Vertrag und Sicherheit

[Dr****]

Mir gehen schon länger die Gedanken durch den Kopf, wie man BDSM ausüben kann, in welchem es auch mal härter zu und her geht, ohne dauerhaft mit einem Bein im Gefängnis zu stehen.

Macht ihr mit eurem Partner eine Art vertrag wo aufgeführt ist was Tabu ist und was man mag, um so beide Seiten mittels Unterschrift abzusichern.

Macht ihr so was?
Habt ihr Tipps oder Anregungen?

[Al****]

Du kannst wie beim tattoo oder Piercings ein Schriftstück aufsetzen das dein Gegenüber einwilkigt in die Körperverletzung alles andere hat vor Gericht keinen Wert.

[oh****]

Hat sowas rechtlich überhaupt was zu bedeuten? Kann ja auch schriftlich zustimmen, dass man mein Bein essen darf und vor Gericht wäre das egal.
Und: Selbst wenn zum Zeitpunkt X zugestimmt wurde, kann man ja doch in eine Situation geraten, in der es eben nicht gewünscht ist.
Wenn einem ohne „Vertrag“ ein gewisses Vertrauen fehlt, sollte man manche Praktiken vielleicht auch einfach lassen.

[towel]

da es vorm gesetz eh keinerlei bestand hat, bin ich der meinung, dass absprache ausreicht

verträge sind eher symbolik..manche mögen das
aber 'absicherung' vor gericht etc- gibts schlicht nich im BDSM

[towel]

Gerade eben, schrieb oh_cassie:

Hat sowas rechtlich überhaupt was zu bedeuten?

ja neh, eben nich
da du immernoch argumentieren könntest, dass gewungen wurdest zu unterschreiben!
selbst, wenn notariell bestätigt, isses in unsrer derzeitigen rechtslage nich verwendbar

[Dom_Wi]

Aber auch da gilt das, was mein Jura-Prof immer gesagt hat: Vertrag kommt von vertragen. Wenn man sich nicht mehr verträgt, ist auch ein Blatt Papier nichts wert. Deshalb ist immer gegenseitiges Einverständnis und vertrauen verlangt. Selbst wenn du so einen "Vertrag" hast, hast du rein rechtlich 2 Probleme. 1. Der Vertrag könnte sittenwidrig und damit nichtig sein. 2. Wenn dein/e Partner/in ans Bein treten will, schafft sie oder er es recht einfach, indem gesagt wird, dass sie zur Unterschrift genötigt wurde. Damit ist das auch wieder hinfällig. Also bdsm-Verträge sind ein nettes Spiel, aber verlässt euch bitte nicht darauf, dass da irgendwas "rechtssicher" ist, wenn was schief läuft.

[to****]

Wenn du angst hast in den knast zu kommen solltest du dir ein anderes hobby suchen

[Tammy121]

Feste Absprachen auf jeden Fall. Mündlich sollte reichen, denn das Vertrauen zwischen den jeweiligen Beteiligten beruht ja nicht auf einem Stück Papier. Es schütz dich ja auch nicht vor jeglichem realen Missbrauch. Alles immer nach dem Motto "Alles kann, nichts muss!" ist die Deviese. Man geht da natürlich auch immer ein gewisses Risiko ein, gerade wenn man sich erst kennen lernt. Wichtig ist das man trotz aller Absprachen, egal wie hart es werden soll, auch eine gewisse Empathie an den Tag legen um sein Gegenüber im Grunde genommen als meschliches und fühendes Wesen wahrzunemen. Das Vertrauen wächst dann mit der Zeit und ermöglicht Erfahrungen voll unendlicher Schönheit zwischen den Beteiligten.

Ich selbst sichere mich gerne extern ab. Ich lasse jemand wissen wo ich bin und, dass wenn ich mich nicht bis zur gewisser Zeit melde die Suchmannschaften benachrichtigt werden sollen. Bin aber zum Glück noch nicht in die Situation gekommen das es nötig gewesen wäre.

