Hallo oder besser Moin,
Juist ist eine autofreie Nordseeinsel mit (17km) Traumsandstrand! Hier geschieht alles mit Fahrrad, Pferden & Wagen, oder eben zu Fuß.
Es ist ein Mikrokosmos auf dem jeder Insulaner vom anderen weiß… Deshalb bin ich hier, um auszubrechen.
Ich bin durch und durch Pferdemann, mag oder liebe aber gradlinige Menschen mit Intellekt, guter Manier, Tiefgang. Ich suche keine Ons. Die laufen hier genug rum, wir sagen dazu gemeinhin Gäste. ??♂️
Du siehst mich als Freund, auf Augenhöhe und beherrscht die Ambivalenz zwischen eben noch Fickstück, aber auch selbstbewusst und starker Frau, welche respektvoll und demütig getragen werden will.
Du siehst mich als Freund und findest es ebenso normal wie ich, dass gute Freunde gern auch einander berühren, anfassen und riechen mögen.
Ich bin ein Dom und so Vieles mehr…!
Ich lobe und belohne lieber als zu bestrafen.
Ich breche lieber ab, als dass ich Deine Grenzen überschreite.
Ich will keine willenlose Gratishure, die schnellen und bedingungslosen Sex abliefert. Nein das stößt mich ab!
Es geht um das Wir, um tiefen, seelischen und geistigen Austausch.
Symbiose und Hingabe. Je mehr davon umso besser!
Ich bin ein Daddy- oder Gentledom, der mit der Ambivalenz umgehen kann und spielen will.
Du bist eine starke, kluge, selbstbewusste Frau, als auch eine devote benutzbare Hure.
Die Sub, die ihrem Dom gehorcht, ihn respektiert und auch weiß ihn zu fordern.
Sie darf Menschlichkeit von ihm erwarten und weiß das ihr Geschenk an ihn gewürdigt und geschätzt wird - Sie selbst.
Ich schätze Deine Hingabe und Verfügbarkeit, respektiere aber Deine Grenzen, ehe Du darauf hinweisen musst.
Du sorgst Dich um mich und achtest meine Grenzen.
Genießt aber auch mich zu provozieren, tanzt souverän auf dem gefährlich dünnen Eis, um mich anzumachen und meine Grenzen aufzuzeigen und zu erweitern.
Ich brauche und suche diese Grenzen und „Schmerzen“, fordere Dich auf, nötige Dich geradezu mich zu ärgern, mir weh zu tun. Das macht mich an! Ficke meinen Kopf! Das Reizen genieße ich sehr, wehre mich, bitte und zwinge Dich aber gleichermaßen weiter zu machen, mir mehr davon zu geben, um Dich und deine weibliche Dominanz zu genießen.
Im „Bett“ bestrafe ich das Böse in Dir, bin ich eine Schlampe und versaut, doch nun habe ich die absolute Kontrolle! Beobachte genau wo deine weichen Stellen sind und Deine Knöpfe welche ich drücken muss um Dich da hin zu bekommen wohin ich uns gemeinsam haben will.
Ich will mir meinen Platz zurück erkämpfen!
Du kannst aber auch direkt auf respektvollen Umgang auf Augenhöhe umschalten, und Dich in meinem Arm fallen lassen und kuscheln?
Wichtig, ich brauche beides! Manchmal brauche ich den Fick, weil es sich für mich so schön angefühlt hat, dass Du mir weh getan hast, mich verletzt hast. Dann will ich Dich nicht kuscheln. Dann will ich das Du weiter machst! Reiz mich! Verletz mich! Bitte tu mir da weh wo ich es jetzt brauche! Es ist der süße Schmerz, die verbale Peitsche, wenn ich gefesselt und geknebelt bin. Schau zu, lass mich leiden, sehe und genieße wie ich leide, das macht mich an! Gib’s mir! Ficke meinen Kopf und ich Dich!
Ich brauche Dich, um mit Dir eine tiefe emotionale Bindung einzugehen. Je tiefer diese ist, umso mehr wissen wir beide uns zu nehmen. Je feiner, graziler und sensibler wird unser Spiel. … Du musst wissen, mich zu nehmen …!
Das ist für mich die Grundlage und Türöffner für das Ausleben, um Dir verfallen zu können. Um in meiner grotesken Ambivalenz zwischen Sicherheitsgefühl und bewusstem Entzug dessen, Lust und Hingabe durch Schmerz zu empfinden. Ohne wirklich bedrohliche Ängste, oder wirklich darin ersticken zu müssen, sie sich für mich aber wider und dennoch genau so anfühlen müssen.
Ich brauche Dich, verletze Dich, damit Du mich verletzen musst. Damit ich mich endlich richtig spüren und fallen lassen kann.
Das alles habe ich und bin mega glücklich damit!
