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BDSM-D/S Beziehung-Nur ein Spiel oder eine Lebenseinstellung?


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Ich habe gesehen das es schon einige solcher ähnlichen Themen gab.
Aber es geht mir nicht darum, ob D/S Beziehungen und/oder BDSM richtig oder falsch sind, sondern warum keiner von den Neigungen spricht die dahinter stecken. Ein jeder redet von "Spielen". In vielen Beschreibungen hier ist immer vom "Spielen" die Rede. Und für einige ist das vielleicht wirklich nur ein Spiel.
Für mich ist das kein Spiel, ich möchte es und lebe es auch, das Ausleben meiner Neigungen und die meiner Sub.
Wie weit geht eurer Meinung nach das „spielen“? Ist denn die Verantwortung, die Vorsicht und das Einfühlungsvermögen in den anderen Menschen wirklich nur ein Spiel?
Oder ist es mehr? Es werden ja da auch Emotionen frei, Sehnsüchte befriedigt, die physischen und psychischen Grenzen gestreift. Und das alles sollte wirklich nur ein „Spiel“ sein?
Wenn ich mir da so manche Meinungen durchlese, und dann regelmäßig auf Stammtischen mit einigen Damen und Herren spreche, habe ich das Gefühl, das viele dies nur für ein unverbindliches /belangloses Sex Spiel halten. Eine Extension ihres Sex Lebens und/oder ihrer sexuellen Aktivität.
Schon wenn jemand schreibt:" ..... Ich bin der Boss, dein Master der dir sagt wann du etwas zu machen hast....." Und sich gleich als Herr und Meister oder Sir betitelt, geht es mir wie vielen Damen hier. Sie können ihn nicht wirklich ernst nehmen. Aber Ausnahmen gibt es immer und überall.
Auch wenn die eigene Neigung die dominante Rolle sein sollte, braucht es ein Gegenstück dazu. Also einen devoten Partner, der oder die seine Neigungen und ihre Neigungen auf einen Nenner bringt. Das Ausleben miteinander ist es, was die Befriedigung beider bringt.
Und das ist bestimmt kein Spiel denn bei einem Spiel gibt es immer einen Verlierer und einen Sieger, ist das bei euch so?

Wie oder was ist für euch ein Spiel?

LG Andy

Geschrieben

Du sprichst mir mit der Meinung voll aus der Seele.

Aber vielleicht liegt der Unterschied auch darin begründet, dass 'wir' 24/7 vorziehen, und viele andere nur ein kurzes Abenteuer wollen, eine 'Spielerei' eben.

Geschrieben
Ich schließe mich dem bisher geschriebenen an, spreche aber auch selbst von Spielen, meine damit aber weniger den Lebensstil an sich sondern nur die eigentliche Session, die zwar mit dazu gehört, aber eigentlich nicht der Lebensstil ist sondern allenfalls das sexuelle Sahnehäubchen.
Geschrieben
Ich bin der Meinung wenn die oder der Sub die Dominanz zulässt ist es ein Spiel und jeder der beiden D wie S kann seinen Part ausleben.
Geschrieben
vor 20 Minuten, schrieb Kompromisslos:

Wenn du nur dominant bist, wenn du ein devotes Gegenüber hast ist es um deine Dominanz schlecht bestellt.

Da hast du sicher recht. Aber das Entscheidende ist das 'nur'.

So interpretiere ich aber die von dir zitierte Passage nicht. Sondern wird dort das Ergebnis des von dir geforderten Machtaustauschs beschrieben, nämlich die D/s-Beziehung.

Geschrieben
D/S Beziehung heißt für mich klare Regeln und Grenzen alles andere ist keine Beziehung. Verbindung mit jemandem "privat u. sexuell im wechselseitigen Verhältnis. ALSO einseitig geht nicht. Meine Meinung.
Geschrieben

Nun... ich denke mal, dass dieses Thema jeder anders heran geht. "Spielen" kann auch für jeden Menschen was anderes bedeuten. 

