Alle auf einmal devot/Dom

[Cu****]

Hallo,
Ich werde ein Gefühl nicht mehr los .
Seit Ende der 90er lebe und liebe ich die leidenschaft rund um bdsm . Auch die Entwicklung der Freizügigkeit , während es damals doch sehr im Dunklen gelebt wurde, sagt mir zu .
Allerdings habe ich das Gefühl, dass sich momentan jeder der ne Gerte zu Hause hat als Dom bezeichnet und jede die ein Buch gelesen hat und ggb. Untervö… ist sich als devot bezeichnet ?
Täusche ich mich oder sehen das andere auch noch so .
Finde es schon gut, wenn sich Menschen erstmal etwas mit dem Thema beschäftigen

[fr****]

bemerke auch so eine Entwicklung. insbesondere seit fifty shades

[Gelöschter Benutzer]

gibt es denn da klare grenzen wo was anfängt und aufhört?

[Michele_cd]

gebe ich dir leider vollkommen recht, jeder die pluschhandschellen hat und FSoG geschaut hat gehört nun zu BDSM XD

[Gelöschter Benutzer]

Du sprichst das Gute und gleichzeitig das Problem an. BDSM ist in weiten Teilen der Gesellschaft akzeptiert. Und was in der Gesellschaft angekommen ist, wird zu Geld zu gemacht. siehe 50SoG. Gleichzeitig verliert in weiten Teilen an Authentizität. Das war und ist bei Musikrichtungen so und wird in Lebensstilen nicht anders. Ja es gibt viele Mitläufer und Möchtegerne... die herauszufinden ist halt die neue Aufgabe.....

Btw. Ich kenne Stammtische auch noch in Hinterzimmern von Kneipen .....

[Cu****]

Vor 5 Minuten , schrieb ZartundHart_Z:

Du sprichst das Gute und gleichzeitig das Problem an. BDSM ist in weiten Teilen der Gesellschaft akzeptiert. Und was in der Gesellschaft angekommen ist, wird zu Geld zu gemacht. siehe 50SoG. Gleichzeitig verliert in weiten Teilen an Authentizität. Das war und ist bei Musikrichtungen so und wird in Lebensstilen nicht anders. Ja es gibt viele Mitläufer und Möchtegerne... die herauszufinden ist halt die neue Aufgabe.....

Btw. Ich kenne Stammtische auch noch in Hinterzimmern von Kneipen .....

Die Stammtische kenne ich auch noch . Heute sind viele Stammtische eher ne Therapie …. Laut meinem Gefühl

[Vinayaa]

Ich denke das ist eine ganz natürliche Entwicklung, alleine weil es nicht mehr "im dunklen Kämmerlein" ausgelebt wird. Und ich für meinen Teil merke schnell, wieviel Ernsthaftigkeit eine Person dem Thema widmet. Und wir haben schließlich irgendwie alle mal "klein" angefangen und entweder, hat man daran Gefallen/Interesse/Geschmack gefunden, oder man hat das Thema eingemottet und nicht weiter verfolgt. Und wenn Bücher oder Filme einen Einstieg in eine spannende Welt ermöglichen, werden die Interessenten bald merken wieviel davon nun Fiktion ist oder eben nicht. Und ihre neu entdeckte Leidenschaft entweder tiefer ergründen oder sind auch fix wieder verschwunden.

[Gelöschter Benutzer]

Die Frage ist doch eigentlich steckt nicht in einem Großteil der Bevölkerung etwas mehr oder weniger "BDSM" drin? Studien weisen darauf hin. Es zu äußern und sich öffentlich damit auseinandersetzen ist allmählich gesellschaftlich akzeptiert. 

 

Man sollte nicht davon ausgehen es wäre nun verwässert oder Ähnliches nur weil es in allen Abstufungen nun sichtbar ist. 

[Bu****]

Ich denke es ist eher so, dass immer mehr Menschen sich ihrer wirklichen Sexualität klar werden und sich endlich selbst erlauben sich frei zu entfalten. 

Bisher eher unbekannte Liebesformen (poly etc) sowie die Freiheit sich endlich in der eigenen sexuellen Phantasie frei zu bewegen zu können wird akzeptabler, man kann sich ohne groß zu schämen ausprobieren und sich selbst finden. 

