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Hochsensibel oder sensation seeking


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Frage zuerst: 

Wo würdest du dich einordnen und hat das Auswirkung auf dein BDSM? Steht es deiner Meinung nach im Zusammenhang? Kann es funktionieren, wenn beide Partner da nicht gleich ticken z. B. in verschiedenen Rollen? Und welches Temperament findet man häufiger im BDSM? 

 

Zur Erklärung:

Sensation seeker (einen guten deutschen Begriff gibt es in der Fachsprache nicht) sind immer auf der Suche nach etwas Neuem, immer nach dem Motto "höher, schneller, weiter, extremer". Diese Menschen langweilen sich schnell und brauchen immer einen Kick. 

Hochsensible hingegen nehmen sich und ihre Umgebung stärker wahr, als andere Menschen und sind zuweilen allein durch diese ständigen starken Sinneseindrücke im Alltag schon bedient und sehnen sich eher nach Ruhe und einer gewissen Routine. 

Wenn man beide Begriffe einzeln, zusammen mit dem Wort "Testfragen", in einer Suchmaschine eingibt, kann man sich selbst mal dahingegehend etwas einordnen (das ist kein Hokuspokus, sondern die Begriffe sind Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen). 

 

Ich selbst habe lange gebraucht, um zu begreifen, dass nicht alle Menschen ihre Umwelt so wahr nehmen, wie ich es als Hochsensible tue. Ich spüre z. B. sehr zarte Berührungen sehr intensiv. Normale Berührungen sind mir meist zu "hart" und wenn man so will, schalten sich meine Sinne regelrecht ab, wenn sie zu viel Input bekommen und ich spüre (mich) gar nicht mehr, erst wieder, wenn es einen Zacken schärfer wird, etwas weh tut. 

Am BDSM reizt mich das Machtgefälle, denn wenn ich in den  Subspace komme, dann bleiben endlich mal meine Gedanken stumm und ich kann mich endlich mal auf nur genau eines fokussieren, den Herrn. Das ist Frieden... Und ich vermute, dass es eine Überforderung der Sinne ist, die bei mir zu einem orgasmusähnlichem Zusammenbruch führen. 

Bin gespannt auf eure Gedanken dazu. 

Geschrieben

Bei mir ist es beim bdsm genau so, wie du es beschreibst. Ich habe keine Ahnung, ob ich hochsensibel bin, ich ha e mich damit nie wirklich befasst. Aber ich habe schhon lange den Eindruck, dass ich viele Dinge stärker und intensiver wahrnehme, als viele andere. Von Gefühlen, über Berührungen aber auch einfach Dinge, die ich sehe, die mir auffallen. Auch die Reaktionen von anderen Menschen, die Emotionen von anderen Menschen, wenngleich ich damit nicht immer genau weiß, wie ich damit umgehen sollte.
Ich weiß nicht, ob ich im BDSM stärker adinge fühle, als andere, aber z. B. gerade Schmerzreize können bei mir intensive Reaktionen hervorrufen und gleichzeitig können die kleinsten Berührungen zu intensiven körperlichen Reaktionen bei mir führen. Einmal habe ich durch Schmerz soetwas wie einen Subspace erlebt, ich glaube zumindest, das es einer war.
Und ich kenne auch diese Überforderung der Sinne, nicht nur beim bdsm.

Geschrieben

Und ich kann den Frieden, den du dabei empfindest absolut nachvollziehen.

Geschrieben

Witziger weise sehe ich mich in der Mitte.. aber da habe ich mir noch nie Gedanken drüber gemacht..

Geschrieben

Also ich bin neu daher ist es schon ein ausprobieren was geht aber im normalen Leben bin ich gerne alleine und mache mein Ding. Wenn zu viele Menschen gleichzeitig anwesend sind hab ich auch das Gefühl ich breche gleich zusammen

Geschrieben

@Chris-Corax verdammt gute Erklärung/ Einschätzung👍.
Ich sehe es ähnlich. Das neue reizt mich ebenfalls immer sehr und ehm. Grenzen verschwimmen mit der Zeit sogar mit der Zeit. Auf der anderen Seite bin ich jedoch auch wirklich jemand, der seine Routine braucht. Klare Regeln sind für mich definitiv ein muss und auch nicht nur, weil ich sie so gerne aufstelle😅.
Aber auch diese festen Routinen verloren bisher nicht ihren Reiz. Also von daher bin ich wohl ein wenig von beidem.
Um auf die ursprüngliche Frage zurück zu kommen:
Ich denke schon, dass es klappen kann, wenn beide unterschiedliche "Typen" sind. Nur weil man z.B auf Routinen und gewisse Abläufe, Regeln oder Verhaltensweisen bedacht ist, heißt es ja nicht, dass man nicht auch experimentieren kann.

