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Grenzen und deren Einhaltung


An****

Empfohlener Beitrag

  vor 1 Stunde, schrieb Ropamin:

Grenzen sind dazu da verschoben zu werden

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kommt wohl immer drauf an, wie man grenze definiert.. und nich zuletzt, wer definiert- logisch

  vor 5 Stunden, schrieb Violet_Fog:

Das ist das Problem, dass mal wieder in BDSM Kreisen Wörter eine andere Definition verpasst bekommen.

In der Welt da draußen, da redet man von Grenzen, Grenzen setzen, Grenzverletzendes verhalten usw.. Grenzüberschreitungen sind ein Sache die sollte man nicht tun, sie sind ein Angriff auf die andere Person, man übergeht ihre Neins, übergeht ihr Consent. Grenzverletzendes Verhalten ist niemals ok. Wenn ich "Nein" sage, ist das eine Grenze. Nein ist Nein und niemand auf der Welt hat das Recht, da irgendwas versuchen zu dehnen oder umzuändern.

Dann kommt die Szene und teilt das auf in Tabus und Grenzen. Da werden die Neins plötzlich Tabus genannt und die Grenzen das ist, der Horizont, der Punkt an den man sich aktuell zu gehen wagt und wohl fühlt. Diese Grenzen mag man dann als erweiterbar sehen. Muss  man aber nicht. Und schon gar nicht die Grenzen anderer! Das muss jeder selbst entscheiden.

Und dann tun BDSMler oft so, als wäre diese neue eigene Definition naturgegeben und müsste jedem klar sein. Ist sie nicht! Es ist ehrlich gesagt schon ein Bisschen albern. Aber ja, das steckt dahinter

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Vielen lieben Dank für diese Antwort, genau das war denke ich mein Problem, ich verstehe unter Grenzen das es das ist was ich absolut nicht möchte. Dann ist es aber ein Tabu und keine Grenze?! Für Anfänger nicht nur schwer zu verstehen sondern anscheinend in meinen Augen auch schnell gefährlich wenn Begriffe unterschiedlich gewertet werden und verschiedene Bedeutungen haben. Durch deine Aufklärung und das Erkennen dahinter bin ich gewarnt und kann mich in Zukunft "gewählter" Ausdrücken :)

 

  vor 5 Minuten, schrieb towel:

kommt wohl immer drauf an, wie man grenze definiert.. und nich zuletzt, wer definiert- logisch

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Da ist der Kontext aber schon wichtig und nicht der zitierte Teil... 

Für mich gibt es harte Grenzen aka "Tabus" und weiche Grenzen für die es z.B. erstmal Vertrauen/Übung/Trainings braucht, bevor sie überschritten werden können bzw. dürfen (z.B. Fesseln, Fisting, sexuelle Kontakte ohne Gummi.
(bearbeitet)
  vor 19 Stunden, schrieb Anniwhere:

[...] ich bin gerade über den Satz "Ich respektiere Grenzen aber manchmal werden sie gesprengt" gestolpert in einem Profil und so oder so ähnlich lese ich das öfters. Mich würde wirklich eure Interpretation dahinter interessieren denn für mich persönlich ist es unschlüssig. Werden die Grenzen nun Respektiert oder werden sie gesprengt und übergangen? [...] wie seht ihr das?

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Aus diesem Satz geht für mich nicht hervor, WER diese Grenzen sprengt. Und ob dies dann einvernehmlich und/oder beabsichtigt geschieht (oder billigend in Kauf genommen wird).

Szenario 1 : Grenzen werden per se respektiert, allerdings ausschließlich einvernehmlich gesprengt -> ist m.E. wünschenswert. Und es kann durchaus prickelnd sein, wenn beide zusammen die Lunte der Sprengladung anzünden (um im Bild zu bleiben). Wissend, dass es ab dann kein Zurück gibt.

Szenario 2 : Grenzen werden zwar respektiert, jedoch auf einseitigen Wunsch bzw. einseitiges Betreiben hin gesprengt -> ist m.E. nicht wünschenswert. Und zwar unabhängig davon, ob es Dom oder Sub ist, der hier einseitig etwas sprengt (ohne den anderen Part vorab mit einzubeziehen).

[weitere Szenarien dürfen nach Belieben ergänzt werden]

Wenn das Profil ansonsten interessant ist, wäre das „wer sprengt hier wann, was und wie“ vielleicht ein Aufhänger für eine Konversation … ?!?! … in deren Verlauf sich dann auch das jeweilige Verständnis von Grenzen und der Umgang mit selbigen klären ließe.

Wie immer entsteht die Realität im Auge des Betrachters. Und das Empfinden ob gewählter Worte ist höchst subjektiv: für den einen ist „sprengen“ sehr negativ besetzt, ein anderer mag darin etwas Befreiendes sehen. Wie immer gilt: (miteinander!) drüber reden hilft ungemein dabei, ein gemeinsames Verständnis von Etwas herzustellen. Alles andere ist (subjektive!) Interpretation. Übereinander (!) reden führt nach Nirgendwo.

Meine persönliche Meinung zu diesem Satz in einem Profil: ich halte die Formulierung für äußerst unglücklich gewählt. Wie es besser (und vor allem interpretationsfreier) geht, wurde bereits gepostet.

Meine persönliche Einstellung zum „Grenzen sprengen“: es hat etwas sehr Befreiendes – sofern es einvernehmlich passiert.

