Das Dilemma mit der Dominanz

[Eiskalt]

Status Quo: Du bist neu in der BDSM und Fetisch Szene oder hast realisiert das du gewisse Neigungen besitzt. Du hast kein Partner mit dem du die Schwarz/Bunte Welt des BDSM erkunden kannst. (Manchmal passt es halt nicht)

Nun frisch ans Werk und auf die suche nach dem passenden Gegengenstück begeben. Doch der Erfahrungsschatz driften ja ab und an mal außeinenader.

Was in der optimalen vorstellung erstmal gut klingt, (Top = Erfahren bottom = unerfahren) entspricht ja nicht zwangsläufig der Realität.

So stellen sich mir bei vertauschten Rollen einige Fragen, die mir den Kopf zerbrechen. Fällt es sub leichter, sich mit ihrer Rolle zu identifizieren?

Kann oder Darf sub, Dom führen und ein Mentor sein?

Fühlt sich ein unerfahrener Dom, mehr oder weniger dominant?

Ich freu mich auf die Kommentare. Einen schönen Tag wünsche ich.

[VengeanceWhispering]

Entweder ist man Dominant oder nicht, das hatt mit Erfahrung doch nix zu tun. Sich inspirieren oder mit der Sub sich auszutauschen gehört für mich dazu, um miteinander wachsen zu können. Die gesunde Mischung macht es, wie meistens meiner Meinung nach, gilt auch für die teilweise überzogenen Erwartungshaltungen mancher. ;)
Mfg Venge.

[OkkyundKitty]

Die Erfahrung hat erstmal nix mit deiner Neigung bzw. mit deiner Ausrichtung zu tun und ja eine Sub darf am Anfang führen, wenn du ein richtiger Dom bist hat sich das aber schnell erledigt. Du wirst dann automatisch die Führung übernehmen. Ich wusste vor 20 Jahren auch nicht wirklich was ich bin, war nur in meiner Beziehung unzufrieden, weil mir was fehlte. Eine erfahren Sub hat erkannt was ich bin und mir gezeigt was mir fehlte. Noch mal danke für die Starthilfe nette Hexe 😆 Wir haben immer noch kontakt und sind bis heute sehr gute Freunde

[MissSeduction]

Klar kann eine Sub auch in gewisser Weise Mentor sein. Wenn es gut läuft, kommuniziert man ja viel und tauscht sich viel aus. Denn am Ende wenn man das ganze Thema mit Kopf angehen will, geht es ja nicht nur um deine Neigung und wie du dir das alles vorstellst und willst.Sondern ja auch um die Bedürfnisse der Sub

[Kolibri]

Ich denke, für den Anfang ist es sinnvoll und praktisch, wenn einer der beiden etwas Erfahrung mitbringt. Welcher Part das ist und erstmal „anleitet“, ist meiner Meinung nach weniger wichtig.
Wichtig ist, dass kommuniziert wird und klar ist, ob Erfahrungen und Vorstellungen vorhanden sind oder nicht. Dann kann ich mich als Sub drauf einstellen und eben mehr oder weniger Impulse setzen.

[Br****]

Nein, ich würde nie einen Dom führen! Das ist ja nicht meine Neigung. Ich würde ihn auch weder anleiten wollen, noch können... 

Ihm erst zu sagen, wie er mich richtig fesseln soll, erweckt bei mir nun nicht so das Gefühl ausgeliefert zu sein. Überhaupt nicht ihn irgendwie zu beeinflussen. 

Ich bin auch keine Sub, die sich mit Knotentechnik, Panikhaken, Sicherheit usw. überhaupt beschäftigt. Ich weiß, manche tun das. Ich nicht. Ich lege die Verantwortung für sein Tun in die Hände meines Doms und bin dafür schlicht nicht verantwortlich! Auch wenn gerne Gegenstimmen zur "Selbstverantwortung" kommen können... Die habe ich lediglich in der Hinsicht mir einen erfahrenen Dom auszusuchen! Ich muss auch fesseln oder so nicht üben, denn ich will niemanden fesseln! 

Erfahrung ist wichtig für mich. Ich befasse mich nicht damit, ich möchte kein Safewort nutzen, ich habe wenig Selbstschutz in der Hinsicht... 