Geschrieben

Danke schon mal für eure Meinung. 

Natürlich werden die meisten sich irgendwo dazwischen finden und ich bin auch durchaus an neuem interessiert, das wird durch Hochsensibilität nicht ausgeschlossen. Dennoch brauche ich normalerweise eine Weile, um mich zu entschließen etwas neues zu wagen. Meist ist es für mich ein hinein wachsen. 

 

@CuriousJule es ist natürlich schwer zu beurteilen, wie die eigene Wahrnehmung im Vergleich zu der von anderen ist, aber was du schreibst, finde ich passt zu dem, wie es mir geht und was offenbar typisch ist.

 

@Chris-Corax du hast vollkommen recht, mit dem, was du beschreibst. Die Frage ist, was wertet das Gehirn als Belohnung. Ich z. B. erlebe oft Glücksmomente in Momenten der Ruhe, wenn mir etwas kleines auffällt, das sonst keiner bemerkt, wenn ich Stille erlebe, wenn wenig Input kommt.

 

@Hugh124C41plus interessant, dass du Autismus mit ins Spiel bringst. Ich denke manchmal, dass ich autistische Züge habe. Ich glaube, dass ich diesen Eindruck habe, nicht weil ich Menschen an sich nicht verstehe. Ich merke nur oft die Diskrepanz zwischen dem, was mir gesagt wird und den Schwingungen, die die Person tatsächlich abgibt. Ich finde das anstrengend. Und das verstehe ich dann nicht. Aber vielleicht ist dies ein anderes Thema?

 

Unterscheiden sich Doms und Subs? 

Geschrieben

Ich beschriebe mich meist als introvertiert - in mich gekehrt. Sensibel, empathisch, nachdenklich.
Jedoch auch selbstbewusst. Stolz. Ich passe nicht wirklich in die BDSM Szene. Zu selbstbewusst, um devot zu sein, zu „unmännlich“, um dominant zu sein. Aufgrund meiner Widersprüchlichkeit, und weil sich äussere Eindrücke bei mir nach innen kehren, kommt es zu heftigen inneren Konflikten, die sich in autoaggressiven Emotionen äussern - weswegen BDSM einen unwiderstehlichen Reiz auf mich ausübt. Im öffentlichen Leben dagegen bin ich meist umgänglich, offen und hilfsbereit. Manchmal schwierig. Manchmal sonderbar.
Beziehungen allerdings… Keine Ahnung, wie jemand sein müsste, um dazu zu passen. Ich kann mich selbst ja kaum hinreichend definieren - und man entwickelt sich ja auch weiter. Nicht zuletzt kommt es in Beziehung auch zu einer wechselseitigen Beeinflussung.
Im Idealfall entsteht einfach eine echte, gegenseitige Zuneigung, die alles andere überwiegt.

Geschrieben

@Nachtwind ich finde, dass Stolz und Devotion absolut zusammen gehen. Nur wer Macht hat, kann diese abgeben, nur wer devot ist, empfindet Stolz in der Unterwerfung und nicht Scham. Du bist nicht falsch im BDSM... Wobei ich mich auch manchmal frage, ob ich hier richtig bin. Deshalb auch dieses Thema... 

Geschrieben

Heho zusammen,
Ich bin als Hochsensibler mit einer Sensationseekerin zusammengewesen. War ne schöne aber auch sehr stressige Zeit für mich. Einerseits durfte ich Abenteuer erleben, die mich alleine wahrscheinlich viel Kraft gekostet hätten oder ich evtl auch nie gemacht hätte, andererseits waren auch der ständige Abenteuerdrang etwas das mich während der Beziehung ganz schön unter stress gesetzt hat.


Sensation Seeker suchen das regelmäßige, teils tägliche, Abenteuer - vielleicht kommt der Begriff Adrenalin Junkie dem näher -  auch wenn Fachlich weit weg von Korrekt. Sicher ist mit, einer*m Sensation Seeker ist immer was los und Regenerationszeiten sind für sie eher kurz. Sie sind das Extrem der Entdecker.

