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BDSM... wieviel ist geblieben?


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Früher war alles besser. Ein Satz, den ich inzwischen auch hier immer öfter höre. 

Seit Shades of Grey gibt es nur noch Dummdoms und Möchtegern-Subs. Durchs Internet findet man keine vernünftigen Partner mehr. Die Leute kennen die Bedeutung der Symbole gar nicht mehr. Jeder Sexshop hat Billig-SM-Klamotten im Angebot. Usw. usw. 

 

Ich bin erst ein paar Jahre in Sachen Bdsm aktiv und wenn ich den älteren Semestern hier so zuhöre, dann bekommt man das Gefühl, als hätte man die goldenen Zeiten verpasst.

 

Wie ist eure Meinung dazu? War es früher wirklich besser, exklusiver, eingeschworener? Oder war es damals auch so und einfach weniger sichtbar?

Geschrieben
Ich denke es ist wie bei so vielen Sachen die Ungeduld der Menschen die einem das „angebot“ schlecht erscheinen lässt. In Wahrheit ist es nun mal so dass es Zeit braucht die richtige Person zu finden :) meine Meinung…
Geschrieben

„Unsere Jugend ist heruntergekommen und zuchtlos. Die jungen Leute hören nicht mehr auf ihre Eltern. Das Ende der Welt ist nahe“ (Keilschrifttext, Chaldäa, um 2000 v. Chr.)

Geschrieben
Ja, ich kann ich deine Beobachtung teilen.
Gutes Benehmen, Stil, Anstand sind oftmals Fehlanzeige. Newbies denken jede/r sub hätte sich auf ein Fingerschnippen hin zu unterwerfen.
Während sich Frauen häufig aufwändig in Schale werfen, lümmeln sich Männer in schlabberigen T-Shirts breitbeinig im Sessel rum. Partyveranstalter sollten Dresscodes wieder strenger handhaben, gucken aber oftmals nur aufs schnelle Geld.
Was nach wie vor praktiziert wird ist das Höher, Weiter, Schneller (mein/e sub hält mehr aus).
Ob es früher anders war? Ja!
Ob es besser war? Oftmals!
Geschrieben (bearbeitet)

Das kommt darauf an was einer sucht.

Die Zeiten haben sich in soweit verändert das für etliche Sexualität in welcher Form auch immer ein bloßer Konsumartikel geworden ist, wobei die Partner austauschbar sind, meine einfach beliebig solange es irgendwie passt. Ein wenig *Wegwerfgesellschft" eben Ist auch nicht unbedingt was neues, gabs auch schon, zwischenzeitlich hatte aids das mal ein wenig ausgebremst.

Aber die Möglichkeiten sich zu connecten sind eben heute schneller und vielfältiger. Golden Zeiten in wie fern, bin ja nun schon etwas länger in Sachen Bdsm unterwegs, den einzigen Unterschied den es gab war das man weniger Plattformen hatte. Aber wer in den Kontaktanzeigen der Stadtteilmagazine richtig lesen konnte hat auch die richtigen gefunden.

und vielleicht gabs früher tatsächlich weniger Höher, Schneller, Weiter. Aber macht ja nichts wir wurden früher auch nicht mit soviel Ramsch vollgepumpt.

 

 

bearbeitet von Tannhäuser
Geschrieben
Ein zweischneidiges Schwert: einerseits schaffen die Filme Akzeptanz und Tolleranz. Auf der anderen Seite verwässern die vielen Neugierigen die Szene.