Üben sollte der Dom dann woanders...

Dominanz hat man oder nicht. Vielleicht ist man da am Anfang etwas unsicher in dem was man tun möchte, aber die Dominanz sollte vorhanden sein und sich der Dom nicht verunsichern lassen. Das würde ich wohl ganz schnell tun, wenn ich könnte...😜 Ebenso wie Topping from the Bottom, was ich ja aber eigentlich nicht so haben will... 

Also in den Handlungen könnte er noch zwecks mangelnder Erfahrung unsicher sein, in der Art sollte er es besser keinesfalls sein!😇

Was Handlungen betrifft, ist das verständlich. Man macht am Anfang vielleicht nicht die ganz krassen Sachen und tatstet sich vor. Klar, mancher Sub, gerade einer erfahrenen, mag das zu wenig sein, aber besser so, als nun irgendwen direkt am Anfang zu überfordern...

Hat er aber echt kaum Erfahrungen, dürfte er gerne erst woanders üben!

Wer die Führung der Sub überlassen möchte, das ist für mich keine Dominanz. Das wäre komplett gar nichts für mich... 

[Ademar]

Ich war mir nie zu fein neue Dinge zu erfahren und zu probieren. Gerade in den Anfängen, als mein Wissen eher theoretischer Natur und das vorgestellte noch in der Ferne lag, habe ich viel durch erfahrene Subs mitnehmen können. Wie kommen z. B. unterschiedliche Schlagtechniken an, wie fühlt es sich an, ganz klein zu sein, was macht die Macht der Worte mit einem Menschen? Ist es destruktiv oder erhebend?

Die Gelegenheit zu ergreifen, neues zu erfahren ist, meiner Meinung nach, immer gut. Der allwissende Super-Dom schlüpft nicht aus dem Ei und steht als fertiges Produkt zur Verfügung. Sich selber zu hinterfragen und auch Rückmeldungen anzunehmen, dies sollte niemals jemand abtun.

In meinen Anfangsjahren habe ich mir alles mögliche angeschaut, Verhalten studiert, Sessions beobachtet. Mit den Menschen habe ich dann oftmals gesprochen um deren Gedanken dazu zu erfahren. Da habe ich viel mitgenommen.
Die Frage nach der Dominanz, bei dir speziell auch Neulinge bezogen, finde ich hingegen schwer zu beantworten. Was ist denn überhaupt diese Dominanz? Ist es Selbstbewusstsein? Ist es selbstgefälliges Gehabe? Dominanz wirkt bei jedem anders und wird auch nicht von jedem wahrgenommen. Nur das Etikett zu tragen, heißt nicht zwingend Dominant zu sein. Frage 10 devote Menschen und gefühlt bekommst du 11 unterschiedliche Antworten.

Und mein Schlusswort dazu, es laufen viele selbsternannte Doms durch die Gegend, die im Endeffekt nur brutale Schläger und Soziopathen sind. Und das ist unabhängig vom Alter und Erfahrungsschatz.

[Gelöschter Benutzer]

Warum soll ein/e erfahrene/r sub seinen dominanten Part nicht führen können?
Neigung hin oder her, wenn es menschlich passt, warum hat man dann nicht auch das Vertrauen, sich auch da kennenzulernen?
Sub kennt seine Neigungen genau, ein „frischer“ dominanter Part, der lernwillig ist und kein Ego-Problem hat, wird sich sicher auf die eine oder andere Art leiten lassen, wird relativ schnell einen gesunden Ehrgeiz entwickeln und sich immer mehr selbst einbringen, seine eigenen Vorlieben integrieren und dann gemeinsam mit der/dem sub eine Reise zu Zweit beginnen.
Vergesst bitte nur eins nicht…. Es darf auch gelacht werden wenn Fehler passieren, es ist eine Fantasiewelt, in die man eintaucht, keine Steuererklärung!

