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BDSM /Risikobereitschaft vers. gesundheitliche Sicherheit


Vapesklave

Empfohlener Beitrag

Geschrieben
Moin,

Interessantes Thema....... und vor 20Jahren war dieses eigentlich nie ein Thema... ups!?

Au meiner Sicht ist die Risikobereitschaft heute viel höher, als vor 20-25 Jahren.
Menschen sehen etwas im Internet, lesen Bdsm-Geschichten und Beiträge und wollen machen, teils enorm gekickt von eigenen Kopfkino.
Frauen werden an Brüsten aufgehängt, ohne die Entlastung über den Rücken zu schaffen. Gepickst und geschnitten, Desinfektion und Edelstahl, möglichst aus der Chirurgie, Fehlanzeige.

Als Switcher mag ich ANGST und zwar sowohl als Top erzeugen, wie als Bottom erleben. Eine Spielart die im Rack ihr zu Hause hat. Psychisch durchaus Risiko behaftet und es geht nur mit guter Kenntnis der anderen Person. Aber wirklich Safe, nein.

Das Problem ist, dass viele, viele sich nicht schlau machen, was Sie eigentlich tuen.
Selbst hinter super fundierten HP's schützen nicht davor, dass der Betreiber eigentlich nicht wirklich praktische Erfahrungen hat.

Ich spiele mit meiner Partnerin hart, Blutergüsse, oder ein aufgeplatzter Arsch kommen schon Mal vor.

Aus meiner Sicht ist die größte und am weitesten unterschätzte Gefahr die Psyche.

Wie gerne schreiben Tops, habe SUB vorgeführt..... habe SUB öffentlich entblößt etc. ... was dieses mit der Psyche von SUB auslösen kann, wird von vielen Tops völlig unterschätzt.
In diesem Zusammenhang gibt es auch eine weitere Verletzungsgefahr.
Top geht mit SUB auf öffentliche/private Veranstaltung.. auch hier ist die Verletzung der Psyche enorm.

Letztlich gibt es als Verletzungsrisiko immer auch den "fliegenden Top" oder der Top, welcher sich in Trance spielt.

Geschrieben

@Vapesklave„Je oller desto doller“ galt für uns auch. Total! Aber nicht in Sachen Risikobereitschaft.

@AndersimNorden BDSM ohne Kratzer? Geht! Unser BDSM war SM frei. Für manche ist es dann aber kein BDSM mehr. Wie für mich. Konnte mich nie so richtig mit diesem für mich neumodischen Sammelbegriff anfreunden. Aber das ist ein anderes Thema.

@Einfach-Ich Danke für dein Beitrag über die Psyche. Das war aus meiner Sicht ein wirklich sehr wichtiger Hinweis! Ich weiß leider aus eigener Erfahrung, wie sehr eine angeschlagene Psyche einen Körper krank machen und lahmlegen kann.

 

Ich würde gerne noch die Routine und die Sucht nach mehr mit in das Thema rein werfen. War eindeutig mein Problem weil ich diesen Kick brauchte, dieses mulmige Gefühl beim überschreiten meiner Grenzen, beim Überwinden meiner Ängste. Ob die Dauer der Fixierungen, die Knebelung und bald auch so in einer Truhe oder Bettkasten eingesperrt zu sein, sowie die Atemkontrolle... Wir wurden immer mutiger und somit meist unvernünftiger. Wir waren damals einfach zu jung und zu unerfahren. Wir hatten verdammtes Glück! 

Geschrieben
vor 2 Stunden, schrieb AndersimNorden:

Soso, euer tun hat keine Spuren hinterlassen ? Spätestens nach den Worten glaube ich dir in der Hinsicht kein Wort... ;-)

Es gab kurzzeitige Spuren von den Fesseln und an den Mundwinkeln gab es schon mal rötliche Stellen von dem Knebel, die die mir danach etwas weh taten. Ansonsten: Nein! Ich war ordentlich durchgeschwitzt aber glücklich, wenn ich aus der Truhe befreit wurde.

