Jump to content

Hochsensible Persönlichkeit und BDSM


Te****

Empfohlener Beitrag

Geschrieben
Interessante Frage, folgende Erfahrung habe ich mit dem Thema gemacht.

Eine s/d Beziehung, 2 Wochen intensiver Kontakt. Sie hat sich als HSP beschrieben, zudem leicht im Spektrum.

Ihr ging es vor allem darum Erfahrungen mit Schmerz, demütigung, wehrlosigkeit zu machen. Wir haben uns darauf vorbereitet, schriftlich. Sind uns zuerst geistig begegnet (in unserem Raum) haben die Situation beschrieben. Das hat ihr zumindest geholfen ein Band des vertrauens zu schnüren.

Im Spiel selber habe ich viel mit nicht Berührungen gearbeitet. Es wurde zwar auch sehr konkret aber die beinahe Berührung waren für sie sehr spannend. Ein Schlag der dicht an ihr vorbei geht z. B..
Ganz nah an sie heran treten und wieder gehen. Sie kurz alleine hängen lassen, damit sie sich sortieren kann.

Das langsame rantasten war notwendig, damit beide Spaß hatten.
Am Ende war es eine Mischung aus Tantra und bdsm. Sehr spannend.
AndersimNorden
Geschrieben (bearbeitet)

Ich sehe Hochsensible eher in die Kategorie positiver Sonderfall, zumindestens wenn man sich als Aktiver drauf einlassen kann. Was "SM" betrifft, als Aktiver muss man beachten das eben alles was man anstellt, viel intensiver wahrgenommen wird. Gerade durch die ständige Reizüberflutung die Hochsensiblen im Alltag ausgesetzt sind, sind gerade Sinnesentzug und Isolation fast schon eine Art "Urlaub", wie mir eine Ex-Partnerin es mal beschrieben hatte. Mit einem einzelnen Impuls und der muss nichtmal intensiv sein, kann man schon jemanden "driften" lassen im "Urlaubsmodus". Also als Aktiver weniger "Multitasking des Gefühlten" anrichten und dem passiven Part die Möglichkeit geben, eine einzelne Sache richtig zu fühlen... weniger ist einfach mehr in der HInsicht.

bearbeitet von AndersimNorden
Geschrieben
vor 3 Minuten, schrieb AndersimNorden:

Ich sehe Hochsensible eher in die Kategorie positiver Sonderfall, zumindestens wenn man sich als Aktiver drauf einlassen kann. Was "SM" betrifft, als Aktiver muss man beachten das eben alles was man anstellt, viel intensiver wahrgenommen wird. Gerade durch die ständige Reizüberflutung die Hochsensiblen im Alltag ausgesetzt sind, sind gerade Sinnesentzug und Isolation fast schon eine Art "Urlaub", wie mir eine Ex-Partnerin es mal beschrieben hatte. Mit einem einzelnen Impuls und der muss nichtmal intensiv sein, kann man schon jemanden "driften" lassen im "Urlaubsmodus". Also als aktiver weniger "Multitasking des Gefühlten" anrichten und dem passiven Part die Möglichkeit geben, eine einzelne Sache richtig zu fühlen... weniger ist einfach mehr in der HInsicht.

Was siehst du daran positiv?

Das Talent andere in ihrem tun und fühlen (positiv) beeinflussen zu können ist schon manchmal cool. Aber es steht in keinem Verhältnis zu der Kraft die es kostet. Ich komme manchmal heim, da spannen die Adern und Venen so sehr in meiner Haut das ich die mir am liebsten rausreißen würde. Das sind körperliche Schmerzen und das nur weil jeder Mensch um einen herum etwas fühlen muss. Mit Chaos und Lärm und Stress und und und könnte ich sagen ok. Ist halt so. Aber bitte ohne Menschen.