[Kolibri]

Ich finde auch, dass jeder Dominanz anders wahrnimmt und jede devote Person auf eine andere Form von Dominanz steht. Ich zb kann nichts damit anfangen, wenn einer mir erzählen will, dass er schon suuuper erfahren ist und deshalb auch keine safeword oder ein richtiges kennen lernen notwendig ist, er wisse ja schließlich was er mache… da gehen bei mir alle Alarmglocken los. Im Gegenteil, ich finde es sehr erregend wenn jemand auch zu seinen „Schwächen“ und seinem Nicht-Wissen stehen kann, denn das zeugt für mich für wahres Selbstbewusstsein. Aber letztendlich ist es schlichtweg die Ausstrahlung. Wenn die nicht vorhanden ist, dann helfen auch keine Schläge und keine Aufforderung mich zu unterwerfen….

[Br****]

@Andrepha ich habe gesagt für MICH wäre das nichts. 

Ich brauche eben auch den Zwang dahinter und bei Bedarf auch den tatsächlichen. 

Und glaube mir, nicht jeder Dom hätte seinen Spaß mit mir... 

Vielleicht käme es so, wie er es garantiert nicht wollte...😇😜🤣

[Se****]

Nach dieser Fragestellung ist es quasi nicht möglich, dass ein Paar, dass gemeinsam BDSM entdeckt, gemeinsam als unerfahren starten kann... ? Muss immer ein Part zwingend mehr Erfahrung haben oder ist das nicht, wie so vieles, eine Sache der eigenen Vorlieben und Bedürfnisse? Eine erfahrene Sub wird, nicht viel anders wie ein erfahrener Dom, einfach kommunizieren, wie etwas sein könnte. Klar, eine erfahrene Sub kann einem unerfahrenen Dom es leichter machen, die Dominanz auszuleben... Aber ich bezweifle, dass da ab Start der Session Sub befiehlt, wie etwas zu laufen hat. Unabhängig von Erfahrungen und und Co probiert man sich doch in der Konstellation neu aus, tastet sich heran, spricht darüber was geht und was nicht. Den was gemacht werden kann, welche Grenzen existieren, welche Tabus, welcher Rahmen, welche Beziehungsform... Das entscheiden beide zusammen im Konsens... Und ja, ich vertrete absolut die Meinung, dass ein Dom nicht erst unten angefangen haben muss um sich hoch zu arbeiten. Man kann auch auf Augenhöhe beginnen, Power Exchange betreiben und irgendwann kommt da immer mehr Dominanz ins Spiel rein. Selbst ein unerfahrener Dom hat so seine Empfindungen, die da schon in diese Richtung gehen... Oder bekommt diese irgendwann getriggert. Sowas muss sich allerdings auch einfach entwickeln und kann auch erlernt werden. Keiner kommt als fertig entwickelter Dom auf die Welt - außer jene mit übergroßen Ego, die meinen jede Person kniet plötzlich vor denen nieder.

[Br****]

@Ropefox die Sub muss wohl auch passen. 

Ich würde einen Unerfahrenen, mal weit aus dem Fenster gelehnt, "auseinander nehmen"!

Wobei nicht falsch verstehen, ich KANN sehr lieb sein...😇 

Bei strenger Führung in der ich das Muss auch wirklich spüre, bin ich es sogar oft genug von mir aus... weil ich mich dann wohl fühle... 

Anders herum: ist das Machtgefälle zu wenig, kann ich ihm auf der Nase rumtanzen, bin ich nicht ausgelastet... Gehts wirklich bis hin zu körperlicher Gegenwehr. Nein, nicht aus Spaß. Ich bin so. Weil ich mich in einem nicht sehr strengen Machtgefälle nicht wohl fühlen würde und mehr den Zwang dahinter spüren wollte. Es wäre nicht mal ein absichtliches austesten. Ich würde einfach die Gelegenheit nutzen, wenn ichs kann...😂😂😂 Joa, und wer das nicht irgendwie brechen möchte...

Die Lust kommt bei mir erst durch genug Zwang. Zu wissen das eben nicht zu können. Dadurch fühle ich mich wohl. 

Dahin, zu meiner Hingabe, muss man erstmal kommen! Wenn er aber keine Lust hätte auf dem Weg dahin gewissen Verhaltensweisen von mir ein Ende zu setzen, es könnte tatsächlich unangenehm für ihn werden...

