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Kink und Geschlecht


Go****

Empfohlener Beitrag

Geschrieben
vor 42 Minuten, schrieb Teaspoon:

Danke für den Hinweis.

Kann auch gern jeden deiner Texte redigieren, dann musst nicht mehr nach meiner Antwort was nachträglich verändern 

Geschrieben

@ObsidJan deshalb mein Hinweis, dass Fakten gleichermaßen anerkannt sein können, die ethische und moralische Interpretation und Wertung der Daten andererseits höchst unterschiedlich ausfallen kann. 

Geschrieben
Wow, was dein Post ausgelöst hat....
Jetzt meldet sich hier ein Bärtiger, 3mm Harschnitt tragender, weißer Mensch.

Ich hatte heute ein anregendes Gespräch mit einer feministin, ich hab Ihr nur eines vergessen zu sagen... Ich mag die Betitelung Cis-Mann garnicht.
Das fällt mir gerade auf durch eben jene die den Begriff (meiner Ansicht nach) prägen, denn negatives ist pregnanter.
Für etwaige Beispiele siehe oben...
Daher hoffe ich das die Verfasserin mit Typen, den Typ engstirniger Ignorant meint und nicht jenen die mit einem Glied zur Welt kamen

Mich interessiert nicht ob jemand trans, cis oder oder ist... Für mich sind das alles Menschen. Das Geschlecht ist für mich eine Limitation, die wenige etwas angeht.

Es könnte alles so einfach sein, und in einer Situation "Gendern" wir seit Generationen!
Wer kennt den folgenden Satz denn nicht:
"Betritt ein älterer Mensch die Bahn, dann hast du deinen Platz anzubieten".
Mir wurde das als höflichkeit beigebracht, da ist mir egal ob besagter Mensch sich einem Geschlecht zuordnet oder nicht, ich bin höflich, fertig!

Und an die ganzen Hobbybiologen.... Wenn ihr davon sprecht kommt mir die Galle.
Ihr sagt ihr glaub an die Wissenschaft, schön! Diese befasst sich mit dem Menschen, Sie separiert da wo nötig nach relevanten Merkmalen.

P.S.: Unisextoiletten Kabinen bitte ohne extra Porzellan für Mitglieder, die meisten überschätzen sich und wundern sich dann über die Tropfen auf dem Boden...
Dafür bitte mit Desinfektionsspender in der Kabine, danke!
Geschrieben
vor 13 Stunden, schrieb Teaspoon:

Und soweit ich weiß, konnte das beim Menschen bisher nicht verändert werden.

Und selbst wenn es veränderbar geworden wäre, dann sagt das nichts über die Natur als solche, sondern nur über unseren technischen und wissenschaftlichen Fortschritt aus. Die Natur verändert das kein bisschen.

vor 13 Stunden, schrieb Teaspoon:

Es bleibt lediglich eine relativ große Gruppe Menschen, die gar keine Keimzellen bilden. Diese wären in dieser Definition geschlechtslos.

Nein, wären sie nicht. Denn wenn man den Schritt zurück geht und sich betrachtet, welche Voraussetzungen ein Mensch besitzen muss, um Gameten zu bilden und welche das dann sind, kommt man unweigerlich wieder darauf zurück, dass XY-Träger Spermien und XX-Träger Eizellen bilden, und diese genetischen Voraussetzungen widerum in den allermeisten Fällen in einem geschlechtsdimorphen Phänotypen gipfeln. Und was an dieser Stelle durchaus ebenso eine Rolle spielt, ist, aus welchen Gründen die wie genau große Gruppe Menschen ohne Keimzellbildungsfunktion ebenjene nicht besitzt. Wie viel Prozent der adulten Individuen vor der Menopause haben denn genau diese Einschränkung, und weshalb? Sprechen wir hier von über 6,4%, und wenn nein, weshalb sollten diese Menschen als gesund angesehen werden, wo doch genau dieser Prozentsatz der Menschen in Deutschland im Laufe des Lebens ein Mammakarzinom entwickelt, das wir ja ebenfalls als Erkrankung einstufen?

(Den weiteren Verlauf überspringe ich jetzt, denn ich bin den Gegenweg gegangen und sehe daher eine direktere Verbindung zwischen Gameten und Phänotyp - für die 5jährigen wieder: Das bedeutet nicht, dass einer von uns beiden Recht hat, das ist in erster Linie eine Gewichtungsfrage und hat erstmal noch gar nichts mit Gender zu tun)

vor 13 Stunden, schrieb Teaspoon:

Wie gehen wir als Gesellschaft damit um?