Alles immer auf ein bestimmtes Buch zu schieben, finde ich, für mich ganz persönlich, deutlich zu einfach und zu kurz gedacht. 

Und auch wenn es eine unpopuläre Meinung ist: ja, ich habe die Bücher gelesen, ja ich mochte zumindest das erste. 

Hat mich das in die BDSM Richtung gebracht? Bedingt.

War es ungefähr meine Vorstellung angelehnt an das Buch als ich ein Jahrzehnt später mich wirklich mit BDSM auseinandergesetzt habe? Ja

Habe ich festgestellt, dass es anders ist? Verdammt ja

Habe ich mich im BDSM gefunden? Ja, ich bin zumindest auf einem guten Weg.

Und am Ende ist BDSM immer das, was es für die Personen, die es miteinander ausleben. Da hat niemand das Recht drüber zu urteilen. So frei einem die BDSM szene (oder wie jeder dieses für sich bezeichnen möchte) auch immer ist, so engstirnig scheint sie gleichermaßen zu sein. 

[Gelöschter Benutzer]

@Bumblebee-1502 Die Lebens- und Liebesformen waren bisher nicht unbekannt. Sie hatten evtl. noch andere Namen, gelebt wurden sie immer, wenn auch nicht in aller Öffentlichkeit. 

Ich finde das Problem sind auch nicht die Bücher oder Filme, das Problem ist, der mensch an sich. Die Anzahl derer, die laut schreien, einen auf dicke Hose machen, sich das Deckmäntelchen BDSM umhängen um andere Dinge zu kompensieren, wird immer ( gefühlt ) größer und lauter. Leider fallen darauf auch immer wieder Leute rein ( schau mal in die Themen hier, wie oft jemand verarscht, missbraucht ... etc wurde ). Und das ist das was wirklich übel an der Entwicklung ist.

[Gr****]

Es ist ein zweischneidiges Schwert. Ich bin 2001/2002 damit in Berührung gekommen und konnte es als Teil von mir identifizieren. Ich habe also auch im Groben die unterschiedlichen Phasen bis heute miterlebt und kratze mir manchmal an den Kopf. 

Zum einen finde ich es super, dass es wirklich angekommen ist und auch eine viel größere Anzahl an Menschen erreichen kann. Ich habe auch nichts dagegen, dass es mittlerweile farbenfroher wird, als ich es für mich als ästhetisch betrachte. Auch, dass die Hausfrau und Mutter den gleichen Spaß erleben kann, wie es vor Jahren nur wenige Menschen gekonnt hätten. 
Da bin ich nicht so ganz bei dir, was das Thema Hinz und Kunz angeht. "Also, dass sich jeder Gelangweilte als devot outet". Ich denke, du weißt wo ich drauf hinaus möchte. 

Zum anderen mag ich es für mich nicht, dass es langsam in Richtung "Hippen Lifestyles" geht. Viele Grundgedanken waren in ihrem Kern ja so gedacht worden, dass sie simpel, dadurch aber auch sicher, weil unikonform sind. Mittlerweile sind viele Fancy Wörter dazu gekommen, damit man sich da von anderen abheben kann. Was aber gar nicht nötig wäre, weil es praktisch jeder Mensch eh schon anders lebt. Dadurch werden Sachen aber komplizierter als sie sein sollten und so entstehen Stolpersteine mit Verletzungsrisiko. 
Auch habe ich das Gefühl, dass es mehr in Richtung eines Freizeitparks geht, als sich mit der eigentlichen Dynamik auseinanderzusetzen. Ich begegne so einigen "Sub-Profilen", die einen Dom eher als Wunschzettelerüller suchen und ihn mehr als erweitertes Sexspielzeug sehen. Am besten noch mit An/Aus-Knopf und Turbovibrationsmodes. Da frage ich mich manchmal, wie da wohl die romantisierte Dynamik im Kopf aussieht.
Hier auch nicht falsch verstehen, natürlich ist es ein Geben und Nehmen auf beiden Seiten, aber irgendwie verschiebt sich da der Fokus. 

Der alte Mann hat genug gerantet. 

[Gelöschter Benutzer]

Generell werden ja viele eigentlich tolle Dinge dann zu Trends, aber BDSM gehört wirklich nicht dazu. Wenn man darauf steht ist das so und es ist wirklich toll dass es langsam nicht mehr ganz so verhasst ist (allerdings liegt natürlich immer noch ein weiter Weg vor uns). Ich bin sehr froh darüber dass nicht mehr ganz so viele Leute ihre Sexualität verstecken müssen, mir zum Beispiel gab BDSM einfach ein super "Zugehörigkeitsgefühl" und ich will dass das auch andere haben können.

