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Weiteres Interview: Daddy(Dom) *Ironie!*


Br****

Empfohlener Beitrag

Nurgeilwiebonobo
(bearbeitet)

Fazit:
Ich hoffe, mein Beitrag war nicht zu lang oder off-topic – mir war es einfach wichtig, so zugespitzte und polarisierenden Aussagen einfach so stehen zu lassen. Dabei geht es mir nicht darum, jemanden persönlich anzugreifen, sondern darum, zum Nachdenken anzuregen und für einen respektvolleren, reflektierteren Umgangston zu werben. Wenn das auch nur bei ein paar Leser:innen gelingt, war es das wert.
Schönen Tag an alle ✌️

bearbeitet von Nurgeilwiebonobo
Versuch, ein Zitat zu bilden. Bin kläglich gescheitert. Versuche es noch mal
Nurgeilwiebonobo

auf meine Nachricht direkt davor mit dem Versuch des Zitats einzubauen:

mindestens bei mir – und wohl auch bei anderen, wie ich gelesen habe – hat es mein Nachdenken angeregt. Definitiv! Das ist wirklich hervorragend geschrieben und analysiert. Ich schätze, ich werde eine Weile mal über die einzelnen Punkte nachdenken.

(bearbeitet)
  vor 5 Stunden, schrieb Chris-Corax:

Lieber Sebo88: Deine Posts *triefen* vor rhetorischen Mitteln, die ich sonst nur von billigsten Stammtischpopulisten kenne...


1. „Ich finde es hat sehr wohl etwas damit zu tun und ich finde es ekelhaft.“

Sprachmuster:
Zwei Mal „ich finde“, was auf eine Meinung hinweist – aber durch die Formulierung „hat sehr wohl etwas damit zu tun“ wird impliziert, dass eine objektive Verbindung existiere (z. B. zwischen Daddy/Little und Pädophilie), obwohl es sich um eine Interpretation handelt.

Warum problematisch?
„Sehr wohl“ ist ein rhetorischer Verstärker, der Widerspruch abwertet: Es klingt, als wäre der Zusammenhang offensichtlich, obwohl er weder belegt noch universell anerkannt ist.

„Ekelhaft“ ist ein emotional aufgeladenes Urteil, das nicht neutral, sondern stark abwertend ist. Es wirkt emotional manipulierend, weil es Ekel als Maßstab einführt, nicht Argumente.
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2. „Das sind meiner Meinung nach Leute die den Trieb den sie in der Realität nicht ausleben können dann in eine Daddy/Little Konstellation kanalisieren…“

Sprachmuster:
Beginnt mit „meiner Meinung nach“, aber fährt dann mit einer Verallgemeinerung über andere Menschen fort: „das sind Leute, die…“

Diese Aussage stellt eine psychologische Motivation (sexuelle Triebverlagerung) als Fakt dar, obwohl sie nicht belegt ist.

Warum problematisch:
Der Satz stellt eine pathologisierende Interpretation dar – also dass Menschen Daddy/Little nur nutzen, um etwas Verbotenes zu kompensieren.

Das ist eine Projektion der eigenen Deutung – es gibt dafür keinen objektiven Beleg, und es ignoriert völlig, dass Daddy/Little in vielen Fällen einvernehmliches, nicht-sexualisiertes oder altersunabhängiges Spiel ist.

Psychologische Ferndiagnose ohne Grundlage – typisch manipulativ, weil damit pauschalisiert und abgewertet wird.

3. „…und das ganze dann mit Aussagen rechtfertigen wie: das hat ja mit Pä…..ie nichts zu tun / du hast ja keine Ahnung…“

Sprachmuster:
Die verkürzte Darstellung der Gegenmeinung („das hat ja mit … nichts zu tun“) wird sarkastisch oder abwertend wiedergegeben.

Es werden Strohmänner aufgebaut – also Argumente so vereinfacht oder verzerrt dargestellt, dass sie leichter abgelehnt werden können.

Warum problematisch:
Es wird so getan, als sei jede Verteidigung der Konstellation nur ein billiger Versuch, etwas zu rechtfertigen.

Das ist ein klassisches rhetorisches Mittel, um die Gegenposition nicht ernst zu nehmen, sondern zu entwerten – statt sich mit echten Gegenargumenten auseinanderzusetzen.

4. „Wenn Daddy/Little, dann nur ohne sexuelle Hintergedanken.“

Sprachmuster:
Klingt wie eine Regel oder Norm („wenn…, dann…“) → imperativischer Ton.

