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Sapiosexuell


DreamgirlYuki

Empfohlener Beitrag

Geschrieben
vor 14 Stunden, schrieb erfrischendApril:

Okay, lass uns die rein körperliche Stimulation mal als Beispiel nehmen. Mich holt das absolut nicht ab. Es ist fast egal wo ich berührt werde und auch beinahe wie (also zart oder hart).

Natürlich nehme ich einen Reiz immer als angenehm oder unangenehm wahr, und gesunderweise versuche ich auch reflexhaft, unangenehmem auszuweichen.

Doch erst wenn besagter Reiz in einem Kontext steht, kann für mich Erregung dazu kommen.

Ich gehe allerdings davon aus, dass es der großen Mehrheit so geht, wenn nicht sogar Allen. Der Einzige Unterschied zwischen BDSM und Vanilla ist da für mich, dass auch unangenehme Reize und Leid erregend wirksam werden können, weil es einen Konsens darüber, die nötige Sicherheit, Vertrauen und die Bereitschaft dazu gibt.

Jetzt kann ich mir im Kopf selbst einen Kontext zurechtlegen. Das funktioniert sehr gut, schließt aber meinen Partner in gewisser Weise aus und unterbindet damit die Chance zu einer echten Vertiefung der Verbindung zueinander.

Als Sapiosexuelle ist mir aber der Zusammenhang und die Bedeutung des Akts wichtiger als der Akt selbst. Für mich ist die Praxis des BDSM mehr eine Philosophie, als mit einer Religion oder Handlungsvorschrift. Mit Ansätzen wie Dom ist man nur wenn .../ Sub ist nur wer ... -  kann man mir getrost gestohlen bleiben.

Das alles ist vielen zu verkopft. Doch wenn ich nur die schnelle Erleichterung suche, ist das für mich nicht bedeutungsvoller als das Absetzen von Feststoffen, unterstützt von der dafür vorgesehenen Keramik.

Ergänzen wir uns da nicht? 

Ich kann keinen Widerspruch sehen.

Geschrieben
vor 3 Stunden, schrieb Ropamin:

Ich war da gedanklich noch beim Thema sich in die Arme zu nehmen... 

Ich mag Umarmen nicht so. 😅

Geschrieben
vor 2 Stunden, schrieb erfrischendApril:

Da hast du auf jeden Fall einen Punkt, wobei ich schätze, dass ONS weniger mit Sapiosexualitat zu tun haben. Daher würde ich das nicht in diesen Zusammenhang stellen.

Ich denke Nähe zu steigern ist ein guter tiefer Sinn für sapiosexuelle Handlungen.

Das sehe ich anders: sapiosexuell bedeutet sich von Intelligenz sexuell stimuliert zu fühlen. Das kann auch bedeuten, dass man nach einem guten Gesprächen zu einem ONS aufbricht.

 

Das andere, dass Nähe benötigt wird, um sich auf Sex, oder von mir aus Berührung,  einzulassen, ist eher die Richtung demisexuell.

 

Ich bin beides und mag es in langen und tiefen Gesprächen Nähe aufzubauen und wenn dann das Gespräch noch stimuliert, um so besser. Aber ich glaube nicht, dass beides zusammen gehen muss.

Geschrieben

@Teaspoon Ich mag Sex nicht so...😅

Und nein, umarmen auch nicht!

Inzwischen genieße ich das aber auch mal! Mehr geben mir sanfte Berührungen mit etwas Distanz was.. 

Sex? Es braucht für mich keine Nähe dafür, aber schafft auch keine... 

Ich spüre dadurch keine "Steigerung" der Nähe...🤷‍♀️

Worte können mich mehr erregen, als Sex! 

Generell ist die mentale Ebene entscheidend und Berührungen auf dieser. Sanfter oder härter...

Auf Sex kann ich generell verzichten! 