Leid, Scham und Ekel kommt mir sehr bekannt vor. Jedoch Schmerzen zufügen? Das war einer der Wünsche, die ich meiner Frau nicht erfüllen konnte und auch an mir nicht mochte. Wenn bei der BoundCon Messe eine Dame streng gefesselt von der Decke hängt, was ja auch eine Art von Gewalt ist, leuchten meine Augen. Gab es eine Ohrfeige, wurde mir schlecht. Es ist halt fest in mir verankert: Ein weibliches Wesen schlägt man nicht. Aber es gab genügend Dinge die ich erdulden wollte und durfte, bei denen anderen schlecht wird! Jedem so wie er mag. Das ist genau dieses Problem mit BDSM. Zuviele Gegensätze in einem Topf. Bleibt nur das gegenseitige akzeptieren! Ich wäre dafür...

Geschrieben
vor 6 Minuten, schrieb Benutzer230806:

Jedem so wie er mag. Das ist genau dieses Problem mit BDSM. Zuviele Gegensätze in einem Topf. Bleibt nur das gegenseitige akzeptieren! Ich wäre dafür...

Was wäre denn die Alternative ? noch mehr Töpfe aufstellen ? Akzeptanz und Toleranz sind die einzigen Zauberworte. Leider werden diese immer weniger  

Geschrieben

@Benutzer230806 Klingt für mich ein bischen naiv, zu glauben das was man tut und erfährt, keine (vorwiegend mentalen) Auswirkungen auf einen hat, nur weil man sie oberflächlich nicht sehen kann. Das diese Auswirkungen positiv sein sollen, ist eines der eigentlichen Ziele.

Geschrieben
vor 8 Stunden, schrieb Miss_No:

Mein Herr und ich haben eine Regel 4. diese umfasst meine körperliche und geistige Gesundheit. Ggf. kann ich mich auf diese Regel berufen, wenn es mir ernsthaft nicht gut geht. Andere Regeln und Aufgaben werden dadurch nicht mehr gültig.
Am Anfang fand ich es doof, weil ich das Gefühl hatte dadurch die Kontrolle zu haben jederzeit aus einer Situation zu flüchten und als Vorwand diese Regel 4 zu nehmen.
Nach nun zwei Jahren aber kann ich sagen diese Regel gibt mir genügend Sicherheit und auch das Wissen, dass das Eigentum meines Herrn nicht beschädigt werden wird. Und ich nutze die Regel nur dann, wenn eine Beschädigung passieren könnte.

Das spricht sehr für deinen Herren. Diese Regel 4 sollten wir wohl alle übernehmen. Eine sub, die diese zu oft zieht, hat es wohl auch nicht verdient, dominiert zu werden.

Geschrieben
vor 23 Stunden, schrieb NoDoll:

Sag doch einfach Vaginal, Anal, Vaginal :clapping:

ach gevögle meint er?!  sachs doch gleich^^

Geschrieben
vor 24 Minuten, schrieb Wrdlbrmpft:

Das spricht sehr für deinen Herren. Diese Regel 4 sollten wir wohl alle übernehmen. Eine sub, die diese zu oft zieht, hat es wohl auch nicht verdient, dominiert zu werden.

Wer definiert "zu oft"? 

 

Das kannst du doch nur für dich persönlich tun, aber bestimmt nicht für alle Doms allgemein definieren?

Geschrieben

Puh...ich würde wohl hinterfragen warum sie diese Regel "oft" anwendet denn es wird wohl einen Grund haben. Entweder psychisch oder physisch oder aber weil es ein Vertrauensproblem Zum Dom gibt?

Von Vorveruteilung a la sie hat irgendwas nicht verdient halte ich nichts und letztlich gehören in der Regel mindestens zwei dazu wenn etwas in zwischenmenschlichen Beziehungen nicht rund läuft. 

Geschrieben
vor 9 Stunden, schrieb Miss_No:

Und ich nutze die Regel nur dann, wenn eine Beschädigung passieren könnte.