Kein „ich finde“, „ich glaube“ – sondern eine absolute Formulierung, die andere Sichtweisen ausschließt.

Warum problematisch:
Die Aussage wird als moralischer Maßstab formuliert, aber es ist klar eine subjektive Meinung.

Diese Art zu formulieren vermittelt: So ist es richtig. Alles andere ist falsch.

5. „Wobei ich persönlich auch damit schon nichts anfangen kann.“

Sprachmuster:
Erst hier ein klares Eingeständnis persönlicher Sicht („ich persönlich“).


Warum wichtig:
Dieser letzte Satz ist der ehrlichste Teil der Aussage – er zeigt, dass es um die eigenen Grenzen geht, nicht um objektive Maßstäbe.

Im Kontrast zu den vorherigen Aussagen ist das eine Ich-Botschaft, die nicht bewertet, sondern die eigene Haltung beschreibt – so wäre es respektvoll und unproblematisch formuliert, wenn es beim Rest auch so wäre.

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Und im 2. Post geht es weiter:

1. „Ich verstehe die Sache sehr gut. Keine Sorge.“

Sprachmuster:

Selbstdarstellung als wissend und souverän, gleichzeitig implizite Herabsetzung des Gegenübers („keine Sorge“ wirkt gönnerhaft).


Problematisch, weil:
Der Satz will die Kompetenzhoheit beanspruchen – ohne Begründung.
Implizit wird unterstellt, dass der andere etwas „nicht verstanden“ habe.

2. „Dass genau diese Art Gegenreden von Leuten kommen die Ihre Neigung verteidigen wollen ist klar.“

Sprachmuster:
Generalisierung und Unterstellung von Motivation („Leute, die ihre Neigung verteidigen wollen“).
Das Wort „klar“ suggeriert: Das ist offensichtlich. Alles andere wäre naiv.

Problematisch, weil:
Das ist ein klassischer rhetorischer Trick: Kritik wird nicht inhaltlich entkräftet, sondern als „Verteidigungsreflex“ abgetan.
Dadurch wird jede Gegenposition automatisch entwertet.

3. „Ich habe im Übrigen auch nicht angezweifelt, dass die Handlungen nicht zwischen Erwachsenen stattfinden. Ich habe davon gesprochen, dass der Trieb in eine Daddy/Little Konstellation kanalisiert wird.“

Sprachmuster:
Scheinbare Präzisierung, die aber erneut eine problematische Motivation unterstellt („Trieb wird kanalisiert“).

Problematisch, weil:
Die Aussage wird als objektive psychologische Analyse präsentiert, ist aber eine persönliche Interpretation, ohne Belege.
Der Ausdruck „kanalisiert“ ist ein psychoanalytischer Begriff, der seriös klingen soll, aber hier wertend eingesetzt wird, um das Verhalten als Kompensation oder Umleitung darzustellen.

4. „Falls du nicht weißt was das bedeutet sollte wohl nicht nur ich sondern auch du noch was für deine Allgemeinbildung tun.“

Sprachmuster:
Persönliche Herabsetzung, Spott, Überheblichkeit.
„Allgemeinbildung“ wird als Maßstab benutzt, um den anderen lächerlich zu machen oder herabzuwürdigen.


Problematisch, weil:
Diese Aussage ist kein inhaltliches Argument, sondern ein direkter Angriff auf die Person.

Typisches Beispiel für Diskreditierung statt Diskussion.
Der Begriff „Allgemeinbildung“ wird missbraucht, um persönliche Auffassung als „Wissen“ auszugeben.

5. „Zu deiner Aussage (…) kann ich nur sagen, dass es vielleicht mal sinnvoll wäre sich Gedanken zu machen was eventuell dahinter stecken könnte…“

Sprachmuster:
Psychologisierung der Gegenposition: Statt auf Bedürfnisse einzugehen, wird unterstellt, dass „etwas dahintersteckt“.
Das ist eine subtile Pathologisierung – „Wenn du das willst, stimmt etwas mit dir nicht.“

Problematisch, weil:
Die tatsächlichen Wünsche der betroffenen Personen werden nicht ernst genommen, sondern misstrauisch gemacht.
Untergräbt die Selbstbestimmung anderer.

6. „Ich bin auch sehr offen vielem gegenüber. Ich akzeptiere auch deine Meinung (…)“

Sprachmuster:
Rhetorische Absicherung: Der Autor gibt sich tolerant, nachdem er vorher deutlich verurteilend sprach.

