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Shibari: kann mir jemand erklären, warum das intimer als Sex sein soll?


dirkgehwin

Empfohlener Beitrag

Geschrieben
Vor 2 Minuten , schrieb Ropamin:

Dazu vielleicht besser ein eigenes Thema starten? 😉

Irgendwie werden meine Beiträge gefressen heute.
Nein, kein eigenes Thema nötig. Ich war eben nur etwas verunsichert, weil ich eben immer dachte, Sadisten erfreuen sich am Leid des anderen.

Geschrieben
vor 15 Minuten, schrieb Lululu69:

Irgendwie werden meine Beiträge gefressen heute.
Nein, kein eigenes Thema nötig. Ich war eben nur etwas verunsichert, weil ich eben immer dachte, Sadisten erfreuen sich am Leid des anderen.

Nicht nur und nur, wenn es gewollt ist. Und wahrscheinlich auch nicht alle - aber für die kann ich nicht stellvertretend sprechen... 😉

Und das ist am Ende zu komplex, um das mal schnell mit ein paar Worten zu erklären. 

Geschrieben
vor 53 Minuten, schrieb Ropamin:

Findest Du das so abwegig, dass man Schönheit im Ausdruck der Verzweiflung erkennt, wenn man weiß, dass dieses Leiden gewollt ist? 

Nein, ich wollte erst hören, was er dazu sagt, bevor ich diese Spur weiter verfolge. 

Geschrieben
vor 46 Minuten, schrieb Lululu69:

Sieht nicht jeder Sadist gerne, wie jemand leidet?
Ernsthafte Frage jetzt

Bevor ich sage, er ist Sadist, wollte ich erst mal hören, was ihn an der Situation gefällt. 

Mein Sadist hat z. B. keinen Spaß daran, wenn ich Schmerzen habe, wenn sie nicht von ihm kommen. 

Geschrieben (bearbeitet)

Nun es gibt schon Sadisten die von Schmerzen allgemein getriggert werden, ob sie die nun verursacht haben oder jemand anders. So ungewöhnlich ist das nicht, sonst würden Pernos zum Beispiel nicht wirken oder.

Aber das ist wirklich ein extra Thema, genauso wie Bondage nur am Rande mit Sadismus zu tun hat

bearbeitet von Domedan
Geschrieben

Bevor der TE nicht sagt, ob er Sadist ist, braucht das auch nicht weiter diskutiert zu werden. Wenn er sadistisch ist, eröffnet das weitere Möglichkeiten. 

Geschrieben
Vor 14 Minuten , schrieb Teaspoon:

Bevor ich sage, er ist Sadist, wollte ich erst mal hören, was ihn an der Situation gefällt. 

Mein Sadist hat z. B. keinen Spaß daran, wenn ich Schmerzen habe, wenn sie nicht von ihm kommen. 

Ich bin jetzt davon ausgegangen, dass er selbst den Schmerz „verabreicht“. Nicht allgemein bei Schmerzen.
@Domedan, wenn ich es richtig verstanden habe, ist die eine Seilkunstart sehr schmerzhaft. Also gehört das, meiner Meinung nach, auch mit zum Thema…..wobei, wenn er nur zuschaut…..
Iwie schwer, weil er ja selbst nicht richtig weiß, wohin er gehört…..

Geschrieben (bearbeitet)

Semenawa kann schmerzhaft sein ja, vor allem wenn mit Sisalseil ausgeführt. Von daher könnte es hier rein gehören, nun und ein Chuckload-rigger ist nun kein Maso sondern eher im Sadistischen Bereich, sorry.

Atemreduktion beim Verkehr durch Hand anlegen am Hals ist nun auch nichts was für einen Masochisten spricht oder

bearbeitet von Domedan
Geschrieben

Hm, ich fand es erregend, dass sie bei einem anderen Rigger Lustschmerz erlebt hat. Ich selbst habe ihr mit dem Seil noch keine Schmerzen zugefügt. Hab da auch zuviel Respekt vor Verletzungen, siehe Ausgangspost.

Ich hab natürlich mal Spanking mit ihr gemacht, mal krass in den Oberschenkel gekniffen, bis ihre Augen funkelten, aber eher, weil ich weiß, dass es ihr gefällt.

Mich hat tatsächlich eher erregt, sie bei einem anderen im Seil zu erleben. Aber ich selbst hab ja noch kaum was bei ihr gemacht. Vielleicht kommt das ja noch, wenn ich mehr kann.

Geschrieben

Du machst einen entscheidenden Punkt genau richtig - du überschätzt dich nicht und das gibt ihr Sicherheit. 