Aber @Miss_No schrieb doch niemals, dass sie diese Regel "oft" benutzt... 

Und ja "oft" ist relativ...

Geschrieben

gemeint iss wohl einfach der 'missbrauch', wenn grad mal keinen bock..also willkürliches nutzen

 

aber so oder so- man redet doch ohnehin darüber, wie es einem geht..oder??  also wieso brauchts dafür dann n bestimmtes 'vetowort'?

Geschrieben (bearbeitet)

Na eben. Wenn es mir nicht gut geht, ist das was anderes als gerade "keine Lust"... 

Momentan bin ich krank, übel Husten, Schüttelfrost usw. 

Da verlangt er ja kein bdsm.... 

Schon von sich aus nicht! Ansonsten hilft sich mitteilen und um etwas bitten...

bearbeitet von Bratty_Lo
Geschrieben (bearbeitet)
Am 9.10.2023 at 06:52, schrieb Vapesklave:

Ich habe beim Durchlesen,  dieses Forums mehrfach ein eigenartiges/ fragwürdiges Gefühl  bekommen.   

Wenn ich das richtig empfinde.   Ist die durchschnittliche Risikobereitschaft  für ein paar BDSM Praktiken   doch eher im übermächtigen Bereich.  Oder es steckt mehr Fantasie in einigen Berichten, als ich es vermute. 

 

Im Umkehrschluss  kann es aber auch sein, daß ich übervorsichtig an (für mich neue) Praktiken ran gehe.  Ich versuche immer bestmöglich,  schwerwiegende  Verletzungen und Arztbesuche zu vermeiden.  

 

Deshalb Frage ich hier mal öffentlich.   Wie sehr achtet ihr auf eure Gesundheit,  wenn ihr BDSM ausübt?  Oder schiebt ihr diese in eurer situationsbedingten  Geilheit dabei schlichtweg  bei Seite?  Beziehungsweise neigt ihr dazu? 

Wie sehr informiert ihr euch vorher über die Folgen, die gewisse und geplante  Aktivitäten haben können? 

Bei manchen Berichten steckt mehr Fantasie als Realität dahinter. Merkt man aber auch bei den "Warnen". Wenn bei Atemkontrollspielen plötzlich das Pulsoximeter als Monitoring aufgeführt wird, kann ich nur noch den Kopf schütteln und frage mich ob Sie schon mal so ein Teil in der Hand hatten.

 

Die meisten die ich real kenne und extremer spielen, sind schon kleine Experten auf ihrem Gebiet. Da wird sich informiert, selbst an einem rumexperimentiert und ausgetauscht bevor es in die erste Session geht. Manche werden höchstens aus Erfahrung unvorsichtig. "Ging ja schon 100 mal gut"

 

Bei dem Küchenmesser von @Bratty_Lo stellte es mir beim ersten Lesen die Nackenhaare auf. Ich versuche mich dann immer zurück zu nehmen. Denn dort steht nicht. Ist das Küchenmesser aus der Spülmaschine (somit fast steril) oder liegt es seit Tagen ungespült auf der Küchenplatte womit rohes Fleisch geschnitten wurde? Das gleiche gilt für Panikhaken. Welcher Panikhaken? Muss er manuell geöffnet werden oder öffnet er sich automatisch wenn genügend Zug darauf kommt? Solange ich das nicht weiß halte ich meinen Mund.

 

Auf einem Stammtisch lässt sich besser nachfragen als im Forum, dadurch kann im Forum häufig ein falsches Bild über die Risikobereitschaft entstehen. Und die ganzen "Warner" die darauf aufspringen machen es nicht besser. Plötzlich ist das fast sterile Küchenmesser zu einem keimverseuchten Mordinstrument deklariert worden.

bearbeitet von Brighid
Geschrieben
vor 34 Minuten, schrieb Bratty_Lo:

Momentan bin ich krank, übel Husten, Schüttelfrost usw. 

*teechen reiche

 

und jenau- die merken doch eh, was mit uns iss...und keiner, der verantwortlich handelt, wird darüber hinweggehn

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