[mi****]

Der Genießer schweigt, ich kann nur sagen dass viele sich überschätzen :) Männer sowie Frauen , wobei ich auch von Frauen weiss dass sie durch sowas sehr schlechte Erfahrungen gemacht haben.

Ich glaube mitlerweile jeder der Fifty Shades gesehen hat und es intressant findet hält sich schon für den über Dom :P

[KatanaDom]

Ich denke, Das kommt einem so vor, weil viele sich über social media "outen". Andererseits halte ich solche Überlegungen für eher vermessen. Es ist ziemlich anmaßend, von anderen zu verlangen, wie sie sich einer sexuellen Pgantasie zu nähern haben.

[Ru****]

Irgendwie bin ich gerade sehr zwiegespalten bzgl des Threads.
Einerseits sehe ich auch oft "Männer" sie sich dementsprechend verhalten wie der TE es beschreibt. Gerte und Handschellen (evtl gratis bei den großen kalten 3 Buchstaben ergattert) zuhause aber wenn man mal nachhakt kommt iwie nix gescheites bei raus. Abgesehen davon dass einige nicht mal den Unterschied kennen zwischen d/s und s/m und es nicht unbedingt "Spielzeug" bedarf um Dominanz auszustrahlen.

Anderweitig bekomm ich allerdings Bauchschmerzen bei dem Satz... mit dem lesen eines Buches, untervögelung und der damit assoziierten angeglichen devotion.
JA- auch ich habe den 3teiler gelesen und "Ja" ich bin durch meine Reaktionen darauf (und einer Erfahrung im vornherein) tiefer in mich gegangen, habe mich mit dem Thema sehr beschäftigt und bin zu dem Entschluss gekommen, dass es tatsächlich schon lange in meinem Wesen schlummert und geweckt wurde - und vor allem: jetzt ausgelebt werden möchte.

Wie bereits in andren Kommentaren erwähnt wurde , fängt jede*r mal klein an. Eine*r mit 20 andre mit 40 .
Es gibt nun mal nicht nur schwarz und weiß und wenn man untervö.... ist gibt es sicher andere Optionen als diese. Denn fi... is kein fetisch oder wie war das ?! 😏

In diesem Sinne : Jedem , wie es ihm beliebt. Hauptsache Spaß und Erfüllung auf beiden Seiten 🌞

[Vapesklave]

vor 30 Minuten, schrieb michaelhsk:

Der Genießer schweigt, ich kann nur sagen dass viele sich überschätzen Männer sowie Frauen , wobei ich auch von Frauen weiss dass sie durch sowas sehr schlechte Erfahrungen gemacht haben.

Ich glaube mitlerweile jeder der Fifty Shades gesehen hat und es intressant findet hält sich schon für den über Dom

Ähmmmnnn. Ich habe alle Bücher lesen müssen.  

Und halte mich nicht für Dom. 

Aber ich bin auch nicht jeder.

 

Wo bei dieses "Überschätzen " wohl eher ein gar nicht schätzen sein könnnnte. 

 

Sondern nur ein  Träumen/Hoffen und vorallem ein gefährliches Viertelwissen ist.     Weil Sie so etwas noch gar nicht probiert haben. 

 

 

P.S: Aber was mir diese Bücher gezeigt haben?  Dieser C.Grey ????  Nein so will ich nicht sein. 

 

 

 

 

bearbeitet September 14, 2023 von Vapesklave

[Valleyropes]

Ist glaube ich auch ne verzerrte Wahrnehmung. Im Internet kann eben jeder erstmal Alles sein.

[AndersimNorden]

@des_dichters_worte Jede "Szene" die aus dem "Untergrund" hervorkriecht, bekommt Zulauf. Die Zuläufer überwiegen irgendwann und übernehmen durch die demokratische Übermacht das Ruder und damit die Ausrichtung. Die alte Schule wird durch die neue Schule ersetzt, bis sie selber alt ist... und dann kommt schon die nächste Welle. Auf der einen Seite eine normale Entwicklung, problematisch das die wenigsten den Kern des Ganzen nicht verstehen oder sich damit überhaupt beschäftigen wollen. Das kann man überall beobachten nicht nur im BDSM Bereich, das passiert jeder Szene.

