Hochsensibel oder sensation seeking

[No****]

vor 4 Stunden, schrieb Teaspoon:

Ich frage mich, ob ich mit den kleinen Reizen nicht genau so viel in meinem Kopf erlebe, wie andere, wenn sie "an der Klippe stehen". 

Schon allein weil du alles was du erlebst ohne den natürlichen Filter im Kopf erlebst, ein klares Ja. 

Bei den unterschiedlichen Abstufungen von HSP sind manche Reize die anderen harmlos erscheinen für einen HSPler schon eine Klippe.

Wir hatten zwei Straßen weiter mal eine Baustelle. Ich konnte nachts nicht schlafen und mich im HO tagsüber nicht konzentrieren weil ich ständig so ein Brummen im Ohr hatte. Es hat mich wahnsinnig gemacht. Noch schlimmer war das es außer mir scheinbar niemand gehört hat. Egal wen ich gefragt habe, keiner konnte mir dieses Geräusch bestätigen. Irgendwann ging ich an dieser Baustelle vorbei und was soll ich sagen...dort stand eine Art Generator der Wasser abgepumpt hat und er brummte unerträglich laut in meinen Ohren während mein Bruder es erst jetzt überhaupt wahrnehmen konnte.

Ich denke ähnliche Geschichten kennst du von dir selbst. Und das sind unsere Klippen.

Im BDSM ist dieses "mehr fühlen" einerseits ein Segen weil wir  gar nicht so viel "brauchen" um dieses Klippenfeeling zu haben. Auf der anderen Seite schränkt es uns ein weil wir schneller Grenzen erreichen die durch bereits wenig Reize aufploppen. Ganz zu schweigen von diesen Tagen an denen wir ohnehin schon mit zu vielen Reizen konfrontiert waren und damit bereits im Vorfeld weniger Kapazität übrig ist. 

Du hast irgendwo mal geschrieben das Spanking dir dabei hilft dich zu erden wenn ich mich recht erinnere. Ich erinnere mich auch wie das bei mir für Stille im Kopf gesorgt hat. 

Diese Stille im Kopf empfinde ich als sehr viel erstrebenswerter als ein selfchallenging mit Klippen. 

Zudem meine ich bei dir gerade einen Wandel rauszuholen. Du beschäftigst dich momentan sehr viel mlt dir selbst und ich würde mich nicht wundern wenn dies bei dir irgendwann den einen oder anderen Klippensprung anstreben lässt. Vielleicht aucheine neue Selfchallenge interessant wird. Und selbst wenn dies nicht passiert weil die kleinen Reize in deinem Kopf dich zufrieden machen ist das gut so wie es ist. 

Sensation seeking ist für mich mittlerweile ein Stück weit durchaus spannend wobei ich es nicht so nennen würde. Ich habe einfach einen unglaublichen Hunger auf neue Erfahrungen aber nicht um jeden Preis und nicht ohne dabei den Verstand zu benutzen. Möglich ist mir das aber auch erst seit ich HSP und BDSM für mich in Einklang gebracht habe und alles so klar formulieren kann das ein Partner es auch nachvollziehen kann bzw. nur mit Partnern auslebe denen ich dieses Verständnis zutraue. 

Schwieriger ist es auch immernoch soch weit genug von den Alltagsreizen abzugrenzen um am Ende des Tages eben noch die Kapazität zu haben BDSM Reize aufzunehmen. Ein ganzes Wochenende geht nicht. Es sind ein paar Stunden und der Rest des Wochenendes ist dann Regeneration. Aber es muss auch gar kein ganzes Wochenende sein wenn die paar Stunden reichen um es sich wie ein ganzes Wochenende anfühlen zu lassen.

bearbeitet Februar 21 von NoDoll

[Ma****]

vor 7 Stunden, schrieb Teaspoon:

Ich frage mich, ob ich mit den kleinen Reizen nicht genau so viel in meinem Kopf erlebe, wie andere, wenn sie "an der Klippe stehen". 

Dazu kann ich auch eine kleine Geschichte beitragen. Neben meinen vielen kleinen Problemchens, leide ich auch ein wenig unter Platzangst. Ich kann das aber ziemlich gut kontrollieren. Auch Fahrstuhl fahren mit mehreren Leuten stellt kein Problem da, solange der Fahrstuhl nicht stecken bleibt.

