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Zusammenhang von Fetisch/BDSM und Borderline


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Wie und ob Du das lassen sollst/kannst, liegt bei Dir/Euch. Und da kann und will ich niemanden hineinreden oder schreiben. Das mit dem lebenslangen Lernen kenne ich ebenso. Ich würde sonst nicht das tun können, was ich mache. Wir finden schon unsere eigenen Wege und Lösungsstrategien. Ich nenne es bei mir beispielsweise den "Autopiloten". Gefühlt Millionen soziale und individuelle Marker werden in den Kontext gesetzt und unter Vorbehalt permanent eingeordnet, abgeglichen, evaluiert - und alles wieder von vorn. Ich dachte, das machen alle so. Tun sie auch, aber nicht so bewusst. Bei meinem Autopiloten muss ich die Hände am Steuerknüppel lassen, um den Crash zu vermeiden und permanent checken, ob das System funktioniert - und das ist der Unterschied. Das führt manchmal sogar dazu, dass manche man Situationen schneller und klarer erfassen kann. Allerdings hat das auch zur Folge, dass die soziale und kognitive Erschöpfung damit einhergeht. Klar, das ist bei mir so, ich weiß nicht wie es bei Dir ist und wie Du es selbst wahrnimmst. Wie schon geschrieben, wenn man einen kennt, dann kennt man nur DEN EINEN.

Und ein Punkt ist mir auch noch aufgefallen: die oft nicht realistische Eigenwahrnehmung. Bitte nicht falsch verstehen, damit will ich Dir nichts unterstellen. Allerdings sehe ich das seit vielen Jahren in meinem Job - und fällt mir auch immer deutlicher an mir selbst auf. Ich kann geradezu von einem fehlenden (realistischen) Ich-Bezug reden. Da hatte ich ein sehr erhellendes Fachgespräch bezüglich der psychiatrischen Perspektive auf Autismus. Und ganz ehrlich, das war sogar mir nach zwölf Jahren neu. Dass Menschen im Spektrum sogar sehr oft keine realistische Selbstwahrnehmung haben, war für mich ein alter Hut, allerdings wurde mir die Tragweite dadurch deutlicher.

Dementsprechend wundert es mich nicht, dass ich mich ein halbes Leben beständig neu erfunden habe und mir irgendwelche Labels verpasst habe (Metal, Punk, Grunge, HipHop, irgendwas, usw. ...). Ich deute es heute als Versuch, mich zu finden. Aber es fällt mir daher auch leicht in Rollen zu schlüpfen. Da funktioniere ich super. Es ist geradezu entspannend, in meine Profirolle zu schlüpften und mein "Berufs-Ich" aus der Wundertüte zu ziehen.

Aber, dass Du erst 21 Jahre alt bist, macht die Sache in meinen Augen nicht unbedingt besser. Ich war damals auch in Deinem Alter. Und manches, wie z. B. die eigene Entwicklung/Reife, braucht Zeit. Mit 35 hätte ich das wohl besser gehandhabt.

Mehr kann ich dazu nicht schreiben.

Auf Risiken hingewiesen? Check!

Erfahrungen geteilt? Check!

Perspektive geteilt? Check!

Mein Job ist getan. Viel Glück!

Geschrieben
vor 56 Minuten, schrieb LaraCroftCD:

Ich möchte ja auf jeden Fall mit ihr befreundet sein und wenn sich zwei Menschen mögen können sie vermutlich sowieso nicht die Finger voneinander lassen. 

freundschaft iss freundschaft! freundschaft iss platonisch!

Geschrieben
vor 26 Minuten, schrieb towel:

freundschaft iss freundschaft! freundschaft iss platonisch!

Es ist auch schön wenn man in einer Beziehung miteinander befreundet ist.

Geschrieben
vor 5 Minuten, schrieb LaraCroftCD:

Es ist auch schön wenn man in einer Beziehung miteinander befreundet ist.

ne freundschaft iss ne beziehung! aber eben keine partnerschaftliche..und partnerschaftliche sind nich immer gleich!

Geschrieben

Ich würde es auf jeden Fall Mal versuchen 

Geschrieben
vor 7 Minuten, schrieb LaraCroftCD:

Ich würde es auf jeden Fall Mal versuchen 

das wollt ich dir auch nie absprechen!

Geschrieben
Am 7.4.2023 at 16:45, schrieb LaraCroftCD:

Hmm, ich weiß immer nocht ganz wie ich das mit dem "lass es lieber" umsetzen soll. Ich möchte ja auf jeden Fall mit ihr befreundet sein und wenn sich zwei Menschen mögen können sie vermutlich sowieso nicht die Finger voneinander lassen. 

Vielleicht wäre eine Beziehung zwischen einer Authistin und einer Bordi tatsächlich wie die Fahrt der Titanic auf den Eisberg, aber vielleicht ist das auch egal, vielleicht funktioniert es ja eine Weile in Form einer lockeren Beziehung, wer weiß.

 

Ach eins noch, Wir haben bestimmt Alle unser Bild von DER Authistin und DER Borderlinerin. Ich kann für mich persönlich sagen dass ich nicht so extrem Authentisch bin, ich habe ein paar Schwierigkeiten aber ansonsten hab führe ich ein ziemlich normales Leben, da ich halt seit meiner Kindheit gelernt habe: Emotionen erkennen, die eigenen Gefühle bewusst wahrnehmen etc. Also ich bin keine Hardcore Authistin.

Ich denke ähnliches gilt für meine Freundin. Sie ist berufstätig, hat Freunde etc.

Man sagt ja die Dosis macht das Gift, also könnte es ja möglicherweise durchaus sein dass die eigentlich toxische Kombination nur manchmal etwas bitter schmeckt😜.

Vielleicht sind unsere "Störungen" (furchtbares Wort) ja so milde ausgeprägt dass es mit uns funktionieren könnte.

Und immerhin sind wir beiden erst 21, wir können bestimmt noch viel lernen um besser miteinander zurecht zu kommen.

L.

Entspann dich. Du hast ADHS und du kommst bis auf die Depressionen gut damit zurecht. Sie ist Borderlinerin. Ok. Und nun? Ob ihr für einander toxisch seid wird die Zeit zeigen. Die Wahrscheinlichkeit ist zwar statistisch gesehen sehr hoch, dass dem der Fall ist. Aber es soll auch Menschen geben die Millionen im Lotto gewinnen. Wenn du es nicht probierst wirst du es nie erfahren und auch schlechte Erfahrungen gehören zum Leben dazu. Wichtig ist lediglich das du einen menschlichen Anker hast, jemanden mit dem du reden kannst und du dich von der Boderlinerin löst wenn du merkst das ihr euch beide nicht gut tut.