Problematisch, weil:
Diese Art von Aussage ist oft eine Fassade, um den Anschein von Fairness zu wahren.
Tatsächlich wurden in den vorigen Zeilen bereits Urteile gefällt und Menschen abgewertet.

7. „…musst du dann auch mit anderen Meinungen klarkommen. Und wer sich eine Meinung bilden darf entscheidest du sicher nicht.“

Sprachmuster:
Strohmann-Angriff: Der andere hat vermutlich nicht behauptet, dass keine Meinung erlaubt sei, aber hier wird ihm implizit Arroganz oder Machtanspruch unterstellt.

„Musst du klarkommen“ ist konfrontativ, aggressiv formuliert.

Problematisch, weil:
Der Autor nimmt eine Opferhaltung ein, obwohl er derjenige ist, der vorher abgewertet und herabgewürdigt hat.

Das ist ein Beispiel für taktische Verdrehung von Täter-/Opferrollen, was Diskussionen emotional eskalieren lässt.
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Fazit:
Ich hoffe, mein Beitrag war nicht zu lang oder off-topic – mir war es einfach wichtig, so zugespitzte und polarisierenden Aussagen einfach so stehen zu lassen. Dabei geht es mir nicht darum, jemanden persönlich anzugreifen, sondern darum, zum Nachdenken anzuregen und für einen respektvolleren, reflektierteren Umgangston zu werben. Wenn das auch nur bei ein paar Leser:innen gelingt, war es das wert.
Schönen Tag an alle ✌️

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Lieber und sehr geschätzter @Chris-Corax. Wenn dein Einleitungsatz nicht ebenfalls den Tonfall übernommen hätte, würde es wahrscheinlich deine semantische Intelligenz noch besser unzerstreichen. Und nicht deine Nähe zu Stammtischen betonen, die es wahrscheinlich gar nicht gibt. Fiel mir mal so auf. 😉

Nichtsdestotrotz, deine reflektierte Art gefällt mir sehr gut und ist immer wieder sehr erfrischend  Beiträge von dir zu lesen. 

bearbeitet von HirnHerzHumor
(bearbeitet)
  vor 5 Stunden, schrieb Ben-Hart:

Die wohl beste Fall-Analyse von "schwarzer Rhetorik", die ich seit langem gelesen habe. Wenn du das selbst geschrieben hast, hast du dir gerade meinen tiefsten Respekt verdient. Alle Achtung. Und danke für deine Mühe.

Ausklappen  

Warum stellst du das in Frage, dass er es nicht selbst geschrieben hat? Ein Blick auf andere Kommentare von ihm hätten dir Einsicht gebracht. Es gibt Menschen, die schreiben sehr gut. Und übertreffen deine Fähigkeiten und Fertigkeiten um ein vielfaches. Willst du das einfach nicht anerkennen oder kannst du es nicht anerkennen? 

 

bearbeitet von HirnHerzHumor
  vor einer Stunde, schrieb HirnHerzHumor:

Warum stellst du das in Frage, dass er es nicht selbst geschrieben hat? Ein Blick auf andere Kommentare von ihm hätten dir Einsicht gebracht. Es gibt Menschen, die schreiben sehr gut. Und übertreffen deine Fähigkeiten und Fertigkeiten um ein vielfaches. Willst du das einfach nicht anerkennen oder kannst du es nicht anerkennen? 

 

Ausklappen  

Wir haben das gerade ausdiskutiert. Beruhig Dich. Und PS: Ich lag nicht mal falsch mit meiner Annahme. :kissing_heart:

  vor 3 Minuten, schrieb Ben-Hart:

Wir haben das gerade ausdiskutiert. Beruhig Dich. Und PS: Ich lag nicht mal falsch mit meiner Annahme. :kissing_heart:

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Hast das selbst emotional ruhig geschrieben? 😁

(bearbeitet)

Mir ist in dieser Diskussion etwas aufgefallen, das über den konkreten Fall hinausgeht – und ich schreibe das bewusst für alle Mitlesenden:

Wenn jemand den Ausdruck eines anderen in Zweifel zieht, weil er „zu gut“ klingt, sagt das oft weniger über den Text als über den Zweifelnden.

Wir leben in einer Zeit, in der Tiefe schnell mit Künstlichkeit verwechselt wird und Anerkennung schwerfällt, wenn man selbst an Grenzen stößt.