Im bdsm kontext kann ich mir die Kombination gut Vorstellen, im Beziehungskontext hat mich die Erfahrung etwas anderes gelehrt. Wenn dann also lieber in der kombi Hochsensible*r Dom und Sensationseeker Sub. Umgekehrt wäre ich mir nicht sicher, dass ich nicht verkonsumiert werden würde für den nächsten Kick oder aber auch, dass die Sensations lust in Bereiche geht, die mir als Hochsensibler vielleicht auch zu weit oder zu schnell gehen...
Manche grenze möchte ja auch gewahrt werden bzw. auch Regenerationszeiträume genommen werden. Ich würde meinen das zählt für Sensation Seeker nur bedingt, da diese Grenzen eher immer weiter ausgedehnt werden sollten.. Meine Erfahrung war, dass wir sehr unterschiedliche Gangarten hatten und eine gemeinsame dauerhafte ebene nur schwer zu erreichen gewesen.

Zu den Auswirkungen auf den Bdsm bereich, Sie gehören zu meinen Lieblingspositiv Aspekten der Hochsensiblität. Ich glaube deshalb bin ich Switch. Mich hineinversetzten, Nachempfinden, auf beiden seiten stehen, im Rausch der Berührung versinken ist in beiden Rollen einfach nur großartig

Geschrieben (bearbeitet)

Danke für diesen Thread.

Insbesondere in den letzten beiden Absätzen finde ich mich wieder, du hast es sehr gut beschrieben. Dieses sich selbst nicht mehr spüren können, bzw. diese Überflutung von Reizen die den Kopf vollständig füllen (ich nenne es Konfetti im Kopf weil die Gedanken dann oft nicht mehr greifbar sind). Viele Jahre kam ich damit schlecht zurecht und tatsächlich habe ich diese friedlichen Momente der Stille am ehesten beim Spanking etc. eben weil der Fokus von diesem Konfetti weg geht bis hin zum vollständigen Abschalten. Ganz stumpf gesagt, da ist dann nur noch Atmen und "sein".

Der Knackpunkt ist, einen Partner zu finden/haben der damit umgehen kann, der sehr aufmerksam ist und in der Lage ist zu unterscheiden zwischen Subspace und stand by wegen Überreizung.  

bearbeitet von FETMOD-FF
Themenzitat entfernt. Stört den Lesefluss.
Geschrieben

@Teaspoon
Danke für den Beitrag und die Rückmeldung.
Ein Gedanke kam mir noch: Ich sehe zwar Sensibel zuerst, sagen wir genetisch bedingt- die Seele sucht wegen „Überfüllung“ aber schnell ein Ventil, ich neige also reaktiv zu Extremen, oder „Sensation-Seeking“.
Dies wird allerdings durch den Kopf (die Realität) unterdrückt… was es insgesamt schwer differenzierbar macht.
Eventuell geht es ja noch Anderen so.

Geschrieben

Keine Ahnung, selbst nach intensiven googlen kan ich mich nicht einordnen - so ala hochsensibler Sensation-Seeker ? Muss vermutl. jemand anders beurteilen.

Geschrieben

Ein interessanter Thread. Leider kann ich im Moment nicht ausführlich darauf antworten, da ich mich mitten im Umzug befinde. Auf HSP bin ich Mal vor 10 Jahren aufmerksam gemacht worden. Ich kann das so für mich annehmen. Gefühle Anderer inklusive Gruppendynamiken wahrnehmen war schon immer immer irgendwie Segen und Fluch bei mir im Nachhinein betrachtet. Ums auf den Punkt zu bringen würde ich mich im Moment so einordnen. "Hochsensibler Scanner mit Sensationseeking Tendenzen". Ich mag das Gefühl die Kontrolle über die Lust meines Gegenübers zu haben und damit spielen zu können. So ich führe mal meinen Vielfrontenkrieg weiter.

Geschrieben (bearbeitet)

Wo beginnt SPS, wann ist man HSP?

Darauf habe ich leider keine Antwort. Ob es auf mich zutrifft, kann ich daher auch nicht sagen. Ich weine noch immer bei Bambi. Auch Geschichten, bei denen Menschen ihr eigenes Wohl zurückstellen um anderen eine Hilfe zu sein, treibt mir immer wieder die Pippi in die Augen. Dazu habe ich ein Gespür führ Situationen. Merke wenn mit dem Anderen was nicht stimmt. Ich nehme Dinge in der Umwelt war, die andere nicht so spüren ("Die Vögel singen anders ..."), ohne allerdings zu wissen, was es bedeutet.