 

Mein Sohn wurde bereits als Baby ADHS diagnostiziert. Das ist sehr sehr früh. Normalerweise findet eine Diagnose erst in der Vorschule oder Grundschule statt, da es zuvor unmöglich ist den Fragebogen auszufüllen. Mich sprachen sogar Menschen auf der Straße, da war er noch kein Jahr alt, ich sollte ihn kalt abduschen damit er sich beruhigt. Die Gesellschaft erwartet einfach Zombies als Kinder. Mit 4 Jahren hätte man ihn sogar Medikenet verschrieben, wo ich mich weigerte. Ich sprach viel mit den Eltern und den Freunden von ihm. Erklärte warum er was tut und sie lernten von klein auf mit ihm zurecht zu kommen. Schlimm waren lediglich die Lehrerwechsel, da man immer wieder auf das gleiche Unverständnis stieß. Die Diagnose ADHS ist tatsächlich eine Modeerscheinung. Sitzt (zappelt) dann aber ein richtiges ADHS Kind vor einem sind die meisten überfordert. Ich redete meinem Sohn nie rein was er tun und lassen soll (außer bei einer Gefahrensituation). Das Wort STOP war unsere einzigste Regel. Es ist sein inneres Gefühl nicht meines und damit musste er lernen umzugehen. Dafür hatte er Psychologen die ihm bis in die Jugend unterschiedliche Methoden vorschlungen und die er ausprobieren konnte, was sich für ihn stimmig anfühlt und die anschließend gemeinsam analysiert wurden. Ich konnte ihm auch nicht jede schlechte Erfahrung nehmen. Wozu auch? Sie gehören zum Leben einfach dazu. Was wären das schöne auf der Welt wenn man nie das schlechte gesehen hat? Wichtig ist nur das es einen Menschen gibt der einen wieder auffängt und halt unter dem Boden gibt. Wenn du also so einem Menschen hast, warum solltest du es denn nicht probieren? Vielleicht ist die Borderlinerin dein Lottogewinn und vielleicht ist es ein Alptraum. Aber wenn du es nicht versuchst wirst du es nie erfahren. Reflektiere einfach regelmäßig und frage dich tut ihr euch beide gut, oder ist es eine Last.

Geschrieben
vor 37 Minuten, schrieb Brighid:

Entspann dich. Du hast ADHS und du kommst bis auf die Depressionen gut damit zurecht. Sie ist Borderlinerin. Ok. Und nun? Ob ihr für einander toxisch seid wird die Zeit zeigen. Die Wahrscheinlichkeit ist zwar statistisch gesehen sehr hoch, dass dem der Fall ist. Aber es soll auch Menschen geben die Millionen im Lotto gewinnen. Wenn du es nicht probierst wirst du es nie erfahren und auch schlechte Erfahrungen gehören zum Leben dazu. Wichtig ist lediglich das du einen menschlichen Anker hast, jemanden mit dem du reden kannst und du dich von der Boderlinerin löst wenn du merkst das ihr euch beide nicht gut tut.

 

Mein Sohn wurde bereits als Baby ADHS diagnostiziert. Das ist sehr sehr früh. Normalerweise findet eine Diagnose erst in der Vorschule oder Grundschule statt, da es zuvor unmöglich ist den Fragebogen auszufüllen. Mich sprachen sogar Menschen auf der Straße, da war er noch kein Jahr alt, ich sollte ihn kalt abduschen damit er sich beruhigt. Die Gesellschaft erwartet einfach Zombies als Kinder. Mit 4 Jahren hätte man ihn sogar Medikenet verschrieben, wo ich mich weigerte. Ich sprach viel mit den Eltern und den Freunden von ihm. Erklärte warum er was tut und sie lernten von klein auf mit ihm zurecht zu kommen. Schlimm waren lediglich die Lehrerwechsel, da man immer wieder auf das gleiche Unverständnis stieß. Die Diagnose ADHS ist tatsächlich eine Modeerscheinung. Sitzt (zappelt) dann aber ein richtiges ADHS Kind vor einem sind die meisten überfordert. Ich redete meinem Sohn nie rein was er tun und lassen soll (außer bei einer Gefahrensituation). Das Wort STOP war unsere einzigste Regel. Es ist sein inneres Gefühl nicht meines und damit musste er lernen umzugehen. Dafür hatte er Psychologen die ihm bis in die Jugend unterschiedliche Methoden vorschlungen und die er ausprobieren konnte, was sich für ihn stimmig anfühlt und die anschließend gemeinsam analysiert wurden. Ich konnte ihm auch nicht jede schlechte Erfahrung nehmen. Wozu auch? Sie gehören zum Leben einfach dazu. Was wären das schöne auf der Welt wenn man nie das schlechte gesehen hat? Wichtig ist nur das es einen Menschen gibt der einen wieder auffängt und halt unter dem Boden gibt. Wenn du also so einem Menschen hast, warum solltest du es denn nicht probieren? Vielleicht ist die Borderlinerin dein Lottogewinn und vielleicht ist es ein Alptraum. Aber wenn du es nicht versuchst wirst du es nie erfahren. Reflektiere einfach regelmäßig und frage dich tut ihr euch beide gut, oder ist es eine Last.

Also ich komme mit meinem Ritalin (aus der Gruppe der Amphetamine) ziemlich gut zurecht, auch wenn ich merke dass ich es im "Alter" nicht mehr immer so sehr brauche, allerdings bin ich aufgrund schlechter Erfahrungen davon abgegangen meine Dosierung selbst fest zu legen. Es hilft halt sich besser zu konzentrieren.

Zu dem anderen kann ich nur sagen, ich glaube ich kann vorher selbst reflektieren bevor wir beide uns in den Abgrund reiten, zu einem gewissen Grad ist mir das zumindest bei mir etwas egal.

Ich weiß, klingt schlimm, ist aber nicht unbedingt so.

Geschrieben (bearbeitet)

Ja, bei mir war's genau andersherum. Was würde ich rückblickend alles dafür geben, wenn ich in meiner Schul- und Ausbildungszeit Methylphenidat gehabt hätte! Allein das Sitzen, eine grausame Quälerei! Die Krämpfe in den Fingern vom Schreiben und dann sieht's auch noch aus wie Sau. So, dass ich es selbst manchmal kaum lesen konnte. Abschreiben und lernen und zuhören - gleichzeitig? No way! Noten? Ein scheiß Überlebenskampf! Schule? Ein Alptraum! Und kommt mir nicht mit "man muss die Kinder, Kinder sein lassen - lasst sie doch rennen!" Nee Leute, wenn alle nur durch die Gegend rennen und tun und lassen, was sie wollen, kannst Du keiner Gruppe von Kids etwas beibringen! Schon gar nichts, was sie später mal brauchen werden UND langweilig ist! Ich bin seit zwölf Jahren Schulbegleiter an Regelschulen (ja, richtig gelesen, Schulen!). Ich weiß also, wovon ich hier schreibe!