Habe mich auch schon mal mit jemand bei mir zu Hause verabredet und es passte wirklich nicht so. Wir verbrachten das Wochenende dann damit zu grillen, zu trinken und uns auszutauschen und hatten trotzdem ein wunderbares Wochenende....

Also, lange Rede kurzer Sinn... Das Vertrauen und der Respekt vor dem Anderen sind das AH und OH. Und bei allem anderen sag ich dir bleib offen, flexibel und versuche mit deinem Gegenüber einfach eine gute Zeit zu verbringen.

Liebe Grüße

Tammy

[Fetishdragon88]

Falschbeschuldigungen sind immer Täter und Opfer und dagegen kann man sich nicht absichern. Problem sind die Gesellschaft/Medien, siehe diverse prominente Fälle. (Wie man so "schlau" sein kann zu behaupten man sei vergewaltigt worden, wobei alles gefilmt wurde geht mir bis heute net in Kopf z.B.)

Das mit dem Filmen ist natürlich auch keine Lösung, da das auch Einverständnis erfordert und Aufwand und bla.
Letztlich hat man da gar keine Chance, wenn es jemand drauf anlegt - nur haste das Problem halt allgemein und nicht nur bei BDSM. Von daher ist das relativ egal...

[Gelöschter Benutzer]

Guten Abend nein kein Vertrag Und ich vermeide Praktiken welche mich ins Gefängnis bringen würden da sie mir nichts Bringen.

Kein breath Play , kein am Seil Oder Tüte über den Kopf ect.

Ich finde es reicht wenn ich mich schriftlich via E-Mail über Praktiken austausche als Absicherung das mein Gegenüber das möchte.

 

Hatte auch persönlich noch nie den Fall  oder das Gefühl das ich eine rechtliche Absicherung nötig hätte.

 

Gehöre auch net zu den Menschen welchen anderen etwas auf drängen wollen was der erst nicht mag dann es doch mitmacht und am Ende abgefuckt dasteht weil es net toll war sondern eher schlimm und traumatisierent...

 

Vor welchen rechtlichen Konsequenzen hast du sorge bei was für Praktiken?

 

LG Demian 🌈

 

 

 

[So****]

Ganz klar, es gibt keine Absicherung und irgendetwas schriftliches ist vor Gericht nicht wirklich verwertbar.... Wozu auch. Man lernt sich kennen, steigt leicht und langsam ein und steigert sich... Für mich klingt so eine Frage nach..... Ich habe eine kennengelernt und die bekommt gleich am Anfang die volle Härte zu spüren... Sorry. Nur meine Meinung.... Allein die Frage eines Vertrages oder etwas schriftliches würde mir persönlich gleich die Lust am Allen nehmen... Ich benutze so etwas Nie... Vertrauen ist die Basis von Allem... Gruß

[Tammy121]

P.s.: gehört noch zu meinem voran gegangenem Beitrag... An allle.....Ich denke ihr wisst das, aber ich möchte das noch mal hier festhalten....  Seid nicht so verbissen wenn was nicht läuft wie man es sich vorstellt.... 1. komuniziert das mit eurem Gegenüber und 2. wenn ihr überein kommt das ihr euch da nicht einig werdet macht gemeinsam trotzdem das Beste draus. Sind wir doch mal ehrlich. So wie du als Mensch respektiert und behandelt werden willst so handele auch mit deinem Gegenüber....

Ist ja nicht so schwer.....

