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Behinderung


Alpharolli

Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Zum einen, da mir viele Beiträge von euch gefallen haben und ich sie als sehr wertvoll erachte, und zum anderen, da mich das Thema selbst betrifft, möchte ich den Thread wieder nach oben holen.

  1. Dass Menschen mit Behinderung keine asexuellen Wesen sind, ist klar. Dass es vielen von ihnen schwer fällt, eine erfüllte Sexualität zu (er-)leben, lässt sich auch verstehen.
  2. Und dass es auch eine sexuelle Präferenz für Menschen mit einer wie auch immer gearteten Behinderung gibt, wurde oben schon beschrieben. Oft bezieht sich der Fetisch auf fehlende Gliedmaßen oder eine Querschnittslähmung, hin und wieder aber auch auf Kleinwuchs oder Muskelatrophie.

Jetzt wäre es doch eine tolle Sache, wenn man beide Personengruppen zusammenbringen könnte. Denn vorausgesetzt, dass es den Menschen mit Behinderung nicht stört, dass er vor allem DURCH seine Behinderung als „geil“ empfunden wird, würden sie sich gegenseitig einfach glücklich machen.

Sicherlich bewegen sich doch auch auf fetisch.de Menschen, die einen Fetisch für eine Behinderung haben. Mir ist es zwar noch nicht gelungen, hier eine solche Frau (für mich) ausfindig zu machen und oftmals erhalte ich trotz meiner durchaus kreativen und individuell formulierten Nachrichten nicht einmal eine Antwort, aber ein paar sind vielleicht da. Wäre es nicht eine Option, den Fetisch Behinderung auch zu „taggen“, das heißt in der Liste der möglichen Fetische auswählbar zu machen? So könnte man sich doch leichter finden.

Was meint ihr dazu?

Geschrieben

Ich wäre eindeutig dafür. Ich finde Behinderungen durchaus anziehend, denn der Mensch dahinter hat oft einfach mehr Tiefgang zu bieten, als ein gesunder. Ein Behinderter hat einfach eine andere Sicht auf das Leben an sich.
ich habe mich bei diversen Singlebörsen angemeldet, wirklich interessante Begegnungen hatte ich immer wieder über eine spezielle für Behinderte. Wo ich auch nur gelandet bin, da ich zu der Zeit wo ich mit dem Online Daten begann selbst überlegen musste, ob mit meiner damals neuen Diagnose nun einen Schwerbehindertenausweis beantragen sollte oder nicht und viel mit mir selbst beschäftigt war, aber mir dennoch einen Partner wünschte. Damit war ich den Typen auf anderen Portalen zu kompliziert. 

Bei geistigen Einschränkungen bin ich allerdings raus, das wird mir zu anstrengend. Hatte ich schon mal, muss ich nicht wieder haben.  
Und für mich wichtig: Sex ist bei einem Behinderten nicht der primäre Grund um zusammenzukommen, sondern darf gern auch ein paar Hürden mit sich bringen, das erst einmal sehr viel Vertrauen aufgebaut werden muss, bis er sich öffnet. Ich mag auch das wechselseitige Spiel mit Dominanz und Hilflosigkeit. Er hat im Rolli durchaus eine natürliche Dominanz, ist gewohnt anderen zu sagen, was sie für ihn tun sollen. Und ich habe durchaus Momente, wo ich mich hilflos fühle, da ich nicht weiß, was jetzt richtig und nötig wäre. Und dann wieder bin ich es die die Richtung vorgibt, versucht herauszukitzeln was möglich ist, oder ihm auch mal zu nahe tritt, ohne dass er sich wehren kann. 
 

Es ist schon speziell, einfach anders und kann wunderschön sein. 