Und je älter man wird, desto größer werden auch die Unterschiede zu den anderen. Ja, egal wie die Erwachsenen das sehen, als Jugendlicher tun Unterschiede zur Peergroup einfach in der Regel weh! Du merkst, dass vieles, was für die anderen eine Selbstverständlichkeit ist, für dich ein echter Kampf ist. Und Du hast sehr gut gelernt es zu verstecken, also gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Und wenn Du mal ehrlich bist, und zeigst wie schwer es für Dich war, dann heißt es "jetzt übertreib mal nicht!, stell dich nicht so an, du dramatisierst". Und Ratschläge wie "Mir hat immer dies und jenes geholfen ...", sind zwar nett gemeint und kommen oft von Herzen, aber es gibt keinen effektiveren Weg, einem Kind/Jugendlichen/Erwachsenen zu zeigen, was für ein unselbständiger Depp dieser Mensch ist - die anderen schaffen's doch auch! Bei mir ist es das! Und auch erst seit zwei Jahren - Mann, es ist eine Erleichterung, die ich kaum in Worte fassen kann! Warum schwer, wenn´s auch einfacher geht?

Ganz zu schweigen davon, dass man permanent aneckt, Jobs verliert und wenn man Pech hat auch später gleich noch seine Freundin und die Wohnung gleich mit. Fragen wie "Mensch, warum hast Du XY nicht beantragt?" können leicht beantwortet werden: Sorry, mein Dopaminspiegel im Orbifrontalen Kortex ist ohne Methylphenidat zu niedrig. Das bedeutet, ich bekomme den Handlungsimpuls für laaaaaangweilige und mich gleichzeitig überfordernde alltägliche strukturelle Sachen einfach nicht hin. Ich fühle mich von Reizen, den Mitmenschen und der bloßen Existenz schon echt an die Grenzen gebracht. Und den Rest meiner Kapazitäten verwende ich einfach darauf, nicht auszuflippen. "Sei einfach Du selbst." Wenn ich das wäre, müsstet ihr die Bullen rufen! Liegen gelassene Lebenschancen? Oh - ne En - de! Depression aufgrund sozialer Probleme und dem permanenten erleben von "Insuffizienz" und dies auch noch vom Umfeld gut gemeint vor Augen geführt? Ja, gefühlt tausendmal am Tag. Seit wann? Schon seit immer! 

Ja, negative Erlebnisse bilden den Charakter, allerdings macht die Menge das Gift! Ehrlich gesagt kann man auch auf den Großteil verzichten. Und ab einem bestimmten Alter muss man sich und das Leben so im Griff haben, dass man selbstständig über die Runden kommen kann - ansonsten landest Du auf der Straße, in der Sucht oder am Strick, wenn's richtig scheiße läuft! Ja, Depression ist systemimmanent und eine lebensgefährliche Krankheit.

Und so viel ich weiß, ist Methylphenidat das einzige (zumindest mir bekannte) Medikament, dass am Tag vollständig von der Leber abgebaut wird und komplett raus ist. Ich sehe oft, wie Menschen - insbesondere Eltern (und hier insbesondere aus bildungsnahen Kreisen) - gerne "nicht Urteilen" oder "nicht Verurteilen". Ja, das sollte eine Selbstverständlichkeit sein. Hauptsächlich dann, wenn du halt eher alleinerziehend in einer kleinen Wohnung mit deinem Kind klarkommen musst und du dir es gar nicht leisten kannst, dass dein Sprössling die Einrichtung demoliert. Mal ganz davon abgesehen, dass Du in so einer Situation ohnehin schon ziemlich gearscht bist - und deine eigenen Päckchen zu tragen hast.

Nicht falsch verstehen, ich bin kein Freund von unnötigen Medikamenten! Im Gegenteil, bin froh für jeden, bei dem es ohne geht! Aber dieses Framing, was ungewollt hier passiert, einfach dadurch, dass sehr oft mitgeteilt wird, dass man es lieber bleiben lässt (so gut und berechtigt die Gründe auch sind), kann ich nicht stehen lassen.

Alle, die in einer ähnlichen Situation sind, kann ich nur empfehlen der Thematik der Medikation offen gegenüberzustehen. Manche brauchen's, manche brauchen's nicht. Es ist weder gut noch schlecht. Bei manchen wirkt's, bei manchen nicht - wie bei allen anderen Medikamenten eben auch. Bei manchen geht's wegen Unverträglichkeit nicht. Scheiße für die, die es brauchen könnten. Ihr könnt es mit Insulin verlgeichen. Das muss von außen zugeführt werden, weil's der Körper nicht produziert. Ich nehme mein Methylphenidat, damit mein Körper eben diesen Neurotransmitter produziert. Ja, es ist ein Amphetamin und andere nutzen das als Droge. Aber das ist bei Morphium und was weiß ich was nicht anders. Also: Bleibt offen, für manche ist es echt ein Segen!

bearbeitet von NeoMind
Geschrieben

@NeoMind

"Ja, bei mir war's genau andersherum. Was würde ich rückblickend alles dafür geben, wenn ich in meiner Schul- und Ausbildungszeit Methylphenidat gehabt hätte" .....

Genau das kannst du nicht beurteilen, weil du es eben nicht hattest. Weder die Therapiemöglichkeiten noch die Medilamente. Mein Sohn entschied sich aus freien Stücken dazu Medikinet zu nehmen nachdem er alle Vor- und Nachteile kannte. Und er entschied sich wieder dagegen nachdem er merkte das es nicht das ist was er wollte. Das ist vollkommen O.K. Jeder Mensch muss sich entscheiden können ob er etwas möchte und auch das Recht haben seine Entscheidung wieder zu revidieren.

 

"das Sitzen, eine grausame Quälerei!".... Nach Rücksprache mit dem Lehrer, dem Schulpsychologen und dem Direktor auf konstruktive Art und Weise. Durfte mein Sohn auch wenn es den Schulregeln widersprach (aufgrund von Haftung) das Klassenzimmer verlassen um sich die Beine zu vertreten.

 

"Abschreiben und lernen und zuhören - gleichzeitig?" ....

Mitschreiben macht nur soviel Sinn wie die Schrift zu entziffern ist. Auch hier gibt es die Möglichkeit mit dem Lehrer konstruktiv zu sprechen. Je nach Aufmerksamkeitspanne und Situation schrieb mein Sohn mal mit und mal nicht. Einmal verteilte er auch lieber Tinte an der ganzen Klassenwand, weil er vergaß das es keine gute Idee ist eine Tintenpatrone als Ende einer selbstgebastelten Schleuder zu befestigen.