Für mich persönlich empfinde ich es nicht als Spiel und ich würde es auch nie so betiteln. Es ist ein Weg im Leben, den ich eingeschlagen habe. Der mir persönlich, so wie meinem Partner etwas bedeutet.. Das lässt sich nun mal in unserem Fall nicht als Spiel abstempeln. Ich denke mal, dass einige "Doms".. ich bin mal vorsichtig mit dem Wort... eher in eine Art Rolle von sich schlüpfen. Daher "spielen" sie in gewisser Art diese Rolle.. Natürlich mit Überzeugung. Allerdings fehlt es da denke ich an das wirklich innere.. Das wesen. Ob ich als Sklavin diene oder eine bin ist für mich ein gewaltiger Unterschied. Wenn ich "diene" hieße es ja, dass ich es nur zeitweise mache, was wiederum für mich als spiel betitelt werden kann. Da ich es aber Lebe.. dauerhaft in einer Beziehung, finde ich nicht, dass sowas ein Spiel ist. 

Wenn Gefühle, Überzeugung und Willen da ist, ist es mehr. Wenn man es nur auf das Sexuelle bezieht, ist es spielerisch. Muss aber nicht gleich bedeuten, dass es jeder als Spiel bezeichnet. D/s Beziehungen können ja durchaus teilweise auf Augenhöhe stattfinden, da bleibt es definitions Sache ob man Spielt oder nicht. Sessions werden nun mal oft so bezeichnet. In wie fern man dann noch Beziehung und Session trennt ist den betreffenden Personen überlassen.

Am ende des Tages müssen es alle für sich selber Entscheiden.. 

Geschrieben

Spiel suggeriert tatsächlich etwas sehr anderes, als es in Wirklichkeit ist, beinhaltet es doch das greifen und halten einer Seele (d/s, s/m geht auch ohne).

Und dennoch fühle ich mich wohler, wenn man das hohe "Spiel" , den starken Gradienten, nicht voll ins ganze Leben ausweitet, sondern auf eben "Das Spiel" begrenzt. Ich bin nicht nur Dom. Manchmal einfach nur Schmusebacke und auch etwas albern. Für straight 24/7 TPE geführte Subs geht dann eine Illusion von ewiger Stärke kaputt.

 

Es ist die genialste Bereicherung die ich mir vorstellen kann und macht ein Stück von mir aus, aber nicht immer!

Geschrieben
vor 18 Stunden, schrieb Andy1111:

bei einem Spiel gibt es immer einen Verlierer und einen Sieger

Das kann man doch so pauschal nicht behaupten, ein Spiel hat nicht zwangsläufig Gewinner und Verlierer. 
Nur wenn Wettbewerb und Konkurrenz zum Spiel dazugehören, dann ja.

 

Geschrieben

Was heisst hier eigentlich "nur" ein Spiel?

Die meisten ernsten Themen im Leben (arbeiten, Geld verdienen, Steuern zahlen, usw.) gehen mir ziemlich am Arsch vorbei. Ich neige dazu, das, was man nicht auf spielerische Art und Weise angehen kann, nicht so ganz ernst zu nehmen...

Geschrieben

Wäre Bdsm kein Spiel, würden wir es doch als Ausbeutung, sexuellen Missbrauch und /oder häusliche Gewalt bezeichnen müssen!?

 

In dem Sinne, genießt das Spiel so locker oder ernst, wie es euch gut tut. Und genießt, dass es ein Spiel nach euren Regeln ist. 😉

Geschrieben

Es ist für mich und meine Ehebeute kein Spiel. Es ist unsere Art zu lieben. Fester, tiefer und näher als es mit nur Vögeln und Kuscheln vor dem Fernseher ginge. Es ist meine Form der Sexualität. Wie atmen. Ich kann nicht devot sein,das wäre nur vorgespielt. Ich spiele nicht, ich lüge nicht. Alles süßester Ernst. Was gibt es schöneres, als sein zu können, wie man ist, und dafür geliebt zu werden?

Geschrieben

Vielen Dank für euren tollen Kommentare und Meinungen. 

Geschrieben

Uff, eine hier nie endende Diskussion ;-)

Ihr Deutschen seid echt komisch. Ihr braucht selbst für eure sexuellen Neigungen Erklärungen und Theorien. Macht es doch einfach und werdet glüklich damit. Manchmal sind die Dinge wirklich so einfach.