Die Zeit und das Netz tun ihr Übriges.
Viele haben jetzt Zugang und können sich informieren.
Es ist wie überall, es gibt Fans, Enthusiasten und Profis.
Das aussieben ist das Problem.
Geschrieben
Der Bereich Bdsm ist unglaublich komplex und vielfältig. Es gibt nicht die eine richtige Art von Dom oder Sub... Jeder hat seine spezielle Art und sucht sein Gegenüber.
Früher war es eher schwierig im Bdsm Kontakte zu knüpfen oder als Außenstehender überhaupt einen Fuß in die Tür zu kriegen.
Heute wird man an allen Ecken damit zu geworfen und der ganze fifty Shades Hype hat es richtig schlimm gemacht.
Es rennen mittlerweile viel zu viele Hobby-sklaven herum die Meinen sie wären devot weil sie gerne unten liegen (parallel hat man aber nur Sex wenn das Licht aus ist und die Jalousien zu sind.). Ganz zu schweigen von den dummDoms die mit 18 meinen sie wären die Ultra Herren nur weil sie mal einer n klapps auf den Arsch gegeben haben. Diese Wesen versauen einem einfach alles...😑🙄
Geschrieben
Dummdoms gab es schon zu meiner Zeit (seit 40 Jahren aktiver Herr). Die wurden damals allerdings schnell aussortiert. Zumal Doms waren damals Ausnahmen. Es gab eher eine Domina als einen Dom. Heute ist das ganze eher verwässert. Dank 50 Shades of Shit oder ähnliche Filmchen. Auch das Internet und die "sozialen Medien" tun ein übriges dazu, dass man echte BDSMler kaum noch findet. Wir bleiben oft lieber unter uns als sich dem Wahnsinn auszusetzten.
Geschrieben
Wer legt fest was richtig, was falsch ist? Was ist die "richtige Richtung"?
Früher, ich meine die Zeit ohne Internet ( sie gab es wirklich) war es schwieriger intimer sich mit BDSM auseinanderzusetzen. Somit war der Kreis kleiner, überschaubarer.
Aber schaut euch doch selber an: was hat dich bei euch womöglich auch durch das I Net verändert?
Filme tragen vielleicht nur dazu bei, das "Thema" gesellschaftsfähiger zu machen.
Wer "sein" BDSM lebt/ leben kann, muss es nicht publizieren...
Geschrieben
Was ist ein echter BDSMler?
ich meine wie wird das definiert?
gibt es da eine Art Katalog den ich durchgehen und abhaken kann um zu wissen ob ich zu den Möchtegern subs gehöre?

Geschrieben
vor 4 Minuten, schrieb Catrice84:

gibt es da eine Art Katalog den ich durchgehen und abhaken kann um zu wissen ob ich zu den Möchtegern subs gehöre?

nö den gibt es nicht Bdsm ist ein unendlich weites Feld, allein schon wenn man die ganzen besonderen Fetische da rausnimmt.

Definieren tust nur du es selbst. Wenn ich aber die ganzen Profile ansehe die zum Beispiel 24/7 angeben und dann die hunderte von comments die das mit reiner Sklavenhaltung gleichsetzen kommen mir schon mal gelinde Zweifel, sry.

Geschrieben
Echt oder Möchtegern
Leben oder Träumen
... dies vermischt sich doch, oder?
Listen und Katalogisierungen im Netz gibt es genug.
Aber was soll es bringen?
Ich denke um sich genauer einordnen zu können bedarf es der Erfahrung eines passenden und vor allem vertrauensvollen Partners, der Deine Nogos akzeptiert, so lassen sich Grenzen ertasten und auch einordnen.
Ein Glück für jede(n) der/die findent.. 😁

Geschrieben
Ich denke das es weder dummdoms noch Möchtegern Subs gibt , sondern einfach nur Menschen die etwas ausprobieren möchten.
bestimmt sind einige dabei über deren Vorstellungen man sich wundern kann, aber das ist wohl in jedem Lebensbereich so.
Geschrieben
Wenn beide Partner auch verschiedene Vorstellungen haben, so ist das doch wenn die gemeinsame Grundlage passt nur eine gegenseitige Bereicherung um auch mal was Neues zu probieren.
Ja wie im jeden Lebensbereich.
Geschrieben

Ich denke, diese Frage ist nicht ganz so einfach zu beantworten.