Vor ein paar Tagen sah ich auf YouTube einen kurzen Bericht über einen Höhlenkletterer in der Nutty-Putty-Höhle bei Salt Lake City in Utah. Schon zu Beginn des Berichts stockte mir der Atem. Nach ca. 3 Minuten hielt es nicht mehr aus und ich musste vor die Tür an die frische Luft. Es dauerte rund eine halbe Stunde bis ich wieder halbwegs klar kam. Die folgenden zwei Nächte konnte ich nicht durchschlafen. Selbst jetzt beim Schreiben wird mir noch komisch. Den Bericht (9 Minuten) habe ich bis heute nicht zu Ende sehen können.

Wer sich selbst davon ein Bild machen möchte, hier der Link.

Höhlenerkundung geht schief | Das Unglück in der Nutty Putty Höhle

bearbeitet Februar 22 von Magician

[Te****]

Hochsensibel zu sein beeinflusst das ganze Leben, nicht nur das BDSM. Der Vorteil ist, dass mir nie langweilig ist. 😅

 

Ich hatte den Threat damals eröffnet, weil ich einen Mann gedatet habe, den ich als Sensation seeker angesehen habe. Die Dates waren fantastisch, aber auf Dauer hätte das nie funktionieren können.

 

Ich glaube es ist auch eine Herausforderung für den Nicht-HS-Partner mit einer HS-Person zusammen zu sein. Ich komme meinem Partner schon entgegen und mache das Licht an, dass er was sieht und den Fernseher lauter, dass er was hört. 🙈 Urlaub fahren ist für mich keine Erholung, sondern Stress und ich bin zufrieden, dass er im Sommer allein weg fährt. Ich bin auch die, die es nicht auf die Party schafft, weil ich nach dem Vorglühen schon erledigt bin und heim will. Meine Hobbys sind Sachen, die langweilig sind, wie Pflanzen. 

 

Und ich bin sehr froh, dass er mir nicht krumm nimmt, wenn ich ihn nicht sehen will, weil ich nicht mehr kann. Oder er kommt zu mir und ich habe keine Kraft mehr für normale menschliche Interaktion und heule mir nur die Erschöpfung von der Seele. BDSM ist dann nur bedingt möglich. Ich glaube, er wird wissen, warum er das alles trotzdem mitmacht. 😅

[Bratty_Lo]

Interessante Schilderung @Teaspoon. Also mit mir geht's im Fußball sicher ausschließlich in den Fanblock! 😅 Wie kann man da denn langweilig sitzen? Ich versteh das immer nicht... 

Ich erlebe gerne auch viel mit meinem Partner. Er muss dann schon mitsingen, also gröhlen eigentlich eher... Und das bisschen Pyrotechnik...🤭🤭🤭

Nein, es kann ja echt gefährlich sein. Ich wollte halt keinen, der von allem die "ruhigere" Variante wählt...🙊

Aber das ist ja nichts, wofür man etwas kann! 

Ich denke, dass wird der Deine schon wissen @Teaspoon 😃 Also dein letzter Satz. Mein Herr macht auch manches mit mir "mit"...🤭🤭🤭

Zumal man so viele Dinge schätzen kann... 

Wie im bdsm stimmt hier nicht alles zu 100 % überein. Das wäre eine Illusion. 

Die Besonderheiten im anderen zu sehen, mit den kleinen Macken leben zu können, oder auch größeren wie bei mir ADHS... Zusammenkommen, sich "ergänzen", Gemeinsamkeiten, immer wieder neu finden,  das "Wir" und auch das Eigene haben. 

bearbeitet Februar 22 von Bratty_Lo
.

[Ma****]

Ich weiß nicht mal, ob ich wirklich HSP bin. Zumindest ist das bei mir nie diagnostiziert worden. In meiner Kindheit gab es das noch nicht. Ich bin erst hier bei Fetisch über den Kontakt zu anderen HSP darauf gekommen. Davor wusste ich nur, dass ich anders war.