Und diese Frage ist eine sehr gute, denn ich behaupte mal, dass niemand einen Weg finden wird, der alle Parteien egal welcher Größenordnung vollauf zufrieden stellen wird. Es wird immer Abstriche geben, die gemacht werden müssen, und da stellt sich die weitere Frage: Wie viele Abstriche muss jeder Einzelne machen, und ab wann wird es für wie viele Leute unzumutbar. Auch wenn es unserer gesetzten und teilweise recht wohlstandsverwahrlosten Gesellschaft etwas wenig ins Narrativ passt, halte ich es (in Grenzen) mehr mit Spock: Die Interessen vieler überwiegen im Zweifelsfall die Interessen weniger. Natürlich mit Maß und Ziel, denn dass das kein Freifahrtsschein für Unterdrückung sein kann, sollte selbstverständlich sein.

vor 13 Stunden, schrieb Teaspoon:

Wir beide werden uns auf der ethischen und moralischen Ebene wohl nicht einig werden, ich glaube, da kommen wir aus verschiedenen Ecken.

Das halte ich für nichts Negatives. Wären wir uns alle immer einig, gäbe es keinen Grund, seine Überzeugungen zu hinterfragen. Und ja, ich denke auch, dass wir den Rahmen hier etwas strapaziert haben ;)

vor 13 Stunden, schrieb Teaspoon:

Ich sehe es als Fakt, dass die meisten Menschen eine Mustererkennung haben, ...

Ich denke, das ist wissenschaftlich auch ausreichend untersucht, um das als allgemeingültigen Fakt präsentieren zu können. Hat auch evolutionäre Gründe, aber das geht jetzt zu weit.

vor 13 Stunden, schrieb Teaspoon:

Aber es gibt zu viele, die dennoch Anfeindung und Gewalt erleben, obwohl sie infiltrieren, nett und höflich sind und ein Leben damit verschwenden sich zu verleugnen. Ein zu hoher Preis!

Ich habe im Studium eine Weile mit einem schwulen Palästinenser aus Jordanien zusammen gewohnt. Er war hier in Deutschland ziemlich offen und hat mich schon am zweiten Tag gefragt, wo es hier denn die einschlägigen Bars gäbe (ja, Moslem, dem Alkohol nicht abgeneigt... er war schon sehr säkular eingestellt). Und weil ich ein neugieriger Mensch bin, habe ich natürlich auch mal beim Essen gefragt, wie es denn so ist, als Schwuler in Jordanien, das ja die Homosexualität unter Strafe stellt und auch verfolgt. Ich hätte nie gedacht, dass ich zur Antwort bekomme, dass das überhaupt kein Problem sei - es gäbe die entsprechenden Bars, die auch eigentlich jeder kennt (schon aus dem Grund, dort nicht versehentlich hineinzulaufen), inklusive der Polizei. Es wird aktiv weggeschaut, so lange das halt möglich ist. Daher hat sich dort wohl ein gesellschaftlicher Konsens herausgebildet, dass jeder seine Neigungen verwirklichen kann, solange er dies nicht zu offensichtlich auslebt. Es ist der Kompromiss, dass sich die konservativen Moslems trotz besseren Wissens einreden können, diese Sünde existiere bei ihnen nicht, während die Szene selbst unbehelligt in der Nachbarschaft leben und sich im privaten Raum entfalten kann, auch wenn man am nächsten Freitag sich wieder höflich vor der Moschee grüßt und sie gemeinsam betritt. Auch wenn er das ganze sicher etwas rosafarbener gezeichnet hat, als es in Wirklichkeit ist (er war schon ziemlich stolz auf sein Land), denke ich, dass das eine sehr diplomatische Lösung ist, die allen ermöglicht, das Gesicht zu wahren. Nicht, weil man sich vor dem Gegenüber versteckt, sondern weil man vielmehr ihm die Chance gibt, eigentlich Offensichtliches "unabsichtlich" zu übersehen, und als Gegenleistung ebenjene Toleranz erhält.

vor 13 Stunden, schrieb Teaspoon:

Die meisten gesellschaftlichen Wandlungen laufen daher anders ab. Es scheint menschlich zu sein, dass dabei auch mal Köpfe rollen...