[So****]

Tipp...... Ja an die Frauen, lasst es mit so Jemanden der einen Vertrag oder schriftliches verlangt und lauft weg

[Ab****]

Ich denke, mit der richtigen Kommunikation und Transparenz, offen einen Dialog darüber zu führen wie weit der Kontrollverlust führen darf sollte vieles ausräumen. Abgesehen von Ampeln und code Worten, Wenn der vibe nicht stimmt und du kein Gefühl von Sicherheit verspürst, du dir andauernd Gedanken machst ob du deinem Gegenüber trauen kannst...Das ist natürlich kein angenehmes Gefühl. Du übernimmst entweder die Verantwortung, die man dir geschenkt im selben Kontext übertragen hat oder du nutzt jene aus für deine Zwecke. Meiner Meinung nach BDSM mit Justizvollzugsanstalten zu assoziieren sehr weit hergeholt. So ein Vertrag ist sät ja bekanntlich Vertrauen.
Vor dem Sex erst einmal eine Unterlassungserklärung?

[AndersimNorden]

Gibt keine rechtliche Absicherung die Bestand hätte im Ernstfall, da eine auch einvernehmliche (sexuelle oder eben SMige) Handlung in der Theorie sofort beendet werden können muss, wenn es sich jemand dann doch anders überlegt. Im Grunde kann man von Körperverletzung sprechen, wenn es die Lücke der Einvernehmlichkeit nicht geben würde. Das aber nachzuweisen das es auch eine Gültigkeit hätte ist im Prinzip unmöglich.

Ist also alles nur eine gegenseitige Vertrauensbasis...

Von daher sollte man als aktiver für sich selbst erstmal klären, ob man für seine Handlungen die Verantwortung, Risiken und Sicherheit tragen kann. Auch sollte man sich als aktiver wohlüberlegen "wieviel" man demjenigen zeigt, gerade am Anfang. So wie Subbies ständig vor Dummdoms warnen, so gilt dasselbe andersherum. Gerade im Maso Bereich überschätzen sich viele, Theorie und Praxis (Kopkino & Realität) sind einfach 2 paar Schuhe. Als Aktiver hilft nur das herantasten (lieber 100 mal zu soft, als einmal zu hart) und "lesen" lernen (mir fällt gerade keine besserere Beschreibung dafür ein), vor allem da die Leidenfähigkeit aufgrund vieler Faktoren wie Stimmung oder Tagesverfassung unterschiedlich ausfallen können.

Mehr gibts es zum "Selbstschutz" für Aktive nicht zu sagen, ausser das "Nein" manchmal die bessere Option ist und man seinem Bauchgefühl trauen sollte.

[Te****]

vor 7 Stunden, schrieb Fetishdragon88:

Falschbeschuldigungen sind immer Täter und Opfer und dagegen kann man sich nicht absichern. Problem sind die Gesellschaft/Medien, siehe diverse prominente Fälle. (Wie man so "schlau" sein kann zu behaupten man sei vergewaltigt worden, wobei alles gefilmt wurde geht mir bis heute net in Kopf z.B.)

Das mit dem Filmen ist natürlich auch keine Lösung, da das auch Einverständnis erfordert und Aufwand und bla.
Letztlich hat man da gar keine Chance, wenn es jemand drauf anlegt - nur haste das Problem halt allgemein und nicht nur bei BDSM. Von daher ist das relativ egal...

Das betrifft ca. 3 % der angezeigten Missbrauchs - oder Vergewaltigungsfälle. Die Dunkel Ziffer nicht angezeigter Straftaten ist höher. 

Also bitte keine allgemeine Täter-Opfer-Umkehr. 

[Gelöschter Benutzer]

Einen Vertrag um sich abzusichern…
Allenfalls beim Gebrauchtwagenverkauf.

Hab auch noch nie davon gehört, dass jemand aufgrund von BDSM Praktiken eine Haftstrafe befürchten muss.
Viele vergessen das die Sache nichts mit Gewalt zu tun hat, also Dinge, die der andere garnicht möchte, sondern lediglich mit Handlungen in beiderseitigem Einverständnis.
Mit ausreichender Kommunikation hat kein Mensch etwas zu befürchten.
Allerdings hört man hier Geschichten, da stellen sich die Nackenhaare auf.
Für narzisstisch veranlagte Psychopathen ist BDSM eben absolut nichts, aber leider verstehen sie selber es meistens nicht.
Ist aber nur meine Meinung, andere sehen das vielleicht ganz anders