 

Nachtrag: Ein Kommunikations-Psychologe hat mir mal erzählt, dass die Lüge für gewöhnlich vor dem „aber“ steht. Somit bekommt der Satz „Ich respektiere Grenzen, aber“ eine weitere Interpretation ….

bearbeitet von Sinnlicher_Magier
Nachtrag hinzugefügt
  vor 19 Minuten, schrieb Ropamin:

Da ist der Kontext aber schon wichtig und nicht der zitierte Teil... 

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naja, der punkt iss wohl, dass wie beide das wort anders auslegen-

aber zeigt ja nur noch umso mehr, wie wichtig kommunikation iss

Grenzen sind verschiebbar. Das ist auf der Welt schon oft geschehen. Meist war eine der Parteien damit nicht wirklich einverstanden oder glücklich. Auch, wenn sie unterschrieben hat, z.B. als Verliererseite eines Krieges, wenn es darum ging Gebiete an den Sieger abzutreten.

Im BD/SM sollten alle beteiligten damit einverstanden sein. Und selbst dann erfordert eine Grenzverschiebung viel Feingefühl.

Grenzen sind normalerweise fest und starr. Aber ich bin der Meinung, dass sich Grenzen auch verschieben können. Da kann es sein, dass etwas bei der einen Person als absolute Grenze war, was mit einer anderen Person aber extrem geil ist. Von daher könnte da eine Grenze schon mal eingerissen werden. Auch gibt es Grenzen, die tagesform abhängig sind und durchaus jedes Mal neu gesetzt und ausgelotet werden können. Aber grundsätzlich gilt, wer Grenzen grundsätzlich nicht ernst nimmt und von Anfang an klar macht, die gesetzten Grenzen gern bricht, der kommt an mich nicht heran. Natürlich kann man mit Absprache hier und da mal austesten. Aber das von vornherein schon so anzugehen ist nicht wirklich Vertrauens erweckend.
  Am 27.4.2025 at 22:15, schrieb NoDoll:

Bist du ausgeruht? Wie war dein Tag bisher? Gibt es etwas das dich derzeit beschäftigt? Hast du gut gegessen und getrunken? Gibt es etwas da du heute ganz besonders brauchst oder etwas das du heute auf keinen Fall möchtest? Und so weiter. 

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das iss soo wichtig, ja

  • 2 Wochen später...

Das Problem kann schlicht und einfach die unterschiedliche Interpretation der Begrifflichkeiten sein. 

Manche sagen Grenze und meinen damit Tabu. Manche "kennen" nur Tabu aber keine Grenzen. Und andere widerrum unterscheiden sehr genau zwischen Grenze und Tabu... Bzw haben zb Soft Limits, Hard Limits und Tabus. 

Das "Hauptproblem" in meinen Augen ist also erstmal die genaue Identifizierung der Interpretation der Wörter von dem Individuum dir gegenüber. 

Ich hatte/habe mir da auch viele Gedanken zu gemacht und bin auch relativ neu dabei. Meinen Vorrednern kann ich definitiv zustimmen, dass man am Anfang sich teils so viel nicht vorstellen kann, bzw für sich gleich komplett aussortiert und ablehnt. Und sich ein Jahr später fast kringeluch drüber lachen kann, was man sich am Anfang alles absolut nicht vorstellen kann. 

Deswegen halte ich persönlich es als Anfänger für wichtig soft&hardlimits und Tabus festzulegen. 

Beispiel Schmerz. Bin ich daran im weiteste Sinne interessiert ist es schonmal kein Tabu,weil ich es gerne ausprobieren würde. Ich möchte jedoch auf gar keinen Fall, dass mir ein Schmerz zugefügt wird, sodass ich blute. Also ist das mein Tabu innerhalb von der Bandbreite Schmerz. 

Wenn ich jetzt genauer überlege was kann ich mir denn vorstellen... Und was finde ich vllt befremdlich, aber nicht komplett undenkbar. Haue auf'n Po=okay... Ohrfeigen= befremdlich= softlimit... Die Brust mit ner Nadel durchstechen=immoment absolut nicht vorstellbar=Hard Limit. 

Wenn man jetzt die Ohrfeigen nimmt... Und ihr im "Spiel" seid. Dir geht's super, du bist angeheizt und dir wird eine sanfte Ohrfeigen gegeben, um zu gucken wie es für dich ist. Dann wird dir das wahrscheinlich viel eher gefallen, als wenn dir unvermittelt eine ausgeteilt wird, ohne anheizung vorher. 

Wenn dir aber ne nadel durch die Brust gesteckt wird, egal in welchem der beiden Kontexte, wird dir das beides mal definitiv nicht gefallen. 

 

Ich zb bin gerade einiges am ausprobieren, wo ich anderen noch vor 3 Monaten nen Vogel gezeigt hätte. Und entscheide mich dabei manchmal vorher ganz bewusst (natürlich mit Ansage für den anderen) heute weit über meine Grenze (nicht tabu) zu gehen, um für mich heraus zu finden, ob die Grenze genau da bleiben soll, wo sie vorher war, oder ob ich sie leicht verschieben möchte... Egal zu welcher Seite. 

  Am 12.5.2025 at 22:41, schrieb LaLoona:

Beispiel Schmerz. Bin ich daran im weiteste Sinne interessiert ist es schonmal kein Tabu,weil ich es gerne ausprobieren würde. Ich möchte jedoch auf gar keinen Fall, dass mir ein Schmerz zugefügt wird, sodass ich blute. Also ist das mein Tabu innerhalb von der Bandbreite Schmerz. 

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und das würd ich scho wieder anders definiern^^  es wäre grenze dann

 

aber jo- genau DAS isser punkt 

*nickt ob dem comment

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