Dem widerspreche ich hier mal vorsichtig. Ich würde sagen, manche gesellschaftlichen Wandlungen erfordern blutige Schnitte, während viele andere eher durch einen graduellen Shift in der Gesellschaft zustande kommen. Auf politischer Ebene würde ich sagen, dass das Blutige sehr viel öfter der Fall ist (Monarchen/Diktatoren stürzen, Demokratie einführen), sozial und moralisch hingegen erscheint mir der weiche Wandel vorherrschend (sexuelle Revolution, Säkularisierung, Aufklärung). Jedenfalls habe ich nicht das Bedürfnis, eine Genderdebatte in blutiger Auseinandersetzung zu sehen, denn ich weiß jetzt schon, dass das Ergebnis sicher nicht eine freiheitlichere Gesellschaft sein wird, sondern eher eine homogenere (das ist der Grund, weshalb ich hier zur Vorsicht und zum Kompromiss mahne). 

vor 13 Stunden, schrieb Teaspoon:

Ich verstehe nur schlicht oft genug nicht, welches Problem manche mit einer Sache haben, die sie gar nicht wirklich betrifft?

Das widerum verstehe ich - die Sache betrifft sie nämlich. Die Veränderung der allgemeinen Sprache mit der Brechstange betrifft nunmal alle Sprecher derselben, und soweit ich mich entsinnen kann, gab es vor diesen Aktionen auch keine breit angelegte Gegenwehr.

vor 4 Stunden, schrieb ObsidJan:

@Damokles Ich möchte ergänzen: die Naturwissenschaften wurden nicht nur von außen beeinflusst, sie haben sich auch aktiv mit schuldig gemacht, indem sie sich durch Pseudowissenschaften und menschenverachtende Ideologie haben vereinnahmen lassen, im Nationalsozialismus wie du schon sagst durch Rassenlehre, Schädelvermessungen und Eugenik, im sowjetischen Sozialismus bspw. durch den Lyssenkoismus. Da müssen sich die NaWis auch selbst kritisch hinterfragen und ihre dunkle Vergangenheit aufarbeiten.

Ich bin völlig deiner Meinung. Mein Ansinnen war nicht, die Naturwissenschaftler von allen Sünden freizusprechen, sondern aufzuzeigen, dass die Ideen, welche diesen Abstrusitäten zugrunde liegen, zumeist von außerhalb kamen. Fritz Haber (der Vater des Gaskriegs und des Kunstdüngers) hat beispielsweise lange dagegen angekämpft, dass die Nazis seine jüdischen Mitarbeiter behelligen - und hat den Kampf schlussendlich verloren.

 

Zum Rest - sehe ich genauso.

Geschrieben
vor 7 Minuten, schrieb Mindfxck:

Und an die ganzen Hobbybiologen.... Wenn ihr davon sprecht kommt mir die Galle.
Ihr sagt ihr glaub an die Wissenschaft, schön! Diese befasst sich mit dem Menschen, Sie separiert da wo nötig nach relevanten Merkmalen.

Ist dir auch mal in den Sinn gekommen, dass es den Beruf nicht nur als Hobby gibt, und dass vielleicht das ein oder andere Forumsmit(ohne)glied denselben ergriffen haben könnte.

Und nein, die Biologie befasst sich mit dem Leben als Solches (und in einem Teilgebiet mit etwas, das man nicht so richtig als tot und nicht wirklich als lebendig ansehen kann, nämlich Viren), nicht allein mit dem Menschen. Da der Mensch aber ein Tier ist, auch wenn das den Moralaposteln der abrahamitischen Religionen zuwider ist, wird er den gleichen Einordnungen unterworfen wie alle anderen Tiere auch. Wäre dem nicht so, hätten wir die Moral in die Naturwissenschaft eingebracht, und wenn es eine Sache gibt, welche in der Faktenfindung der Naturwissenschaft nichts zu suchen hat, dann sind es persönliche Überzeugungen.

Geschrieben
Lesen will gelernt sein.... Meine Überzeugung bringe ich ein, bei der literarischen Interpretation von Cis-Mann.

Und mir ist beim lesen deiner Nachrichten, nichts gekommen außer akuter Ekel. Ach doch, der Gedanke "wenn der Biologe ist, hoffe ich es gibt auch gute Biologen".