 

Mein Schatzi ist Stoiker. Meine emotionale Ruhestätte. Ich beschreibe es mal. Ich kaufte ein Haus. Das Haus war günstiger weil die Besitzerin sich scheiden lässt. Ich wollte nur das vertragliche noch klären. Plötzlich kannte ich ihr halbes Leben und sahs über ihren Unterlagen. Sie konnte Rechnungen nur noch knapp bezahlen. Ich regelte das eine und beim anderen sagte ich ich müsste erst Schatzi fragen. Folgendes Problem. Sie sind nicht geschieden und er setzte sich in die Schweiz ab. Da sein Einkommen in der Schweiz zu hoch war, wollte die Krankenkasse das sie ihr Kind privat versichert. Dafür hat sie aber kein Geld, da er keinen Unterhalt zahlt. Schatzi zeigte mir den Gesetzestext (von wegen Sozialstaat) und meinte wenn er nicht zahlt und sie nicht zahlen kann, häufen sich eben die Schulden beim Kind bis es in die Ausbildung geht und dann wird monatlich gepfändet. Das war zu viel für mich. Ich brach mitten im Restaurant weinend zusammen. Ich spürte jeden einzelnen Blick der Gäste, aber es ging nicht. Die Tränen hörten nicht auf zu fließen. Am nächsten Tag kümmerte sich Schatzi darum. Er ist nein Schreibtisch Superheld. Ich war vom Tag vorher noch fix und fertig.

Geschrieben

Solchen Situationen Versuche ich aus dem Weg zu gehen. Alltag ist oft schwierig und oft genug ist noch so viel Tag übrig, wenn ich nicht mehr kann. Ich muss mich von Emotionen, die nicht meine sind, fern halten. 

 

Bezogen auf BDSM gilt auch bei mir, dass weniger mehr ist. Zu Beginn ist es uns öfter passiert, dass ich plötzlich komplett überreizt war und dann da auch nicht einfach wieder raus/runter kam. Inzwischen passiert das kaum noch. Aber ein intensives Spiel hat diese Gefahr noch immer.

Geschrieben
vor 51 Minuten, schrieb AndersimNorden:

Mit einem einzelnen Impuls und der muss nichtmal intensiv sein, kann man schon jemanden "driften" lassen im "Urlaubsmodus".

Je leichter, desto intensiver. Manchmal ist eine Berührung so leicht, dass ich die bewusst gar nicht wirklich wahrnehme, aber mein Körper reagiert intensiv darauf.

AndersimNorden
Geschrieben

@Brighid Es geht ja im speziellen im/um BDSM und nicht die Schwierigkeiten die im Alltag entstehen. Da könnte ich einiges erzählen was "schwierig" war mit ihr, selbst einfaches Zug fahren... Aber darum geht es ja nicht, und vorteilhaft sehe ich im Umgang das mit weniger Aufwand mehr erreicht wird. Nachteilig ist vielleicht das man es mit noch mehr Gefühl machen muss... wenn das ein Problem für einige ist.

Geschrieben

Alltagsprobleme spielen natürlich mit rein. BDSM geht eigentlich nur, wenn ich einigermaßen entspannt bin. Wobei es schon ein paar Möglichkeiten gibt, mich runter zu bringen, wenn ich kurz davor bin, drüber zu sein. Ich sag scherzhaft, zusammenfalten, verschnüren und über die Kante kippen.

Der Trick ist, mich zum Weinen zu bringen, dass ich die Spannung los werde. Spanking hilft da manchmal ziemlich gut. 

 

Geschrieben
vor 2 Minuten, schrieb AndersimNorden:

@Brighid Es geht ja im speziellen im/um BDSM und nicht die Schwierigkeiten die im Alltag entstehen. Da könnte ich einiges erzählen was "schwierig" war mit ihr, selbst einfaches Zug fahren... Aber darum geht es ja nicht, und vorteilhaft sehe ich im Umgang das mit weniger Aufwand mehr erreicht wird. Nachteilig ist vielleicht das man es mit noch mehr Gefühl machen muss... wenn das ein Problem für einige ist.

Wo siehst du im BDSM dann den Vor- oder Nachteil? Beide lassen sich auf eine Person ein. Da hast du das Problem oder den Vorteil des HSP nicht. (Ausnahme vielleicht Gruppensex). Es geht ja um Reizüberflutung, da bräuchte es viele Reize bis der Körper und der Geist sagt stopp, es geht nicht mehr. Das bekommst du doch gar nicht in einer Session hin. Selbst wenn du zeitgleich alle Körperteile unterschiedlich bearbeitest. Das Gefühl läuft zu einem zusammen und wird nicht als 20 unterschiedliche Empfindungen wahrgenommen. 