Geschrieben

Ich liebe Sex, ich habe gern Sex. Wenn ich mit einem Mann soweit bin, dass ich Sex haben will, habe ich einen großen Appetit danach. Aber selbst dann gibt es Tage, da brauche ich erst die Bestätigung der Nähe zwischen uns. Aber das hat für mich mit sapiosexuell nix zu tun. Das ist meine Demisexualität.

 

Die Sapioader spüre ich in anderen Situationen. Das fühlt sich für mich auch anders an. 

Geschrieben

Ich bin nicht rein sapiosexuell @Teaspoon, aber diese "Ader", die ich durchaus auch habe, erfordert immer die mentale Ebene. Sogar die kann ohne Körperlichkeiten sexuell reichen. Die Vereinigung ist natürlich toll. 

Körperlichkeiten stehen immer hinten an.

Mit Demisexualität habe ich mich ehrlich gesagt noch gar nicht befasst...🙈🙈🙈

Manche Begrifflichkeiten, und auch sapiosexuell kannte ich vorher nicht, sind erst seit einiger Zeit mehr im Fokus...

Geschrieben
vor 5 Stunden, schrieb Bratty_Lo:

Mit Demisexualität habe ich mich ehrlich gesagt noch gar nicht befasst...

Das bedeutet, dass du erst eine (tiefere) Verbindung zu einem Menschen aufbaust, bevor du Lust auf Sex mit diesem Menschen hast. 

Geschrieben

@DeepBluesFür mich ist ein Forum wie dieses, wie Denken außerhalb meines Körpers. Ich schreibe bewusst nicht Kopf, weil ich fest davon überzeugt bin, dass der das allein nicht leistet.

Das versinnbildlicht auch wie wenig Kontrolle wir über unser Denken haben, aller auch das sei hier nur am Rande erwähnt. Rosa Elefant, Frosch auf Klavier ...

Lebewesen engagieren sich um einen Nutzen oder eine Verbesserung zu erreichen. Das ist das Prinzip des Wachstums, nach dem wir streben. 

Sinn des Denkens ist also neue Zusammenhänge, weitreichender Klarheit oder neue Denkrichtungen aufzutun. Es ist ein sich öffnen. Wissen hingegen ist ein Festigen. Ich öffne ein Buch, wenn ich für den Inhalt offen bin und schließe es, wenn ich damit fertig bin, unabhängig davon ob ich alles rausgeholt habe. Auf das was ich weiß, kann ich mich stützen, es gibt mir Halt, ist aber in dem Moment auch nicht veränderlich, sonst würde es zusammenbrechen, was nicht unbedingt selten passiert.

Okay nur offen und flexibel geht nicht gut, weil nicht belastbar, nur verschlossen geht auch nicht, weil unflexibel. Exkurs beendet.

Sapiosexuell verbindet für mich Logik mit Sexualität. Es ist also der Mechanismus, bei dem mich Denkmuster, Zusammenhänge etc. sexuell erregen. Das muss für mich zumindest erst mal nichts erotisches sein, auch wenn es das irgendwie wird, sobald die Erregung Überhand nimmt.

Für mich hat das auch nichts mit der Bereitschaft zu ONS zu tun. Denn etwas lohnendes gibt es auch da, sonst würde sich das doch niemand antun. Für mich überwiegt hier allerdings der Aufwand. 

Da ich meine Zeit nach meinem Ermessen sinnvoller nutzen kann als mit ONS stellt sich mir die Frage nicht. Mein Ermessen beruht aber auf meiner Lebenssituation, meinen Werten etc. 

Nähe ist für mich ein Wert, den ich bei wenigen zulasse, der aber auch auf der Logikebene erregend wirksam werden kann.

Genau diese erregende Wirksamkeit der Logikebene definiert für mich das sapiosexuelle. Was aber Thema der Betrachtung ist, ist fast egal. Es eignen sich hier viele Themen. Die Frage ist schlicht wie viel Begeisterung man dafür aufbringen kann. 

