Salirophilie ist, wenn man es wirklich versaut und dreckig mag. Was es genau mit dem Begriff auf sich hat, wir häufig die Salirophilie ist und ob wir alle vielleicht ein wenig sapirophil sind erfährst du hier.

 

Salirophilie (oder Saliromanie) ist ein sexueller Fetisch, bei dem man erotisches Vergnügen daraus zieht, das Objekt der Begierde, also eine Person, die man begehrt, zu beschmutzen oder zu verunreinigen. Dazu kann es gehören, ihre Kleidung zu zerreißen oder zu beschädigen, die Person mit Schlamm, Dreck oder Exkrementen zu beschmieren oder Haare und Gesicht zu verschmutzen. Bei dem Kink Saliromanie geht es absolut nicht darum, die/den Partner in irgendeiner Weise zu verletzen, sondern nur darum, dessen Aussehen zu verunstalten. 

Salirophilie kann mit anderen Nass- und Schmutzfetischen verwandt sein: 

  • Urophilie: sexuelle Lust am Urin 
  • Koprophilie: sexuelle Lust an Fäkalien 
  • Mysophilie: sexuelle Lust an Schmutz 
  • Sploshing: sexuelles Vergnügen bei nassen Substanzen (keine Körperflüssigkeiten!), die großzügig auf nackte Personen geschmiert werden 
  • "Wet and messy"-Fetischismus: siehe sploshing 
  • Bukkake: Eine Gruppe Männer ejakuliert gemeinsam auf eine andere Person 
  • Omorashi: sich selbst mit Urin einnässen 

    usw. 

Sploshing, Bukkake, Urolagnie und Koprophilie sind alles Beispiele für hübsche kleine Kinks, die direkt mit Salirophilie verbunden sind. Jeder dieser anderen Fetische bezieht sein Vergnügen daraus, den Körper einer anderen Person auf irgendeine Art und Weise zu beschmutzen, und die einzigen wirklichen Unterschiede sind die Substanz, die der jeweilige Fetischist verwendet. So könnte jemand, der auf Pinkelspiele steht, sich schmutzig machen wollen, was mit der Salirophilie zusammenhängt. Aber der Pinkel-Fan könnte es hauptsächlich wegen der Empfindung genießen, nicht wegen des Gefühls der Unterwerfung oder Demütigung. Unabhängig davon können Paare, bei denen einer den Fetisch Salirophilie und der andere Urolagnie mag, eine sehr vorteilhafte Fetischdynamik entwickeln, da ihre Fetische gut miteinander verbunden sind. 

Auch Mysophilie hat große Überschneidungen mit der Salirophilie, und in diesem Fall gibt es ein interessantes Element von Zeit und Spannung im Fetisch. Denn obwohl die Unordentlichkeit im Mittelpunkt beider Kinks steht, bezieht sich die Salirophilie auf das Sehen, Sein und Tun in der Gegenwart – das heißt, auf die Interaktion mit einer Person und die Beteiligung an der verursachten Unordnung. Umgekehrt geht es bei der Mysophilie mehr um das Besitzen oder Erleben der Beschmutzung. 

 

Facepainting als Ausdruck der Salirophilie 

Es kommt vor, dass Saliromanie sich in der Verunstaltung von Statuen oder Bildern attraktiver Personen manifestiert, insbesondere von Prominenten oder fiktiven Charakteren. Dies ist kein Vandalismus, sondern dem Fetisch geschuldet, denn dieser Akt an den unbelebten Mitspielern, wird von jemandem, der auf Salirophilie steht, als sexuell erregend empfunden. 

Auch Facepainting (wörtlich Gesichtsbemalung), eine Praxis, bei der auf ein Foto ejakuliert wird, ist als ein Ausdruck von Saliromanie zu verstehen.  

 

Woher kommt der Begriff Salirophilie  

Saliromanie und Saliphilie stammen vom französischen „salir“ ab, das "beschmutzen" bedeutet. Ist der Fetisch zwanghaft, nennt man ihn manisch (Mania: griechisch für Wut), handelt es sich dabei eher um eine Vorliebe, trifft eher Salirophilie (Philia: griechisch für Liebe) zu. Manchmal kann es zu Verwechselungen mit dem Begriff Salophilie, der Vorliebe für Salziges, z.B. Schweiß kommen. Dieser Begriff leitet sich vom lateinischen Wort „Sal“ für Salz ab. 