Sorgen würde ich mir nur machen, wenn ein Dom Submission BRAUCHT, wenn eine Sub einen Dom BRAUCHT. Wenn ihr ohne nicht mehr glücklich werden könnt, ist es Zeit einen The***uten aufzusuchen. Wenn der Andere seinen Wert nur noch aus seiner Rolle und seiner Aufgabe euch gegenüber besteht, wird es Zeit sich darüber Gedanken zu machen ob nicht eine Persönlichkeitsstörung vorliegt.

Zu den ganzen Themenkomplex habe ich einen Freund von mir vor Augen. Er ist passionierter Whiskeytrinker. Dafür gibt er ein Heidengeld aus, dafür reist er nach Schottland um an irgendwelchen Tastings teilzunehmen. Es ist seine Passion. Er macht das gerne und so ein Stück weit beneide ich ihn für diese Leidenschaft - für mich ist das alles nur Korn ;-) Aber er käme niemals auf die Idee daraus eine Lebensphilosophie zu machen, sich zu überlegen ob dies ein Spiel ist, wie der wahre Genuss von Whiskey aussieht. Er trinkt ihn, mag den Geschmack (ich kann es nicht verstehen, denn es ist alles nur Korn) und erfreut sich an dessen Wirkung. Aber warum um alles in der Welt, wird sich in der BDSM Szene immer wieder diese Frage gestellt? Ihr meint das wirklich ernst, oder?

Geschrieben
vor 18 Stunden, schrieb Cavaliere:

Ihr Deutschen seid echt komisch

Hm.

Ich denke, ganz so simpel liegt der Fall nicht. Und selbst dein sehr schönes Beispiel, kann man meiner Meinung nach auch anders auslegen.

Ich bin mit meiner 'Lebensweise' sehr zufrieden, und fühle mich damit auf dem richtigen Weg.

Vehement widerspreche ich der Ansicht, dass es ein Zeichen einer Persönlichkeitsstörung ist, wenn man diese Form der Beziehung, des Zusammenlebens braucht, um glücklich zu sein. Das würde das Wertvolle, dass in so einer Beziehung gelebt wird, ignorieren und negieren, Vertrauen und Verantwortung.

Und genau das ist der Ansatz dieses Themas. Es gibt viel zuviele Menschen, die gerade im bdsm Vertrauen nicht wertschätzen, ihrer Verantwortung nicht nachkommen, weil sie einfach drauflosjagen und damit regelrecht Schaden anrichten.

Klar kann man auch in Spiel und Session verantwortlich agieren. Aber ich wage zu bezweifeln, dass sich das tiefe Vertrauen bei einzelnen oder gelegentlichen Treffen, selbst über einen längeren Zeitraum, einstellen kann.

Und gerade dein Beispiel des whiskeytrinkenden Freundes hat sehr viel mit Lebensphilosophie zu tun. Sich mit Korn abzufüllen wäre ihm sicher ein Graus. Er hat sich dem höchsten Genuss verschrieben und möchte den auch nicht missen, unternimmt grosse Anstrengungen und Ausgaben, um sich dieses Glück zu erhalten. Es ist für ihn kein Spiel sondern ein Bedürfniss.

Klar macht er sich keine Gedanken darüber, er fühlt sich ja wohl und auf dem richtigen Weg.

Aber wenn er sich Gedanken machte über die vielen, die Literweise billigen Fusel in sich schütten, ihre Gesundheit gefährden oder gar betrunken Leute umfahren, dann wäre er hier in dem Thread angekommen.

Geschrieben
vor 7 Minuten, schrieb Over-My-Knee:

Ich bin mit meiner 'Lebensweise' sehr zufrieden, und fühle mich damit auf dem richtigen Weg.

 

Vehement widerspreche ich der Ansicht, dass es ein Zeichen einer Persönlichkeitsstörung ist, wenn man diese Form der Beziehung, des Zusammenlebens braucht, um glücklich zu sein. Das würde das Wertvolle, dass in so einer Beziehung gelebt wird, ignorieren und negieren, Vertrauen und Verantwortung.

