich auch dreht. Hier solltest du hinterfragen woran das liegt. Deine Begründungen in Form von Alltag, Beruf und Mutter sind für mich nicht schlüssig. Richtig klänge es für mich, wenn man gerade trotz solcher Verpflichtungen im Miteinander einen Ort des Fallenlassens fände, z.B. in der Sexualität. Da liegt denke ich etwas quer und sollte übergeordnet mal angegangen werden.

Punkt 2: Die Definition von Gleichberechtigung, Selbstbestimmung usw. über das Sexualleben. Das ist denke ich ein falsches Verständnis von Selbstbestimmung und gleichermaßen von der devoten Rolle bei der Sexualität. Davon würde ich mich persönlich versuchen zu lösen. Wenn man sich mit der Sexualität, die ein Machtgefälle als Komponente besitzt, beschäftigt, wird einem schnell klar, daß der devote Part alles andere als über eine fehlende Selbstbestimmung oder Gleichberechtigung verfügt. Im Gegenteil hat dieser sehr viel in der Hand und auch eine leitende Funktion. Wenn man sich von dem Glauben trennt der devote Part stünde im Widerspruch zur eigenen Selbsbestimmung, dann ist auch der Weg frei sich darauf einzulassen und es überhaupt mal zu erleben. Aber dieser Punkt geht an euch beide. Da scheint ihr mir beide eine ziemlich verknöcherte und starre Haltung zu haben, die auf falscher Definition von Selbstbestimmung beruht und daher zur Sperre führt. Mit der richtigen Einstellung sehe ich da keine Probleme wie beide sich gerecht werden könnten. Das schreibe ich wohlgemerkt vor dem Eindruck, daß es sich um keine extremeren Praktiken handelt, die großartige Grenzen überschreiten würden, sondern nur um die leitende Rolle.

Punkt 3: Deinem Schreiben nach legst du im Gegensatz zu früher heute Wert auf Sex wie er dir gefällt. Bestimmst wie er dich streichelt usw. Das kann ausschließlich in eine Sackgasse und in Unzufriedenheit münden. Bei jedem Paar. So falsch wie es wäre nun wieder nur seinen Sex auszuleben wie früher, so falsch ist es nur deinen Sex auszuleben, wonach es sich zumindest anhört. Es ist immer ein Geben und ein Nehmen und der Genuß dem Anderen zu geben sollte ebenso ausgeprägt sein und erfüllt einen auch selbst, sogar wenn es nicht die eigene Sexualität oder Rolle widerspiegelt.

Punkt 4: Du fragst dich warum du ihm sexuell entgegenkommen sollst, wenn er im allgemeinen Miteinander auch nicht mehr so aufmerksam ist. Da würde ich sagen muß er an sich arbeiten. Ich weiß nicht wie deutlich du ihm das schon klargemacht hast, aber definitiv scheint dir da etwas zu fehlen und ich finde es nachvollziehbar, daß dich das nicht gerade positiv beeinflußt. Vielleicht sind es ja auch solche Dinge außerhalb des Bettes, die sich negativ auf die sexuelle Chemie auswirken? Es würde mich nicht wundern, wenn der Wunsch nach mehr Aufmerksamkeit(en), ständiges Aneinanderrasseln im Alltag und sich nicht mehr richtig fallenlassen können miteinander korrelieren.

Punkt 5: Seine Phantasie dich von einem anderen Mann nehmen zu lassen oder ähnlich geartete Grenzen. Hier sehe ich keine Lösung oder Kompromissmöglichkeit. Hier muß er dein fehlendes Interesse daran akzeptieren und da bist du auch in keinerlei Bringschuld. Da kommt natürlich immer die Frage auf wieweit man auf etwas verzichten kann und diesen Zwiespalt kennen ja viele. Mein Rat an ihn wäre, daß die intakte Beziehung 1000x mehr wert ist, als eine irgendwann mal halb enttäuschende Erfüllung einer Phantasie, die real eh nicht so wird wie man es sich ausgemalt hat. Er sollte sich darüber bewußt werden, daß es niemals eine hundertprozentige Abdeckung aller Phantasien geben wird, mit keiner Frau. Ausnahmen mögen da protestieren, doch gehen wir vom Durchschnitt aus. Meiner Erfahrung nach hat man immer ein Sammelsurium von Phantasien oder neuen Idee und die Zufriedenheit bleibt gewahrt, wenn zumindest ein Teil angegangen wird und es wird vernachlässigbar, daß nicht alles erfüllt wird. Manche Phantasien verschwinden auch wieder. Läuft man aber nur noch gegen Wände, dann kippt es und der Wunsch nimmt überhand.

Restgedanken: Sein seltsames "Gönnen" eines Seitensprungs deinerseits weckt eher mein Mißtrauen. Es wirkt wie ein Versuch die Beziehung schleichend zu öffnen oder dich auf den Geschmack mit anderen Männern zu bringen. Aber ich denke für eine erfolgreiche Ausweitung der Sexualität können nur Vertrauen und gemeinsame Entscheidungen führen, keine Tricks. Die Idee einer Onlinegespielin für ihn halte ich für einen Schuß ins Blaue.

Also Fazit: Ich denke es stünde eurer Beziehung im Allgemeinen gut, wenn ihr versucht eure Energien mehr in ein produktives Miteinander zu verwandeln. Salopp gesagt rasseln da zwei Dickköpfe im Alltag zusammen und nun auch im Bett. Versucht umzudenken und aus euren Stärken gemeinsame Lösungen zu erarbeiten und so ein stärkeres Miteinander als Gegeneinander zu verwirklichen. Lösen vom Gedanken ein Machtgefälle im Bett hätte etwas mit fehlender Gleichberechtigung zu tun. Dann findet man auch Wege und Kompromisse. Schauen, warum es dir schwerfällt abzuschalten/dich fallenzulassen. Vielleicht muß da allgemein einfach mal an ein paar Schrauben des Alltags zu deinem Wohle gedreht werden. Ab und zu mal eine kleine Aufmerksamkeit für den Anderen ;).

Geschrieben

Lieben Dank für die ausführliche Antworten. Es sind ein paar gute Denkanstöße dabei. Ich werde mit ihm weiter sprechen... Auch über Eure Ideen, Vorschläge, Interpretationen, ...

Danke!

Geschrieben

Bin im Übrigen sehr positiv überrascht, dass es in einem solchen Forum Menschen gibt, die sich die Zeit nehmen so reflektiert und ausführlich auf ein persönliches Problem eines Einzelnen zu antworten. 

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