Aber du solltest dich nicht bis zum Selbstzweifel unterschätzen. Zieh genau das durch, was du bisher kannst - wenn du ihr wichtig bist, ist eh alles richtig was du tust, solange du mit Hingabe dabei bist. 

Du bedient keine Maschine - da sind Abläufe Nebensache 😉

Und ihr redet viel über euch - das ist echt Gold wert - und vertrau deiner Partnerin, dass sie dir ehrliches Feedback gibt, wenn da auch mal Kritik kommt. 

Du machst das schon - entspann dich... 😉

Geschrieben

Hey Ropamin, coole Worte, danke! Das hilft mir sehr. Dennoch hast du da genau den Punkt getroffen:

"...ist eh alles richtig was du tust, solange du mit Hingabe dabei bist."

Klingt total richig und gut. Nur, was ist Hingabe meinerseits? Lassen wir mein Ego mal vor der Tür und reden Klartext. Ich fühle da irgendwie... nichts? Gehen wir mal zu dem zweitägigen Workshop, den ich mit ihr gemacht habe (2 x 8 Stunden). Ich fange an mit der Handschelle (den zugehörigen Knoten habe ich schon nicht kapiert, das einfachste vom simplen) und beginne, die Armflöte (welche ich nicht nachfesseln konnte, trotz mehrfachem Zeigens). Die Assistentin kommt, fesselt die Armflöte nochmal vor, ich versuche es. Es gelingt so na ja. Keine Reaktion meiner Freundin (wie auch). Da kommt der Leiter des Seminars, fesselt alles ab, zieht die Armflöte richtig fest zu (wie gesagt, sie erlebt sonst Predicament-Fesselungen) und sie ist sofort weggebeamt und sackt fast zu Boden, kann kaum noch stehen.

Ich staune nicht schlecht, was das mit ihr macht. Übrigens lief das den ganzen Workshop über so ab. Meine Fesseln fielen fast runter, bei ihr verständlicherweise keine Reaktion bis auf: es ist zu locker! Und ich denke nur: ist mir egal, ich habe keine Lust, hier irgendwelche Nerven zu verletzen.

Anschließend kommt Cheffe, fesselt kurz ab und wieder neu, gibt Gas, zieht an, sie fällt fast um, so krass taucht sie dabei ab. 

Das ist jetzt 6 Wochen her. Sie erzählt mir seitdem immer wieder, dass ich sie da im Workshop bereits so geil gefesselt hätte. Ich sage dann, ähm nein?! Chef hat dich gefesselt, ich stand nur daneben, erinnerst du dich nicht? Sie wird dann fast sauer und meint, ich hätte sie sehr wohl gefesselt...

Ihr könnt mir wirklich glauben: keine einzige Fesselung stammte ursprünglich von mir. Ich hab das dann lediglich ABgefesselt. Da bringt meine Liebste ein bißchen was durcheinander. Aber wahrscheinlich will sie mich aufbauen. 

Und nun zum eigentlichen Punkt: Hingabe. Tja, die paar Seile, die ich da abgefesselt habe, hab ich versucht, auf Spannung zu halten. Ihr dabei in die Augen geschaut, mal in die Haare gegriffen, bei den Haarwurzeln, das Seil kurz nach dem Abwickeln nochmal kurz neu aufgelegt...

...aber Gefühle meinerseits? Nein, irgendwie war das eher schlichte Konzentration. Als ob in meinem Kopf so ein Multiple-Choice Verfahren ablief: jetzt mal streicheln, jetzt mal Haare, jetzt mal Seil abmachen. Wie ein Roboter. Gefühle, Hingabe bei mir? Ich muss zugeben: da war nichts. Außer die Faszination dafür, wie sie bei dem Rigger abgegangen ist.

Aber selbst, wenn ich das schon drauf hätte wie er, wüsste ich nicht, ob ich dann Hingabe und Gefühle für das Fesseln hätte. Hingabe und Gefühle fühle ich, wenn ich sie küsse, berühre, mit ihr schlafe. Ja, dann schon.

Ich verstehe mich selbst nicht ganz. Macht das ein anderer Rigger, törnt es mich an, was da passiert. Mache ich es selbst: nichts, nada, nothing. Ok, stimmt nicht ganz: Frustration, Unsicherheit, Weichheit, Unklarheit, Angst. Das fühle ich in mir.

Bin ich ein kaputter Typ, oder was ist da los?

 

Geschrieben

Nicht die Hingabe zu den Seilen - zu der Frau. Die Muster sind völlig nebensächlich. Nimm einfach nur ein einzelnes Seil - Wickel das an ihr auf und ab, ohne nur einen Knoten zu machen und stell dir dabei vor, was sie dabei erleben soll - wenn du das selbst fühlen kannst, wirst du ihr dieses Gefühl auch geben können. 