Gleichwohl tausche ich gern Erfahrungen, lese mit und lasse mich hier gern begleiten, auf meinem Weg.
kein Kavia, keine Schäden, auch nicht psychisch!
Ich bin anders
Mein Vater war es, welcher mich schon mit drei Jahren auf das Pferd setzte.
Es gehörte damals zum guten Ton, dass der Junge ein Instrument spielt und die Disziplin des Reitens erlernt. Ich war der Außenseiter in der Schule, alle Jungs durften Fußballspielen, ich musste reiten, unsere Weiterlesen… Pferde ausbilden. Mein Reitlehrer, aus der Kavallerie der Wehrmacht und dem Krieg versehrt zurückgekehrt vermittelte mir in jungen Jahren mehr als nötig, dass der Umgang mit dem Pferd Disziplin erfordert. Wir fassen die Ohren der Pferde nicht an! Hat er einmal beim Reitunterricht zu mir gesagt, Sie können bei der Kälte abbrechen. Reithallen und dergleichen waren noch längst nicht so verbreitet, wie wir es heute gewohnt sind. Und aus Sicht des Reitlehrers und auch meines Vaters völlig überflüssig.
Bevor ich auf die autofreie Insel Juist gegangen bin, um meinem damaligen Burn-Out zu entfliehen, mich ganz dem Gefühl und der Nähe des Pferdes hin zu geben, das Lauschen und das lernen durch Beobachtung wieder zu erlangen, war ich gefangen im menschlichen System, dem Haben.
Wollte immer höher fliegen, horrende Gehälter, Dienstwagen der Luxusklasse, ja auch ich war mal jung.
Auf Juist habe ich mich finden können. Anfangs kaum bewusst, oder nur so bewusst, dass es anders und gut war.
Ich hatte Energie, welche ihresgleichen suchte. Ich konnte morgens um fünf nicht mehr schlafen, um aufzustehen, mit dem Fahrrad zur Weide, den Pferden das Tor zu öffnen, aus welchem sie frei zum Stall nach Hause liefen, um mit ihnen gemeinsam den Tag zu verbringen und abends kaum ein Ende im Stall oder auf der Wiese finden.
Es gab keinen Mindestlohn, und auch nicht die Erwartung, die Leistung in irgendeiner Form überhaupt honoriert zu bekommen. Solange man uns nur nicht daran hinderte, es genauso zu verrichten. Selbst an freien Tagen war es für mich ein Selbstverständnis diesen zu nutzen, um mit meinem mir anvertrauten Arbeitspferd den Tag zu verbringen. Gemeinsam uns in die Brandung zu werfen, um dann wieder zurück zu schwimmen, oder im Galopp, die eigenen Tränen und die endlose Weite des Strandes zu fühlen.
Wenn ich gelegentlich auch Gäste der Insel zum Flieger brachte, habe ich oft auf den letzten Metern unseres gemeinsamen Weges gesagt: In 10 Minuten hat der normale Wahnsinn euch wieder. Und ich war immer sehr froh, dass das Wasser eine schützende Mauer bildete, welche mir Sicherheit gab.
Als ich der Insel 2013 den Rücken kehren und diese aufgrund eines persönlichen schwerwiegenden Ereignisses verlassen musste, war eines für mich klar. Wenigstens würden Pferde meinen Alltag weiterhin bestimmen. Ich wollte und konnte nicht mehr anders.
In der normalen Welt zurückgekehrt, stellte sich, wie ich vermuten musste, diese Hingabe und der sehnlichste Wunsch als viel viel schwieriger dar. Es fehlte das Meer, die schützende Mauer. Auf der Insel war es einfach. Man musste nicht gegen halten, nicht gegen den Strom schwimmen, es war so, normal. Im Hier und Jetzt war ich plötzlich mit meinem Ich und Sein ein Einzelkämpfer.
Gerade im Hinblick auf das Arbeiten mit dem Pferd unter Berücksichtigung seiner Bedürfnisse und der besonderen Wahrnehmung des Kollegen, oder vielmehr Partner und gleichwertigem Gegenüber bin ich bis heute oft gefühlt allein auf weiter Flur. Allerdings nicht allein, was Ruhe bedeuten würde, sondern unangenehmer und ungeliebte Quertreiber. Ich habe das Gefühl, so gar nicht mehr in das Leben die Gesellschaft zu passen, mich integrieren zu wollen.
Ich fühle mich so anders.
Denn alle in der Welt brüllen nur herum. Da ist das lauschen oft wirklich schwierig und auch ich verfalle manchmal zugegebenermaßen in alte Muster, oder sogar fühle ich gescheitert zu sein. Ja, das ist es schwierig.