Gerade in Foren, die von Austausch leben, finde ich das spannend:

Was passiert, wenn nicht mehr der Inhalt oder offene Fragen zählen, sondern  der Drang, recht zu behalten?

Was, wenn jemand auf Argumente ostentativ nicht eingeht, sondern stattdessen Emotionen unterstellt – und sich selbst als „ruhig“ inszeniert?

Es geht dann nicht mehr um Gedanken, sondern um Positionierung.

Ich finde: Genau solche Brüche in der Kommunikation zeigen, wie schwierig echte Auseinandersetzung ist, wie schnell wir uns in Statusspielen verlieren.

Vielleicht lohnt es sich, öfter innezuhalten und zu fragen: Was passiert hier gerade wirklich?

Nur ein Gedanke...

... und Verweis auf einen von @Bratty_Logerade erstellten thread zum Thema Authentizität, den ich einfach klasse finde und der uns allen die Chance bietet uns zu hinterfragen, über die eigene schnelle Reaktion hinaus. 

bearbeitet von HirnHerzHumor
Und der Grund, warum ich das schrieb war übrigens, dass ich selbst KI in meinem Job nutze und die klare Struktur absolut darauf hin gewiesen hat, dass er es auch nutzt. Und damit lag ich richtig. Bist du jetzt zufrieden? Sind all deine Fragen beantwortet? Ich denke, dann müssen wir uns auch nicht mehr weiter darüber unterhalten, dass die Bewertung und Kritik meiner Aussagen und Formulierungen nicht dein Problem sein sollten.

Darüber hinaus: Die Tatsache, dass er KI zum Schreiben seiner Texte nutzt, macht weder den Inhalt weniger wertvoll noch ihn zu einem weniger intelligenten Menschen. Im Gegenteil. Um KI effektiv zu nutzen, benötigt man zumindest einen Ansatz von Fachwissen, um diese auch richtig mit Prompts zu füttern.

Das habe ich auch nur zur Diskussion gestellt. Im Gegenteil. Ich habe ihm meinen Respekt ausgesprochen.

Was nun diese absolut sinnbefreite Diskussion soll, entzieht sich meinem Verständnis. Hast du nur Langeweile und das Bedürfnis, jemanden auszuzählen? Dann würde ich dir empfehlen, nochmals Anlauf zu nehmen.
  vor 17 Stunden, schrieb BigMike:

Ich kann ehrlich gesagt deine Logik nicht nachvollziehen. Wenn ein Daddy seine angebliche Pädophilie kanalisiert, gilt dann wohl das Gleiche für einen Sadisten, der seine Soziopathie kanalisiert, für einen Petowner, der seine Sodomie kanalisiert, usw.? Man kann das Spiel beliebig weiter treiben.

Ich bin auch Daddy und Dom und habe schon im Littlespace meiner Littles mit ihnen Sex gehabt und es war auch für sie Littles eine tolle Erfahrung. Es gibt eben sexuelle und asexuelle Littles im Space. Ich sehe da nicht, wo ich hier was kanalisieren sollte und wehre mich gegen auch nur die Idee, dass das was mir Pädophilie zu tun hat, genauso wenig wie meine sadistische Ader mit Soziopathie.

Wie immer sind es hier zwei erwachsene Menschen, die sich auf ein gemeinsames sexuelles Erleben ejnigen. Konsens ist hier der Schlüssel. Und wenn zwei Menschen sich aus freien Stücken darauf einigen, wie kommt man dazu, dies zu verurteilen, zu shamen oder diesem Paar erzählen zu wollen, was bei denen dahinter steckt oder wie “krank” sie doch sind?

Das würde dir bei einem S/M-Pärchen ja auch im Traum nicht einfallen, oder? Da kann man ja auch alles Mögliche hineininterpretieren - das wurde ja auch schon drölfzogtausend mal in der Geschichte gemacht und der ganze BDSM-Bereich kämpft deshalb immer noch gegen massive Vorurteile im Generellen.

Warum erlaubst du dir das dann pauschal bei DDLG? Ich finde es total übergriffig und nicht ok, solch pauschale Meinungen herauszupusten, die mir wenig reflektiert erscheinen.

Naja, ich kann auch nicht alle Neigungen nachvollziehen, trotzdem würde ich mir je ein Urteil über eine Neigung erlauben außer “ist nichts für mich”.

Daher kann ich solche pauschalisierten und in meinen Augen unreflektierten und auf Stereotypen basierten Äußerungen nicht nachvollziehen.

