Der Begriff Voyeur kommt aus dem Französischen und bedeutet "Seher". Im Deutschen wird für den Voyeur umgangssprachlich auch der Begriff Spanner benutzt, dieser hat aber eine ziemlich negative Konnotation. Die Bezeichnung Voyeur im Zusammenhang mit BDSM ist vom strafrechtlichen Begriff des Voyeurismus abzugrenzen. Denn im BDSM geht es darum, Szenarien darzustellen, die dem Voyeur spielerisch das bieten, was seinen geheimen Fantasien entspricht, nicht um das tatsächliche geheime Nachstellen einer Person.
Der Voyeurismus im BDSM zeigt sich oft in Cuckold Szenarien, d. h. der Voyeur und die Beobachteten wissen Bescheid. Oft ist eine Menage a trois, in der der Voyeur seinen Partner beim Fremdgehen beobachtet. Streng genommen hat diese Art von Voyeurismus einen anderen Namen: Kandaulismus, nach dem lydischen König Kandaules, der seinem Freund seine nackte Frau präsentierte - ohne ihr Wissen.
Der Cuckold zieht seine Lust einerseits aus dem Beobachten als auch aus dem Gehörntwerden selber, insofern besteht ein feiner Unterschied zum reinen Voyeur, in dessen Fokus allein die Beobachtung steht. Zum Cuckold bzw Cuckolding gehört natürlich auch das zeigefreudige Gegenüber, der gerne exhibitionistisch veranlagt sein kann.
Für den Voyeur liegt der Reiz im Betrachten anderer beim Sex, streng genommen gehören also auch passionierte Pornoschauer dazu. Bei beiden entsteht die Erregung durch das Zuschauen und nicht durch das aktive Teilnehmen an dem Akt. Im BDSM und Fetisch Bereich gibt es zahlreiche Möglichkeiten für den Voyeur, seine Passion auszuleben. Und auch bei Swingerparties sind Zuschauer in Form von Voyeurismus Liebhabern gern gesehen.