[Ro****]

Ein Vertrag hat einen richtig guten Effekt - es kann ein gutes Ritual sein, den regelmäßig zu besprechen, ob der so beibehalten oder geändert werden müsste - bei der Gelegenheit redet man zwangsläufig auch über das Verhältnis zueinander. Es kann also ein gutes Werkzeug zur Beziehungsarbeit sein - miteinander reden hilft, dass Kleinigkeiten geklärt sind, bevor sie sich zu Problemen aufstauen... 😉 

Rechtliche Absicherung nein aber dafür gute Kommunikation miteinander als Basis für gegenseitiges Vertrauen... 😀

[Dr****]

Vor 21 Minuten , schrieb Andreas1106:

Einen Vertrag um sich abzusichern…
Allenfalls beim Gebrauchtwagenverkauf.

Hab auch noch nie davon gehört, dass jemand aufgrund von BDSM Praktiken eine Haftstrafe befürchten muss.
Viele vergessen das die Sache nichts mit Gewalt zu tun hat, also Dinge, die der andere garnicht möchte, sondern lediglich mit Handlungen in beiderseitigem Einverständnis.
Mit ausreichender Kommunikation hat kein Mensch etwas zu befürchten.
Allerdings hört man hier Geschichten, da stellen sich die Nackenhaare auf.
Für narzisstisch veranlagte Psychopathen ist BDSM eben absolut nichts, aber leider verstehen sie selber es meistens nicht.
Ist aber nur meine Meinung, andere sehen das vielleicht ganz anders

Es geht mir ja grundsätzlich nicht darum, dass man in den Knast kommt wegen absichtlicher Gewalt, denn wenn der Partner den Wunsch hat, gefoltert zu werden, dann ist es ihr wille.
Und bei solchen Praktiken können leider schnell mal kleine Verletzungen entstehen.

[Dr****]

Vor 7 Minuten , schrieb Ropamin:

Ein Vertrag hat einen richtig guten Effekt - es kann ein gutes Ritual sein, den regelmäßig zu besprechen, ob der so beibehalten oder geändert werden müsste - bei der Gelegenheit redet man zwangsläufig auch über das Verhältnis zueinander. Es kann also ein gutes Werkzeug zur Beziehungsarbeit sein - miteinander reden hilft, dass Kleinigkeiten geklärt sind, bevor sie sich zu Problemen aufstauen... 😉 

Rechtliche Absicherung nein aber dafür gute Kommunikation miteinander als Basis für gegenseitiges Vertrauen... 😀

Ja so sehe ich es eben auch.
Mit meiner Ex fürte ich sogar so eine Art Journal wo wir Spielerei aufschrieben und (da wir beide gerne Zeichneten) jeweils dazu haben wir einen Szenen Sketsch gezeichnet.

[DreamgirlYuki]

Rechtlich wäre so ein Vertrag nicht gültig

[An****]

Bin da bei towel. Rechtlich bringt so ein Vertrag nicht viel. Körperverletzung bleibt es. Lediglich das Einvernehmen lässt sich damit belegen.
Für viele ist dieser Vertragsschluss rein zeremonieller Natur. Wer das zelebrieren möchte... Inkl Unterschrift mit dem eigenen Blut etc... Erlaubt ist was glücklich macht.

[Domedan]

Letztlich genauso son Quatsch wie Strafbuch oder trakking app auf Subbies smart phone. Aber wers möchte. Oder ein Zeichen mangelnden Vertrauens.

[MA****]

Das ist doch der Kick. Da brauche ich keinen Vertrag.

Dieser wäre sowieso sittenwidrig und nichtig.😵‍💫

[ei****]

So ein Vertrag ist sittenwidrig und damit in keinster Weise wirksam. So kenne ich das zumindest. Also bleibt dir auch als dominater Part eben auch nur vertrauen!