Ich komme im Grunde gut klar damit. So hatte ich auch keine Probleme, mit etwas Vorbereitung, auf Techno- / Goa-Partys durch zu tanzen. Es war dann immer eine Frage des Chillouts. Musik war nie wirklich ein Problem. Auch kann ich ins Fußballstadion gehen. In der vollen Bahn wirds mir aber dann doch zu eng. Daher gingen Reisen auch nur, wenn ich selbst Auto gefahren bin. Beziehung klappte allerdings nur, weil ich immer meinen Rückzugsort hatte (eigene Wohnung). Dauernd kann ich nicht jemand um mich haben.

Am stärksten macht sich bei mir das Käfervolk unter der Haut bemerkbar. Ohne ersichtlichen Grund fängt es an zu kribbeln und kann sich auf den ganzen Körper ausdehnen. Im schlimmsten Fall zieht sich das über den ganzen Tag. Meist bis ich irgendwie zur Ruhe komme. Stress ist da meist der Auslöser. Und Stress mache ich mir dann auch in der Regel selber. Zum einen, weil ich mir auch zu noch so unwichtigen Dingen Unmengen an Gedanken mache, zu allem einen Kommentar abgeben muss (Habt ihr ja schon mitbekommen.   ). Dazu verzettel ich mich in die unwichtigsten Dinge, während Wichtiges auf der Strecke bleibt. Ich bekomme dann den Kopf nicht frei.

Ich habe zwar kein Problem laute Dinge zu hören, die für mich wohlklingend sind (Musik, V8-Motoren, Regen), aber von meiner Seite aus "schräge" Töne, machen mir dann nach etwas Zeit doch zu schaffen. Das kann dann schon ein Fernseher sein, in dem irgendeine blöde Sendung läuft oder einfach eine unangenehme Stimme.

Aber das Schlimmste sind für mich Gerüche. Ich rieche Dinge, die niemand in meinem Umfeld war nimmt. Und die sind selten angenehm. Schon an einem Mülleimer nur vorbeilaufen kann mir den Tag versauen.

Wie gesagt, ob ich nun HSP bin oder nicht, weiß nur der liebe Gott. Aber ich kann zumindest nachvollziehen, wie es der Einen oder dem Anderen von euch geht.

[Te****]

Ich glaube nicht, dass es einer Diagnose bedarf, es ist ja keine Krankheit. 😅

 

Prinzipiell geht alles, aber nur so lang die Energie reicht, dann ist es zu viel. Das kann aber manchmal sehr schnell gehen.

 

@Magician Käfer unter der Haut? Also richtige kribbelnde Bewegung, die du spürst?

Oder eher das Gefühl, dass du gerade deine Haut sehr bewusst wahr nimmst?

 

[Windgust]

vor 59 Minuten, schrieb Teaspoon:

Ich glaube nicht, dass es einer Diagnose bedarf, es ist ja keine Krankheit. 😅

[Windgust]

Richtig, aber Selbsterkenntnis kann am Anfang einer guten Entwicklung stehen.

@Magician scheint eher ein extrovertierter HSP zu sein und @Teaspoon ein introvertierter.

Seit ich mit hochsensiblen Freundinnen gesegnet wurde und zartbeseitet   gelesen habe, weiß ich wie hilfreich das für sie war.

[Ma****]

vor 1 Stunde, schrieb Teaspoon:

 Käfer unter der Haut? Also richtige kribbelnde Bewegung, die du spürst?

Oder eher das Gefühl, dass du gerade deine Haut sehr bewusst wahr nimmst?

Ich würde sagen sowohl als auch. Du musst dir das am Anfang vorstellen, als wenn du ein weites Hemd trägst und der Wind reibt es leicht auf der nackten Haut. Das steigert sich dann dazu, als wenn ein Haufen Ameisen in Wellen durch den Körper rennen. Hauptsächlich Torso und Oberarme, aber auch unter der Kopfhaut, dem Po und teilweise bis in die Beine. Einzig die Genitalien (Brust, Penis) ist nichts. Es ist auch kein Jucken. Einfach ein starkes kribbeln.

 

vor 1 Stunde, schrieb Teaspoon:

Ich glaube nicht, dass es einer Diagnose bedarf, es ist ja keine Krankheit. 😅

Dass es sich um keine Krankheit handelt ist klar. Wenn, dann wäre es auch ein Kranker / eine Kranke. 

