Hmmm, dazu habe ich noch keinen positiven mentalen Zugang gefunden. In meiner Vorstellung würde ich darin mäßige Panik verspüren. Habt ihr mal eine Katze gesehen die ein zu lockeres Halsband trägt und versucht sich dessen mit Gewalt zu entledigen? So stelle ich mir das bei mir vor. Eigentlich Weiterlesen… paradox, da ich schon in meinen ersten Fantasien sehr viel an Handschellen und Seile (also Bewegungseinschränkung) dachte und ich Mumifizierung genieße. Vielleicht habe ich dazu aber einfach nur keinen BDSM-Bezug im Kopf, weshalb die Zwangsjacke für mich mehr bedrohlich als anregend erscheint.

Nun, man muss auch gar nicht alles verstehen/ nachempfinden können.
Es genügt völlig, sich bewusst zu machen, dass Keuschheit einerseits auf ganz vielfältige Weise (über kurze/ lange Zeit, mit/ohne Teasen, mit/ohne Höhepunkte etc) ausgelebt werden kann.
Zum Anderen ist es aus meiner Sicht am Weiterlesen… Schönsten, wenn es innerhalb einer Verbindung zweier Menschen ausgelebt wird und dazu beiträgt, dass beide etwas Positives daraus ziehen. Einzig auf seine Bedürfnisse zu schauen und zu fordern, dass die andere Person damit umgehen können muss, halte ich für eine Einbahnstraße.
Letztlich ist es doch ein Zusammenspiel und die Keuschheit/ Keuschhaltung kann von der Dom-Person sehr fein dosiert und individuell gestaltet werden. Subs sind in ihrem Lustempfinden/ der Libido und ihren sexuellen Bedürfnissen höchst unterschiedlich. Mit Keuschhaltung kann man einiges bewirken um ihr Verhalten positiv zu verstärken und insgesamt der Beziehung eine weitere tragende Säule hinzufügen, die das Machtgefälle auf sehr spannende Weise greifbar macht.

Ja, natürlich ist das nur meine Vermutung. Aber eben eine vorurteilsfreie, wohlwollende Vermutung. Ganz ohne Abwertung anderer, anhand fordernder oder gar dreister Forderungen im Profil. Wie du schon sagtest, was User*innen dann dort hineininterpretieren, sich erhoffen oder erträumen ist allein ihr Weiterlesen… Ding und keinesfalls der Profilinhaberin vorzuwerfen. Aber diese Schwäche der falschen bzw. überzogenen Erwartungen haben wir hier ja schon häufig thematisiert. Da ist es für mich völlig irrelevant ob die Person der Begierde nun reine Hausarbeit ohne Gegenleistung anbietet oder ob sie sich als vergeben darstellt und dennoch von Männern zu „heißen Stunden“ eingeladen wird.

Es gibt Putzsklaven. Menschen die einfach Freude daran haben für andere zu wirken und die ihre Erfüllung darin finden, richtig? Weshalb sollte ich Menschen vorverurteilen, die wir beide nicht kennen? Nur weil ich es, für mich nicht ok finden würde mit eigenem Putzequipment fremde Wohnungen zu Weiterlesen… putzen?
Berichte von Opfern, ok. Dann gab es da Einzelfälle wo jemand geputzt hat (oder andere Dienstleistungen ausführte) und später enttäuscht war? Oder was genau meinst du? Ich orientiere mich da an den Beispielen der Eingangsfrage. Alles andere ist dann ja nur noch mehr konstruiert. Was bitte soll ich Menschen vorwerfen, die in ihrem Problem haushaltsnahe Dienstleistungen glasklar zu festen Konditionen und ohne Gegenleistung anbieten? Wer darauf eingeht ist vermutlich sehr hingebungsvoll und genießt es entsprechende Tätigkeiten auszuführen. Alles was wir darüber hinaus diskutieren ist reine Spekulation und hat nix mehr mit den Menschen zu tun, die entsprechende Haushaltshilfen suchen und das in ihrem Profil angeben. Alles weitere ist allein Mutmaßung. Und deshalb User*innen, aufgrund von Spekulationen und möglichen Verfehlungen die Teilhabe in der BDSM-Szene absprechen zu wollen finde ich absolut realitätsfern.
Verallgemeinerungen und Spekulationen dürfen aus meiner Sicht nicht zu Verurteilung von gänzlich unbekannten Personen führen. Wer sich an solchen „Angeboten“ stört oder ein Problem mit entsprechenden Menschen hat sollte einfach Kontakt zu diesen aufnehmen und dem auf den Grund gehen. Negative Einzelfälle die man mal aufgeschnappt hat dürfen für mich betrachtet nicht Grundlage dafür sein jemanden direkt anzuprangern oder auszuschließen. Reden hilft.