Ich finde es aber schön, dass Sie bestätigen was ich sagte. Biologie befasst sich mit dem Menschen, da sind wir uns also einig.
Wenn meine Worte unglaubhaft sind (wohl durch Ihren Eindruck von mir), Ihre Aussage die selbe, alles andere war Interpretation.

Ebenso ein kleiner Hinweis, ich habe schon im Abitur Religion abgewählt, ich bin dankbar wenn dieses irrelevante Thema nicht unnötig genannt wird.

Zu guter Letzt, ich habe nie das "Du" angeboten. Es wäre freundlich würden Sie beim "Sie" bleiben. Denn außer zur Höflichkeit, kann es auch genutzt werden um sich abzugrenzen.
Was ich gegenüber Faschisten, Egoisten und auch Ihnen nur zu gerne tue.
  • Moderator
Geschrieben

Nur mal als Anmerkung: Wir sind in einem Internetforum.

Die Forensprache ist deutsch und "du".

Nur weil hier per "du" und nicht per "sie" geschrieben wird, heisst das noch lange nicht, dass man sich  hier nicht gegenseitig respektiert.

Ob eine Person den gewünschten Respekt bekommt, liegt an deren Verhalten selbst.

vor 8 Stunden, schrieb Mindfxck:

Ebenso ein kleiner Hinweis, ich habe schon im Abitur Religion abgewählt, ich bin dankbar wenn dieses irrelevante Thema nicht unnötig genannt wird.

Religion ist hier zwar tabu, aber wenn es zur Erklärung beiträgt etwas Religiöses zu erwähnen, denn ist das eben.

Da aber Religion ein ziemliches Streithema ist, genau wie Politik, sollte Beides tatsächlich aussen vor bleiben.

Geschrieben
vor einer Stunde, schrieb Mindfxck:

Lesen will gelernt sein...

Dito.

vor einer Stunde, schrieb Mindfxck:

Und mir ist beim lesen deiner Nachrichten, nichts gekommen außer akuter Ekel.

Was eine Emotion ist und damit schon der Grund, warum das mit der Logik und der obigen Empfehlung nicht mehr so funktioniert. Verstanden.

Ist dir eigentlich schon mal aufgefallen, dass ich mich mit Leuten wie @Teaspoon auf respektvoller Ebene unterhalten kann, obwohl (!!!) wir unterschiedlicher Ansichten sind? Wahnsinn, oder? Fast schon aufklärerisch. Gleicht gradezu Evelyn Beatrice Halls Beschreibung von Voltaires Einstellung. In diesem Sinne ziehe ich den Hut.

 

Für den Rest verweise ich an @FETMOD-UYENs Aussagen zur Nennung von Religion und zwischenmenschlichem Umgang im Internet.

Geschrieben
vor 3 Stunden, schrieb Mindfxck:

Und an die ganzen Hobbybiologen.... Wenn ihr davon sprecht kommt mir die Galle.
Ihr sagt ihr glaub an die Wissenschaft, schön! Diese befasst sich mit dem Menschen, Sie separiert da wo nötig nach relevanten Merkmalen.

Dein Haarschnitt und Hautfarbe interessieren mich zwar nicht, aber als jemand, der beruflich mit Biowissenschaften zu tun und eine Leidenschaft für Naturwissenschaften hat, fühle ich mich da mal angesprochen und kann nur sagen: sorry not sorry. Biologie und andere Naturwissenschaften heißen nicht umsonst auch "hard sciences" und eben nicht "Wohlfühlwissenschaften" und interessieren sich nicht für eure Gefühle, auch wenn das nicht jedem gefallen mag.

vor 3 Stunden, schrieb Damokles:

Wäre dem nicht so, hätten wir die Moral in die Naturwissenschaft eingebracht, und wenn es eine Sache gibt, welche in der Faktenfindung der Naturwissenschaft nichts zu suchen hat, dann sind es persönliche Überzeugungen.

Das kann ich eigentlich nicht oft genug 🖤-en...

Geschrieben
Februar 15, schrieb Damokles:

Ist dir auch mal in den Sinn gekommen, dass es den Beruf nicht nur als Hobby gibt, und dass vielleicht das ein oder andere Forumsmit(ohne)glied denselben ergriffen haben könnte.