Dabei habe ich aber keinerlei Probleme, mit den ganzen Eindrücken umzugehen. Auch wenn es mal zu viel wird, finde ich immer meine Phasen der Ruhe.

Ich vermute mal, wenn ihr von "hochsensibel" sprecht, meint ihr, wenn die Eindrücke Überhand nehmen und sich nicht mehr verarbeiten lassen, so das man am Zusammenbrechen ist. BDSM ist da eine Möglichkeit, sich auf bestimmte Teile zu konzentrieren und einen Tunnelblick zu entwickeln. Dies hilft dann vieles außen vor zu lassen und dadurch die Session oder was auch immer als entspannend zu empfinden.

"Sensation Seeking" oder auf deutsch "Abenteuerlust" sehe ich da nicht als Ausschlusskriterium. Wichtig wäre da nur das Kanalisieren. Bei HSP-Menschen ist einfach die Vielzahl der Eindrücke das entscheidende. Wer sich als HSP auf bestimmte Dinge konzentrieren kann, wird meist nicht mal merken, dass er "hochsensibel" ist.

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Also, es lohnt sich schon, wie @Teaspoon empfohlen hat, sich mal etwas 'einzulesen'.

Wissenschaftlich ist wohl mit 'sensation' nicht zwangsläufig Extremklettern, mit hochsensibel nicht unbedingt nur die Prinzessin auf der Erbse gemeint. Und es gibt eine sehr interessante Kombination, die sich HSS (high sensation seeker) nennt, wo sich Sensibilität/Aufmerksamkeit und unstillbare Neugier nach Unbekanntem zu einer manchmal genialen Mischung vereinen.

Das hat dann aber alles auch eher wenig mit bdsm zu tun.

hG

Geschrieben

Hochsensibel zu sein, autistische Züge zu haben oder in irgendeiner Form besonders zu sein ist gerade en vogue. Ich denke jedoch, dass das vor allem darin begründet liegt, dass man jetzt erst richtig zu verstehen beginnt, was das überhaupt bedeutet.

Generell lässt sich vermuten, dass wir die Anlagen für sämtliche Störungen in uns tragen, nur ob sie sich störend bemerkbar machen steht auf einem anderen Blatt. Vieles wird durch das Umfeld bestimmt.

Ich kann nicht sagen ob ich mehr wahrnehme als Andere, aber oft strengt mich die Menge an Dingen, die parallel laufen, enorm an.  Entscheidungen kosten mich Kraft, auch wenn sie mir nicht schwer fallen. Ich mag Kommunikation nur, wenn sie klar, deutlich und direkt ist. Smaltalk finde ich mühsam. Und meine Aufmerksamkeit schweift schnell ab und zu neuen interessanten Dingen. Und wenn ich etwas tue, genügt mir das alleine nicht. Ich möchte es dann auch mit jedem Mal etwas bewusster, besser, schneller, schöner ... machen. UND: Allem Anfang wohnt ein Zauber inne." So hat alles Neue seinen ganz eigenen Reiz.

Für mich ist das alles nicht "ungewöhnlich", aber ich habe mich in den letzten 4 Jahrzehnten auch daran gewöhnt.

Möglicherweise passen beide Begriffe ein bisschen auf mich.

Beeinflusst das mein BDSM? Definitiv! Es mach es individuell. Ich kann mir aber auch nicht vorstellen, dass Schema F bei irgendjemandem funktionieren könnte. Es muss einzigartig sein, so wie die Menschen zwischen denen es entsteht. Und es muss sich langsam bilden, den sonst würde es seinen Platz zwischen den Individuen nicht ausfüllen, sondern einen oder beide verdrängen. 

Den Zustand im Sup-Space finde ich ebenfalls unbeschreiblich schön. Es ist für mich eine Art Flow-Zustand. In den Situationen habe ich das Gefühl angekommen zu sein. Völlig im Jetzt. Und es fühlt sich dann so an, dass alles in Ordnung ist und ich keine Fehler machen kann, weil ich in dem Moment genau richtig bin. Ich brauche dazu auch keine Überforderung der Sinne. Manchmal genügt ein fordernder Blick und das Wissen, dass ich das Geforderte liefern werde. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass der selbe Flowzustand bei einem Dom eintritt, während er weiß, dass er bekommt, was er will, es nur vielleicht noch etwas dauert und er es noch herauslocken muss.