HSP = highly sensitive person  

Wie gesagt, als ich Kind war gab es HSP noch nicht. In meinen Zeugnissen stand nur immer sowas in den Bemerkungen: 

"O. hat noch immer nicht zu konzentriertem und beständigen Arbeiten gefunden. Er zeigt sich im allgemeinen recht interessiert, doch folgt er nicht dem Unterricht mit der nötigen Aufmerksamkeit. Seine Mitarbeit ist dementsprechend wechselhaft. Allerdings lassen O.´s Beiträge zum Thema auf gute Sachkenntnisse schließen. Seine schriftlichen Arbeiten erledigt er unregelmäßig und nicht immer mit sorgfältig genug."

Meine Mutter ist deswegen jahrelang mit mir zu verschiedenen Ärzten gerannt. Zum Glück gab es damals auch noch nicht ADS/ADHS. Sonst hätte man mich mit Ritalin vollgepumpt. Darüber hinaus bin ich aber, sofern mich ein Thema interessiert, bzw. nicht langweilt, zu hochkonzentriertem Arbeiten fähig. Was ADS/ADHS ausschließt. Deswegen sprach ich davon, es wurde nicht "diagnostiziert".

Heute weiß ich, dass ich wohl einfach nur hochsensibel und hoch intelligent bin, was man übrigens damals auch nicht bemerkt hat.

 

[Te****]

vor 2 Stunden, schrieb Windgust:

@Magician scheint eher ein extrovertierter HSP zu sein und @Teaspoon ein introvertierter.

Woran machst du das fest?

 

Danke für den Link, schau ich mir an.

[Te****]

vor einer Stunde, schrieb Magician:

Dass es sich um keine Krankheit handelt ist klar. Wenn, dann wäre es auch ein Kranker / eine Kranke. 

HSP = highly sensitive person  

Oder Hochsensible Persönlichkeit im Sinne von Charaktereigenschaft. Dann ist es eine Eigenschaft und keine Person. 😉

[Te****]

vor einer Stunde, schrieb Magician:

 "O. hat noch immer nicht zu konzentriertem und beständigen Arbeiten gefunden. Er zeigt sich im allgemeinen recht interessiert, doch folgt er nicht dem Unterricht mit der nötigen Aufmerksamkeit. Seine Mitarbeit ist dementsprechend wechselhaft. Allerdings lassen O.´s Beiträge zum Thema auf gute Sachkenntnisse schließen. Seine schriftlichen Arbeiten erledigt er unregelmäßig und nicht immer mit sorgfältig genug."

Und das schiebst du auf deine Hochsensibilität? Das klingt für mich schon eher nach Aufmerksamkeitsproblem. Das eine schließt ja das andere auch nicht aus. 🤷

 

Ich bin da aber auch einfach anders gewesen. Ich interessiere mich vielleicht auch einfach für alles? 

[Windgust]

vor einer Stunde, schrieb Teaspoon:

Woran machst du das fest?

Es ist mein erster Eindruck nach Euren Beiträgen hier. Er tanzt schon mal eine Nacht durch und ist in der Schule eher unruhig gewesen. Du magst lieber ruhige Sachen. Jedenfalls gibt es beide Ausprägungen bei HSP´s und ich habe auch schon beide kennengelernt.

[Ma****]

@Teaspoon

Jetzt bin ich schon etwas enttäuscht. Ich habe doch glatt gedacht, das könnte eine Interessante Unterhaltung werden. Statt dessen wird wieder die eigene Sichtweise als die einzig wahre hingestellt. Du müsstest doch wissen, was hochsensibel bedeutet. Stellst aber meine Darstellung in Frage, obwohl ich ADS / ADHS ausgeschlossen habe.

Meine Schulzeit habe ich vorgebracht, um "Diagnose" zu erklären. Diagnose bedeutet das Erkennen und Benennen von Unerklärtem. Das Kann ein Defekt, Fehler, auch Krankheit sein, aber auf jeden Fall etwas, was für einen oder andere nicht in Ordnung erscheint. Allerdings habe ich Krankheit nicht ins Gespräch gebracht, nur darauf reagiert. Dass Hochsensibilität keine Krankheit ist, muss doch unter uns erst gar nicht geklärt werden.  Dachte ich zumindest. Trotzdem wäre es damals nur einem Arzt möglich gewesen, dies zu erkennen.