 

"Nee Leute, wenn alle nur durch die Gegend rennen und tun und lassen, was sie wollen, kannst Du keiner Gruppe von Kids etwas beibringen!"....

Da ist dein Denkfehler. Es sitzen in weiterführenden Schulen keine 10 Kids mit ausgeprägten ADHS in einer Klasse, sondern wenn der Lehrer Pech hat einer und im schlimmsten Fall zwei. Denn auch hier gibt es die Möglichkeit, sofern Eltern und Lehrer ehrlich miteinander kommunizieren, ADHS Kinder auf die Klassen so aufzuteilen das nicht per Zufall alle in einer Klasse sitzen.

 

Und das beibringen klappt sehr gut wenn man sich als Lehrer ein paar Regeln zu Herzen nimmt. 1. Keine Diskussion im Unterricht mit einem ADHSler. Die Aussage darüber sprechen wir nach dem Unterricht, reicht. Meistens hat er es bis dahin eh vergessen 2. Den ADHSler ganz vorne bei sich platzieren, so bekommt er weniger vom Rest der Klasse mit und kann besser fokussieren. 3. Bei Störungen ein vorher vereinbarte Gestik ausüben z.B. Hand auf den Tisch des Schülers legen. 4. dem ADHSler bei Reizüberflutung die Fluchtmöglichkeit lassen. Und 5. Das ist ganz wichtig, nichts persönlich nehmen, der ADHSler tut es nicht um den Lehrer zu ärgern.

 

Viele weitere Möglichkeiten sich selbst zu kontrollieren lernt der ADHSler in der Gesprächs und Verhaltenstherapie. Mein Sohn war da seit seinem dritten Lebensjahr. Manche Ideen sind gut und manche gehen nach hinten los. Z.B. stellte Sohnemann fest der Knetball im Unterricht von dem er so begeistert war, war eine der wenigen guten Ideen, da er ihn ständig fallen ließ und er durchs Klassenzimmer rollte. Während einen Schluck Wasser trinken oder einen Bonbon lutschen eine von den besseren Ideen war.

 

"Hauptsächlich dann, wenn du halt eher alleinerziehend in einer kleinen Wohnung mit deinem Kind klarkommen musst und du dir es gar nicht leisten kannst, dass dein Sprössling die Einrichtung demoliert. Mal ganz davon abgesehen, dass Du in so einer Situation ohnehin schon ziemlich gearscht bist - und deine eigenen Päckchen zu tragen hast.".....

Wenn das Hauptproblem der Mutter ist ob die Einrichtung demoliert ist und welches Päckchen sie zu tragen hat, sollte sie das Kind lieber weggeben. Was passiert bei einer Reizüberflutung oder zu vielen angestauten Gefühlen? Sie explodieren unkontrolliert. Es ist weder möglich jemanden in der Situation zu beruhigen noch irgendwie einzugreifen. Wenn dabei alles zu Bruch geht, dann ist das so. Meine Sorge lag da auf meinem Kind. (Und ja auch als er die Medikamente halbtags nahm und auf die Frage Nachmittags ob er die Spülmaschine ausräumt austickte und schrie er bringt mich um, gegen die Schlafzimmertüre hämmerte und immer wieder wiederholte das er mich hasse, während ich hinter der Tür weinend sahs). Denn wenn die Entladung erstmal erfolgte, tat ihm alles Leid und er krachte erschöpft zusammen und erst wenn beim gemeinsamen Kuscheln wieder alles auf Normalmodus fuhr merkte er, dass das Handgelenke angebrochen, Zehe gebrochen, Fuss geprellt usw. ist. Also fuhr man nach diesen Attacken als wäre es das normalste der Welt in die Notaufnahme. Lies das Kind bei sich schlafen und repariert am nächsten Tag möglichst mit dem Kind das was noch zu retten ist.

 

In den Therapien lernt das Kind unterschiedliche Möglichkeiten kennen wie es einer impulsiven Entladung gegensteuern kann, indem es rechtzeitig aus der Situation flüchtet, Kanalisationswege findet, oder, oder oder. Das was letztendlich wirkt ist bei jedem unterschiedlich.

 

Und nein Ritalin ist nicht wie Insulin. Das eine braucht man zum überleben, das andere ist ein Hilfsmittel.

 

Es gibt immer wieder Fälle wo Inhaltsstoffe von Medikamenten nach Jahrzehntem langem und erfolgreichen Einsatz verboten werden. Was machst du dann? Verlierst du dann wieder deine Wohnung, deinen Job und deine Partnerin, weil es das Medikament nicht mehr gibt? Es tut mir Leid das du eine schlimme Kindheit hattest, aber die hatten viele. Der Zweck der Gesellschaft sollte nicht sein Menschen ruhig zu stellen, sondern Möglichkeiten zu schaffen, damit sich alle entfalten können.

 

ADHSler haben einen enormen Gerechtigkeitssinn. Sind loyal, mitfühlend und emphatisch. Sie strotzen vor Energie und sind nahezu furchtlos. Sie sind ausgesprochen Kreativ und meine Güte wer gelernt hat spätestens nach der ersten Mahnung sein Geld zu überweisen, zumal das heute online geht verliert auch nicht seine Wohnung. Jeder seiner Freunde schätzt meinen Sohn genau für diese Eigenschaften. Und selbst Lehrer die sich auf meinen Sohn einließen gingen gestärkt aus der Begegnung hervor. So erzählte mir eine Lehrerin, dass mein Sohn sofort merkte als es ihr nicht gut ging (aufgrund eines Todesfall den sie nicht erzählte) und er sich liebevoll um sie kümmerte. Die Frage ist also nicht wie passt ein ADHSler in unsere Gesellschaft, sondern wie können wir als Gesellschaft etwas von ADHSlern lernen?

Geschrieben (bearbeitet)

Vieles kann ich unterschreiben, allerdings nicht alles, da ich die Welt mit und ohne Medikation erlebe und erlebt habe. Und das Erleben eben selbst, sowie den dahinterstehenden Aufwand eben kenne. Aber natürlich nur aus meiner Sicht. Wie gesagt, wenn Du einen kennst, dann kennst Du nur den einen - nicht alle anderen. Außerdem habe ich Euer Vorgehen gar nicht kritisiert. Mir ist es wichtig, dass man es nicht verteufelt und darauf hinweist, dass es eben auch anders laufen kann - aber nicht muss.