Geschrieben

Sehr spannend, was sich hier inzwischen an Gedanken eingefunden hat. Eine wahre Freude von euch zu lesen! Tatsächlich hatte ich anfangs in der Kategorie "entweder oder" gedacht. Aber inzwischen habt ihr mich überzeugt, dass es wie immer ein ganzes Eigenschaftsspektrum gibt und es zuweilen auch eine Situationsfrage ist. Und natürlich würden die meisten sich selbst irgendwo mittig einordnen. 

 

Ich folgte in der Fragestellung keinen Strömungen, nur weil sie en vogue sind. Aber ich denke nach, habe ein reiches gedankliches Innenleben und komme dabei gelegentlich an Grenzen in meinem eigenen Verstehen. Ich bin ich, egal, wie man es nennt. Ich will nur verstehen. Gnothi seauton. Und dann bin ich über einen Begriff gestolpert und habe mich etwas besser verstanden. Vielleicht bin ich dankbar, wenn das Thema gerade Mode sein sollte, denn sonst wäre es mir nicht begegnet. 

Wichtiger ist mir aber, dass es mir hilft andere Menschen zu verstehen. Warum sie so sind, wie sie sind. Und warum ich gefühlt zu oft keine echte Kommunikation finde. 

 

Aber ich widerspreche ganz entschieden, wenn hier von Störung die Rede ist. Ich fühle mich in keinster Weise eingeschränkt. Und wenn von Autistischen Zügen die Rede ist, dann spreche ich nicht von Autismus. Genauso gut kann das auch einfach mein logischer, naturwissenschaftlicher Verstand sein, der bei blabla und heididei einfach keine Interesse hat zu folgen. Ganz bestimmt soll es hier NICHT um ein besser oder schlechter gehen, sondern wertfrei um einen Austausch. 

Geschrieben

Die Frage nach dem BDSM beschäftigt mich in dem Zusammenhang dennoch weiter. 

Leider habe ich lange vergessen, wo ich mal gelesen habe, dass im BDSM häufiger sensation seeker zu finden seien. Und das klingt vielleicht sogar logisch. Leider klingt es genauso, wie die Aussage, dass im BDSM mehr Menschen mit psychologischen Störungen zu finden seien. (Das haben wir ja hier auch schon diskutiert.) irgendwie glaube ich nicht daran, dass diese Studien wirklich methodisch sauber durchgeführt wurden. 

 

Aber selbst wenn es so sein sollte, wie drückt sich das im BDSM aus? 

Sind die seeker die, die zuerst nach Tabus fragen, während die Sensiblen eher die Vorlieben wissen wollen? Sind es die seeker, die alles noch extremer wollen? Und was ist extrem bzw. wo hört Vanilla eigentlich auf? 

Und warum fühle ich mich hier manchmal einfach falsch und frage mich, ob ich im BDSM doch nicht finde was ich suche, weil dieses ganze höher, schneller, weiter, extremer, tabuloser mir einfach so fremd ist? 

 

Da wird es vielleicht keine allgemeinen Aussagen geben, aber individuelles Empfinden würde mich interessieren.

Geschrieben (bearbeitet)

@erfrischendApril ich denke selbst darüber nach, ob "überfordern der Sinne" wirklich so eine gute Beschreibung dessen ist, wie es sich anfühlt. Es ist ein Getriebensein, bis ich ankomme an einem Punkt, wo alles stehen bleibt. Erst in dem Moment bin ich angekommen, breche regelrecht zusammen (im positiven Sinne). Als Überfordern würde ich es nur deshalb beschreiben, weil ich in dem Moment mit dem Denken nicht mehr hinterher komme, das Empfinden schneller ist und ich deshalb aufhöre zu denken und eben loslasse. An Sinneseindrücken spielt körperliche Erregung genau so eine Rolle, wie Schmerz. Beides wirkt konträr und ich hänge dazwischen. Und dann ist noch etwas, das mich an diesen Punkt des Stillstands bringt. Du, liebe @erfrischendApril sprichst vom "Flow beim Dom". Ich nenne es Genuss der Macht. Wenn ich das in seinen Augen sehe oder an seinem Verhalten merke, kickt mich das so unglaublich, mehr als Schmerz oder körperliche Erregung. 

Besser kann ich es im Moment nicht erklären.

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
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