Dazu sollte meine Schulzeit aufzeigen, dass ich Probleme hatte Eindrücke zu filtern und mich daher sehr leicht von Dingen ablenken ließ, die mich weniger interessierten., wie halt vieles in der Schule. Die emotionale Seite eines Hochsensiblen brauche ich ja wohl nicht weiter vorbringen. Dass ich hier schon wieder so schreibe, zeigt es ja deutlich. Außerdem hab ich gerade keinen Bedarf noch vorzutragen, wo ich Rotz und Wasser heule.

Ok. Vielleicht habt ihr ja Recht und ich bilde mir HSP nur ein. Wie kam man auch als "Extrovertierter" nur auf dieses schmale Brett kommen. @Windgust Nur weil du ein Buch gelesen hast, kannst du die Gefühle und Eindrücke gar nicht nachvollziehen. Daher fand ich deinen Einwand völlig daneben. Dass bei HSP die Wahrnehmungen so belastend werden können, dass man sich von Gott und der Welt zurückzieht, hat überhaupt nichts mit Introvertiert zu tun. Und weil ich Tanzen gehen kann und in meinem Kämmerlein am Computer offen kommuniziere bin ich extrovertiert? Schon diese Aussage zeigt, dass du im Grund nichts weißt.

Ich habe gelernt damit umzugehen. Und es ist für mich nur ab und an Fluch und Belastung. Seit ich vor ein paar Jahren begonnen habe mich damit zu Beschäftigen, empfinde ich es sogar als Gabe. Ich kann Dinge spüren, die anderen völlig vorbeigehen. Auch wenn ich nicht immer alles richtig deute, ist dies ein großer Schatz. Dies war der Bereich, wo ich dachte, man könnte drüber sprechen. Na ja.

bearbeitet Februar 22 von Magician

[Windgust]

vor 5 Minuten, schrieb Magician:

Ok. Vielleicht habt ihr ja Recht und ich bilde mir HSP nur ein.

Anscheinend war mein Beitrag missverständlich, er sollte das Gegenteil aussagen.

[Bratty_Lo]

vor 2 Stunden, schrieb Magician:

, bzw. nicht langweilt, zu hochkonzentriertem Arbeiten fähig. Was ADS/ADHS ausschließt.

ADHS schließt hochkonzentriertes Arbeiten nicht aus, wenn man darin "aufgeht" (dann ist es einfach) oder aber nen Fokus schaffen kann.... Dafür gibt es Hilfen und Taktiken... 

[Te****]

@Magician ich bin gerade wegen deiner Reaktion etwas verwirrt. 

[Sc****]

Am 22.2.2024 at 18:56, schrieb Magician:

"O. hat noch immer nicht zu konzentriertem und beständigen Arbeiten gefunden. Er zeigt sich im allgemeinen recht interessiert, doch folgt er nicht dem Unterricht mit der nötigen Aufmerksamkeit. Seine Mitarbeit ist dementsprechend wechselhaft. Allerdings lassen O.´s Beiträge zum Thema auf gute Sachkenntnisse schließen. Seine schriftlichen Arbeiten erledigt er unregelmäßig und nicht immer mit sorgfältig genug."

Ähnliche Aussagen gab es in meinen ersten Zeugnissen. Zusätzlich dazu noch „S. hat sich geweigert ihre selbstgezüchtete Kresse zu essen.“ 

Im Kindergarten hatte ich bereits die Angewohnheit alle aus der Puppenecke zu schmeißen, wenn ich meine Ruhe wollte. Die Jungs hab ich immer verprügelt, wenn die mich zu sehr nervten oder es verdient hatten 🤭.

Mittlerweile habe ich ein paar Strategien um meinen Alltag gut zu meistern, wobei da auch immer ausschlaggebend wie sehr ich den Tag bei mir bin oder gedanklich überall … meine Antenne für andere ist sehr empfänglich, aber Musik hilft. Musik und Tanz hilft mir so sehr dass ich die Menschen um mich herum mal komplett ausblenden kann. Ich mag es die Bässe zu spüren, das ist für mich das positive an der Hochsensibilität… Musik durchflutet mich… mein Körper vibriert. 

bearbeitet Februar 24 von Schneeflöckchen

[Sc****]

Am 22.2.2024 at 20:13, schrieb Teaspoon:

Und das schiebst du auf deine Hochsensibilität? Das klingt für mich schon eher nach Aufmerksamkeitsproblem. Das eine schließt ja das andere auch nicht aus. 🤷

Ich bin da aber auch einfach anders gewesen. Ich interessiere mich vielleicht auch einfach für alles? 

