Facesitting ist sehr einfach zu erklären, denn die Bedeutung ergibt sich direkt aus der Zusammensetzung der beiden englischen Worte Face und Sitting – Gesicht und Sitzen: Jemand setzt sich auf das Gesicht einer anderen Person. Beinahe ebenso schnell ist Queening erklärt: Als Queening bezeichnet man es, wenn jemand zur Königin gekrönt wird.
Zusammen ergibt sich das vollständige Bild: Auf dem Gesicht einer Person sitzend wird jemand – meist handelt sich hier um eine weibliche Person – königlich verwöhnt, und zwar oral von der unter ihr liegenden oder hockenden Person.
Zum einen hat sich die Bezeichnung Queen deshalb durchgesetzt, weil meist Frauen die Nehmerinnen sind. Die Queen thront quasi auf dem Gesicht dessen, von dem sie sich oral verwöhnen lässt und lässt es sich dabei ziemlich gut gehen. Die Queen hat dabei immer die volle Kontrolle und bestimmt das Geschehen. Sie ist bei der Spielart Facesitting der dominante Part. Das bedeutet übrigens nicht, dass jede/r der Facesitting aktiv oder passiv betreibt, sich auch als Teil der Kink- oder BDSM-Community identifizieren muss. Andererseits muss man natürlich feststellen, Facesitting ist eine Praxis, die in Kreisen von Femdons sehr beliebt ist.
Die Königin kann sich zum Beispiel über ihren Partner knien, der in diesem Fall auf dem Rücken liegt. Das ist eine Position, in der man Facesitting auf dem Boden oder bequemer auch auf dem Bett ausüben kann. Sie nimmt rittlings über seinem Gesicht ihre Position ein, sodass ihr Genitalbereich über seinem Mund schwebt. Sobald sie in Position ist, sollte ihr Partner das tun, was er normalerweise beim Cunnilingus tut. Dazu gehören unter anderem das Saugen, Küssen und das Streichen mit der Zunge über ihre Klitoris. Sie fühlt sich frei, diese ermächtigende Stellung zu genießen und ihrem Partner genau zu sagen, was sie will. Schließlich ist sie die Königin.
Durch Anspannung ihrer Oberschenkel kann sie sich anheben und absenken. Damit kontrolliert sie, wie intensiv sie bedient werden möchte. Damit kontrolliert sie übrigens auch seine Atmung, die sie nach Wunsch leicht einschränken kann. Möchte sie statt Cunnilingus lieber Anilingus genießen, muss sie nur ein wenig nach vorne rutschen und schon kann sie seine (oder ihre) Zunge auch am Hintertürchen genießen. Übrigens ist die Position in der Hocke auch für die Queen durchaus anspruchsvoll, denn sie kann sich nicht mit vollem Gewicht auf sein Gesicht setzen.
Eine Variante ergänzt das Facesitting um einen Aspekt von Atemkontrolle. Beim sogenannten "Smothering", bei dem der Dom oder die Domina ihre/seine Genitalien absichtlich in das Gesicht des Sub drückt, um die Atmung zu begrenzen oder unterdrücken. Während das für manche unangenehm und unbehaglich klingen mag, ist es für andere eine unglaublich geile Erfahrung. Hierbei ist absolute Vorsicht angesagt, wie bei allen Atemkontrollspielen. Da man das Gesicht nicht sieht, fehlt ein wichtiges Feedback und auch das Schreien von Safewords könnte ungehört verklingen. Deshalb unbedingt nonverbale Sicherheitssignale vereinbaren, bevor man mit dieser gefährlicheren Spielart loslegt.
Monty Python Song – Sit on my Face
Sit on my face and tell me that you love me
I'll sit on your face and tell you I love you too
I love to hear you oralise
When I'm between your thighs you blow me away
Sit on my face and let my lips embrace you
I'll sit your face and let my love be truly
Life can be fine if we both 69
If on our faces in lots of places and then
Til we're blown away
Braucht eine richtige Queen für das Facesitting auch einen richtigen Thron? Nicht unbedingt, aber falls sie doch einen Thron haben will: In gut geführten Sexshops (oder sogar bei Amazon) gibt es speziell für das Queening gefertigte Hocker oder Stühle. Diese Facesitting Chairs ermöglichen den perfekten Zugang zum gewünschten Zielgebiet und zwar ohne, dass die Queen dabei ins Schwitzen kommt.
Einfachere Modelle zum Aufklappen gibt es schon für unter 50€. Die Sitzfläche ist geteilt, oder es ist ein Loch in die Mitte eingelassen, sodass der Intimbereich gut zugänglich ist. Dank der einfachen Konstruktion aus Stahlrohren passt der oder die Sub bequem unter den Stuhl. Manche dieser Modelle sind sogar höhenverstellbar.
Es ist eine unglaublich intime und hocherotische Position. Manche Frauen mögen sich verletzlich fühlen, wenn sie ihre Weiblichkeit aus nächster Nähe zeigen, während andere sich an der Erotik dieser Stellung erfreuen. Viele Männer macht es total an, eine Frau auf diese Weise zu verwöhnen und ihr dabei zuzusehen, wie sie sich windet, während seine Zunge auf ihrer Vagina Tango tanzt und ihre Säfte zum Fließen bringen.
Der unten liegende Sub ist quasi festgenagelt und muss sich darauf verlassen, dass die oben sitzende Queen die richtige Position einnimmt, um ihm ab und zu mal zu erlauben, einen tiefen Atemzug zu nehmen.
In einem Anti-Pornografie-Gesetz in Großbritannien wurde Face-Sitting als eine der Handlungen gelistet, die in Pornos verbotenen sind – neben etlichen anderen Praktiken wie zum Beispiel Fisting und Natursekt. Aktivisten, die gegen dieses Gesetz demonstrieren, sahen sich deshalb dazu veranlasst, sich in der Öffentlichkeit auf die Gesichter der anderen zu setzen. (Dabei waren natürlich alle Protestler vollständig bekleidet.)
Tomasz Bordemé ist Autor und Blogger, der über BDSM und Erotik schreibt. Außerdem versorgt er unsere kinky Community auf Fetisch.de mit News und Einsichten aus der Szene.
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