Aus deinen beschriebenen Fällen kann ich zumindest keine arglistige Täuschung oder eine hinterhältige Masche erkennen.
Es wird, so wie du es beschrieben hast, direkt mit der Tür ins Haus gefallen und direkt beschrieben was gefordert ist. Das kann man jetzt gut, schlecht, dreist oder überheblich Weiterlesen… finden. Muss man aber nicht. Solange wie sich Menschen dafür finden, die gern auf die geäußerten Bedingungen eingehen ist es für beide schön. Wer bin ich, um mich über sowas lustig zu machen? Solange es unter Konsens geschieht ist für mich alles fein. Mir muss das nicht gefallen und die staatliche Behörde zur Bewertung von BDSM-mäßigen Handlungen vertrete ich auch nicht. Insofern rege ich mich darüber weder auf noch verurteile ich eine der beiden Seiten.

Erstmal finde ich es schön, dass du den Mut hast, das Erlebte hier in dieser Tiefe zu beschreiben. Oft merke ich bei mir selbst, wie sehr das Schreiben hilft, Eindrücke zu bewerten und das eigene Befinden besser zu reflektieren. So hoffe ich also auch für dich, dass diese Offenheit hier deinen Weiterlesen… weiteren Weg leichter macht und dir hilft glücklich zu werden.
Auch der Move, aufgrund von Neugier und innerem Drang gleich sehr weit zu gehen und dich vollumfänglich in die Hände eines Masters zu begeben, um sehr unmittelbar und intensiv auszuloten wie sich dies für dich anfühlt kann ich in gewisser Weise nachvollziehen. Deine Erläuterungen machen auf mich zumindest den Eindruck, dass du mit den Herausforderungen umgehen konntest und stetig selbst für dich überprüft hast, wie sich dein befinden entwickelt und ob du das weiterhin so leben kannst. Deine Erfahrungen können da aus meiner Sicht wirklich sehr hilfreich für andere sein.
Du kanntest die Person schon vorher eine ganze Weile und hast fortwährend, auch durch dein Tagebuch, gecheckt, wie sehr dich dieser Lebensstil fordert. Du hast in dieser Zeit, neben den Session-Erfahrungen, sicher auch ganz viel über dich selbst gelernt und kannst zukünftige noch einmal präziser deine Bedürfnisse fühlen und benennen. Das ist schon wirklich ein Gewinn, den du daraus ziehst.
Abschließend wünsche ich dir viel Glück bei dem Boy von dem du da schreibst. Etwas fürs Herz wäre wohl nach dieser spannenden und herausfordernden Zeit sicher sehr wohltuend.

Ich bin Atheist aber dennoch genieße ich unheimlich die gewachsene Anbetung meiner Liebsten.
Über die Zeit haben sich für mich einfach einige Parallele zw. Religion und der liebevollen Führung durch meine Göttin ergeben.
Da hätten wir schon bewusst gegen unsere Gefühle agieren müssen, um zu Weiterlesen… verhindern, dass unsere Dynamik entsprechende Züge annimmt.
Letztlich lege ich vieles das mein Leben betrifft in ihre Hände. Ich vertraue darauf, dass ihr Weg für mich jener ist, der uns als Paar stärkt und beglückt. Ich gebe Freiheit, Entscheidungsgewalt und Selbstbestimmung auf, orientiere mich in vielem an ihren Vorstellungen, Vorgaben und Vorlieben. Mir ist bewusst, dass sie mir bis dahin nicht gekanntes Glück schenkt und ich möchte ihren Vorstellungen unbedingt entsprechen, um meinen Teil für die Weiterführung und Entwicklung der Beziehung beizutragen.
Diese Anbetung kam bei mir nur zu Stande, weil sie in der Lage ist mich zu lesen und Knöpfe zu drücken, die mich vor Glück schweben lassen. Oft wusste sie bereits vor mir welches Verhalten/ welche Gangart mich weich wie Wachs werden lässt oder um den Verstand bringt. Das wurde beinahe unheimlich, so als könnte sie in mir lesen, wie in einem Buch. So wurde aus Zuneigung schnell helle Begeisterung, die in Anbetung mündete. Damit gingen dann auch gewisse Regeln und Rituale einher. Diese ergaben sich ganz allein oder wurden auch gezielt durch sie implementiert. In jedem Fall fühle ich eine große Bereicherung durch diesen Aspekt unserer Dynamik. Es stärkt das Machtgefälle und beglückt mich nachhaltig.

