Hilfe bei Eifersucht in polyamoren Beziehungen

[Al****]

Hallo liebe Leute.
Ich befinde mich in einer polyamoren Beziehung, diese ist noch recht frisch und als Paar definieren wir uns noch nicht allzulange.

Ich habe das Problem meine Eifersucht in den Griff zu bekommen, wenn Sie sich mit ihrem Dom trifft (seit einem Jahr, schon vor mir existent).

Dies gefährdet leider auch unsere Beziehung da ich so traurig und eifersüchtig bin. Wir sind daher auf der Suche nach Hilfestellungen oder Tipps wie man das in den Griff bekommt, da beide die Beziehung sehr wollen.

Ich danke euch:)

[AndersimNorden]

Ich sag dir nicht was du machen sollst. Aber "neutral" gesehen ...

Man kann und sollte nicht gegen seine Natur angehen, man belügt und zerstört sich selbst dabei. Und nicht jeder ist dafür geschaffen in einer Beziehung zu teilen...

Ansonsten ist Eifersucht nichts anderes als die eigene Unsicherheit & Verlustangst. Vielleicht ein Ansatz über den ihr beide reden solltet... aber wie oben beschrieben zweifle ich daran, ob es dir langfristig guttut.

[Gelöschter Benutzer]

Als sich in der Beziehung zu meiner ersten Langzeit-Sub nach knapp drei Jahren reiner Spiel-Beziehung die Liebe einschlich, wurde ich mit wachsender Intensität immer eifersüchtiger auf ihren Ehemann. Nicht dass sie mit ihm schlief machte mir zu schaffen. Eher die Nähe am Frühstückstisch, gemeinsame Bewältigung von Alltags-Herausforderungen und so weiter. 

Unsere D/s Sessions waren genial und sind unvergessen. Aber ich habe mich gegen ein langes Leiden entschieden und die Beziehung unter großen Schmerzen beendet. 

Man muss sich entscheiden, was man aushalten kann und was man aushalten möchte. Das kann nur jeder für sich selbst heraus finden. 

Ich bin froh, dass ich damals den Schritt getan habe. Wäre ich in Liebesdingen so offen wie in reinen Freude-Verbindungen, wären wir vielleicht noch heute ein sehr freudiges D/s-Spiel-Paar. 

Seither weiß ich, dass Polyamorie für mich nicht geht, Polygamie aber schon. 

[Al****]

Danke für die Antwort, ich habe mich da auch nicht explizit genug ausgedrückt, es handelt sich eher um eine polygame Beziehung, wir verstehen uns als ein verliebtes Paar, sie möchte jedoch den Dom nicht aufgeben und ich suche nach einer Möglichkeit dafür eine Gelassenheit zu entwickeln die dies zu lässt.

[Nussija]

Man sollte sich vorher im Klaren sein bzw. Gedanken machen ob man sowas aushalten kann oder nicht. Normal trifft man da auch Abmachungen dazu... 


Wenn aber die Eifersucht Teil des Spieles und des "Risikos" ist dann kann man da natürlich nicht wirklich helfen. 

Ich kenne ja durchaus einige die einer offenen Beziehung leben und tw. welche wo eine dritte Person Teil der Beziehung ist. Das geht manchmal gut, v. a. wenn die dritte Person z.B. nur dazu da ist Gelüste zu befriedigen und diese Person selbst kein weiteres Interesse hat, aber leider ist es oft genug so, dass eine der Personen in der Dreierbeziehung eher leidet und sich vernachlässigt fühlt.

Es gibt aber halt Leute die brauchen aber den Kick mit den Eifersuchts/Demütigungsgefühlen...
 

[Ei****]

Kommunikation. Selbstreflexion. Kommunikation. Regeln. Kommunikation. So funktioniert meine polyamore Beziehung. Ach, wir kommunizieren übrigens viel, ich bin mir unsicher, ob ich das erwähnt habe. 

 

Viel mehr ist es nicht. 

[Ro****]

  vor 4 Stunden, schrieb EisengrauerWolf:

Kommunikation. Selbstreflexion. Kommunikation. Regeln. Kommunikation. So funktioniert meine polyamore Beziehung. Ach, wir kommunizieren übrigens viel, ich bin mir unsicher, ob ich das erwähnt habe. 

 

Viel mehr ist es nicht. 

Ausklappen  

Allgemeine gegenseitige Wertschätzung und das Vertrauen, dass kommunizierte Regeln eingehalten werden. 

Meine Ehe ist daran zerbrochen, als ich feststellen musste, dass bei dem Versuch der Öffnung klar abgesteckte und deutlich formulierte Grenzen überschritten wurden... 

@AlecksFine geh in dich und formuliere, womit du ohne Bauchschmerzen leben kannst und rede offen über deine Bedenken. Lass dir genau erklären, welche Wünsche du im einzelnen nicht erfüllen kannst und überlege in Ruhe, in wie weit und unter welchen Umständen es dich nicht verletzt, diese Wünsche von jemand anderen erfüllt zu wissen oder ob du dich in der Lage siehst, diese Wünsche selbst erfüllen zu können...

