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Grenzerweiterung was ist das und wie sollte sie stattfinden ?


Domedan

Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Grenzerweiterung was ist das und wie sollte sie stattfinden ?

Eure Meinung ist gefragt hier, wobei bitte nicht mit no gos verwechseln !

Geschrieben (bearbeitet)

Hey @Teaspoon, naturlement im Bdsm Kontext, wo sind wir denn hier ? Aber gern auch allgemein.

bearbeitet von Tannhäuser
Geschrieben

Zu Beginn einer Beziehung legt man in der Regel seine Grenzen fest; Dinge, die man nicht gerne macht, die einen reizen, aber man evtl auch Furcht davor empfindet oder sich möglicherweise dafür schämt. Mit der Zeit lernt man sich gegenseitig besser kennen, das Vertrauen wächst und Dom lernt Sub zu lesen, dafür muss er mMn nach nicht von vornherein erfahren sein. Man kann gemeinsam miteinander wachsen und die nötigen Erfahrungen sammeln. Grenzen verschiebt man in der Regel ja nicht gleich zu Beginn einer Beziehung. 

Wenn Dom Sub dann einschätzen und lesen kann, kann er beginnen Sub an diese Grenzen ranzutreiben. Wie er dies macht ist aber ganz individuell subjektiv und kann nicht pauschal beantwortet werden.

Für mich sind Grenzen im übrigen auch da, um erforscht und erweitert zu werden. Dies ist mMn eine ganz besondere Form der Hingabe, wenn er mich an und über die Grenze hinaus begleitet hat, wenn ich mich für ihn überwinde und ich seinen Stolz spüre. Dann fühle Ich mich ihm besonders nah.

Geschrieben

@Überlebende11180-
ich kläre tabus und nogos, ja...aber keine grenzen...24/7er halt^^
und dann verschieben sich grenzen, grade im SM, sehr schnell im zweifel..wobei ich das nie als 'überwinden müssen' angesehn hab...vielleicht liegt da auch wieder n unterschied zu D/s!

Geschrieben

Jede neue Beziehung erfordert in jeder Hinsicht neue Anforderungen, da jeder anders ist. Vertrauen muss aufgebaut werden,  sonst fühlt sich niemand dabei wohl, Weder Dom noch Sub. Festgelegte Grenzen, sind da um sie einzuhalten und nicht  zu früh zu überschreiteten oder sie gar ganz ignorieren. 

Eine Sub sucht sich Ihren Dom immer selber aus, wenn Sie verspürt, dass er Ihr nicht würdig ist, verlässt Sie ihn.

Somit liegt die Grenzerweiterung immer im Fingerspitzgefühl des dominaten Part. 

Geschrieben
Am 19.11.2021 at 15:10, schrieb Tannhäuser:

naturlement im Bdsm Kontext, wo sind wir denn hier ? Aber gern auch allgemein.

Neulich im Kreuzworträtsel. ""Grenzerweiterung mit 14 Buchstaben". Lösung: E I N M A R S C H I E R E N

soviel zur allgemeinen Definition. Im Bdsm ist das ja bei den meisten etwas anderes.

 

Bei mir war es eher so, dass meine Grenzen erweitert wurden, ohne dass ich vorher darüber nachgedacht habe was überhaupt meine Grenzen sind. Aber ich hatte auch das Glück jemanden zu haben, bei dem ich das wichtigste war und nicht ein Fetisch oder eine Agenda.

 

Die Idee Grenzen zu besprechen und sich dann an diese langsam anzunähern, finde ich daher irgendwie ziemlich abstrakt. MMn werden Grenzen automatisch durch Vertrauen ersetzt. 

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Die Grenzen sind doch jedesmal aufs neue da, weil sich einfach auch tagesformabhängig sind. Und genau dies gilt es auch als Dom zu respektieren. Oder seid ihr alle so eindimensional, das was heute gilt, für alle Zeiten gilt?

Geschrieben

Das nicht, @Cavaliere, aber einige Dinge/Abneigungen/Grenzen sind mir doch über die Jahre erhalten geblieben, weil sie eine starke emotionale Reaktion auslösen in Richtung: "NEIN." 