Und nein, "die" Gesellschaft muss gar nichts, sie ist einfach da. "Wir" müssen sie gestalten, da wir die Gesellschaft sind. Und das tun wir auch permanent. Allerdings ist dies ein Prozess und dieser, das liegt in der Natur der Sache, verläuft an unterschiedlichen Orten, mit anderen Menschen eben auch different und in verschiedenen Geschwindigkeiten. Und ich beziehe mich, vielleicht war das nicht deutlich genug, eben auf die Fälle, bei denen es besser wäre.

Bei den meisten schaue ich auch erstmal, ob Alternativen besser wären. Und das passt meistens auch. Leider neigt der Mensch eben zur Vereinfachung und Generalisierung. Dir unterstelle ich das ausdrücklich nicht! Es geht mir hier viel mehr um die Mitleser*Innen. Da geht dann eben schnell volgende Schublade auf: Medis = Böse, weil böse Pahrmaindustrie, kapitalistische Leistungsgesellschaft = Arme "ruhiggestellte" Kinder ("denkt denn hier niemand an die Kinder?!"). Und dann bekommen manche Kids, die es dringend bräuchten, leider nichts, weil die von außen genährten Ängste der Eltern im Vordergrund stehen. Deshalb sage ich: Lasst Euch keine Angst machen, bleibt offen, es ist immer eine Einzelfallehescheidung!

Und manchmal muss man es einfach ausprobieren. Das war ein echter Eyeopener! Ich hätte fast vor Glück geheult, aber auch, weil ich in dem Moment erkannt habe, wie unnötig schwer ich es hatte. Ich habe ein paar Monate gebraucht, bis ich die Dosis hatte. Mann, das war ein komisches Gefühl bis dahin und ich kann verstehen, dass einem das Angst machen kann. Daher brechen einige gerade in der Phase bedauerlicherweise zu früh ab, bevor sie überhaupt einen Benefit erkennen können. Insbesondere dann, wenn die Eltern solche Erzählungen wie "ruhigstellen" im Kopf haben. Klar, würde ich dann wahrscheinlich auch so sehen. Aber, nach dem sich mein Hirn auch daran angepasst hat, kann ich sagen: Mit Medikation bin ich am Ende des Tages nicht mehr komplett sozial ausgebrannt. Und ohne, bin ich wie immer. Also jeden Tag ab ca. 19.30 Uhr. Am Wochenende nur, wenn ich Einkaufen muss - oder meine Mom zu Besuch kommt! Raus ist raus, von der Leber abgebaut.

Amphetamine werden schon sehr lange eingesetzt. Wenn ich mich nicht irre, sogar schon seit den frühen 20ern des letzten Jahrhunderts. Also, sollte es ein Medikament geben, dessen Langzeitfolgen gut abschätzen kann, dann ist es Methylphenidat. Seit den 70ern, so viel ich weiß, wird's wurde es auch bei vielen dauerhaft eingesetzt. Über Aspirin weiß man entsprechen auch Bescheid (hier geht's nur um Zeit-Erkenntnis-Verdeutlichung). By the way: Ja, mir ist klar, dass Insulin etwas anderes ist als Methylphenidat. Mir ging's auch nur explizit darum zu beschreiben, ob ein Körper einen Stoff produziert oder nicht. Und sorry, wenn Du ohne, weil eben kein passendes Umfeld usw., Depressionen bekommst und Du Dir die Kugel gibst, ist am Ende scheißegal, ob es direkt lebensnotwendig ist oder nicht. Indirekt tödlich ist genaus tödlich wie direkt.

Sorry, für diesen Realitätsschock: Aber bis ein Kind abgegeben wird, muss leider sehr, sehr, sehr viel passieren. Ja, eben auch in solchen Familien bin ich schon als Erziehungsbeistand über Jahre tätig gewesen. Aussagen, dass man die Kids dann eben abgeben müsse, sind nicht nur völlig daneben, sondern sind von außen leicht geschrieben. Und da muss auch ich sagen, dass es den stigmatisierenden Begriff des sogenannten "Systemsprengers" nur gibt, weil das System einfach bei manchen echt katastrophal versagt. Oh ja, das mit dem Gerechtigkeitsempfinden unterschreibe ich sofort, denn mich bringt das auf die Palme.

Und was die Aufteilung der Kids in den Klassen angeht, die Lehrkräfte, die Schule, die Gegend und der Klassenmix: Man kann sich's einfach nicht immer aussuchen. Für Dich mag das keine Hürde darstellen, all diese zu überwinden. Aber für viele ist das einfach nicht so möglich. Und das adressiere ich ans komplette Umfeld des Kindes. Solange das Kind nicht massiv gefährdet ist, darf vom Staat auch nicht eingegriffen werden. Und das ist auch sinnvoll, da es verfassungsmäßig geboten ist. Man stelle sich vor, Eltern müssten sich permanent vom Staat die Erziehung diktieren lassen oder dergleichen. Das würde in den Totalitarismus führen - deshalb steht die Familie auch unter besonderem Schutz im Grundgesetz. Das hat leider auch Schattenseiten. Selbst der Rechtsstaat hat seinen (inhumanen) Preis. Was man allerdings kritisieren kann, ist, dass die Hilfs- und Unterstützungssysteme viel zu schlecht finanziert und ausgestattet sind.

Ich beglückwünsche Euch zu Euren Entscheidungen und Eurem Umfeld. Komplett neidfrei, da auch ich immer Mal wieder Glück habe und das genauso bei der Umsetzung auch schon öfter unterstützen und koordinieren durfte. Es freut mich jedes Mal, wenn sowas möglich ist. Gleichzeitig ist's für mich dann eben frustrierend, wenn's andersrum ist. Und das ist dann einfach so. Realität ist bedauerlicherweise eben das, was möglich ist - und ich tue echt mein Bestes, um auch Unmögliches zu ermöglichen. Ich unterschreibe sofort, dass in der "Unruhe" die Kraft liegt und das Gerechtigkeitsempfinden eine wirklich gute Antriebsfeder ist!

Nichtsdestotrotz möchte ich nochmals darauf hinweisen, dass es nicht darum geht, Euch und Eure (und wie ich finde auch richtige) Entscheidung zu kritisieren - mir ging's nur darum, dass es bei manchen eben besser ist es anders zu machen. Mir geht es nicht um Eure Geschichte, mir geht es um die Erzählung, dass alles andere immer besser sei als "Chemie". Das wird ja ohnehin nicht ohne Gesprächs- und Verhaltenstherapie gemacht - und von Kinder- und Jugendpsychiater*Innen medizinisch begleitet. Früher, in den Nuller- und hier und da in den Zehnerjahren, da haben sie ech noch manchmal Mist gebaut und schnell verschrieben. Und ja, da gibt's auch heute noch so ein paar "faule Äpfel" im Korb, die das weiterhin so handhaben. Aber das ist erstens überall so. Und zweitens ist es seit Jahren nicht mehr die Regel. In den Köpfen vieler hat sich seit "Einer flog übers Kuckucksnest" an deren Draufsicht auf diese ganze Materie leider nicht viel geändert - und das ist ein Film aus den 60ern! Solche Erzählungen überdauern einfach Jahrzehnte und werden von Generation zu Generation unhinterfragt weitergetragen. Man hat's an den Coronademos genau beobachten können, was das anrichten kann, solche Erzählungen. Aber gut, diese Fass lassen wir besser zu. Sind eh schon OT, dass es kracht ...