Ich bin für Zuwendung.
Die dominante Person sieht die Natur und die intimen Bedürfnisses des Gegenübers. Sie geht achtsam mit dem ihr anvertrauten Körper und Geist um und entscheidet hier und da auch sehr wohlwollend, was sie zu Gunsten der Sub-Person unternimmt, um dessen Sehnsüchte und Wünsche Weiterlesen… in angemessenem Rahmen zu berücksichtigen. Also ich empfinde es immer als überwältigend schöne „Zuwendung“ wenn sie mich so sieht wie ich bin und mich spüren lässt, das sie mich genau in dieser Position in ihrem Leben haben möchte.

Angemessenes und gewünschtes Verhalten verfestige ich aufgrund der Reaktion meiner Göttin. Es kristallisiert sich durch Kommunikation und eben ihre Wahrnehmung zu meinem Verhalten oder Unterlassen einzelner Dinge heraus.
Erfülle ich ihre Erwartungen nicht ist es für mich bereits emotional Weiterlesen… furchtbar. Ich wüsste gar nicht, wie sehr eine wirkliche Strafe mich dann in solch einer Situation noch weiter herunterziehen würde. Sicher wäre ich voller Scham, Traurigkeit und selbst von mir enttäuscht. Nein, Strafen bilden für uns nicht mehr die Grundlage meiner „Erziehung“.
Aus meiner Sicht ist auch BDSM nicht automatisch immer funishment, nur weil BDSM „Spaß“ macht.
Das verklärt für meinen Geschmack die grundsätzliche Definition für funishment, wo eine Strafe nicht als unangenehme Konsequenz für Fehlverhalten, sondern vielmehr Anlässe gefunden werden, um durchaus angenehme Empfindungen (z.B. durch Schmerzen hervorzurufen).
Wenn ich Schmerzen erfahre, dann weil meine Göttin in diesem Moment große Lust darauf hat. Dazu bedarf es keines Fehlverhaltens meinerseits und auch wenn ich dankbar dafür bin, dass sie ihre Form von Sadismus an mir auslebt ist es, so wie ich den Begriff kennengelernt habe kein funishment, aber dennoch BDSM.
Für mich ist es völlig ausreichend, dass ich ihr etwas bedeute und sie mir. Die Gefühle zwischen uns bewirken, dass wir nach Harmonie und Bedürfnisbefriedigung auf beiden Seiten streben. Ist das nicht gegeben wollen wir es gemeinsam positiv beeinflussen, da würde eine Strafe in unserem Fall kontraproduktiv wirken. Ich wäre verunsichert und könnte dadurch nicht fokussiert daran arbeiten, ihr ein besserer Partner, ehe ich mich wieder emotional gefangen habe. Ich hoffe sehr man kann nachvollziehen wie ich das meine, es ist schon spät…

Es ist eben auch unheimlich schwer einen Menschen zu treffen, den man lieben kann und der genau diese Natur in sich trägt. Dadurch dient die Dom-Person nicht, sondern entschließt sich aus freien Stücken dazu, in erster Linie eigene Bedürfnisse auszuleben. Für mich bedeutet das eine große Weiterlesen… Erleichterung, das Ablegen einer Last und frei von stetigen Zweifeln zu sein, ob sie dies oder jenes gerade möchte, oder ob ich gar zu fordernd bin. Das fand ich in Vanilla-Beziehungen immer unheimlich anstrengend für mich. Jetzt bin ich, dank ihr, ganz in meiner Wohlfühlzone.