Den schönsten Sex meines Lebens hatte ich mit einem Rollifahrer mit chronischen Nervenschmerzen, ein Bein und ein Arm waren Tabuzonen für Berührungen, er war insgesamt ne harte Nuss, die sich für nicht liebenswert hielt und daher brauchte es sehr lange bis es überhaupt zu Zärtlichkeiten von seiner Seite aus kam und endete von ihm aus fast freischwebend (Zumindest fühlte es sich für mich so an) sowas werd ich nie wieder finden, fürchte ich.
 

dann steh ich auf Spastiken, die sind ein natürliches Gefühlsbarometer, ein Spastiker kann dich nicht anlügen, ohne dass seine Spastik ihn verrät. Und zum Organsmus hin bietet sie auch manchen Special Effekt. 
 

Mein derzeitiger Freund hat sehr weit fortgeschrittene MS. Das ist schon eine harte Nummer. Aber mich interessiert ja immer erst einmal der Mann hinter der Behinderung. Und der ist wunderbar. Ob mehr daraus werden kann muss sich erst noch zeigen. Auch er ist wieder in diesem "mich kann man nicht lieben" Denke gefangen, und jedesmal wenn ein bisschen mehr passiert, oder wir einfach einen schönen Tag hatten, bei ihm Gefühle hochkommen, stößt er mich anschließend weg.   Mich reizt das nur noch mehr. 
Ich muss mich dennoch an manches gewöhnen, vieles an ihm ist zwiespältig, mal niedlich oder auch anregend,  mal unangenehm oder anstrengend, entweder weil die Situation ungünstig ist oder es mir einfach bewusst wird, dass es immer so sein wird und eher noch schlechter wird. Das betrifft vor allem sein Sprachprobleme und seine Schluckstörungen. Aber sie gehören nun mal  zu ihm. 

Also nicht jede Behinderung ist gleich und nicht nur die Behinderung ist entscheidend, ob ein Mann Sexy ist. 

Geschrieben

Hallo ihr Lieben, ich muss zugeben, ich habe nicht alles gelesen, sondern will nur schnell auf einen bestimmten Punkt eingehen: Das Taggen oder die Bezeichnung von "Behinderung" als Fetisch. Das ist eine schwierige und sehr sensible Angelegenheit. Nicht jeder der körperlich oder geistig eingeschränkt ist, fühlt sich wohl, wenn das als ein Fetisch betrachtet wird. Im Endeffekt ist es nicht die Behinderung, die diesen Menschen ausmacht. Wir sind doch alle so viel mehr als nur unsere Körper. 

Deshalb haben wir als Team entschieden, Behinderung nicht als Tag einzubauen. 

Wenn ihr darauf steht oder selbst eine körperliche Einschränkung habt und es geil findet, wenn andere darauf stehen, dann ist das natürlich vollkommen in Ordnung. Ich würde vorschlagen, das dann einfach so im Profiltext zu vermerken. 💜

Geschrieben

Vielen Dank für die schnelle Antwort, JordiStar, auch wenn ich eure Entscheidung etwas bedaure. ;-) Aus einem praktischen und auch aus einem ideellen Grund:

Der praktische Grund: Ein Tag würde die Suche nach einem passenden Sexualpartner erheblich erleichtern, denn es ist verständlicherweise aufwändig, alle Profile durchzuklicken oder – um noch sicherer zu gehen – möglichst viele Mitglieder anzuschreiben, um ein eventuelles Fetisch ausfindig zu machen. (ICH kann gefunden werden, denn ich habe in meinem Steckbrief bei „Behinderung“ Ja angekreuzt. Aber ich kann Amelo/Devotinen nicht finden, weil sie ihr Fetisch nicht ankreuzen können.)

Der ideelle Grund: Natürlich sind wir alle sehr viel mehr als nur unsere Körper. Und natürlich fühlen sich manche nicht wohl, wenn ihre Behinderung für Andere ein Fetisch darstellt. Aber ist das nicht bei jedem anderen Körperfetisch auch so? Was ist mit der Frau, die große Brüste hat und der es unangenehm ist, dass manche Männer sie hauptsächlich deshalb geil finden? – Solche Frauen gibt es zuhauf und sie müssen irgendwie damit zurechtkommen. Analog dazu muss ein Behinderter auch irgendwie damit zurechtkommen! Inklusion in unserer modernen und vielfältigen Gesellschaft ist nicht immer positiv, es geht nicht nur gleiche Rechte, es geht auch um gleiche Pflichten.