Salirophilie – manchmal auch Saliromanie genannt – ist ein paraphischer Sexualfetisch, bei dem Personen sexuelle Erregung durch das Beschmutzen oder unordentlich machen des Objekts ihrer Begierde (typischerweise eine attraktive Person) erfahren. Salirophiles Verhalten kann eine Reihe von Aktivitäten beinhalten, wie z. B. das Zerreißen oder Beschädigen der Kleidung der begehrten Person, das Bedecken mit Schlamm oder Dreck oder das Verunreinigen ihrer Haare oder ihres Make-ups. Der Fetisch beinhaltet niemals, die Person in irgendeiner Weise zu verletzen oder zu schädigen, sondern nur ihr Aussehen in irgendeiner Form zu verändern. Es wird angenommen, dass der Fetisch hauptsächlich heterosexuellen Ursprungs ist, obwohl ein Buch von 1982 (Human Sexuality, von James McCary und Stephen McCary) besagt, dass er auch in gleichgeschlechtlichen Beziehungen vorkommt. 

 

Wie häufig ist Salirophilie? 

Soweit ich feststellen konnte, gibt es keine empirische Untersuchungen zu Salirophilie Und in Fachmagazinen wird selten etwas zu diesen vermeintlich selteneren Fetischen veröffentlicht. Auch in der medizinischen Literatur gelten diese Neigungen als selten. Genaue Zahlen und Schätzungen lassen sich kaum treffen, da Sex in Verbindung mit Dingen, die gemeinhin als „eklig“ empfunden werden, nach wie vor kaum offen diskutiert wird. 

Pornografie speziell für salirophile Menschen gibt es zwar nicht, aber Pornos mit Urin- oder Kot-Spielen hat jedoch seit Jahrzehnten einen festen Marktanteil. Auch scheint das Interesse getragene (ergo beschmutzte) Unterwäsche zu kaufen, im stetigen Anstieg zu sein, seitdem diese Transaktionen durch Marktplätze im Internet sicher und anonym möglich sind. Beides spricht dafür, dass der Kink weiter verbreitet ist, als gemeinhin angenommen. 

 

Ist Sapirophilie eine Störung oder eine Vorliebe? 

In einer prüden, bürgerlichen Gesellschaft galt Sex generell als schmutzig. Es ist erst ein paar Jahrzehnte her, dass im Zuge der sexuellen Befreiung dieses Tabu aufgebrochen wurde. Lange Zeit waren sexuelle Handlungen wie Masturbation oder häufiges Wechseln von Sexualpartnern verpönt, die heute von den meisten als normal angesehen werden. Homosexualität stand sogar lange unter Strafe. Die Erkenntnis, dass eine humane Gesellschaft diese Abweichungen von der Norm selbstverständlich akzeptieren muss, setzt sich erst langsam durch.  

Die moderne Sexualmedizin ordnet Salirophilie zwar als sexuelle Störung ein, nicht jedoch als pathologisch. Nur wenn der Fetisch Suchtcharakter annimmt und ein Betroffener ohne den Fetisch überhaupt keine Befriedigung mehr finden kann und folglich unter dem Fetisch eher leidet, als dass er ihn genussvoll ausleben kann, ist Salirophilie bzw. Saliromanie ein Fall für die Therapie. 

 

Sind wir vielleicht alle ein bisschen sapirophil? 

Kinder jeden Alters lieben es – zum Leidwesen ihrer Eltern – nach Herzenslust herumzusauen, zu Hause, im Garten oder im Sandkasten. Es gibt ein Alter, an dem jeder Spaziergang mit dem Nachwuchs an der nächsten Pfütze endet und jeder Säugling hat sich mindestens einmal von oben bis unten mit Brei oder Haferschleim eingeschmiert. Uns allen wird früh eingebläut, dass es etwas Verbotenes ist, sich und andere schmutzig zu machen. Das mag erklären, warum wir uns als Erwachsenen nach diesen raren Gelegenheiten sehnen, wo wir auf dieses Verbot pfeifen dürfen und endlich offiziell mal so richtig die Sau rauslassen können. 

 

Tomasz Bordemé ist Autor und Blogger, der über BDSM und Erotik schreibt. Außerdem versorgt er unsere kinky Community auf Fetisch.de mit News und Einsichten aus der Szene. 

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2 Kommentare

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3e****
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Geschrieben

Am liebsten mit Schleim, Farbe oder Lebensmitteln im PVC Pool oder komplett versaut Outdoor im Schlammteich ! 

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vitruvian

Geschrieben

am besten mit liquider Schokolade ...

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