Ausklappen  

Du kannst mir gerne vieles Vorwerfen aber unreflektiert sicher nicht.
Mal davon abgesehen, dass das Argument ein typisches Beispiel für Whataboutism ist, finde ich es trotzdem gut. Und ja genau genommen hast du recht. Es gibt auch eine Reihe wissenschaftlicher Erkenntnisse darüber warum Menschen bestimmte sexuelle Vorlieben und Kinks entwickeln. Es ist meistens eine Mischung aus verschiedenen Faktoren. Unter anderem biologische, neurologische, psychologische und kulturelle Faktoren. Aber auch Konditionierung, Prägung und nicht zuletzt evolutionäre Themen (insbesondere bei Dom/Dev).

Auch bei Ddlg gibt es Gründe und es kann sogar in gewissem Maße hilfreich sein diese zu bewältigen. Beispiele dafür könnten sein: Stress im Alltag und sich daraus zurückziehen zu wollen. Gesellschaftlicher Leistungsdruck. Oder eine gewisse Art von Geborgenheit wiedererleben zu wollen. Problematischer wird es wenn dahinter traumatische Erlebnisse stecken, Misshandlungen oder ähnliches. Wenn es also zu einer Machtasymetrie kommt und das „Little“ aufgrund früherer Grenzverletzungen keine eigenen Grenzen entwickeln konnte und es dann zu sexuellen Handlungen mit scheinbarem Konsens kommt. Ein „Daddy“ oder „Caregiver“ bietet dann Schutz oder Heilung dieser Wunden aber in Wirklichkeit geht es oft um sexuelle Ausbeutung (was im übrigen keinen Pädosexuellen Hintergrund haben muss).

Ein gutes Beispiel ist die Aussage „nach Jahren habe ich sie dazu gebracht eine Therapie zur Traumabewältigung zu machen“ u. „aber sie hat die sexuellen Handlungen doch selbst vorgeschlagen“ wie ich es gestern hier gelesen habe. Dazu kann ich nur sagen. Menschen wollen vieles, auch aus Schmerz heraus. Gerade bei einem Trauma. Echte Zustimmung braucht psychische Stabilität.

Davon mal abgesehen, habe ich hier auch mehrfach den Punkt gelesen: Ein „Little“ ist ja kein wirkliches Kind.
Das habe ich aber auch nicht behauptet. 
Aber der Reiz an der kindlichen Rolle wird hier eben auch sexuell inszeniert. Insbesondere wenn Dinge wie Schnuller, kindliche Sprache, Kuscheltiere und Windeln ins Spiel kommen, kann die Assoziation zu pädosexuellen Fantasien eben nicht mehr vollständig verdrängt werden. Ich setze auch niemanden mit Straftätern gleich wie es mir vorgeworfen wurde. Es ist sicher legal aber meines Erachtens ethisch und moralisch höchst fragwürdig.

Um zum Eingangsargument zurückzukommen. Nein ich verurteile nicht alle Fetische (wenn ich keine hätte wäre ich ja nicht hier). Ich hinterfrage eine bestimmte Dynamik bei der der Grenzbereich zwischen Konsens, Trauma, kindlichem Verhalten und Sexualität besonders dünn ist. Sicher ist nicht jeder Fetisch pathologisch aber ich finde es eben problematisch wenn sich Erwachsene sexuell an Rollen erregen die kindliches Verhalten inszenieren weil das Risiko von Missbrauch, weiterer Traumatisierung und Verharmlosung hier besonders hoch ist.

Zuletzt noch zu dem Punkt, dass du dir kein Urteil über bestimmte Neigungen erlauben würdest, die du selbst nicht nachvollziehen kannst oder teilst. Man muss nicht Teil einer Szene sein oder 30 Jahre Erfahrung haben um gewisse Dynamiken zu erkennen, zu analysieren und zu hinterfragen. Eine kritische Außenbetrachtung kann durchaus hilfreich sein. Gerade bei einem solchen sensiblen Thema braucht es auch Leute die nicht persönlich und emotional involviert sind um wirklich reflektieren zu können.

Nicht alles was rechtlich erlaubt ist, ist automatisch richtig und unbedenklich. Ich ziehe hier meine ganz klare Grenze. Aber diese Grenze darf jeder gerne selbst für sich ziehen.