Und ich würde behaupten – sowohl für die betreffenden Frauen mit großer Oberweite als auch für die betreffenden Menschen mit Behinderung –, dass diejenigen, denen es sehr unangenehm ist, sich gar nicht in diesem Portal bewegen. Das Portal an sich erwirkt eine Selbstauswahl seiner Nutzer/Mitglieder.

 

Vielen Dank auch an dich, Jerkgirl, für den interessanten Kommentar und den Einblick in deine Gedanken! Besonders den Aspekt der „natürlichen Dominanz“ eines körperbehinderten Menschen habe ich noch gar nicht so durchdacht und das, obwohl ich hin und wieder mit einer Sub Kontakt (alltäglich und intim) pflege.

Geschrieben
vor 2 Stunden, schrieb Jerkgirl:

Vielleicht wäre der Tag "Amelo/Devotine" weniger problematisch als "Behinderung". 

Das ist doch ein super Vorschlag!
@JordiStar Wollt ihr in Anbetracht des Vorschlags und in Anbetracht unserer Argumente nicht noch mal darüber nachdenken? 

Geschrieben
Am 2.7.2020 at 12:20, schrieb Carax:

. (ICH kann gefunden werden, denn ich habe in meinem Steckbrief bei „Behinderung“ Ja angekreuzt. 

 

Da täuscht du dich, Behinderung ist bei der Suche nicht auswählbar. 

  • 1 Jahr später...
Geschrieben

Hallo ihr lieben ich finde Frauen mit Behinderung super süß.. 

  • 1 Jahr später...
Geschrieben

Wir würden mit einer behinderten Person Sex haben, das ist ganz normal. Wir haben keinen Fetisch. Aber es gibt sicher Leute, die einen solchen Fetisch haben, es gibt genug Pornos in dieser Richtung.

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Also ich hätte damit kein Problem man sollte jeden so nehmen wie er ist es spielt keine Rolle ob behindert oder nicht es sind alles Menschen 

Geschrieben

Hallo liebe Freunde und Liebe Community,

Zunächst erst einmal muss ich sagen ihr habt alle vollkommen recht wenn ihr sagt Sexualität und Behinderung müsste eigentlich das Normalste der Welt sein und man sollte auch jeden so nehmen wie er ist damit habt ihr zunächst erst einmal rechts.Nur leider sieht die Realität anders aus! Ich spreche da aus Erfahrung denn wie man aus meinem Profil entnehmen kann sitze ich selber im Rollstuhl und das von Geburt an Aufgrund einer Tetraspastik. Leider ist das Thema Sexualität und Behinderung in der heutigen Gesellschaft immer noch ein Tabu Thema. Und dabei spielt es keine Rolle welche Behinderung man hat.Wie schon gesagt ich spreche hier nur aus meinen Erfahrungen.Ich muss dazu sagen ich bin ein sehr offener und kommunikativer Mensch.Nur wenn es um das Thema Sexualität ,BDSM, Fetisch Dann hört für die meisten der Spaß auf.Ich habe mehr Negative als  positive Erfahrungen gemacht.Wenn ich jemandem zum Beispiel von meiner Neigung erzähle dann bekomme ich meistens zu hören es ist schön dass es das gibt aber ich kann es so nicht.Und auch da spielt es keine Rolle ob du auf irgendwelchen Plattformen unterwegs bist oder auch in der Realität bist. Nehmen wir mal ein ganz einfaches Beispiel hier von dieser Plattform! Eines noch vorweg Ich möchte jetzt niemanden zu nah treten und ihr dürft mich jetzt auch bitte nicht falsch verstehen! Hier gibt es viele Leute denen mein Profil wirklich sehr gut gefällt,Oder auch dass mir ein Profil sehr gut gefällt und ansprechend ist.Wenn ich zum Beispiel eine Person Anschreibe passiert es mir sehr häufig dass ich überhaupt keine Antwort bekomme und zwar aus folgendem Grund weil entweder ist die Entfernung zu weit oder die Vorstellungen gehen zu weit auseinander oder die Berührungspunkte sind einfach nicht vorhanden und das ist der ausschlaggebende Punkt wenn die Berührungspunkte nicht vorhanden sind dein habe ich auf gut Deutsch gesagt schon einmal verloren.Viele Leute sagen zu mir du bist zwar ein klasse Mensch und auch ein guter Freund aber eine Partnerschaft kann ich mir mit dir absolut nicht vorstellen,Weil mir fehlt einfach zu viel.Und wenn wir schon mal bei dem Thema BDSM Und Behinderung sind. Dann kommt auch immer noch eine weitere Frage hinzu Und zwar folgende Wer ist dazu bereit auf irgendetwas in seiner Fantasie oder in seinen Vorstellungen auf irgendetwas zu verzichten Je nach Behinderungsart! Beispielsweise auf Bondage! Ich weiß dass es schwer ist auf irgendetwas zu verzichten in seiner Phantasie und in seinen Vorstellungen .Denn wir sind ja alle hier weil wir irgendeinen Fetisch oder eine Neigung haben.Ich finde wir finden alle unseren Partner oder Partnerin ganz egal in welcher Form Das funktioniert aber nur wenn wir alle ein bisschen aufeinander zugehen.  
                           