Ich hoffe ich habe mit meinem Gedankenerguss doch ein bisschen zur Klarheit beitragen können, oder zumindest amüsiert. Ich freue mich auf jeden Fall darauf mehr zu diesem Thema und eurer Sicht darauf zu lesen, auch wenn ich euch nicht alle einzeln aufgegriffen habe.

Geschrieben (bearbeitet)

Ich glaube es liegt in unserer Natur, dass wir das auf sehr hoher Ebene diskutieren. 

Dabei kann es sehr einfach auch so ausgedrückt werden: ein intelligenter, wacher Geist überwiegt ein weniger attraktives Äußeres

 

Ich suche meine Partner nicht nach dem "geilen Body" aus, sondern (u.a.) nach den "geilen Gedankenmanövern".

 

Wobei das nun falsch verstanden werden kann: ich glaube, dass mein Freund von anderen auch nicht körperlich unattraktiv gefunden wird. Ich finde nur andere Eigenschaften wichtiger.

bearbeitet von Teaspoon
Geschrieben

@erfrischendAprilich muss mir das noch 2x durchlesen, um sinnvoll darauf antworten zu können. Habe aber auch schon einiges mitnehmen können, was ich aber noch in den Kontext des Gesagten unsgesamt stellen möchte.

Brauch dafür aber etwas Zeit und hoffe bald darauf zurückzukommen.

@Teaspoonso hatte ich deine Enlassung bisher auch verstanden. Möchte diese um einen weiteren Gedanken erweitern und den Kreis für eine Grundsätzlichkeit schließen.

Grundsätzlich geht es um einen Transfer. Sexuelle Attraktivität wird aus dem Bereich Intelligenz generiert und in einem gedanklichen Prozess sexuell interpretiert, wahrgenommen, adaptiert.

Die Facetten sind dabei unterschiedlicher Art. Es kann die Eloquenz, die auf einem scharfen Verstand beruhende humoresk, ironische Ader sein, eine lyrische Begabung, oder eine Mischung aus allem sein.

Es geht in jedem Fall darum, aufgrund einer Fähigkeit, die primär nicht in einem sexuellen Kontext steht, Aufmerksamkeit zu generieren. Und diese Erregung, nämlich die der Aufmerksamkeit, wird als attraktiv und sexuell anziehend wahrgenommen.

Und diese positive Zuschreibung ist geeignet, sogenannte visuelle Unzulänglichkeiten zu überlagern. Deswegen bedarf es bei dieser Form der Zuschreibung sexueller Attraktivität, eines Wissensvorschubs, bzw. eigener Erfahrungswerte.

Als Belegbeispiel für diesen Prozess kann ich hier den Bereich sexueller Präferenz anführen. Das Wissen um bestimmte sexuelle Vorlieben und Neigungen ist per se attraktiv und rückt eine mögliche Partnerin für mich mehr in den Fokus, als eine bestimmte Optik.

 

 

Geschrieben (bearbeitet)

Du gehst weiterhin von der Prämisse aus, dass Intellekt kein primär sexueller Reiz sei, ich nehme an, Titten und Arsch siehst du als primär sexuell? Woher kommt das wohl? Haben beide doch primär andere Funktionen...

bearbeitet von Teaspoon
Geschrieben
vor 4 Stunden, schrieb DeepBlues:

Grundsätzlich geht es um einen Transfer. Sexuelle Attraktivität wird aus dem Bereich Intelligenz generiert und in einem gedanklichen Prozess sexuell interpretiert, wahrgenommen, adaptiert.

Die Facetten sind dabei unterschiedlicher Art. Es kann die Eloquenz, die auf einem scharfen Verstand beruhende humoresk, ironische Ader sein, eine lyrische Begabung, oder eine Mischung aus allem sein.

Ich meine zu verstehen, was du mit Transfer meinst, halte Sapiosexualität aber gar nicht für so komplex. Mich triggern viele Zusammenhänge wirklich unmittelbar.