Das ist nichts, was du mit dem Kopf verstehen kannst - du must dich gehen lassen können... 

 

Geschrieben

Krass, DAS ist ja mal ne coole, handfeste Anleitung. Damit kann ich VOLL was anfangen! Viel mehr anfangen, als mit allem, was ich bisher gelsen habe. Danke, danke! 

Das nimmt mir nämlich voll den Druck, etwas spezielles fesseln zu wollen. Ich kann mit dem Seil anfangen, ohne Knoten. Genial! Dann stelle ich mir vielleicht vor, dass sie ganz viel Zärtlichkeit fühlen soll, dann wieder neu wickeln und diesesmal mit mehr Tempo und fester... ja, da könnte was gehen. Danke!

Geschrieben

Für sowas nehm ich gerne auch ein etwas längeres Seil - so etwas über sechs Armspannweiten finde ich da gut handhabbar. 

Sprich vorher mit ihr ab, welches Gefühl du denken solltest 😉

Ich mag diese Art der Gedankenübertragung unheimlich gern - in Kombination mit den Prinzipien der basalen Stimulation, die befolgt oder gebrochen werden können wird das auch nicht so schnell langweilig... Mal als Tipp, was du noch recherchieren könntest. 😉

Geschrieben

Es sind zum Teil Kleinigkeiten, die den Unterschied machen können. Legst du das Seilende auf sie, wirfst es drauf oder legst du es neben sie. 

Fesselst du symmetrisch, sehr unsymmetrisch (was sich für mich beides gut anfühlt) oder fesselst du bewusst etwas asymmetrisch, so knapp nicht symmetrisch, was mich im Seil wahnsinnig macht und ihm sein breites sadistisches Grinsen entlockt. 

Ich habe auch festgestellt, dass ich mich bei absoluter Stille nicht so fallen lassen kann, wie wenn eine gewisse Geräuschkulisse herrscht. 

Das sind alles Kleinigkeiten, denen man noch auf den Grund gehen kann. 

Geschrieben

Basale Stimulation? Das ist ja interessant, noch nie etwas davon gehört. Hab gerade mal gegoogelt und kam als erstes zur Altenpflege... aber ich sehe schon den Ansatz. Spannend.

Geschrieben

Den inneren Monk zum Wahnsinn treiben - ein sehr genialer Ansatz... 👍

Geschrieben (bearbeitet)

Zum Thema basale Stimulation kannst du auch hier die Forensuche nutzen... 

bearbeitet von Ropamin
Geschrieben (bearbeitet)

Vor allem komm davon ab das gleich zu beginn immer alles perfekt sitzen muss, das hat noch bei keinem geklappt.

Übrigens @Teaspoon bei asymmetrisch beginnt Semenawa, vielleicht deswegen das sadistische grinsen, schmunzel

bearbeitet von Domedan
Geschrieben
vor 8 Minuten, schrieb Teaspoon:

Es sind zum Teil Kleinigkeiten, die den Unterschied machen können. Legst du das Seilende auf sie, wirfst es drauf oder legst du es neben sie. 

Fesselst du symmetrisch, sehr unsymmetrisch (was sich für mich beides gut anfühlt) oder fesselst du bewusst etwas asymmetrisch, so knapp nicht symmetrisch, was mich im Seil wahnsinnig macht und ihm sein breites sadistisches Grinsen entlockt. 

Ich habe auch festgestellt, dass ich mich bei absoluter Stille nicht so fallen lassen kann, wie wenn eine gewisse Geräuschkulisse herrscht. 

Das sind alles Kleinigkeiten, denen man noch auf den Grund gehen kann. 

Auch sehr spannend. Kann ich mir gut vorstellen, wieviel das ausmacht. Am Anfang ist das für mich natürlich Overload, ich war ja schon froh, den Knoten der Handschelle einigermaßen hinbekommen zu haben. Allerdings war ich dabei voll konzentriert auf den Knoten und habe nicht auf meine Partnerin achten können. Mir ist nichts anderes bewusst geworden. Die Stimmung meiner Partnerin, ihre Mimik, unsere Sitzpositionierung - nichts. 

Einzig das knoten der Handschelle war da. Das sagte sie dann: ich spüre dich nicht, wo bist du? Schau doch mal, wie ich reagiere, übrigens ist die Schelle zu locker, der Knoten passt so leider auch nicht, das hast du doch anders gelernt... alles sehr lieb von ihr erklärt, aber natürlich Quatsch. Wie soll ich auf all das achten? Gleichzeitig? Als Anfänger? 