Spannend, ich habe erst vor ein paar Tagen einen Selbsttest gemacht und ADHS ist wohl angeblich auch eins meiner Themen 😅 

 

[Sc****]

Am 22.2.2024 at 21:33, schrieb Magician:

@Teaspoon

Jetzt bin ich schon etwas enttäuscht. Ich habe doch glatt gedacht, das könnte eine Interessante Unterhaltung werden. Statt dessen wird wieder die eigene Sichtweise als die einzig wahre hingestellt. Du müsstest doch wissen, was hochsensibel bedeutet. Stellst aber meine Darstellung in Frage, obwohl ich ADS / ADHS ausgeschlossen habe.

Meine Schulzeit habe ich vorgebracht, um "Diagnose" zu erklären. Diagnose bedeutet das Erkennen und Benennen von Unerklärtem. Das Kann ein Defekt, Fehler, auch Krankheit sein, aber auf jeden Fall etwas, was für einen oder andere nicht in Ordnung erscheint. Allerdings habe ich Krankheit nicht ins Gespräch gebracht, nur darauf reagiert. Dass Hochsensibilität keine Krankheit ist, muss doch unter uns erst gar nicht geklärt werden.  Dachte ich zumindest. Trotzdem wäre es damals nur einem Arzt möglich gewesen, dies zu erkennen.

Dazu sollte meine Schulzeit aufzeigen, dass ich Probleme hatte Eindrücke zu filtern und mich daher sehr leicht von Dingen ablenken ließ, die mich weniger interessierten., wie halt vieles in der Schule. Die emotionale Seite eines Hochsensiblen brauche ich ja wohl nicht weiter vorbringen. Dass ich hier schon wieder so schreibe, zeigt es ja deutlich. Außerdem hab ich gerade keinen Bedarf noch vorzutragen, wo ich Rotz und Wasser heule.

Ok. Vielleicht habt ihr ja Recht und ich bilde mir HSP nur ein. Wie kam man auch als "Extrovertierter" nur auf dieses schmale Brett kommen. @Windgust Nur weil du ein Buch gelesen hast, kannst du die Gefühle und Eindrücke gar nicht nachvollziehen. Daher fand ich deinen Einwand völlig daneben. Dass bei HSP die Wahrnehmungen so belastend werden können, dass man sich von Gott und der Welt zurückzieht, hat überhaupt nichts mit Introvertiert zu tun. Und weil ich Tanzen gehen kann und in meinem Kämmerlein am Computer offen kommuniziere bin ich extrovertiert? Schon diese Aussage zeigt, dass du im Grund nichts weißt.

Ich habe gelernt damit umzugehen. Und es ist für mich nur ab und an Fluch und Belastung. Seit ich vor ein paar Jahren begonnen habe mich damit zu Beschäftigen, empfinde ich es sogar als Gabe. Ich kann Dinge spüren, die anderen völlig vorbeigehen. Auch wenn ich nicht immer alles richtig deute, ist dies ein großer Schatz. Dies war der Bereich, wo ich dachte, man könnte drüber sprechen. Na ja.

Gerade nen bissl empfindlich 🤗 tief durchatmen

Mit Tea kann man sich ganz wunderbar unterhalten und wenn Du Dich doch selbst als Hochsensibel einordnest, dann will Dir das keiner  absprechen. Wir stecken nicht in Deinem Körper und teilen Deine Wahrnehmung nicht.

Es gibt extrovertierte und introvertierte Menschen und es gibt auch die, die beides in sich vereinen. Ich bin sowohl extrovertiert als auch introvertiert, da ist meine Tagesstimmung und die Situation entscheidend. 