Es macht mich eher noch nachdenklicher das ich so anders bin. Wo es doch eigentlich ganz einfach und für mich gelebte Praxis ist. Und schwermütig, dass viele Menschen um mich herum bei mir einen Platz zu finden scheinen, wie hier auf Juist, wo alles so ganz anders ist, nur fragil, ohne die schützende Mauer drum herum. Und alle sich ins Auto setzen und ich wieder aber diesmal traurig oder sogar ängstlich sagen muss: Nun hat der normale Wahnsinn euch wieder.
Vielleicht bin ich weltfremd geworden, ein Träumer, oder Zeitzeuge eines Kulturgutes.
Einen Fernseher habe ich übrigens noch nie besessen. Ich schaue lieber den Mond zu, dann kann ich all die schönen Sterne am Himmel entdecken.
Ich lebe nunmehr seit 45 Jahren mit Pferden. In den letzten 15 eigentlich nicht mit, sondern bei Pferden, wirklich bei. Ich möchte sagen quasi in der Herde. Einzig einzelne existenzielle Grundbedürfnisse unterscheiden mich als Mensch. Beispielsweise, dass meine Haare im Alter gekündigt haben. Welche allerdings nur mehr oder weniger auf dem Kopf zu finden, waren. Somit im Winter mir das dicke Fell vorenthalten bleibt. Von meinen Pferden habe ich gelernt, das es im Grunde so überhaupt nicht darum geht, zu haben, sondern zu sein. Die ganze Welt funktioniert so, vom Menschen einmal abgesehen.
Jedes Lebewesen, welches mir vor dem inneren Auge präsent ist, lebt nach diesem Motto: Haben heißt essen um nicht zu verhungern, Haben heißt Ruhe um Kraft und Wertschöpfung für das Tun zu generieren. Ein immer währender Prozess, tagein, tagaus.
Es stellt sich mir mir weniger die Frage, warum wir Menschen anders sein müssen, viel mehr das dringende Bedürfnis es meinen Pferden gleich zu tun.
Ich möchte sogar darauf verzichten von meinen Pferden zu sprechen, denn auch hier gleite ich sofort wieder ab ins Haben. Beobachte ich ein Pferd, kommuniziere ich mit diesem, bin ich immer herzlich willkommen. Somit wäre der Besitzanspruch nicht gerechtfertigt. Das Pferd würde mir diesen gegenüber niemals erheben wollen.
Ein viel wichtigeres Grundbedürfnis der Pferde ist der soziale Kontakt. Diesen suchen Pferde, sobald ich ihnen begegne.
Erst fein sensibel, dann aber hingebungsvoll, leidenschaftlich, mehr davon, wenn ich es nur zulassen kann. Einzig eingeschränkt durch das Haben aus Sicht des Pferdes, welches existieren bedeutet.
Bin ich bei meinen Pferden beobachte und deute ich den sozialen Kontakt in einer offensichtlichen Stringenz: Leitbilder erstellen, vormachen, Zeit geben das Gute zu erkennen, Selbsterkenntnis zulassen und damit andere motivieren. In der Herde passiert im Grunde genau das. Es macht absolut Sinn dorthin zu schauen, wenn man das Glück hat mit Pferden leben zu dürfen.
Es geht mutmaßlich sogar um viel mehr, Um die Fragestellung wie wir im 21. Jahrhundert weiterhin und miteinander leben wollen.
Es liegt mir völlig fern dies zu beurteilen, allerdings in meinem Ermessen dies für mich und sehr persönlich zu entscheiden.
Ich ziehe mich vermehrt zurück zu meinen Pferden und Lehren, welche mir meine Pferde beigebracht haben, um mit ihnen auf Augenhöhe zu leben. Wohl wissend das es für mich die reine Begierde und das Interesse bedeutet weiter zu machen und es unerschöpflich scheint von ihnen zu lernen. Ich befinde mich in einem Strudel, entdecke meine Energie und Kraft nach wie vor darin, welche mich wieder motiviert hin zu schauen und dort noch mehr zu fühlen. Sehe aber gleichermaßen beängstigend, wie ich immer weiter abgleite ein „Normaler“ zu sein.
Wenn Pferde träumen von Wolke sieben,
Träumen Sie nicht davon Stechtrab zu üben.
Sie träumen auch nicht von Menschen mit Sporen,
Von lauter Musik in rasierten Ohren.
Den Luxus von weiß bandagierten Füssen,
Den würden Sie keinen Moment lang vermissen.
Sie kämen gänzlich auch ohne Applaus aus.
Fressen, Saufen, Geselligkeit,
Ein kleinen Galopp mal von Zeit zu Zeit,
Die Nüster im Wind, wenn man stolz, frei und wild,
Der Zweibeinige passt da so garantiert ins Bild.
Es stellt sich mir, wie gesagt, weniger die Frage warum wir Menschen so anders sein müssen, viel mehr das dringende Bedürfnis, es meinen Pferden gleich zu tun.