Sorry, an alle!

bearbeitet von NeoMind
Geschrieben

Oh ja, wir sind ziemlich OT, Am besten wir erstellen ein neues Thema.

Leider muss ich zum Leidwesen meines Lieblingsmoderators auch noch was loswerden.

@Brighid, nicht alle Schulen haben Schulpsychologen, cool dass es bei euch so war, aber ich wurde mit meinen Problemen von der Schule aus halt allein gelassen.

Und von wegen ADHS und Gewalttätigkeit bzw beschimpfen, bei mir und dem Sohn einer Freundin ist es zum Beispiel so dass wir überhaupt nicht Gewalttätig sind, weder Tagsüber noch wenn das Ritalin nachlässt, auch beschimpfen ist gar nicht. ABER! Mir wurde mal an meinem letzten Urlaubstag etwas ins Getränk gemischt (vermutlich Methamphetamin) so dass ich eine Überdosis hatte, da hab ich fast meinen Eltern was angetan.

Aber trotz Ritalin hab ich immer noch den Genuss der Vorteile des ADHS.

Geschrieben (bearbeitet)

@LaraCroftCD doch jede Schule hat Schulpsychologen. Sie sind vorgeschrieben. Das Problem was deine Schule wahrscheinlich hatte, ist das eure zuständige Schulpsychologin entweder Schwanger war, oder in Rente ging. Es keinen Ersatz gab und daher ein Schulpscholpoge aus einer anderen Schule für euch zuständig war. Die Person die bei euch die Schüler auf LRS getestet hat war euer zuständiger Schulpsychologe.

 

Viele Kinder werden mit ADHS im Stich gelassen. Das ist mir sehr wohl bewusst. Deswegen war eines meiner ersten Erkenntnisse schon im ersten Jahr Kindergarten, dass wenn ich möchte das mein Sohn fair behandelt wird ich entweder viel Geld zum spenden brauche, oder in den Elternbeirat muss. Geld hatte ich keines, deswegen war ich seitdem brav im Eternbeirat, organisierte Veranstaltungen, sammelte Spenden und vermittelte zwischen Eltern und Lehrer. Dadurch bekam ich natürlich einen anderen Zugang zu Lehrern und dem Direktor, da ich ja nicht nur die Mama eines ADHS Kindes war sondern auch Elternbeiratsvorsitzene.

 

Zu den Austickern. Mein Sohn hat sehr starkes ADHS in der Kindheit gehabt. Da war diese Verstärkung die bei Medikinet auftaucht, sobald es nachlässt, zu viel. Sein Vulkan war ja schon von Natur aus immer am oberen Level gefüllt. Durch dieses zusätzliche Verstärken beim Nachlassen der Medikamentation war dann einfach was es zum explodieren brachte. Er lernte vor den Medikamenten bereits wie er den Ausbruch regulieren kann. Als er 10 war, war er ja schon bereits 7 Jahre in Therapie. Der Umstand das sein ADHS verstärkt wird, war da einfach zu viel. Nichts mehr was er irgendwie kontrollieren könnte. Deswegen bekam er eben dann die Ganztagesdosen. Da war er dann auch nicht agressiv und ist es auch heute ohne Medikamentation auch nicht. Er wollte wie andere Kinder sein. Das hat Medikinet auch definitiv geschafft. Er hätte das auch sein Leben lang nehmen können, wenn er gewollt hätte. Ich habe keine Probleme mit Medikamenten ich komme aus dem Pharmabereich. Aber es war sein Gefühl sich wie in einem Kokon zu fühlen und seine Entscheidung diesen Umstand wieder ändern zu wollen. Diesen Effekt das ein Kind sich wie gefangen in eigenen Körper fühlt gibt es häufiger. Auch die Wesensveränderungen sind nicht selten 

 

Wie ich zu Anfang schrieb.

"Ich werde niemanden dafür verurteilen der es nimmt. Ich sage lediglich. Für meinen Sohn war es der falsche Weg. Er kam mit den Gesprächstherapien besser zurecht."

 

Es gibt im Leben nur selten einen einzig richtigen Weg. Das Leben wäre sonst zu einfach. Wichtig ist es daher den Weg zu finden der einen selbst glücklich macht und den kann kein Außenstehender, sondern nur man selbst wählen.

 

Deswegen riet ich dir auch probiere es mit der Borderlinerin aus. Vielleicht ist das Euer Weg und ihr ergänzt euch hervorragend. Vielleicht ist es auch nicht Euer Weg und es wird schlimm. Wissen tust du es erst wenn ihr es probiert. Danach kannst du es immer noch als Lebenserfahrung verbuchen. Achte einfach nur darauf das du einen menschlichen Anker hast.

 

Ich habe mal etwas in der Art gelesen was ich sehr schön fand. Genau kann ich es nicht mehr wieder geben, aber so ähnlich. "Wenn der Durchschnittsmensch ein Akergaul ist ist der Borderliner ein Araber, wunderschön und schwer zu bändigen." Trifft ja irgendwie auch auf ADHSler zu. Man muss sie nur zu reiten wissen und es nicht persönlich nehmen wenn man vom Sattel fällt.

 

Ich hatte in meiner Kindheit eine echte Araberstute. Im Wald ging sie mir durch und schoss durch den Wald, weil jemand einen Schirm aufspannte. Ich rutschte und blieb mit dem Kopf am Baum hängen. Die Stirnhöhlenwand war durchgebrochen, der Zugang zu meinem Gehirn frei, und ein Teil der Gehirhaut beschädigt. Im Krankenwagen blieb mein Herz stehen und ich musste wiederbelebt werden. Aber der wahre Grund warum ich heute noch lebe, ist das sie nachdem ich ins Gebüsch fiel, neben mir stehen blieb. Nur so konnten mich Fußgänger überhaupt finden und retten. Die OP-Narbe in Form eines Haarreifes sieht man auch heute noch. Sie war mein Lieblingpferd, ich ritt danach nicht mehr viel, schlief aber regelmäßig in ihre Box im Stroh.

bearbeitet von Brighid
Geschrieben
vor 9 Stunden, schrieb Brighid:

@LaraCroftCD doch jede Schule hat Schulpsychologen. Sie sind vorgeschrieben. Das Problem was deine Schule wahrscheinlich hatte, ist das eure zuständige Schulpsychologin entweder Schwanger war, oder in Rente ging. Es keinen Ersatz gab und daher ein Schulpscholpoge aus einer anderen Schule für euch zuständig war. Die Person die bei euch die Schüler auf LRS getestet hat war euer zuständiger Schulpsychologe.