[Te****]

Am 22.2.2024 at 20:13, schrieb Teaspoon:

Und das schiebst du auf deine Hochsensibilität? Das klingt für mich schon eher nach Aufmerksamkeitsproblem. Das eine schließt ja das andere auch nicht aus. 🤷

Es war eine ganz normale Frage, weil mich das interessiert. Nicht alle meine Eigenheiten schreibe ich dem HS zu. Und wenn andere Menschen andere Eigenheiten mit dem HS in Verbindung setzen, hätte mich interessiert, wie der Zusammenhang gezogen wird. 

vor 1 Stunde, schrieb Schneeflöckchen:

Spannend, ich habe erst vor ein paar Tagen einen Selbsttest gemacht und ADHS ist wohl angeblich auch eins meiner Themen 😅 

Probleme beim Konzentrieren muss ja nicht gleich Diagnose AD(H)S sein und auch eine Diagnose wertet den Menschen nicht ab und man muss sich nicht schlecht fühlen deswegen.

Aber wenn du Tendenzen in die Richtung hast, dann können Strategien aus der Richtung auch hilfreich sein.

 Ich persönlich würde mich nicht in ein ADS einordnen, wenn man mir allerdings zusieht, wie ich meinen Haushalt erledige, könnte man es fast glauben. 😂

[Te****]

Thema Musik und Tanzen: von mir ein klares "kommt drauf an".

 

Ich habe an mir selbst beobachtet, dass ich in den letzten Monaten das Autoradio auslassen und auch beim Kochen keine Musik mehr angemacht habe und wenn, dann war es mir zu viel. Ich schließe für mich, dass es allein das Tanzen, also die Bewegung, das Auspowern ist, das mir Erleichterung bei Überlastung verschafft. 

 

Stille und Auspowern finde ich beim Laufen (alleine) und habe mir vorgenommen, es wieder vermehrt einfach zu machen, mir die Zeit dafür zu nehmen.

 

@Schneeflöckchen ich glaube du hast erzählt, Kopfhörer zu nutzen? Nimmst du dann Musik oder Noise cancelling?

[Sc****]

@Teaspoon manche Thematiken ähneln sich für mich ja auch gefühlt, wenn ich mir die Beschreibung von ADHS durchlese und gewisse Beobachtungen meiner Eigenschaften der HS mache, gibts da schon Überschneidungen.

Das Isolieren von anderen Mitmenschen, wenn mir einfach alles zu viel wird und diese Antriebslosigkeit. Ich kann selten still sitzen, ich bin auch sitzend immer in Bewegung. Das mit dem Haushalt fühle ich,  ich habe immer eine Chaosecke 😅 

Bei Musik kann ich nie still sitzen, einige Freundinnen haben da schon immer sehr gelacht… selbst wenn wir im Café waren, war ich am Tanzen. 

Ich habe Probleme beim Abarbeiten von Themen, wenn mich was interessiert kann ich konzentriert arbeiten und wenn es etwas ist was ich nicht gern mache, neige ich zum schieben weil ich von anderen Ideen/ Gedanken abgelenkt werde, da hilft mir Musik für den Fokus oder Podcasts, wenn die Aufgabe so stupide ist das mein Hirn zusätzlich Futter braucht. Ich habe unendlich viele Interessen und alles hat ein gewisses Zeitfenster, feste Hobbies Fehlanzeige. Das könnte mich auf Dauer wieder langweilen. 

Gerade in meiner Hundefreien Woche kann es passieren, dass ich jeden Tag verabredet bin. Ich ballere mir manchmal eine komplette Woche mit Aktivitäten zu, damit ich das Gefühl habe etwas zu erleben/ zu leben.

Tatsächlich meistens Musik oder Podcasts. Noise cancelling haben die Kopfhörer auch, nutze ich dann teilweise zusätzlich. Ansonsten schlafe ich mit Ohrenstöpseln die eine Art Noise Cancelling eingearbeitet haben, denn sobald Monty seine erste Pfote auf den Laminatboden setzt bin ich wach. 

Laufen also Joggen sollte ich auch mal wieder als Ausgleich machen. Das bringt mir auch immer so viel Ruhe in den Kopf.

 

[Sc****]

Mittlerweile denke ich, ich gelte als extrovertierte Hochsensible. Würde auch manchmal die gefühlte Ambivalenz in mit erklären.

[Te****]

vor 2 Stunden, schrieb Schneeflöckchen:

Mittlerweile denke ich, ich gelte als extrovertierte Hochsensible. Würde auch manchmal die gefühlte Ambivalenz in mit erklären.

Erklär bitte mal. Ich finde das spannend.