An sich gehört für mich die Erweiterung meiner Grenzen dazu und zwar bis dahin, wo es kein reiner Selbstzweck ist, sondern dazu dient, dass ich ihm besser dienen kann. Für mich ist das in dem Moment genau die richtige Mischung aus Furcht und Sehnsucht. Und es bringt nicht nur ihm etwas, sondern auch mir... Ich bin ja hinterher auch stolz auf mich, etwas Neues mehr oder weniger gut "weggesteckt" zu haben. (Beispielsweise hatte ich neulich das Vergnügen, dass das erste Mal meine Haut aufgeplatzt ist.) Bei anderen Dingen kommt dann auch der Hunger auf mehr, tlw. auch bei Dingen, die ich mir nie für mich vorstellen konnte. (Cavaliere - ja, in dem Punkt gebe ich dir durchaus recht, das gibt es auch.)

Mein Beispiel dafür ist Natursekt. Empfand ich immer als "ih bäh, hat für mich nichts mit Sex zu tun". Und dann hab ich mal relativ unzusammenhängend ein paar seiner Tropfen gekostet und wollte mehr. Jetzt wurde ein Vinylbettlaken angeschafft und ich habe darum gebeten, mal mehr kosten zu dürfen... 

Ist halt oftmals einfach eine natürliche Entwicklung. 

Geschrieben (bearbeitet)

Grenzerweiterung ist vergleichbar mit Essen. Erstmal probieren, ausspucken kann man immer noch. Und was man nicht kennt oder erfahren hat, dazu kann man auch nicht wirklich nein sagen. Die einzige Blockade ist dann die Vorstellung im Kopf.

Sofern man es für sich Verantworten kann und entsprechend eigene Erfahrung besitzt, ist Grenzerweiterung der größte Vertrauensbeweiss, wenn man jemanden ins kalte Wasser schubsen kann ohne das derjenige weiss was ihn erwartet und ihm dadurch neue Erfahrungen schenkt. Oft genug ist es auch erstmal ein "negativ" Erlebnis im ersten Moment, aber kurz darauf kommt doch oft genug die Frage ob man das nochmal wiederholen kann. Hab selten erlebt das es dann ein Grenze/NoGo wurde, auch wenn das natürlich vorkommen kann.

Egal wie es verlaufen und am Ende das Ergebnis ist, die Person hat mehr über sich erfahren und gelernt, genauso wie eine neue Erfahrung gemacht.

Ich denke, viele Frauen nach ihrer (meistens doch schmerzhaften und beschissenen) Entjungferung werden am besten nachvollziehen können was damit ich meine...

Ständige Grenzerweiterung sowohl für einen selbst wie auch für den gegenüber, ist für mich fester Bestandteil in der Sexualität. Sicher gibt es Dinge wo man sagt "Einmal und nie wieder", aber das findet man nicht heraus wenn man sich ständig davor drückt oder es von vornerein ausschliesst.

Und das nicht nur im Kontext zu BDSM, sondern eher allgemein, getreu dem Motto:

"Wer aufhört zu lernen, fängt an zu sterben."

Erfahrungen sind ein Teil des Lernprozesses des Lebens, werden die Meisten nur nie begreifen das man nicht nur über den Tellerrand gucken sollte sondern auch drüberklettern kann.

bearbeitet von AndersimNorden
Geschrieben

@AndersimNorden-
aber da vermischst schon wieder tabus/nogos mit grenzen...
das sind zwo paar schuhe!

und- ich muss nich alles ausprobiern, um dinge für mich auszuschließen..so selbstreflektiert sollte man sein

Geschrieben

Ich verstehe Grenzerweiterung als natürliches Wachstum, nicht als höher, schneller, weiter... 

Geschrieben

Eine bestehende Grenze anzuheben hat nicht damit zu tun klare no gos zu umgehen das sollte man wirklich trennen dabei.

Geschrieben

Wie will man ein NoGo/Tabu definieren ohne es erfahren zu haben ?

Wie ich bereits erwähnte, hab ich oft genug "weiss nicht so richtig" erlebt, Analsex ist so das Paradebeispiel dafür, und nach dem "ersten Mal" war es auf einmal doch geil und musste wiederholt werden bzw wurde "Standard".

Wie wollt ihr Grenzen verschieben wenn ihr nichts neues probiert bzw auch mal in die Richtung schubst ?

Alles fängt im Kopf an, aber die Barrieren dort lassen sich abbauen oder auch manifestieren. Aber ohne praktische Erfahrungen bzw "Versuch" wird man das nie herausfinden.

Und nur weil die Reise des einen igendwo enden mag, heisst es nicht das andere weitergehen...