 

Natürlich kann ich da nur von meiner eigenen Erfahrung sprechen.

Geschrieben
vor 2 Minuten, schrieb Teaspoon:

Alltagsprobleme spielen natürlich mit rein. BDSM geht eigentlich nur, wenn ich einigermaßen entspannt bin. Wobei es schon ein paar Möglichkeiten gibt, mich runter zu bringen, wenn ich kurz davor bin, drüber zu sein. Ich sag scherzhaft, zusammenfalten, verschnüren und über die Kante kippen.

Der Trick ist, mich zum Weinen zu bringen, dass ich die Spannung los werde. Spanking hilft da manchmal ziemlich gut. 

Das verstehe ich sogar sehr gut. BDSM kann wirklich ein Katalysator sein. Hätte man diese Neigung aber nicht würde man sich mit HSP einen anderen Katalysator suchen.

Geschrieben
vor 2 Minuten, schrieb Brighid:

Wo siehst du im BDSM dann den Vor- oder Nachteil? Beide lassen sich auf eine Person ein. Da hast du das Problem oder den Vorteil des HSP nicht. (Ausnahme vielleicht Gruppensex). Es geht ja um Reizüberflutung, da bräuchte es viele Reize bis der Körper und der Geist sagt stopp, es geht nicht mehr. Das bekommst du doch gar nicht in einer Session hin. Selbst wenn du zeitgleich alle Körperteile unterschiedlich bearbeitest. Das Gefühl läuft zu einem zusammen und wird nicht als 20 unterschiedliche Empfindungen wahrgenommen.

Genau das ist aber mein Problem. Selbst wenn ich entspannt bin, bringt mich eine Session an den Rand der Reizüberflutung, so ein bisschen wie auf der Klinge balancieren. Zur einen Seite kippen ist totale Entspannung zur anderen Seite kippen ist Hölle.

Geschrieben
vor 1 Minute, schrieb Brighid:

Das verstehe ich sogar sehr gut. BDSM kann wirklich ein Katalysator sein. Hätte man diese Neigung aber nicht würde man sich mit HSP einen anderen Katalysator suchen.

Ich empfinde BDSM als etwas, das ein Problem löst, dass ich ohne BDSM nicht hätte. 

Geschrieben
Ich finde die beiden Sachen passen nicht zusammen.
AndersimNorden
Geschrieben (bearbeitet)

@Brighid Verwechselst du da vielleicht gerade hochsensibel mit hochemotional ? Da sind schon Unterschiede. Feststellung, kein Angriff ;-)

Also so wie ich @Teaspoon hier kennengelernt habe, wie sie sich beschreibt ist sie hochsensibel, aber in Gesprächen wirkt sie nicht hochemotional auf mich sondern eher wie ein klarer und sachlicher Geist auf mich. Die Geschichte wo du @Brighid im Restaurant losgeweint hast, hört sich für mich hochemotional an weil die ganze Geschichte dich berührt hat und emotional aufgewühlt, aber du hast nicht geweint weil zu viele Eindrücke im Restaurant in dem Moment dich überfordert haben.

Ich mag falsch liegen bzw das falsch verstanden haben, dann korrigiert mich.

 

Aber ich nehm das erwähnte Zug Beispiel mal als Erläuterung. War ein Supertag eigentlich bis zur Zugfahrt, nach einer knappen halben Stunde im Zug aber war der ganze Krach, die vielen Menschen und das Gerumpel des Zuges einfach zuviel für sie. Wir sind dann raus aus dem Zug und haben erstmal eine ruhige Ecke gesucht damit sie sich wieder sammeln kann bevor wir weiter konnten. Sie war nicht schlecht drauf oder emotional total aufgewühlt, nur komplett überlastet durch die ganzen Eindrücke & Reize in dem Moment. Normal "schottete" sie sich unterwegs im Alltag auch etwas ab, mit Kopfhörern die eben keine Aussengeräusche zulassen und sie eben nur die Musik hört, an dem Tag waren wir nur ohne unterwegs. Ihre Wohnung war zum Beispiel auch immer ruhig, während Hochsensible bei mir wahrscheinlich einen Zusammenbruch kriegen, während TV, Musik und PC bei mir quasi ständig gleichzeitig Krach machen...