 

Viele Kinder werden mit ADHS im Stich gelassen. Das ist mir sehr wohl bewusst. Deswegen war eines meiner ersten Erkenntnisse schon im ersten Jahr Kindergarten, dass wenn ich möchte das mein Sohn fair behandelt wird ich entweder viel Geld zum spenden brauche, oder in den Elternbeirat muss. Geld hatte ich keines, deswegen war ich seitdem brav im Eternbeirat, organisierte Veranstaltungen, sammelte Spenden und vermittelte zwischen Eltern und Lehrer. Dadurch bekam ich natürlich einen anderen Zugang zu Lehrern und dem Direktor, da ich ja nicht nur die Mama eines ADHS Kindes war sondern auch Elternbeiratsvorsitzene.

 

Zu den Austickern. Mein Sohn hat sehr starkes ADHS in der Kindheit gehabt. Da war diese Verstärkung die bei Medikinet auftaucht, sobald es nachlässt, zu viel. Sein Vulkan war ja schon von Natur aus immer am oberen Level gefüllt. Durch dieses zusätzliche Verstärken beim Nachlassen der Medikamentation war dann einfach was es zum explodieren brachte. Er lernte vor den Medikamenten bereits wie er den Ausbruch regulieren kann. Als er 10 war, war er ja schon bereits 7 Jahre in Therapie. Der Umstand das sein ADHS verstärkt wird, war da einfach zu viel. Nichts mehr was er irgendwie kontrollieren könnte. Deswegen bekam er eben dann die Ganztagesdosen. Da war er dann auch nicht agressiv und ist es auch heute ohne Medikamentation auch nicht. Er wollte wie andere Kinder sein. Das hat Medikinet auch definitiv geschafft. Er hätte das auch sein Leben lang nehmen können, wenn er gewollt hätte. Ich habe keine Probleme mit Medikamenten ich komme aus dem Pharmabereich. Aber es war sein Gefühl sich wie in einem Kokon zu fühlen und seine Entscheidung diesen Umstand wieder ändern zu wollen. Diesen Effekt das ein Kind sich wie gefangen in eigenen Körper fühlt gibt es häufiger. Auch die Wesensveränderungen sind nicht selten 

 

Wie ich zu Anfang schrieb.

"Ich werde niemanden dafür verurteilen der es nimmt. Ich sage lediglich. Für meinen Sohn war es der falsche Weg. Er kam mit den Gesprächstherapien besser zurecht."

 

Es gibt im Leben nur selten einen einzig richtigen Weg. Das Leben wäre sonst zu einfach. Wichtig ist es daher den Weg zu finden der einen selbst glücklich macht und den kann kein Außenstehender, sondern nur man selbst wählen.

 

Deswegen riet ich dir auch probiere es mit der Borderlinerin aus. Vielleicht ist das Euer Weg und ihr ergänzt euch hervorragend. Vielleicht ist es auch nicht Euer Weg und es wird schlimm. Wissen tust du es erst wenn ihr es probiert. Danach kannst du es immer noch als Lebenserfahrung verbuchen. Achte einfach nur darauf das du einen menschlichen Anker hast.

 

Ich habe mal etwas in der Art gelesen was ich sehr schön fand. Genau kann ich es nicht mehr wieder geben, aber so ähnlich. "Wenn der Durchschnittsmensch ein Akergaul ist ist der Borderliner ein Araber, wunderschön und schwer zu bändigen." Trifft ja irgendwie auch auf ADHSler zu. Man muss sie nur zu reiten wissen und es nicht persönlich nehmen wenn man vom Sattel fällt.

 

Ich hatte in meiner Kindheit eine echte Araberstute. Im Wald ging sie mir durch und schoss durch den Wald, weil jemand einen Schirm aufspannte. Ich rutschte und blieb mit dem Kopf am Baum hängen. Die Stirnhöhlenwand war durchgebrochen, der Zugang zu meinem Gehirn frei, und ein Teil der Gehirhaut beschädigt. Im Krankenwagen blieb mein Herz stehen und ich musste wiederbelebt werden. Aber der wahre Grund warum ich heute noch lebe, ist das sie nachdem ich ins Gebüsch fiel, neben mir stehen blieb. Nur so konnten mich Fußgänger überhaupt finden und retten. Die OP-Narbe in Form eines Haarreifes sieht man auch heute noch. Sie war mein Lieblingpferd, ich ritt danach nicht mehr viel, schlief aber regelmäßig in ihre Box im Stroh.

Liebe @Brighid, es ist absolut nicht so dass jede Schule eine eigene Psychologin hat. Mir wurde es in meinem letzten Abiturjahr so erklärt, dass erst eine Lehrer- "Besoldungsstelle" frei gemacht werden müsste für einen Schulpsychologen was bei unserem (gibt es eine steigerung für chronisch) Lehrermangel ein absolutes Ding der Unmöglichkeit ist. Uns wurde im zweiten Coronajahr von einer Lehrerin beigebracht wir sollten uns auf verschiedene Körperstellen Klopfen und uns sagen "Ich mag mich selbst" ich habe diese Lehrerin dann gefragt was gemäß dem Falle Sei dass sich ein Schüler selbst und seinen Körper hasst und ob sie mir irgendwie weiter helfen könne. Ich habe darauf nie eine Antwort bekommen.

Aber um mal wieder zum Thema zu kommen, im Moment hab ich nicht genug Alkohol und sonstigen Shit da um mich zu trösten, mein Leben ist die Hölle und meine Freundin hasst mich gerade vermutlich ( wo sie zwar nix für kann aber trotzdem Hass).

Jetzt verstehe ich mal wieder zu gut warum Menschen wie ich eine hohe Mortalitätsrate haben.

keine Sorge, ich mach nich mehr Dummheiten als sonst, trotzdem gehts mir gerade ziemlich kacke, ich hoffe morgen iss besser.