Ich glaube das führt tatsächlich etwas zu weit. 😉 Aus meiner Sicht trifft es da eher die Aussage: „Dom-Person bringt die Eigenschaften mit, die ich als Sub-Person suche“, besser. Also so wie die Schnittmenge innerhalb einer Vanilla-Beziehung auch.
Wohingegen ich mich als Sub ja ganz bewusst an den Weiterlesen… Bedürfnissen meiner Göttin orientiere, sie zum Hauptthema meiner Vorstellungen mache.

Das hast du wunderbar beschrieben, danke, für diesen Beitrag und die geschilderten Eindrücke @Seilfuchs.

Was du beschreibst kenne ich, zum Glück, nur aus entsprechenden Filmen. Ich finde es erfrischend, dass du das inzwischen kritisch betrachtest. Mir selbst ist das beschriebene Verhalten total fremd und ein Umfeld, das mich bei entsprechendem Verhalten lobt und bestärkt hätte ich mir schnellstmöglich Weiterlesen… vom Leib gehalten. Ich sehe da mehr charakterliche Gründe, für derartiges handeln und mache es nicht am Geschlecht fest. Ich hatte nie den Drang einen auf Macker zu machen, habe mit den Kids Gedanken an beruflichen Aufstieg beiseite geschoben und fand meine Erfüllung in der Familie. Wäre es ein Ding der „Natur“ wäre ich doch im Umkehrschluss jetzt im Grund genommen kein Mann. 🤔🤭

Ja, so habe ich das auch am Beispiel des Tellers gemutmaßt. So eine leicht mütterliche Geste, in der Hoffnung das Bewusstsein zur Mithilfe im Haushalt würde durch diesen einen, kleinen Schritt gestärkt werden und der Trend könne langfristig kleine Verbesserungen bewirken. Natürlich hat sich dann Weiterlesen… letztlich eine Frau jemanden ausgesucht, der scheinbar wenig im Haushalt beitragen möchte, aber klar ist es legitim durch Absprache zu versuchen ein Mitwirken herbeizuführen. Und wenn eine Frau dabei genervt wirkt liegt es vielleicht daran, das es der zehnte Versuch dahingehend ist. Ich würde da auch immer erstmal hinter die Fassade blicken oder gleich nachhaken, um die Intention abzuklopfen.

Spannend, so habe ich das noch nie gesehen und es gelingt mir nicht es so zu sehen.
So wie ich es im Sinn habe war Feminismus erst der Anstoß dazu, dass toxische Männlichkeit also solche erkannt und benannt wurde. Bis dahin war es einfach ein Selbstzweck, um jedem Softie einzutrichtern wie er, Weiterlesen… ohne selbst drauf zu kommen/ es zu fühlen, das Patriarchat unterstützt und fortführt.
Missverständnis ist für mich die größtmögliche Untertreibung bei dieser Thematik. Toxische Männlichkeit wie Weiblichkeit sind folgen des Patriarchats, welches von Männern gezielt implementiert wurde, um die Macht in der Gesellschaft zu etablieren und langfristig zu sichern. Daraus bildeten sich auch Auswüchse die Männern nicht gut tun. Aber mit Nichten war das ein Versehen, ein Missverständnis oder gar eine Entwicklung, die durch die Frauenbewegung begünstigt wurde. All das hat den Ursprung immer noch in jener Zeit in der Männer gesellschaftlich die Hoheit über Gesetze, Bildung und Besitz hatten. Gerade was @NoDoll ansprach finde ich sehr wichtig, Antifeministen versuchen online sehr perfide den Schuh umzudrehen und eben mit toxischer Weiblichkeit die Verantwortung für schädliche Auswüchse auf die emanzipierten Frauen umzukehren. Das halte ich für brandgefährlich. Denn da entsteht so ein Eindruck von „Männer machen Fehler, Frauen sind aber auch teils mies.“, dabei gründet was wir hier gerade besprechen für mich eben auf der Geschichte des Patriarchats und je selbstkritischer für das betrachten, desto leichter fällt uns die Auseinandersetzung und die Verbesserung des Zustands. Ohne Fingerpointing, aber selbstkritisch.