Triff deine Entscheidungen in Ruhe und allein für dich, bevor du wieder mit deiner Partnerin darüber redest. Setzt euch nicht gegenseitig unter Druck - aber wenn du glaubst, zu eifersüchtig zu sein und sie das was sie außerhalb hat nicht für die Zeit pausieren oder einschränken möchte, bis du gut damit umgehen kannst, musst du vielleicht eine für dich vielleicht schmerzvolle Entscheidung treffen, damit du nicht selbst langfristig leidest... 

Ich wünsche dir alles erdenklich Gute auf deinem Weg 😉

[Toy4her]

Hallo Alecks,

ich finde es sehr stark und ehrlich von Dir, dass du auch die herausfordernden Aspekte von Polybeziehungen hier ansprichst. Die Älteren unter uns würden da wohl sagen: "Alles gute ist nicht beisammen." Und doch wäre das nur die halbe Wahrheit. Denn Grundsätzlich ist es fantastisch die vielfältigen Bedürfnisse, die jeder Mensch mitbringt, vollumfänglicher befriedigen zu können,  als es in einer Beziehung mit einer Person jemals möglich wäre.

Wäre da nicht unsere von klein auf anerzogene, erworbene Affinität für Paarbeziehungen. Wo man auch hinschaut, grundsätzlich gilt dieses Modell als Blaupause für alles was mit Liebe und lebenslangem Glück verbunden wird.

Ich glaube Dir, dass du sehr mit Dir haderst, während du einerseits ganz bewusst und unter Abwägung aller Aspekte eine Polybeziehung eingegangen bist und jetzt immer wieder an innere persönliche Grenzen stößt, die dich fordern. Vermutlich gibt es wenige Lebenssituationen, welche die eigene Persönlichkeit so sehr dazu zwingen vor sich selbst und vor dem/ den Menschen die man liebt Farbe zu bekennen, wenn es um die ganz persönlichen Wünsche, Vorstellungen und Grenzen in Sachen Liebe & Sexualität geht. Ich kannte mal eine Dozentin für Arbeitsrecht, die würde bezogen auf Polymorie, wohl folgendes sagen: Monogame Beziehungen sind Bundesliga, Polyamorie bedeutet Champions League (also bezogen darauf wie anspruchsvoll ein glückliches, für alle Seiten erfüllendes und befriedigendes Miteinander erarbeitet werden kann, das soll keine Wertung für irgend ein Beziehungsmodell sein).

Um endlich konkret zu werden, du bist also als Dritter zu den beiden dazu gestoßen. Da ist natürlich dann die Hauptsache erst einmal "anzukommen", einen Platz in dieser neuen Konstellation zu finden und aus dieser Erkenntnis (über deinen persönlichen Beitrag innerhalb der Beziehung/ deinen "Wert" für Sie) Sicherheit zu gewinnen und diesen kleinen Dämon namens Eifersucht in dir damit klein zu halten. Du denkst vielleicht manchmal: "Wenn ich zu viel Schwierigkeiten andeute dann wird es den beiden zu anstrengend." oder "Ich lächle meinen Kummer weg, sie wird es nicht merken und kann dann voll und ganz die Zeit mit ihrem Dom genießen." 

Das mag vielleicht für den Moment funktionieren, aber ist natürlich kein Mittel um eine langfristige Beziehung zu intensivieren und voranzubringen. Aus meiner Sicht bemisst sich eine Polybeziehung immer daran, wie glücklich der/die "Unglücklichste unter allen Beteiligten damit ist. Und jede/r Einzelne sollte stets daran arbeiten alle "mitzunehmen" oder aufzufangen, wenn es einmal emotional-turbulent wird. Deine Gefühle sind allzu verständlich und sooo menschlich. Suche wann immer du "Bauchschmerzen" hast das Gespräch mit ihr oder mit beiden. Zeige ihnen auch, warum du die Polybeziehung für so wichtig und richtig erachtest und gib ihnen die Möglichkeit dir unter die Arme zu greifen. Wenn du von ihnen hörst, warum du Teil der Beziehung bist, was du als Mensch miteinbringst, was du gibst, welche Rolle du bei euch Dreien bekleidest, dann hilft dir das mit Sicherheit die inneren Ängste zu kontrollieren. Du wirst sicher nie frei von Eifersucht sein, die steckt in uns drin. Aber durch die Wertschätzung und Liebe der anderen Beiden kannst du sie in den Griff kriegen und dann step by step die großartigen positiven Vorzüge genießen.

So, wenn du bis hier hin tapfer durchgehalten hast kommt noch mein letzter (wohl bester) Rat. Lies bitte das Buch "Schlampen mit Moral". Es ist so verständlich, lebensnah und klug geschrieben, dass ich Dir das nicht vorenthalten kann. Für Menschen die polyamor leben bzw. leben wollen halte ich dieses Werk für unverzichtbar. Es wird auf die verschiedenen Hindernisse, Vorschläge für den Alltag, Tipps zur Bewältigung von Verlustängsten etc. auf vielschichtige Weise eingegangen. Ich schätze es sehr und würde mich freuen, wenn auch du damit neue Sichtweisen erlangst und deine negativen Empfindungen besser verstehen bzw. in besondere Zufriedenheit umwandeln kannst.