Und nein, die Biologie befasst sich mit dem Leben als Solches (und in einem Teilgebiet mit etwas, das man nicht so richtig als tot und nicht wirklich als lebendig ansehen kann, nämlich Viren), nicht allein mit dem Menschen. Da der Mensch aber ein Tier ist, auch wenn das den Moralaposteln der abrahamitischen Religionen zuwider ist, wird er den gleichen Einordnungen unterworfen wie alle anderen Tiere auch. Wäre dem nicht so, hätten wir die Moral in die Naturwissenschaft eingebracht, und wenn es eine Sache gibt, welche in der Faktenfindung der Naturwissenschaft nichts zu suchen hat, dann sind es persönliche Überzeugungen.

Also bleibt's dabei die Springenden Punkte meiner Kommentare werden gekonnt nicht erwähnt, es wird sich per Fachsprache... vermutlich von Wikipedia aufgeplustert. Und sehr belustigender Fakt... was geschieht noch gleich in allen Wissenschaften? Es werden Vermutungen aufgestellt und dann je nach eigener ÜBERZEUGUNG für einen Nachweis dafür oder dagegen gesucht. Ist es so unverständlich das ich dir den Wissenschaftlichenbereich als Berufsfeld nicht abkaufe? Bevor du antwortest, wieso hat gerade dich der Hobbybiologe zu einer Reaktion getrieben? Ich denke das war eine Emotion dahinter ; )

Geschrieben (bearbeitet)
vor 3 Stunden, schrieb Mindfxck:

Also bleibt's dabei die Springenden Punkte meiner Kommentare...

...haben die von mir geführte Diskussion bestenfalls am Rande gestreift und die Kernaussagen nicht mal berührt, daher hab ich sie ignoriert. Du hast ja auch keine konkreten Bezüge hergestellt, wie man das mit Quotes machen könnte, sondern Allgemeinplätzchen gebacken, und der einzige konkrete Bezug war der zu den sich wissenschaftlich ausdrückenden Leuten. Ergo: Mein Einstiegspunkt.

vor 3 Stunden, schrieb Mindfxck:

was geschieht noch gleich in allen Wissenschaften? Es werden Vermutungen aufgestellt und dann je nach eigener ÜBERZEUGUNG für einen Nachweis dafür oder dagegen gesucht.

Falsch, nicht in allen. Eigentlich sollte das nirgends der Fall sein. Üblicherweise ist es so, dass eine (Zufalls-)Beobachtung erfolgt, über deren Ursache, Funktion und/oder Wirkung eine Arbeitshypothese aufgestellt wird, und diese wird dann (zumindest in den Naturwissenschaften) versucht im Experiment zu bestätigen oder zu widerlegen, um sie dann der Kollegengemeinschaft zu präsentieren und dort zu einer Theorie reifen zu lassen, welche wiederum idealerweise von Peers angezweifelt und weiter experimentell untersucht und dabei erhärtet/zerlegt wird.

Und gerade in den biochemischen & mikrobiologischen Disziplinen wird erwartet, dass man mittels KnockOut, Hemmung, Vorenthalt etc. jegliche denkbaren Alternativen ebenfalls ausschließt, d. h. wenn ich vermute, dass SARS-CoV-2 Spike an ACE2 dockt und damit die Lungenzelle infiziert, dann werden ebenfalls Infektionsversuche mit ACE2-freien Zellen ("Null") sowie mit atypischen ACE2-Trägerzellen (z. B. Neuronen mit ACE2-Expression; "Kontrolle") durchgeführt sowie das Gleiche nochmal mit Viren ohne/mit zerstörten Spikes und die Ergebnisse ebenfalls mit veröffentlicht. Wird Null infiziert, war die Hypothese nett, aber falsch, wird die Kontrolle nicht infiziert, war sie es ebenfalls (oder unvollständig -> nächste Hypothese), ist die Reihe bei kaputten Spikes identisch zu intakten, kann man sie ebenfalls verwerfen. Nur wenn Spike-Träger mehrfach validiert weitgehend ausschließlich auf fast allen ACE2-Trägerplates Infektionsverhalten zeigen, kann man langsam von einer Theorie sprechen (Warum "weitgehend" und "fast alle" - weil in der Biochemie ein bisschen Dreck oder Unvorsicht oder einfach nur der Zufall auch mal ein Plate platzen lassen kann). Und ja,  natürlich ist der Rest alles gleich, Lösungen, Chargen, Temperaturen, Zeiten, Mengen, Spezies, Plates, Nährböden, Gasgehalte der Umgebungsluft (tierische Zellen erwarten einen erhöhten CO2-Gehalt in der Brutkammer), Messinstrumente, Auflösung der Fotografien etc. 