Na, Dom sollte jedenfalls auf der Hut sein. Und sich mehr auf meine Versuche der Selbstbefreiung konzentrieren oder schon so auftreten, dass mir das gar nicht erst in den Sinn kommt. Gewisses aber außer Acht zu lassen und sich derweil auf den richtigen Knoten zu konzentrieren... 

Könnte n' Fehler sein...🤭🤭🤭

Aber Sub muss halt auch passen.  

[Le****]

Es gibt eines, was ich hier im Umgang mit bisher allen Doms (bis auf 2 Ausnahmen...1 x erfahren, 1 x unerfahren) erfahren habe...bisher keiner konnte damit umgehen, daß meine Sub oder meiner Dev Fragen stellten, Kritik äußerten oder Widerworte (berechtigt) gaben; jeder einzelne von ihnen hat im Laufe des Gesprächs das imaginäre Handtuch geworfen!!
Dabei brüsteten sich alle mit Erfahrung, Empathie und Menschenkenntnis; was am Ende davon übrig blieb??
Der "typische" Satz von ihnen:
"Du bist ja gar keine richtige Sub/Dev; du bist ja voll die Brat!!" 😂
Was soll ich sagen??
Ja, eine Sub/Dev kann, darf und muss auch ein Mentor sein; schließlich kennt sich niemand besser mit Submission und Devotion aus!!
Emanuel

[Kolibri]

Vor 28 Minuten , schrieb LebeLieberGrenzenlos:

Es gibt eines, was ich hier im Umgang mit bisher allen Doms (bis auf 2 Ausnahmen...1 x erfahren, 1 x unerfahren) erfahren habe...bisher keiner konnte damit umgehen, daß meine Sub oder meiner Dev Fragen stellten, Kritik äußerten oder Widerworte (berechtigt) gaben; jeder einzelne von ihnen hat im Laufe des Gesprächs das imaginäre Handtuch geworfen!!
Dabei brüsteten sich alle mit Erfahrung, Empathie und Menschenkenntnis; was am Ende davon übrig blieb??
Der "typische" Satz von ihnen:
"Du bist ja gar keine richtige Sub/Dev; du bist ja voll die Brat!!" 😂
Was soll ich sagen??
Ja, eine Sub/Dev kann, darf und muss auch ein Mentor sein; schließlich kennt sich niemand besser mit Submission und Devotion aus!!
Emanuel

Das hab ich auch schon zu hören bekommen! „Du bist gar nicht echt devot!“
Manchmal habe ich das Gefühl, manche Menschen (ja auch die Frauen) meinen, dass es genügt sich selbst als dominant zu bezeichnen und schon müsste Sub in die Knie gehen… 😅

[Gelöschter Benutzer]

vor 52 Minuten, schrieb Bratty_Lo:

@Andrepha ich habe gesagt für MICH wäre das nichts. 

Ich brauche eben auch den Zwang dahinter und bei Bedarf auch den tatsächlichen. 

Und glaube mir, nicht jeder Dom hätte seinen Spaß mit mir... 

Vielleicht käme es so, wie er es garantiert nicht wollte...😇😜🤣

Ich habe dich ja auch nicht persönlich angeschrieben. Ich hab lediglich meine Meinung dazu geäußert.

…und stimmt, mit einer Brat kann nicht jeder umgehen, viele der „dominanten“ sind schlichtweg überfordert 😂

[Te****]

Natürlich führe ich zu Beginn. Das ist ganz normal und geschieht darüber, welche Grenzen ich Dom setze. Am Anfang sind diese sehr eng und Stück für Stück mit wachsendem Vertrauen und wachsender Erfahrung mit MIR, gebe ich immer mehr Raum, in dem er sich frei bewegen kann...

 

Mich interessiert dabei absolut null, wie viel Erfahrung Dom mit anderen gesammelt hat. Im Zweifel hat er null Ahnung von mir und dem, was ich brauche...

bearbeitet November 2, 2023 von Teaspoon

[Gelöschter Benutzer]

Warum sollte dev Dom nicht anleiten sollen können wenn die Erfahrung noch nicht so groß ist? Es geht ja nicht darum jedes Detail vorzugeben. Von einer Domperson kann man durchaus erwarten das er/sie sich zumindest soweit schon theoretisches Wissen aneignen. Die Praktische Erfahrung kommt aber nun mal nur durch die aktive Ausführung.  Wenn sich jemand Dom auf die Fahne schreibt weil er sich selbst oder andere eine dominante Ausstrahlung bescheinigt, reicht das nun mal nicht aus. 