[Toy4her]

  Am 17.11.2022 at 15:16, schrieb AlecksFine:

Danke für die Antwort, ich habe mich da auch nicht explizit genug ausgedrückt, es handelt sich eher um eine polygame Beziehung, wir verstehen uns als ein verliebtes Paar, sie möchte jedoch den Dom nicht aufgeben und ich suche nach einer Möglichkeit dafür eine Gelassenheit zu entwickeln die dies zu lässt.

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Mach Dir bewusst, das sie ihren Dom bereits lange vor Dir kannte. Würde er ihr alles geben, was sie zwischenmenschlich/sexuell benötigt, dann gäbe es keine Polybeziehung mit Dir. DU bist ihr wichtig! In Dir sieht sie etwas, dass ihr der Dom nicht geben kann/ geben will oder was sie allein bei bzw. mit Dir erleben möchte. Mach Dir das bewusst. Sag es dir selbst immer und immer wieder. Und lass dir auch von ihr erläutern warum sie euch beide braucht um glücklich zu sein. Hör es Dir an und denke an ihre Worte, immer wieder wenn sie bei ihm ist und der innere Dämon sich meldet und dir Verlustängste und Eifersucht beschert.

[Al****]

  Vor 4 Stunden, schrieb Toy4her:

Mach Dir bewusst, das sie ihren Dom bereits lange vor Dir kannte. Würde er ihr alles geben, was sie zwischenmenschlich/sexuell benötigt, dann gäbe es keine Polybeziehung mit Dir. DU bist ihr wichtig! In Dir sieht sie etwas, dass ihr der Dom nicht geben kann/ geben will oder was sie allein bei bzw. mit Dir erleben möchte. Mach Dir das bewusst. Sag es dir selbst immer und immer wieder. Und lass dir auch von ihr erläutern warum sie euch beide braucht um glücklich zu sein. Hör es Dir an und denke an ihre Worte, immer wieder wenn sie bei ihm ist und der innere Dämon sich meldet und dir Verlustängste und Eifersucht beschert.

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Danke für deine tolle Antwort!

[goat69]

Es gibt Momente da stelle ich alles in Frage. Klar jeder kann tun und machen wo zu er Lust hat. Es ist einfach verletzend zu teilen, oder das andere Vorlieben und Wünsche wo anders gesucht werden. Anfangs sieht man es lockerer, aber später kann es echt zum Problem werden. Dann kommen Gedanken auf wie: was er kann, das kann ich auch. Das ist verdammt traurig und schade. Drüber reden würde auch nichts bringen. Welcher Typ hat schon Lust auf Eifersucht. 

[knokke]

  vor 4 Stunden, schrieb goat69:

Es gibt Momente da stelle ich alles in Frage. Klar jeder kann tun und machen wo zu er Lust hat. Es ist einfach verletzend zu teilen, oder das andere Vorlieben und Wünsche wo anders gesucht werden. Anfangs sieht man es lockerer, aber später kann es echt zum Problem werden. Dann kommen Gedanken auf wie: was er kann, das kann ich auch. Das ist verdammt traurig und schade. Drüber reden würde auch nichts bringen. Welcher Typ hat schon Lust auf Eifersucht. 

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rede mit ihm. Oder ist er Hellseher?! Viele Männer schätzen das nicht was sie haben. Oder es ist ihnen überhaupt nicht bewusst. Halte mal Abstand von ihm. dann sieht er was er verliert. Ob ihm dann noch die (Fickerei) mit anderen wichtiger ist. Du bist ne super Frau und findest überall einen, dem es nicht nur um Vorlieben geht, oder sehe ich das falsch

[Ei****]

1. Woher nimmst du die Information, dass sie ne super Frau ist? Bis dato eine unbestätigte Hypothese. 

2. Mich deucht ganz schwer, hier geht es weder um eine Beziehung, noch um Polyamorie. Maximal würde ich hier polygame Ansätze erkennen. Oder nennen wir es mal offene Beziehung. Ebenfalls unbestätigte Hypothese. 

3. Wenn es einen der beiden Partner verletzt, dann ist es definitiv schlicht und ergreifend Betrug. Poly ist immer einvernehmlich. Trauriger Fakt. 

4. Wenn die Denkweise sich auf "Er/Sie holt sich X und Y wo anders" beschränkt, ist es definitiv nicht Poly. Trauriger Fakt. 

[Do****]

Ganz ehrlich, dachte erst als polyamor lebender und liebender könnte ich vielleicht helfen. Aber die Ausgangsbeschreibung und Informationen reichen auf keinen Fall um mich Aufgrund meiner Erfahrungen Zielführend einzubringen. Per PN versuche ich es gern, wenn ich mehr Hintergründe/Informationen auch erfragen kann. Von Pauschaltipps halte ich nicht viel, weil sie komplett ungeeignet sein können. Und raten möchte ich auch nicht.