Nurgeilwiebonobo
  vor 7 Minuten, schrieb HirnHerzHumor:

Mir ist in dieser Diskussion etwas aufgefallen, das über den konkreten Fall hinausgeht – und ich schreibe das bewusst für alle Mitlesenden:

Wenn jemand den Ausdruck eines anderen in Zweifel zieht, weil er „zu gut“ klingt, sagt das oft weniger über den Text als über den Zweifelnden.

Wir leben in einer Zeit, in der Tiefe schnell mit Künstlichkeit verwechselt wird und Anerkennung schwerfällt, wenn man selbst an Grenzen stößt.

Gerade in Foren, die von Austausch leben, finde ich das spannend:

Was passiert, wenn nicht mehr der Inhalt oder offene Fragen zählen, sondern  der Drang, recht zu behalten?

Was, wenn jemand auf Argumente ostentativ nicht eingeht, sondern stattdessen Emotionen unterstellt – und sich selbst als „ruhig“ inszeniert?

Es geht dann nicht mehr um Gedanken, sondern um Positionierung.

Ich finde: Genau solche Brüche in der Kommunikation zeigen, wie schwierig echte Auseinandersetzung ist, wie schnell wir uns in Statusspielen verlieren.

Vielleicht lohnt es sich, öfter innezuhalten und zu fragen: Was passiert hier gerade wirklich?

Nur ein Gedanke...

... und Verweis auf einen von @Bratty_Logerade erstellten thread zum Thema Authentizität, den ich einfach klasse finde und der uns allen die Chance bietet uns zu hinterfragen, über die eigene schnelle Reaktion hinaus. 

Ausklappen  

Generell Zweifel darf man – meines Erachtens – zu jeden Zeitpunkt haben. Wenn ich von meinem Bildschirm am Notebook nach oben blicke, lese ich auf einem DIN A4 Blatt an der Wand den Spruch „Glaube niemals, ohne zu hinterfragen. Und mach Dir Deine eigenen Gedanken!“. Diesen Spruch habe ich übrigens als Science-Fiction-Fan aus einem Perry Rhodan Heft.

Um auf das Eingangsthema zurückzukommen, denke ich (damit bin ich natürlich subjektiv), dass wir in eine Beziehung – welche immer das auch sein mag – immer mit unseren eigenen Gedanken, eigenen Einstellungen, eigenen Überzeugungen und nicht zuletzt mit unseren eigenen Charakteren reingehen. Es mögen natürlich auch solche Gedanken, Einstellungen, Überzeugungen und Charaktere sein, die – objektiv gesehen und letztendlich auch von der Mehrheit – abgelehnt oder zumindest (da haben wir es wieder -->) in Zweifel gezogen werden.

Hilfreich empfinde ich es zumindest für mich immer, wenn ich mich in all diesen Dingen ab und zu mal hinterfrage, andere Leute frage oder auch (Fach-)Wissen mir aneigne, wenn das Thema mich weiter interessiert. Ich weiß, dass wir in einer sehr schnelllebigen Welt leben. In einer Welt, wo wir über sämtliche Medien mit einem riesigen Wust an Informationen im Sekundentakt regelrecht überfahren werden. Da noch durchblicken, ist sicherlich nicht einfach. Genau darin liegt aber der Punkt: sich einmal zurückzulegen und in sich selber zu gehen.

Kurz noch zu Meinungen und Gedanken von einem selber und von Anderen: Wir leben in einer Demokratie – und das ist verdammt gut so! Meinungen und Ansichten, seien sie auch noch so unbequem bzw. abwegig oder gar zum Ablehnen geeignet, sind (zunächst) ein elementares Menschenrecht. Wenn jemand auf seine eigene Meinung beharrt, auch gegen alle Widerstände, darf er damit leben – und zwar zunächst nur er selber! Was andere daraus machen, bleibt auch jeden für sich selbst zunächst einmal überlassen. Will man seine eigene Meinung von anderen akzeptiert bekommen, dann geht das durch – wenn auch manchmal schwierige – Überzeugungsarbeit durch gute und nachvollziehbare Argumenten. Natürlich führt auch das nicht immer zum Erfolg …

Nur mal als weiterer Anstoß für hier...

Ob KI oder nicht - für die Anwendung braucht es wohl auch einiges. Ich kenne mich damit absolut nicht aus. Aber man muss KI wohl richtig füttern und auch strukturiert vorlegen, was man möchte. Ich analysiere das sicher nochmal genauer, denn Sprache interessiert mich...😁👍

(wobei man auch in Details abrutschen kann. Ich schreibe, wie es kommt^^ Aber falls mir was auffällt, werde ich versuchen darauf zu achten) 

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