Ich habe selbst die Erfahrung gemacht das der Einstieg in die Praxis mit einem devoten Partner der sehr erfahren ist, nicht nur möglich ist sondern sehr gut funktioniert. Die devote Person verliert ihre devote Neigung ja nicht durch einen unerfahrenen Partner. Wenn doch ist es wohl nicht die viel erwähnte natürliche devote Neigung. Tatsächlich finde ich Tops die bereit sind auch von Bottom zu lernen sehr sympathisch denn wer könnte die Position eines Bottom besser erklären als Bottom selbst? Und ja, ich erwarte von Bottom auch sich mit der Position von Top auseinandersetzen. Das hilft ungemein beim gegenseitigen Verständnis. 

[Wa****]

Auf jeden Fall kann der dominante Part auch etwas vom submissiven Part lernen. Wahrscheinlich lernt Dom dann auch eine deutlich verantwortungsvollere Art zu dominieren. Ich persönlich halte jedenfalls nichts von Doms, die keinen Einfluss durch die Subs wollen. Das ist halt ein gemeinsames Spiel und ich bin ja nicht einfach der passive Spielball eines Menschen, der sich einfach nur dominant zu nennen braucht und das wars dann. Ich bin Sub, auch wenn ich meinem Dom meine Grenzen und Vorlieben klar mache. Meine Charakterstärke hat nichts damit zu tun, dass ich mich ihm nicht gern ausliefere, wenn ich ihm vertraue.

Eine Sache, die mir aber übel aufstößt ist, dass die optimale Vorstellung Dom = erfahren und Sub = unerfahren ist. Das klingt für mich eher danach, dass Dom dann ja meint alles tun zu können und Sub nach den eigenen Vorstellungen zu formen. Das hat dann für mich nichts damit zu tun Sub Dinge zu zeigen und Sub sich selbst entwickeln zu lassen, sondern nur danach Sub in die gewünschte Form zu pressen, die Dom gerade haben möchte. Hat auch eine irritierende Parallele zu den 50Shades Büchern, in denen 'Dom' sich als Gott aufspielt und Sub aufgrund der Unwissenheit denkt, das müsste so.

[AndersimNorden]

Man fängt immer zusammen bei Null an und Dominanz muss anerkannt werden. @Haifisch Das wären meine 2 Standardphrasen zu dem Thema. Erfahrung ist ein zweischneidiges Schwert, es bringt vielleicht (Selbst)Sicherheit aber auch Erwartungen, die nicht jeder umbedingt erfüllen kann. Genauso kann man nicht jeden Menschen nach Schema F abfertigen, gerade reiner SM hat eher was vom Tanzen und wir alle wissen wie versteift die meisten die Schrittfolge versuchen zu beachten. Genauso die Erfahrungsfrage, ob man nun jedes Wochenende mit einem anderen Partner was oberflächliches treibt oder das monogame Paar was seid Jahren zusammen ständig Grenzen überschreitet und die Messlatte für sich neu erfindet bevor auch das zur Monotomie wird, welcher Erfahrungsschatz ist wohl wertvoller...

Dominanz ist nur eine Einbildung und Illusion, nicht jeder past zu jedem, von daher sind auch diverse Aussagen was die Natürlichkeit betrifft in Bezug auf Dominanz und Doms, Momente die sobald ich sie lese (oder auch höre), simultan einen Lachkrampf kriege und meine Innerein auskotzen will.

Zurück zur Erfahrung, für mich bleibt jedes erste Mal wie das allererste Mal, aber wer will auch schon ein bestehendes Gemälde bemalen. Am besten also zusammen weiss streichen und was neues erschaffen. Den Anderen kennen & lesen lernen, das Potential entfalten und neues entdecken, ist doch die geilste Phase, auch egal wie erfahren man ist, wenn man nicht total verbohrt und lernresistent ist, gibt es immer was neues zu lernen und zu entdecken, auch über sich selbst.