Muss man mal gemacht haben, ums zu verstehen, reicht nicht, mal im Abi davon gehört zu haben. Das ist der Grund, warum diverse Leute hier auf dem Begriff NATURwissenschaften rumreiten, denn diese harte Validierung ist z. B. bei Psychologie nicht möglich. Man hat ganz einfach selten tausende Leute zur Verfügung, welche völlig identisch sind - ergo: Zu viele Variablen, zu viele Unbekannte, zu viel Interpretation. Und ich glaube an dieser Stelle divergieren unsere Anforderungen - wer aus schwammigen Wissenschaften kommt, kann sich gar nicht vorstellen, wie sehr man in der Naturwissenschaft versucht, das Versuchsobjekt auf eine definitive, maximal interpretationsbeschränkende Aussage festzunageln, und umgekehrt wird man völlig desillusioniert, wenn man dann sieht, wie unglaublich lax z. B. bei Ernährungswissenschaften (um jetzt mal explizit weg vom Gender zu gehen) die Anforderungen für aufgestellte Theorien sind. Bei Aussagen wie "Studie zeigt: Ein Glas Rotwein am Tag verlängert das Leben" kotzt der Naturwissenschaftler im Strahl, weil: Zu viele Variablen, zu wenig Kontrolle über das Experimentiergut (das ja Menschen mit Alltagsleben wären, die jederzeit auch lügen oder in ihrem Verhalten, Wohnort, genetischer Disposition, ... einfach naturbedingt divergieren werden), zu geringe Teilnehmerzahl in Studien, Wein nicht sauber definiert (Hersteller? Charge? Menge?)... Solche Aussagen wären in der Naturwissenschaft nicht einmal als Hypothese valide, geschweige denn in ein Experiment zu gießen, während in der genannten Wissenschaft sowas zweifelsarm als Studie veröffentlicht wird. Natürlich schreiben die auch "our study indicates...", aber das machen die Naturwissenschaftler oben genauso, nur dort auf um Welten verlässlicherer Datenlage. Lies dich doch mal durch die BioRxiv, irgendwas mit Struktur- oder Mechanismusaufklärung, ist sicher nen spannender Ausflug für dich (da darfst du dann auch ausführlich die Wikipedia bemühen, die übrigens bei den naturwissenschaftlichen Grundlagen oft ein durchaus verlässliches Nachschlagewerk ist).

vor 3 Stunden, schrieb Mindfxck:

Ich muss wiedersprechen, es handelt sich hier um eine eindeutige Verallgemeinerung mehrerer Religionen...

...von denen du vermutlich nicht ein einziges Schriftstück von Anfang bis Ende durchgelesen hast, deren Verbindung du nicht kennst, sowieso damit nichts zu tun haben willst und dich auch nicht dafür interessierst, es geht nur darum zu meckern, möglichst ohne konkrete Fakten auf den Tisch zu hauen. Du darfst mich gern in PNs über deine profunden Einsichten bei ebenjenen aufklären, dann bitte mit Quellenangaben, die Bücher hab ich so ziemlich alle hier und auch gelesen, ich werde sie also nachvollziehen können. PN, weil sprengt den Thread und ist im Forum nicht gern gesehen. 

bearbeitet von Damokles
Präzisierung der Aussage bzgl. Infektionsverhalten im Experiment
Geschrieben (bearbeitet)
Am 13.2.2023 at 09:54, schrieb GoodGirlLucy:

Find eine der faszinierendsten Sachen hier wie wichtig den Typen ist in ihrem Geschlecht bestätigt zu werden, wie viel Geschlecht mit den Szenen die sie im Kopf haben zu tun hat. Geht nicht nur um dom/sub sein sondern ~männlicher- dom/sub.

Worum geht's? Du meinst Männer wollen alle Dom sein und Frauen Sub weil das dem klassischen Klischee vom starken Mann und der schwachen Frau entspricht?