bearbeitet von AndersimNorden
Geschrieben (bearbeitet)
vor 14 Minuten, schrieb AndersimNorden:

@Brighid Verwechselst du da vielleicht gerade hochsensibel mit hochemotional ? Da sind schon Unterschiede. Feststellung, kein Angriff ;-)

Also so wie ich @Teaspoon hier kennengelernt habe, wie sie sich beschreibt ist sie hochsensibel, aber in Gesprächen wirkt sie nicht hochemotional auf mich sondern eher wie ein klarer und sachlicher Geist auf mich. Die Geschichte wo du @Brighid im Restaurant losgeweint hast, hört sich für mich hochemotional an weil die ganze Geschichte dich berührt hat und emotional aufgewühlt, aber du hast nicht geweint weil zu viele Eindrücke im Restaurant in dem Moment dich überfordert haben.

Ich mag falsch liegen bzw das falsch verstanden haben, dann korrigiert mich.

 

Aber ich nehm das erwähnte Zug Beispiel mal als Erläuterung. War ein Supertag eigentlich bis zur Zugfahrt, nach einer knappen halben Stunde im Zug aber war der ganze Krach, die vielen Menschen und das Gerumpel des Zuges einfach zuviel für sie. Wir sind dann raus aus dem Zug und haben erstmal eine ruhige Ecke gesucht damit sie sich wieder sammeln kann bevor wir weiter konnten. Sie war nicht schlecht drauf oder emotional total aufgewühlt, nur komplett überlastet durch die ganzen Eindrücke & Reize in dem Moment. Normal "schottete" sie sich unterwegs im Alltag auch etwas ab, mit Kopfhörern die eben keine Aussengeräusche zulassen und sie eben nur die Musik hört, an dem Tag waren wir nur ohne unterwegs. Ihre Wohnung war zum Beispiel auch immer ruhig, während Hochsensible bei mir wahrscheinlich einen Zusammenbruch kriegen, während TV, Musik und PC bei mir quasi ständig gleichzeitig Krach machen...

Das läuft zusammen. Zumindest bei mir. Ich habe prinzipiell nach Audis zwei Tage frei. Nicht weil es mich emotional berührt. Sondern zu viel in zu kurzer Zeit. Es gibt aber Dinge mit den lernt man umzugehen. Z.B. keine Weihnachtseinkäufe vor Weihnachten zu machen. Nur Schuhe kaufen wo man weiß wo sie stehen. Einkaufen kurz nach dem Aufsperren oder kurz vor dem Schließen. Manche Sachen weiß man das man jetzt da durch muss. Stellt sich auf das ein. Ähnlich wie wenn man weiß es gibt gerade kein heißes Wasser muss aber trotzdem duschen. Was sich aber nicht kontrollieren lässt und worauf es sich nicht einstellen lässt sind Menschen. Damit meine ich nicht mal das schreiende Kind an der Kasse. Ok. Kind schreit, das hört auf wenn ich im Auto sitze und losfahre. Sondern dann noch die Gefühle der Mutter die kurz vor dem Nervenzusammenbruch steht. Also schneide ich Grimassen, damit das viel zu laute Kind ruhig ist und die Mutter ihre Anspannung verliert. Das ist ein Mix aus allem. Ich sitze dann im Auto und bin fertig.

 

Edit: Alleine zu Corona. Ich dachte super. Abstandregel. Und ich hatte keine Angst vor Ansteckung. Doch scheinbar galt die nicht fürs einkaufen. Ständig stieß ein jemand an. Das fiel ihnen nicht mal auf. Das war nicht hochemotional sondern einfach nur zu viel. Zu viel Enge zu viel Chaos. Zu viel von allem.

bearbeitet von Brighid
Geschrieben

Zu dem Auslöser. Das Mass war schon voll als Schatzi das sagte. Es war das i Tüpfelchen. Ich heule sicher nicht ständig rum. Schatzi sah mich in nun fast 3 Jahren vier oder fünf mal weinen. Ich denke das ist ok. Einmal als ich nicht mehr weiter wusste wegen meinem Nachbarn, was mit Lärm zu tun hatte. Mein ganzes Haus vibrierte. Einmal zwischen Weihnachten und Silvester auf einer Party. Einmal wegen meiner Familie und einmal wegen der Verkäuferin. Vielleicht habe ich gerade noch was vergessen. Aber viel häufiger war es definitiv nicht.