[AndersimNorden]

vor einer Stunde, schrieb JayDeee:

gibt es denn da klare grenzen wo was anfängt und aufhört?

Schwammige oder auch sich verwischende Grenzen, aber im Grunde gibt es sie.

[Gelöschter Benutzer]

Der Klassiker. Findet man in jedem Lebensbereich. Hobbies, Arbeitskontext, Bildung, etc. Jede*r der*die sich lange mit einem Thema befasst und/oder es lebt, meint, die die dazustoßen seien nicht ernsthaft dabei, könnten nie ein solches Level erreichen, seien (altersunanhängig) als "neue Generation" halt irgendwie nicht so gut. Ich glaube, diese Denke liegt in der Natur des Menschen. Ist ja auch nachvollziehbar. Wenn man lange viel Energie, Zeit und Geld in ein Thema gesteckt hat, will man auch den Lohn dafür haben (z.B. als Experte wahrgenommen werden). Jedoch ist dabei zu Bedenken, dass man Menschen immer nur vor den Kopf schauen kann. Selbst bei Leuten, die noch "Anfänger" sind, weißt du nicht, wir lange sie Gedankengut schon in sich tragen. Und ein Recht seine Erfahrungen zu machen und dabei vielleicht auch mal Fehler zu begehen oder sich sogar ein wenig lächerlich zu machen, gesteht man doch jedem zu. Ein Apell an alle: nicht ständig pauschalisieren in solchen Threads. Das würdigt andere nur herab.

[Lu****]

Hallo zusammen, glaube es macht viel die Freiheit des anonymen Internets aus. Früher musstest Du in einen Erotikladen und ein dementsprechendes Kontaktheft kaufen. Jetzt gehts halt viel einfacher und Du bist "weltweit" vernetzt

[Vapesklave]

vor 49 Minuten, schrieb AndersimNorden:

@des_dichters_worte Jede "Szene" die aus dem "Untergrund" hervorkriecht, bekommt Zulauf. Die Zuläufer überwiegen irgendwann und übernehmen durch die demokratische Übermacht das Ruder und damit die Ausrichtung. Die alte Schule wird durch die neue Schule ersetzt, bis sie selber alt ist... und dann kommt schon die nächste Welle. Auf der einen Seite eine normale Entwicklung, problematisch das die wenigsten den Kern des Ganzen nicht verstehen oder sich damit überhaupt beschäftigen wollen. Das kann man überall beobachten nicht nur im BDSM Bereich, das passiert jeder Szene.

Kurz : Wenn aus etwas Besonderes, etwas Gewöhnliches wird.....  Wird aus was Besonderes,  etwas Langeweiles.  

[ra****]

Ich denke BDSM ist ein Überbegriff und hat keine klare Definition. Meiner Meinung nach fängt das bei reiner Kopfsache an und geht bis ins Extreme. Es wird den Hardcore Leute ja auch nichts weggenommen oder verweht, oder?

[Te****]

vor 7 Stunden, schrieb des_dichters_worte:

Hallo,
Ich werde ein Gefühl nicht mehr los .
Seit Ende der 90er lebe und liebe ich die leidenschaft rund um bdsm . Auch die Entwicklung der Freizügigkeit , während es damals doch sehr im Dunklen gelebt wurde, sagt mir zu .
Allerdings habe ich das Gefühl, dass sich momentan jeder der ne Gerte zu Hause hat als Dom bezeichnet und jede die ein Buch gelesen hat und ggb. Untervö… ist sich als devot bezeichnet ?
Täusche ich mich oder sehen das andere auch noch so .
Finde es schon gut, wenn sich Menschen erstmal etwas mit dem Thema beschäftigen

Kann dir doch total egal sein, wie andere Menschen sich bezeichnen. Kann dir doch total egal sein, wer sich nur mit Plüsch fesselt und wer "richtig". Oder hast du Angst, dass du bald nicht mehr sooooo etwas Besonderes bist? 

bearbeitet September 14, 2023 von Teaspoon

[Te****]

Ach so, entgegen offenbar landläufiger Meinung, verhauen sich nichtsadistisch-nichtmasochistische Menschen nicht mit einer Gerte. Nicht mal ein bisschen. 😂