Geschrieben
vor 5 Minuten, schrieb AndersimNorden:

Wie will man ein NoGo/Tabu definieren ohne es erfahren zu haben ?

also ich kann da nur von meiner Seite aus sprechen, oder besser schreiben. Für mich wäre NS/KV ein no go, also im Sinne von Tabu, NS selbst nicht mal als äußerste Form des degraden, wobei degraden ein Grenzbereich wäre für mich, als ausführende Person. Aber ich muss mein Subbie nicht auf die weise degraden in dem ich sie anpinkle, da sehe ich nichts dominates drin. Wie gesagt ein auf mich bezogenes Beispiel.

Was nun Analsex für sich genommen angeht, so kann das eine Grenzerweiterung sein in punkto Sex was das jetzt aber mit Bdsm zu tun haben soll erschließt sich mir nicht.

Und klar was in irgendeine Richtung *schubsen* angeht kann schon in Richtung von Grenzerweiterung gehen, das heißt aber nicht sie damit zu überfallen, es bedarf da Fingerspitzengefühl und Vertrauen und das wecken des entsprechenden Bedürfnis bei *ihr.

Geschrieben

@AndersimNorden-
also zum ersten gehts ja nich per se um sexuelle praktiken..es geht um BDSM
zum zwoten muss ich weder scheisse fressen, um zu wissen, dass nich meins iss..noch muss ich mich vorführen lassen z.b., um zu wissen, dass ich reine exklusivitär leb
zum dritten (nochmals) verwurschtelst zwo themen miteinander!
grenzverschiebung wär für mich z.b., dass man im spanking eben immer 'weiter' geht, die grenze sich dadurch automatisch nach oben verschiebt
was neues ausprobiern iss genau- was neues ausprobiern

und ganz generell, das meinte ich auch vorhin mit selbstreflektion, geh ich mal von aus, dass tabus/nogos nich aus gutdünken aufgestellt werden oder weil man 'halt nich so weiss'

Geschrieben

Wenn ich sage tabu, dann ist es das. Wenn ich sage "Ich weiß nicht" dann lässt sich daran arbeiten. Aber das sind zwei verschiedene Sachen. Und dabei kommt es natürlich darauf an, dass man es mit einer Erwachsenen selbstreflektierten Person zu tun hat. 

 

Im übrigen habe ich noch nie erlebt, dass irgendetwas sexuelles, das ich vorher nicht wollte, beim ersten Mal furchtbar fand, dann irgendwann für mich schön wurde.... 

Geschrieben
vor einer Stunde, schrieb AndersimNorden:

Wie will man ein NoGo/Tabu definieren ohne es erfahren zu haben ?

Wie ich bereits erwähnte, hab ich oft genug "weiss nicht so richtig" erlebt, Analsex ist so das Paradebeispiel dafür, und nach dem "ersten Mal" war es auf einmal doch geil und musste wiederholt werden bzw wurde "Standard".

Ein "weiß nicht so richtig" würde ich eher einer Grenze zuordnen und nicht einem NoGo. Aber ja, Analsex ist ein Paradebeispiel dafür, dass man NoGos haben kann, ohne es vorher probiert zu haben. Bei dir mag es ja immer gut ausgegangen sein, aber trotzdem gibt es immer das Risiko, dass etwas schiefläuft. Infektionen, Inkontinenz etc. und weder du noch irgendjemand anderes kann garantieren, dass nie etwas schieflaufen wird.

Ein anderes Beispiel wäre Spiele in der Öffentlichkeit. Kann einen besonderen Kick geben oder aber es endet mit einem Bußgeld, Rufschädigung, Arbeitsrechtlichen Konsequenzen. 

 

Ganz egal welche Gründe man für ein Tabu hat, ich würde nie einen Dom wählen, wo ich mich für meine Tabus rechtfertigen muss. Da hätte ich sofort das Vertrauen verloren, dass er sich am Ende auch daran hält. 

Geschrieben
vor 3 Minuten, schrieb Erhabene:

Ganz egal welche Gründe man für ein Tabu hat, ich würde nie einen Dom wählen, wo ich mich für meine Tabus rechtfertigen muss. Da hätte ich sofort das Vertrauen verloren, dass er sich am Ende auch daran hält. 

daumen hoch!
seh ich absolut genauso

Geschrieben (bearbeitet)
vor 1 Stunde, schrieb Erhabene:

Ganz egal welche Gründe man für ein Tabu hat, ich würde nie einen Dom wählen, wo ich mich für meine Tabus rechtfertigen muss. 

Seh ich wie du. Ist aber nicht selten, dass Doms das wissen und diskutieren wollen, um "besser kennen zu lernen" oder "besser führen zu können" oder schlicht, weil sie hoffen drumrum arbeiten zu können oder einfach weil sie Dom sind *Punkt*. 

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
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