Geschrieben
vor einer Stunde, schrieb Teaspoon:

Genau das ist aber mein Problem. Selbst wenn ich entspannt bin, bringt mich eine Session an den Rand der Reizüberflutung, so ein bisschen wie auf der Klinge balancieren. Zur einen Seite kippen ist totale Entspannung zur anderen Seite kippen ist Hölle.

Warum tust du es dann? Man setzt sich doch nicht bewusst dem aus was eine über die Klippe springen lässt, sondern geht dem wenn möglich aus dem Weg. Nach einem Zusammenbruch braucht Tage um nur halbwegs wieder normal zu funktionieren. 

 

Ich sprach auch beim passiv den Kopf frei bekommen nicht von entspannen im eigentlichen Sinn. Ich erkläre es anders. Es ist eher ein Körper loslassen. Der Körper fühlt nur noch. Der Geist ist frei gelöst. Ähnlich einer Nahtoterfahrung. Wie erkläre ich das. Der Selbsterhaltungstrieb ist dann weg und man lässt nur noch geschehen. Vielleicht könnte man es meditieren während dem SM nennen. Ein Ex-Dom wollte mal was testen und ging mit der Zigarette immer näher an meine Brust. Im Normalzustand hätte ich ihm eine geknallt oder zumindest die Zigarette aus der Hand genommen. Kurz nachdem sie meine Brust leicht berührte zog er sie zurück. Im Prinzip hätte er sie auch an mir ausdrücken können. Ich nahm das auch so nicht wahr. Natürlich sah ich die Zigarre mit der Glut. Es war mir aber egal. Ich fühlte einfach nur.

Geschrieben (bearbeitet)

@AndersimNorden dein Beispiel aus dem Zug, sowas kenne ich. 

Ich bin die, die nach dem Vorglühen nach Hause geht und es einen gelungenen Abend nennt. 

Ich zahle einen Haufen Geld Eintritt um nach einer Stunde zu sagen, ich geh jetzt heim.

Ich hab auch schon Konzerte vor der Halle angehört, weil ich es drinnen nicht mehr ausgehalten habe....

 

Wenn ich merke, ich komme langsam an den Punkt, wo es mir reicht, schaue ich, dass ich mich entziehe. Wenn das nicht geht, wird es kritisch. Und dann werde ich auch emotional. Einfach weil mir dann die Kraft fehlt mich da gänzlich zu kontrollieren. 

 

Und das ist auch ohne BDSM verdammt schwer einem Partner zu vermitteln, warum ich nicht angefasst werden will oder lieber allein sein möchte oder Kuscheln manchmal nur bedeutet, ihn mit dem Zeigefinger anzutippen, weil mehr nicht geht.

bearbeitet von Teaspoon
AndersimNorden
Geschrieben

@Teaspoon Näääää... ich habe mir die Hörner schon vor vielen vielen Monden abgestossen, ich bin zu alt für den Scheiss und es gibt nichts mehr was mich da draussen wirklich reizt, höchstens als Bonus mal mitgenommen wird ;-) Ansonsten habe ich immer meine Zeiten für mich selbst gebraucht die eher ruhig und faul verlaufen. Langeweile wird übrigens unterschätzt ;-) Ich glaube ich weiss worauf du hinauswillst, aber ich habe andere Kriterien und hochsensibel entscheidet ja nicht über den Charakter und die möglichen gemeinsamen Aktivitäten und da ich weder klammer noch gerne geklammert werde bzw mich selbst aufgebe oder Selbstaufgabe forder, sind die eigenen Freiheiten jeweils vorhanden. Ob Sie also ein Bücherwurm ist die sich verkriecht oder Partymaus die von Party zu Party rennt, das ist ja ihre Entscheidung was sie treibt, nicht meine und ich muss auch nicht dabei sein... will sie ja auch nicht bei allem dabeihaben, also du weisst, wenn die Gang sich im Baumhaus trifft zum Carerra fahren und Pimmelfechten wo das Schild "Keine Mädchen erlaubt" dran steht... ;-)