  • 3 Monate später...
Geschrieben
Bin gerade über diesen Thread gestolpert (hihi „gestolpert“). Als Selbstbetroffener würde es mir gefallen, hier oder sonstwo jemanden zu finden, die Behinderung auf einer sexuellen Ebene attraktiv findet oder zumindest neugierig ist. Das wäre für mich entlastend und befreiend, weil ich als Mensch eben nicht auf meine Behinderung (verstanden als Benachteiligung) reduziert werden möchte. So wie mir die äusserliche Eigenschaft „dunkelhaarig“ gefällt, ohne dass ich damit automatisch den Menschen auf diese Eigenschaft reduzieren würde. Es ist halt eben das Gesamtpaket, das stimmen muss.
Geschrieben

Da meine Lendenwirbelsäule von der Bechterew-Krankheit zum Teil eingesteift ist, bin ich selbst etwas in meiner Bewegungsmöglichkeit eingeschränkt. Doch fällt das nur in wenigen Situationen ins Gewicht. Deshalb hatte ich ein Problem damit, mich hier als "behindert" zu deklarieren. 

Diese eigene Problematik und eine jahrelange Freundschaft mit einem Rollstuhlfahrer, haben in mir großes Verständnis für alle Betroffene hervor gerufen. 

Allerdings sehe ich in Sachen Sex, Freundschaft+ oder BDSM-Spiel einige Hürden, die nicht wegzudenken sind. 

Wenn man länger auf solchen Plattformen unterwegs ist, weiß man, dass nicht jeder Kontakt zu einer längeren Freundschaft oder sogar zu einer Beziehung führen kann. Es ist also ziemlich klar, dass man die eine oder andere Person im Laufe des Kennenlernens ablehnen muss. Doch wer will schon eine sowieso schon vom Schicksal benachteiligte Person vor den Kopf stoßen?

Dazu kommt, dass viele Behinderte notwendiger- und berechtigterweise ständig von Freunden, Familie oder helfenden Personen umgeben sind. Ein zwangloses Kennenlernen und intime Momente werden dadurch oft verhindert. 

Und als Dom mit leicht sadistischen Zügen, fällt es zumindest mir schwer, mir vorzustellen, eine körperlich fast wehrlose Person zu züchtigen. 

Bitte nehmt das nicht als Anleitung zur Ablehnung. Es soll nur meine sehr persönliche Erklärung für meine Zurückhaltung gegenüber schwerbehinderten Personen auf Kennenlern-Plattformen sein. 

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