Mir ist es schlicht weg egal, ob es Deutsch oder Irgendwas andres vielleicht Französisches ist, es ist mir auch egal ob nun jemand diese Form einer Beziehung als "Persönlichkeitsstörung" sehen möchte. Und das Gegenseitige nur ;Spielen" in einer Zeit wo eh keiner mehr Verantwortung für irgendwas tragen will außer für sein eigenes Fortkommen in der Welt. Ich lebe es nenne es von mir aus Olsschool, ist mir auch egal. Und ob ich darüber hinaus irgendwo gestört bin mag jeder beurteilen wie es ihm/ihr gefällt. Ich fühle mich einfach komplett und Sauwohl wie ich so bin, und ja ich nehme diese Lebensweise Ernst, das kann man mir vorwerfen, grins.

Geschrieben

Die Seite hier heißt ja fetisch, nicht bdsm oder sm oder dark.

Heißt, es fließen sehr viele Neigungen, Vorlieben, teilweise dem Einzelnen kaum nachvollziehbare Beweggründe hier ein.

 

Ich selbst bin höchstens im B von BDSM zu finden. Wenn überhaupt. Wie jeder andere bin ich auch weiterhin auf der Suche nach mir selbst. Was also kommt weiß man auch nicht. (Aber wird gerade off-topic.)

 

Will sagen, wir haben hier vom Neugierigen, über den Ab-und-an-Probierer, Lifsstyler und Verwurzelten alle Formen des Auslebens. Von 2 x im Jahr zum Stammi bis 24/ 7 / 365.

Geschrieben (bearbeitet)

Nur Bezug auf den EP nehmend:

Für mich ist BDSM keine Lebenseinstellung, wohl aber eine Möglichkeit, meine echten, ehrlichen und ganz und gar nicht gespielten Empfindungen spielerisch auszuleben.

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Für mich definitiv eine Lebenseinstellung.

Ich hatte 7 Jahre so etwas ähnliches, wie eine D/S Beziehung, leider musste ich mit der Zeit festellen, dass es mir nur Vorgespielt wurde um mich bei der Stange zu halten.

Wenn es aber beide Teile mit echter Leidenschaft ausleben, ist es nach meiner Meinung nach eine totale Erfüllung.

Geschrieben (bearbeitet)

Nach so vielen Jahren, in diversen D/s oder SM Beziehung ist BDSM für mich eine Facette meiner Sexualität aber immer noch eine freiwillige Handlung oder Beschäftigung, die innerhalb gewisser festgesetzter Grenzen von Zeit und Raum nach freiwillig angenommen, aber unbedingt bindenden Regeln verrichtet wird. Ein Spiel,  welches sein  Ziel in sich selbst hat und begleitet wird von einem Gefühl der Spannung und Freude und einem Bewusstsein des 'Anderseins' als das gewöhnliche Leben. Es ist, wie das Leben selbst, ein Spiel - mein Spiel…

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Hallo Kompromisslos, ich finde deine Ausführung sehr gut beschrieben, dennoch finde ich Persönlich das man " Dieses Spiel besser spielen kann wenn man die Grenzen seines Gegenüber kennt. Gerade dann find ich ist es doch so das man versucht die immer weiter nach hinten verschiebt." Das finde ich das macht dieses Spiel besonders.

Geschrieben

Auch da muss ich widersprechen. Viel spannender ist es gemeinsam zu entdecken ob es Grenzen gibt und wenn ja, wo diese liegen.

Oftmals stellt man dann nämlich fest, was vorher im Kopf tabu war ist eigentlich ein tolles Erlebnis.

Einfach nur geschehen lassen.

Geschrieben

@Kompromisslos @MindDark41

Hört sich eigentlich nicht nach grossem Gegensatz für mich an.

Zuerst erlebt man, ob und welche Grenzen existieren.

Dann versucht man sie zu verschieben, wenn es wichtig genug ist.

Aber, trotz allem, ist das Verschieben von Grenzen kein Spiel. Auch nicht, wenn es 'nur' darum geht, sechs, statt fünf, Schläge mit der Gerte auszuhalten.

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