Erst mal sollte man berücksichtigen, dass alle die an einer BDSM-Session teilnehmen, ganz einfach ihre Sexualität ausleben. Jemanden einen Dummdom zu nenennen, nur weil ihm etwas anderes gefällt, ist imho etwas engstirnig gedacht. Genauso ist der/die Möchtegernsub ein Problem, das nie entstehen dürfte. Vor Beginn gehören einfach Grundregeln festgelegt, Tabus klargestellt und vorallem Wörter festgelegt bei denen der/die Dom AUFHÖRT, egal wie geil er oder sie gerade ist. Wenn diese paar Regeln beachtet werden, kann doch dem Spaß wenig im Wege stehen. Es gibt ja immer noch die Möglichkeit um Gnade zu winseln, ohne ein Stopword zu benutzen, ein aufmerksame(r) Dom wird registrieren, dass es den/die Sub antörnt, und einfach weitermachen. Wenn aber der/die Dom nicht aufhört wenn sein(e) Sub zu verstehen gibt, ich schaffe es nicht mehr, oder ein(e) Sub plötzlhch Angst vor der eigenen Courage bekommt, ist das natürlich eine Sitzation die dem Partner mindestens den Spaß versaut, beim Fehlverhalten des Doms sind wir natürlich auch gleich im Strafgesetzbuch (Sex ohne Einwilligung ist strafbar, muß man das wirklich erwähnen?)

Ich denke, Jeder der sich innerhalb dieser wenigen Regeln auslebt darf weder Dummdom noch Möchtegernsub genannt werden. Sie haben eben schlimmstennfalls einen anderen Geschmack.

Geschrieben

@Catrice84 und @Exot schmunzel, und eindeutig jein.

Klar habt ihr auf der einen Seite recht damit wie ihr das seht. Aber vom Macho sein der auf härteren Sex steht ist es ein Himmelschreiender Unterschied zu einem Dom, und nicht jedes schüchterne Mädchen ist gleich Devot und selbst wenn ist sie damit noch kein Subbie. Ist halt in solchen Fällen noch eine Strecke Weg zu gehen bis er/sie angekommen sind. Und dadurch entsteht mitunter eben auch ein Eindruck der dann schief ist.

simply_enjoy_life
Geschrieben
Prinzipiell denke ich hat sich am BDSM selber nicht viel geändert im Gegensatz zu früher.
Es ist mehr die subjektive Wahrnehmung die das vermuten lässt.
Ich sag immer jeder muß sein BDSM finden und Leben und Zeit zum entwickeln geben. Es ist ja nunmal auch so das nicht jeder Dom und jede Sub zusammenpassen. Das ist ja in anderen Partnerschaften bzw Beziehungen nichts anderes.
Es darf nie etwas als Selbstverständlichkeit genommen werden und es müssen auch immer beide an sich und ihrer Entwicklung arbeiten. Dazu gehört für mich eine ehrliche und offene Kommunikation.
Das ist das was ich hier wirklich oft vermisse.
Aber es gibt auch Ausnahmen, nur sind diese schwer zu finden.
Lass den Kopf nicht hängen und hab Geduld.
Beste Grüße, der Sir.
Geschrieben
Die Vielfalt hat sich definitiv erweitert.
Klar alles ändert sich, man kommt auf Partys und denkt wtf, wiederum andere wo man denkt hell yeah.

Aber ob es jetzt früher besser war, ist schwer zu sagen. Hat alles vor und Nachteile.
Geschrieben (bearbeitet)

Früher war einfach mehr Lametta.

@Christian-Black beschreibt weiter oben sehr gut und passend den Begriff der Retromanie... die Vergangenheit wird einfach rosarot gesehen.... aus der beschissensten Kindheit oder Schulzeit wird die gute alte Zeit.... und der stengste Lehrer hat uns am meisten beigebracht. Im Leben nicht - er war einfach ein Psychopath und wir wussten es intuitiv.

Was sich geändert hat ist das es nicht mehr im  verborgenem stattfindet bzw. das sich die Menschen entsprechend vernetzen. Dies betrifft aber allen anderen Bereiche auch. Menschen venetzen sich mit den kuriosesten Hobbys und Ansichten. Das gab es früher einfach nicht. Das ist Segen und Fluch zugleich. Menschen können komplett in einer BDSM Blase abtauchen und dadurch am Leben vorbei leben.