Geschrieben (bearbeitet)

Als Bottom habe immer mal wieder Probleme mit Überreizung, vor allem bei Dingen wie Edging und wenn es um starken Schmerz geht. Das kann dann durchaus mal bis nah an Zusammenbrüche gehen, wenn nicht ausreichend Pausen eingelegt werden und mein/e Dom mich nicht ausreichend kennt. Da verkrampft dann der ganze Körper, unkontrollierte Hyperventilation tritt manchmal auf und der ganze Körper kribbelt wie ein eingeschlafenes Bein. Dieser Zustand löst durchaus auch mal Panik aus und gerade die Hyperventilation ist halt auch nicht ganz ungefährlich (kann z.B. auch mal kurzzeitig zu Bewusstlosigkeit / Synkope führen), weswegen ich mich z.B. nicht mehr auf Doms einlasse, die ich nicht länger kenne und denen ich kein sehr tiefes Vertrauen entgegen bringe.  Der "Trick" um diese Überreizung zu verhindern ist bei mir, immer mal wieder kurze Pausen zum Trinken und Rauchen/Dampfen einzulegen, spätestens wenn mein Gesicht anfängt zu verkrampfen. Da kann das Nervensystem wieder etwas runterfahren und wenn der Körper wieder funktioniert kann es auch weiter gehen. Interessanterweise ist nach einer Überreizung bei mir die Schwelle zur nächsten weitaus höher, so dass sich das innerhalb einer Session dann durchaus steigern lässt. Allerdings muss dann auch irgendwann eine längere Ruhephase erfolgen, weil es mich sonst durchaus mal einen ganzen Tag ausknocken kann, an dem ich eigentlich nur noch in einem ruhigen und dunklen Raum schlafen kann. Was ich absolut nicht vertrage sind ständige Lichtveränderungen und grelles Licht während einer Session. Damit habe ich aber auch außerhalb von BDSM so meine Probleme.

In der Dom-Position empfinde ich es als HSP oft eher als Vorteil. Es fällt mir z.B. leicht mich auf die Stimmung und den Zustand meines Gegenüber einzustellen, da ich sie automatisch spiegle, wenn ich mich nicht bewusst abgrenze. Mir wurde bereits öfter kommuniziert, dass ich relativ automatisch darauf eingehe, wenn eine (Schmerz)Limit erreicht ist, selbst wenn mein Sub es mir noch nicht kommuniziert hat. Manchmal sind es ganz kleine Signale, wie die Veränderung der Temperatur der Haut, Haare, die sich aufstellen, oder auch die "Ausstrahlung" (sorry, hab dafür kein anderes Wort, ist eher eine unbewusste Wahrnehmung), die die Warnsignale senden. Nachteilig ist hingegen, dass ich oft auch die Schmerzen spiegle. D.h. ich nehme die Schmerzen, die ich zufüge, auch zum Teil an mir selbst wahr. Es hat mich einige Jahre gekostet, bis ich gelernt hatte mich abzugrenzen. Hat jedoch auch dazu geführt, dass ich in der dominanten Rolle lieber auf einer psychischen als auf einer körperlichen Ebene arbeite, vor allem, wenn es um Strafen geht. Und das wiederum braucht halt auch einige Kenntnisse über mein Gegenüber, damit ich keine Trigger treffe, weswegen ich intensive Vorgespräche und ein ausreichendes Kennenlernen extrem wichtig finde. 

Mich also mal schnell mit jemand Fremdem auf eine Session einlassen, geht eher nicht. Hab den Fehler in meiner Jugend und als junger Erwachsener einige Male gemacht und meine Lektion daraus gelernt. Schnellen Sex im Club oder bei einem ONS durchaus mal gern. BDSM abseits von Bondage aber dann doch lieber nur mit Menschen, die ich wirklich gut kenne. Das gilt sowohl für Doms als auch für Subs. 

bearbeitet von Theoten
×
×
  • Neu erstellen...