Natürlich haben auch die Begleiterscheinungen von Sachverstand, wie Eloquenz, Humor etc. eine starke Wirkung, aber nach meinem Empfinden, nur am Rande.

Ich habe mich hier im Portal bereits mit einigen Männern unterhalten. Nicht selten waren sie weniger wortgewandt als ich. Doch jeder hatte Bereiche in denen er mehr Erfahrung hat, mehr Wissen oder einfach nur mehr Begeisterung, als ich. Und in den Versuch das mit mir zu teilen, hat es noch jeder geschafft mich zu erregen. 

 

Wobei mir gerade auffällt, dass genau das der Transfer sein könnte, den du beschreibst. Also die Schnittstelle, oftmals schlicht Kommunikation, über die man sich mitteilt. Allerdings wäre es dann ein Mitteilungsfetisch, den ich auch schon gesehen zu haben glaube, der mich aber genau eben nicht angesprochen hat, weil ich in solchen Situationen den Gedanklichen Tiefgang vermisst habe.

vor 4 Stunden, schrieb Teaspoon:

Du gehst weiterhin von der Prämisse aus, dass Intellekt kein primär sexueller Reiz sei, ich nehme an, Titten und Arsch siehst du als primär sexuell? Woher kommt das wohl? Haben beide doch primär andere Funktionen...

Tea, du sprichst mir hier so tief aus dem Herzen. Warum soll der Verstand weniger anziehend sein, wie körperliche Merkmale? Ich kann mir unzählige Titten, Ärsche, Muskelberge und was weiß ich was anschauen, ohne dass sich in mir auch nur irgendetwas positiv regt. Also Ekel, kann man schon erregen, aber das würde ich jetzt eher nicht anstreben.

Wenn es aber jemand schafft mir etwas zu erklären, meine Sichtweisen zu ändern oder mich mit gezielten Fragen selbst zu einer neuen Erkenntnis zu führen, macht mich das schon sehr geil. 

Geschrieben
vor 10 Minuten, schrieb erfrischendApril:

Ich meine zu verstehen, was du mit Transfer meinst, halte Sapiosexualität aber gar nicht für so komplex. Mich triggern viele Zusammenhänge wirklich unmittelbar.

Natürlich haben auch die Begleiterscheinungen von Sachverstand, wie Eloquenz, Humor etc. eine starke Wirkung, aber nach meinem Empfinden, nur am Rande.

Ich habe mich hier im Portal bereits mit einigen Männern unterhalten. Nicht selten waren sie weniger wortgewandt als ich. Doch jeder hatte Bereiche in denen er mehr Erfahrung hat, mehr Wissen oder einfach nur mehr Begeisterung, als ich. Und in den Versuch das mit mir zu teilen, hat es noch jeder geschafft mich zu erregen. 

 

Wobei mir gerade auffällt, dass genau das der Transfer sein könnte, den du beschreibst. Also die Schnittstelle, oftmals schlicht Kommunikation, über die man sich mitteilt. Allerdings wäre es dann ein Mitteilungsfetisch, den ich auch schon gesehen zu haben glaube, der mich aber genau eben nicht angesprochen hat, weil ich in solchen Situationen den Gedanklichen Tiefgang vermisst habe.

Tea, du sprichst mir hier so tief aus dem Herzen. Warum soll der Verstand weniger anziehend sein, wie körperliche Merkmale? Ich kann mir unzählige Titten, Ärsche, Muskelberge und was weiß ich was anschauen, ohne dass sich in mir auch nur irgendetwas positiv regt. Also Ekel, kann man schon erregen, aber das würde ich jetzt eher nicht anstreben.

Wenn es aber jemand schafft mir etwas zu erklären, meine Sichtweisen zu ändern oder mich mit gezielten Fragen selbst zu einer neuen Erkenntnis zu führen, macht mich das schon sehr geil. 

Wie könnte ich dir widersprechen.

Du hast es trefflich beschrieben.

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