Erfahrung ist also das vielleicht Unwichtigste überhaupt... es ist jedenfalls nichts, wo man sich drauf ausruhen sollte.

bearbeitet November 2, 2023 von AndersimNorden

[Br****]

@NoDoll ich persönlich differenziere noch zwischen devot und submissiv. 

Submissiv meint für mich, dass es meine Neigung ist aktiv unterworfen zu werden. Und ob ich das möchte oder nicht, die Frage stellt sich gar nicht, denn oftmals sogar eigentlich nicht, dann tut sich körperlich was. 

Braucht nur ne Ohrfeige, da reagiert mein Körper. Was nicht immer heißt, dass bdsm je härter umso dominanter ist. 

Manche sehen Brat als Spiel. Ich weiß selbst nicht, ob ich so ganz eine bin. Ich mache mir keinen Spaß draus mich auufzulehnen. Es geschieht einfach. Entweder da es mir dann wirklich nicht genug ist oder ich ernsthaft etwas nicht möchte. Die Gründe können vielfältig sein, aber vorspielen tue ich das nicht. Es fehlt was oder ich will was nicht! 

Damit muss ein Dom umgehen können. Mich unterwerfen und das deutlich genug, aber auch ohne, dass es schadhaft wird. Und nein, ich meine keine rohe Gewalt. Ohnehin gibt es ja mehr Maßnahmen, als nur Schläge...😉 

Aber derer muss man sich auch passend bedienen oder zumindest überhaupt bedienen. Erfahrung hilft da tatsächlich. 

Grenzen stecke ich schon zu Beginn nicht. Mein Dom entscheidet ab dem Zeitpunkt wo er mein Dom ist, wie weit er gehen kann. Ich erweitere auch nichts im Laufe der Zeit, also dass erst gewisse Dinge Tabu wären, die dann später gehen. Ich habe einige sehr wenige Tabus und im kompletten anderen bewegt mein Herr sich, sobald er mein Herr ist. 

Natürlich wird der Herr, den ich mir suche mich nun nicht in der ersten Session nackt vor anderen präsentieren oder ein lustiges ***sspiel mit einem Lieferwagen inszenieren... Das Vertrauen muss schon vorhanden sein, bzw. logischerweise gibt Sub immer einen Vertrauensvorschuss, und dann  wächst es entsprechend für solche Dinge... 

Ich gebe aber nichts vor. Es ist Menschenkenntnis und Versand, wem ich mich ausliefere. Im Prinzip könnte alles passieren. Ich selbst gehe bei einer ersten Session zum Beispiel nicht von Sex aus. Kommen könnte es aber so...🤷‍♀️ Was ich wirklich nicht gut finden würde!!! 

Tja, man tauscht sich ja aber vorher lange genug aus! 

@NoDoll

vor 17 Minuten, schrieb NoDoll:

Die Praktische Erfahrung kommt aber nun mal nur durch die aktive Ausführung

Das stimmt. Es gibt da sicher auch noch Dinge, die mein Herr sich aneignen könnte. 

Eher aber geht es um den Umgang und keine Unsicherheit darin zu zeigen entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, falls die Sub mal nicht so reagiert wie erhofft... Aber auch über sowas kann man vorher sprechen. Es gibt auch einschränkende Dinge, die nun nicht gleich extrem sind oder besonders viele Kenntnisse als Bondage Meister oder so voraussetzen. Mal die Sub irgendwo eng angeketten zum Beispiel... Und das auch zu schaffen, wenn man sich das vornimmt und sie sich sträubt...😜 Vielleicht will sie sich nach ner Stunde oder zweien etwas besser verhalten... 

Aber wenn er während einer Session gar keine Maßnahmen hätte, ich denke da wäre das Ganze recht schnell durch. 

Über Dinge sprechen, könnte man dann außerhalb einer Session.

Ich meine, klar teilt die Sub permanent Empfindungen mit. 