Das sagte ich ihr dann auch. Ihre Antwort: mag sein, aber mach es lieber gleich von Anfang an richtig!

Ich komme aus dem Theaterbereich. Das lässt sich ganz gut vergleichen. Auch dort werden Emotionen transportiert (sonst wäre es langweilig). Dort würde z.B.eine Szene mit einer Fesselung (hatte ich zwar noch nicht, aber nur als Beispiel) erstmal technisch umgesetzt. Also ohne das korrekte Tempo, ohne die echte Schauspiel-Energie, ohne Emotionen. Man übt im Theater immer technische Durchläufe. Gleich ALLES abzuliefern, auf die Idee würde niemand kommen.

Anderes Beispiel: Klavierspiel. Ich lerne erst die Noten, oder die korrekten Tasten. Erstmal rein mechanisch, damit die Bewegungen ins Muscle Memory kommen. Dann, irgendwann viel später kommen die Emotionen dazu. Nicht schon gleich am Anfang.

Meine Partnerin sieht das komplett anders. Ihr Ansatz ist: von vornherein alles integrieren, MIT Emotionen, mit Körperkontakt, fester Seilspannung, Blickkontakt, Body Movement, wenn es passt, intime Berührungen, Küssen, Streicheln, dann wieder fest an den Haaren ziehen, Kraft, Ausdruck, Hingabe... 

Äh ja... das ist auch ein Grund, warum ich irgendwann keinen Bock mehr hatte. Ich weiß ganz genau, dass ich eine Handschelle "blind" fesseln können möchte, das muss ich üben. Wollte ich ja mit Freundinnen, fand sie scheiße. Ok, dann nicht. Jetzt suche ich mir halt ne Schneiderpuppe und übe technisch (ich weiß, dass das nur begrenzt Sinn macht, aber mir gibt es ein besseres Gefühl, wenn ich die technische Seite besser beherrsche.

Darum fand ich den Vorschlag von Ropamin klasse, OHNE Knoten anzufangen. Einfach wickeln, dabei kann ich auf die ganzen anderen Dinge achten, die ich oben nannte. Das könnte spannend werden.

Geschrieben (bearbeitet)

Ich kenne Rigger, die zuhause ne Kleiderpuppe haben und zuweilen Schwimmnudeln fesseln oder sich selbst ... 

bearbeitet von Teaspoon
Geschrieben (bearbeitet)

Nun eine Schneiderpuppe ist nicht verkehrt gerade wenn man neue Verknüpfungen tüddeln will, sie da erstmal auszuprobieren. Die Knoten selber kann man auch an einem Handlauf, einer Regalsprosse oder einem Besenstiel übern das ist nicht das Ding.

bearbeitet von Domedan
Geschrieben

Pool Nudel durch ein altes Langarmshirt  ziehen - Kissen rein und fertig ist der einfache Übungsdummy... Kann man mit Stuhllehne, Kleiderbügel und vielen weiteren Dingen, die haushaltstypisch sind fast unendlich erweitern - hat den Vorteil, dass nichts doof rumsteht, wenn man gerad nicht übt... 

Die eigenen Beine - gibt ein besseres Gefühl für die Seilspannung und man hat sie immer dabei, wenn ich Tea da mal ergänzen darf... 

Geschrieben

Habe da mal etwas gebuddelt 

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Geschrieben

@dirkgehwin Vielen Dank für deine sehr bildlichen Darstellungen. Teilweise kann ich mich widerfinden... ich hab damit auch so meine Probleme.

Im Titel stellst du ja die Frage, warum dies intimer sein soll als Sex. Das würde ja heißen, das Intimität steigerungsfähig ist und genau dies bezweifle ich. Es gibt nicht gefühlt intim, intimer und am intimsten.

Zusammen schweigend aufs Meer schauen kann ein sehr intimer Moment sein. Wird es dann intimer wenn man Sex hat? Nein, es wird anders. Intim jetzt als sehr nahe und vertraut sein und nicht im Sinne von intim werden als sexueller Akt. Äpfel und Birnen sind Obst. Keins von Beiden ist mehr Obst als das Andere.

 

Ich selbst habe auch so meine Probleme mit Fesselungen. Letztlich habe ich es aufgegeben, denn ich glaube ich bin nicht die Persönlichkeit dafür. Mich selbst erregt dies, was mich unkonzentriert und ungeduldig macht. Und dies sind keine gute Eigenschaften für Fesselungen. So eine gewisse Pendanterie wird dabei halt schon verlangt. Shrinkfolie in Schwarz ist mir als Lösung eingefallen ;-) Ja, es ist etwas anderes...

LG

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