Bei Frauen scheint das sogar zuzutreffen, bei Männern sehe ich das eher ausgewogen, da sind mindestens soviel Sub wie Dom. Nur gibt's für die Sub nicht genug dominante Frauen weil die zu 90% selbst dominiert werden wollen. ;)

bearbeitet von Paco2022
Geschrieben
vor 21 Minuten, schrieb Paco2022:

Worum geht's? Du meinst Männer wollen alle Dom sein und Frauen Sub weil das dem klassischen Klischee vom starken Mann und der schwachen Frau entspricht?

Bei Frauen scheint das sogar zuzutreffen, bei Männern sehe ich das eher ausgewogen, da sind mindestens soviel Sub wie Dom. Nur gibt's für die Sub nicht genug dominante Frauen weil die zu 90% selbst dominiert werden wollen. ;)

Glaub eher, dem te geht es darum, dass Männer beim spielen Männer und Frauen Frauen sein wollen .. Also warum hier so wenige queer sind .. 

Queer ist allerdings der kleinere Teil der Gesellschaft, warum das hier anders sein sollte, verstehe ich nicht.

Sex und Gender und fetisch und Vorliebe, wird einfach gern durcheinander gebracht .. Auch nicht alle queeren Menschen verstehen den Unterschied zwischen Intersexuell und Transsexuell .. Ja, ja, die Jugend ;) früher war auch die Zukunft besser.

Geschrieben
Vor 2 Stunden, schrieb Paco2022:

Worum geht's? Du meinst Männer wollen alle Dom sein und Frauen Sub weil das dem klassischen Klischee vom starken Mann und der schwachen Frau entspricht?

Bei Frauen scheint das sogar zuzutreffen, bei Männern sehe ich das eher ausgewogen, da sind mindestens soviel Sub wie Dom. Nur gibt's für die Sub nicht genug dominante Frauen weil die zu 90% selbst dominiert werden wollen. 

Tragisch, aber wahr.

Geschrieben
Am 15.2.2023 at 17:57, schrieb Teaspoon:

@ObsidJan deshalb mein Hinweis, dass Fakten gleichermaßen anerkannt sein können, die ethische und moralische Interpretation und Wertung der Daten andererseits höchst unterschiedlich ausfallen kann. 

Wurde denn hier überhaupt irgendwo unterschiedlich interpretiert? Nicht alles, was ggf. dem persönlichen (und sicher auch von Humanismus und Wertschätzung geprägten) Weltbild widerspricht, ist schon eine ethisch-moralische Interpretation der Fakten. 

Am 22.2.2023 at 22:52, schrieb Mindfxck:

Und sehr belustigender Fakt... was geschieht noch gleich in allen Wissenschaften? Es werden Vermutungen aufgestellt und dann je nach eigener ÜBERZEUGUNG für einen Nachweis dafür oder dagegen gesucht. Ist es so unverständlich das ich dir den Wissenschaftlichen bereich als Berufsfeld nicht abkaufe?

Aha, wieder ein Hobbysoziologe, der meint, uns "die Wissenschaft" und mir meinen Beruf erklären zu können. Gähn. :sleeping:

Zur Klarstellung: so wie beschrieben ist es genau nicht, wie es in den Naturwissenschaften ablaufen sollte. In Soziologie und Gender Studies mag das anders sein, aber das sind eben auch keine NaWis und vielleicht könnte darin ein Hinweis liegen, warum gewisse Fächer von anderen immer ein wenig "belächelt" werden - oder sich z. T. sogar mit offener Herablassung und Ablehnung konfrontiert sehen, wenn sie mit ihren Methoden in andere Fachbereiche eindringen wollen.

Geschrieben
Am 16.2.2023 at 14:15, schrieb Nique:

  wenn ich als biologischer Mann alles sein darf was ich bin - wozu eben auch gehört devot, feminin, weich zu sein. Auch und gerade als Mann. 

Genau, nur verstehe ich nicht warum man solche Gefühle unbedingt veralteten Rollenbildern zuordnen möchte und die dann in weiblich und männlich schubladisiert um anschließend noch zum Schluß zu kommen "wenn ich das fühle bin ich eine Frau und brauche weibliche Pronomen."

Da ist irgendwie immer noch die Denkweise von vor 100 Jahren in den Köpfen, ansonsten könnte ich ja fühlen was und wie ich will ohne gleich meine geschlechtliche Identität in Frage zu stellen...

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