 

vor 6 Stunden, schrieb Erhabene:

Wie ist eure Meinung dazu? War es früher wirklich besser, exklusiver, eingeschworener? Oder war es damals auch so und einfach weniger sichtbar?

Ich kann das mal anhand meiner Geschichte erzählen: Diese Neigungen habe ich schon in mir seit dem ich Denken kann - bestimmt seit 30 Jahren. Sie hatten aber überhaupt keinen Namen, waren unbestimmt, noch nicht irgendwie beeinflusst. Ich hatte das Glück zu der Zeit eine sehr experimentierfreudige Freundin zu haben und so haben wir viel probiert. Das waren dann eher Rollenspiele, die aber immer in den BDSM Bereich anzusiedeln sind. Wie gesagt, BDSM kannten wir noch nicht einmal beim Namen. Jugend forscht sozusagen (hm, Retromanie?). Ich bin auch nicht in der tiefsten Provinz groß geworden... aber das es überhaupt eine Szene gab wusste ich nicht - wie auch, ich hatte ja noch nicht einmal einen Namen dafür. Während des Studiums habe ich dann einen offen schwul lebenden Kommolitonen kennen gelernt (das war damals auch eher selten das dies offen gelebt wurde), der bis heute einer meiner besten Freunde ist. Ich habe ihn öfters auf Partys begleitet und dort bin ich das erst Mal auf eine entsprechende Szene getroffen. Auf mich oder den Heterobereich habe ich dies allerdings nicht übertragen. Ich hatte alleine schon Probleme (bis heute) mit der Ästhetik - damals waren lange schwarze Ledermäntel modern. Ich mag einfach nicht dies schwarze Gedöns das dem BDSM irgendwie schon immer innewohnt ;-)

Dann kamen die privaten Fernsehsender, die spät abends um Quote zu machen allerhand zeigten. Und auf einmal wusste ich, das es da draußen mehr Menschen im Heterobereich gibt mit meinen Neigungen... In Pornoläden gab es Magazine (aber halt mit dieser Ästhetik die ich nicht mag) in denen es auch Anzeigen von Studios usw. gab. Ich knüpfte erste Kontakte. Aber so richtig los ging es mit dem Internet... und auf einmal dachte ich, dass ich angekommen bin. Es gibt ja Tausende andere mit meinen Neigungen - vor mir tat sich ein weites Feld mit unendlichen Möglichkeiten auf ... doch es war falsch gedacht. Nur weil wir Neigungen teilen, macht uns dies nicht zu Schwestern oder Brüdern im Geiste. Ein Idiot bleibt ein Idiot, auch wenn sie oder er die gleichen Neigungen teilen.

Für mich war es früher weder besser, exklusiver oder eingeschworener... es war einfach erst gar nicht vorhanden, bzw. nur in mir vorhanden. Es war auch nicht weniger sichtbar, sonder unsichtbar. Und ich vermute mal, das diejenigen die schon vor 30 Jahren in irgendeinser Szene drin gesteckt haben, Kompromisse gemacht haben die sie heute niemals mehr machen würden. Einfach weil die Möglichkeiten limitiert waren.

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Addition
Geschrieben
Ich denke, das ist mittlerweile eine Modeerscheinung geworden.
Es gehört zum" guten Ton" dabei zu sein und der Szene anzugehören.
Allen einen schönen Tag.
Geschrieben

Einiges war früher besser, anderes ist es heute. Ich muss es nicht ändern, also lebe ich im heute.

 

Nur man muss lernen auch Mal nur zu schmunzeln. Wenn ein 13 jähriges Mädchen ihren freundinnen an der Bushaltestelle stolz ihren Ring der o zeigt. 

 

 

Geschrieben

@FEEL_MORE mit 12 wusste ich, in welche Richtung meine Vorlieben so gehen. Ihr also grundsätzlich die Neigung absprechen, steht niemandem zu.

Zumal sie sich ja an den richtigen Film und das richtige Buch hält und nicht an das falsche! (Ironie) 

 

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