Im Spiel tue ich das, bis auf Schreie oder so tatsächlich eher weniger. Es ist schwer da ein "Feedback" zu bekommen. Natürlich kann der Dom auch fragen, ohne dass das gesamte Machtgefälle zerstört wäre. 

Aber permanent dann über Praktiken zu reden und ihm was zu zeigen, wäre nicht so meins. 

Er könnte sich logischerweise rantasten. Und mich durch geschicktes Handeln sogar mit wenig Mitteln im Griff haben. Nur sollte er das... 😉

Jeder erfahrene Dom tatstet sich ja auch erst ran. Nur ist er vielleicht etwas geübter in der Art und Ausführung... Und es kann tatsächlich helfen die Erfahrung. Wenn man eben bereits Subs hatte, die mal nicht so reagiert haben wie erhofft usw. 

Im Zweifel, wenn er nicht sicher gehen könnte die Sub zu überfordern, überlegt sich wohl auch der erfahrene Dom nicht direkt was ganz Krasses. 

Aber Hauptsache man lässt sich nicht verunsichern und tut was! Alles, aber nicht das Machtgefälle aufheben! 🙈🙈🙈

 

[Br****]

Und da befürchte ich dann eben schon, dass ein 18-jähriger unerfahrener Dom vielleicht einfach keine Antwort auf mein Verhalten hätte... 

Und eben auch sagen würde: "Ich denke wir lassen das. Ich glaube du bis gar keine richtige Sub"...🤷‍♀️ 

Wobei klar, auch der erfahrene Dom kann nicht von einer vorherigen Reaktion einer Sub auf mich schließen, aber je mehr von der Erfahrung da ist, umso mehr weiß man doch, was bei den meisten ganz gut funktioniert und falls nicht, bringt einen auch das nicht aus dem Konzept und man hat ne nächste Lösung. 

[AndersimNorden]

@Bratty_Lo Ich stell mal Just4thelulz 3 Schubladen für Subbies auf... "Be-dient/spielt werden nach Wünschen", "Gefallen wollen" und "Gezwungen werden". Choose your Destiny ;-)

[Gelöschter Benutzer]

Ich sags mal so, neun von zehn Doms sind nicht der richtige für neun von zehn Subs. 

 

Aber mal wieder aus dem Nähkästchen. Ich hatt mal mit einem erfahrenen Dom zu tun, er war Anfang 40 und hatte durchaus schon mehrere Subs. Das Problem war, diese waren alle komplett unerfahren und aus diesem Grund wurden seine Fehler niemals korrigiert. Am Ende nutzt einem also keine Erfahrung etwas wenn man es 10 Jahre oder länger falsch macht ohne je zu lernen wie es richtig geht. 

bearbeitet November 2, 2023 von Gelöschter Benutzer

[Lo****]

Gute Doms/Dominatrices, sind sehr sehr rar, ihr lieben, weil nur Diejenige, die mal selber, sub, oder minimal switch (nicht zu vergssen Masochist...) das richtige "gefühl" entwickeln können, was "Genußvoll und richig "echt" ist für den sub und ihr/ihm "Gänsehaut" besorgen kann, während Sie//Er selber den "Genuß" des subs richtig spüren, weil sie wissen was sie da tun..... Ich möchte noch die Eigenschaft des guten "Zuhörens" und "Empathie" sehr wünschen für Dom//Dominatrice......

[Gelöschter Benutzer]

Tatsächlich ist das mit der Erfahrung so eine Sache - jeder sammelt Erfahrungen in gewissen Bereichen. Das bedeutet, dass auch ein Dom mit 30 Jahren Erfahrung komplett grün sein kann wenn es um meine Bedürfnisse geht, weil er Bdsm bislang anders gelebt hat. Das ist mir nun schon mehrmals passiert. Aber umgedreht ist es natürlich genauso möglich.
Mit jedem Partner fängt Dom/Sub nochmal im Dunkeln an und einer lernt vom anderen 😉 ich schließe mittlerweile auch einen Neuling als Dom nicht aus, wenn er selbstbewusst ist und von Natur aus ein dominanter Typ. Das ist schlussendlich alles was es braucht - ich knie vor dem Menschen, nicht vor seiner Technik wie er Seile knotet oder die Peitsche schwingt.