Ich hoffe nur um alles auf der Welt dasd meine Freundin auch nicht irgendwann mal Dummheiten macht, ich hab das bei meinem Vater mit gemacht und hab sehr Wahrscheinlich davon eine PTBS. Ich hoffe falls es ihr mal so dreckig geht das sie an Dummheiten denkt dass ich die Anzeichen erkenne. Ich darf zwar kein Auto fahren aber ich währe SOFORT bei ihr. Manchmal macht sie ihren Mitmenschen schon ziemlich Sorgen, ich glaube aber sie realisiröert das zum Glück nicht, selbst wenn man sie drauf anspricht.

aber ich bin ziemlich sicher, wenn sie Border ist, ist sie keine Hardcore - Border.

Manchmal möchte ich sie einfach nur in den Arm nehmen und ihr sagen: "Alles wird wieder gut", aber ich glaube dass wünscht sich jeder Mensch manchmal.

Auch wenn sie manchmal ziemlich verletzend sein kann hab ich großen Respekt vor ihr.

*Seufz* Lara

Geschrieben

Also, liebe @LaraCroftCD, ich wünsche Euch viel Glück! Ehrlich!

Ich versuche zwar gerade das Bild aus dem Kopf zu bekommen, wie das funktionieren soll, so, Vulkan auf Araber oder umgekehrt, aber da gibt's sicher eine statistische Möglichkeit, dass sowas funktionieren kann! Ich bin zwar scheiße in Mathe, kann mir aber vorstellen, dass Harald Lesch es anhand von quantenmechanischen Effekten und mehreren Paralleluniversen berechnen könnte.

Und ja, schlechte Erfahrungen gehören dazu! Offener Schädel? Nur zu! Wirklich, ich habe viel, sehr viel "Erfahrung" sammeln dürfen. Für vieles bin ich auch dankbar. Aber: Auf das Meiste konnte ich verzichten - und es wäre schlicht nicht nötig gewesen für die Entwicklung.

Nur zu, "folge Deinem Herzen, egal wohin!" Nur zu, ja, ehrlich! Sinnsprüche auf Wandkalenderniveau, ist genau das, was man zum Überleben braucht! Das Tolle an Allgemeinplätzen wie: "Wenn Du's nicht probierst, weißt Du's nicht!", ist, dass "Captain Obvious" mal wieder einen ablassen konnte - und das Phrasenschwein endlich bald platzt! Ganz zu schweigen von der knöcheltiefen menschelichen Erkenntnis, die darin steckt!

Das Blöde daran aber ist: Sie werden meist dazu verwendet, um sich Dinge passend zu reden/wünschen. Und folgen wir mal der statistischen Logik, gibt's natürlich IMMER die Möglichkeit, dass es klappt ("Hach, es wünschen sich doch auch alle, das hört sich doch so gut an!"). Diese Phrasen und Wünsche beeinflussen allerdings die Wahrnehmung und oft genug sind sie die erkennbaren Stoppschilder vor dem Abgrund - vor aller Augen!

"Ja, Scheiße ist der beste Dünger. Wer gelernt hat sie fressen, bekommt die Chance zu erkennen, dass man daran wächst!" Das ist ein Originalspruch von mir. Heute würde ich aber noch hinzufügen wollen: "Aber nur weil's Scheiße ist, musst Du es Dir nicht reinziehen! Ab einer gewissen Menge erstickt man drin! Erdbeeren sind auch voll geil! Die Vielfalt machts!".

Und nun ein paar Praxisempfehlungen:

Sobald das Wort "eigentlich" in Deiner Antwort auf: Wie läuft´s bei Euch? Liebt ihr Euch? Alles gut bei Dir/Euch? Vorkommt, ist es vorbei - auch wenn´s noch nicht offiziell vorbei ist - oder sogar bevor es angefangen hat. Ein weiterer Hinweis: Du Dich dabei erwischt, wie Du sagst "Es ist kompliziert ...". Dann ist der Ofen aus! Und wenn ihr ihn eintausendmal wieder anschmeißt. Genau das ist es, was Euch langsam nach unten ziehen kann - beide! Aber wenn Ihr diesen Tanz bereits ritualisiert habt, dann kann das gefährlich werden.

Zum Abschluss gerne noch was fürs Phrasenschwein:

"Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende!" ;)

Liebe Grunze, äh, Grüße,

Neo!

Achtung: Dieser Beitrag kann Spuren von Erdnüssen und Sarkasmus enthalten.

Geschrieben

Oh Shit, doch so weit. Liebe Lara, ich habe Deinen Artikel jetzt erst gelesen. Verstehe den bitte nicht falsch! Es geht nur darum, dass ich glaube, dass Du gerade ähnliche Dummheiten machst, wie ich früher. Manche, die das nicht erlebt haben und es gut meinen, sollten einfach aufpassen, was sie Dir raten. Das finde ich einfach scheiße, und deshalb habe ich mich zu diesem Kommentar hinreißen lassen. Der ist zwar an Dich adressiert, aber nicht nur! Aber eben nicht nur an Dich! Okay?

Geschrieben
vor 7 Minuten, schrieb NeoMind:

Sobald das Wort "eigentlich" in Deiner Antwort auf: Wie läuft´s bei Euch? Liebt ihr Euch? Alles gut bei Dir/Euch? Vorkommt, ist es vorbei - auch wenn´s noch nicht offiziell vorbei ist - oder sogar bevor es angefangen hat. Ein weiterer Hinweis: Du Dich dabei erwischt, wie Du sagst "Es ist kompliziert ...". Dann ist der Ofen aus! Und wenn ihr ihn eintausendmal wieder anschmeißt. Genau das ist es, was Euch langsam nach unten ziehen kann - beide! Aber wenn Ihr diesen Tanz bereits ritualisiert habt, dann kann das gefährlich werden.

dem stimm ich zu

Geschrieben
vor 42 Minuten, schrieb LaraCroftCD:

Liebe @Brighid, es ist absolut nicht so dass jede Schule eine eigene Psychologin hat. Mir wurde es in meinem letzten Abiturjahr so erklärt, dass erst eine Lehrer- "Besoldungsstelle" frei gemacht werden müsste für einen Schulpsychologen was bei unserem (gibt es eine steigerung für chronisch) Lehrermangel ein absolutes Ding der Unmöglichkeit ist. Uns wurde im zweiten Coronajahr von einer Lehrerin beigebracht wir sollten uns auf verschiedene Körperstellen Klopfen und uns sagen "Ich mag mich selbst" ich habe diese Lehrerin dann gefragt was gemäß dem Falle Sei dass sich ein Schüler selbst und seinen Körper hasst und ob sie mir irgendwie weiter helfen könne. Ich habe darauf nie eine Antwort bekommen.

Aber um mal wieder zum Thema zu kommen, im Moment hab ich nicht genug Alkohol und sonstigen Shit da um mich zu trösten, mein Leben ist die Hölle und meine Freundin hasst mich gerade vermutlich ( wo sie zwar nix für kann aber trotzdem Hass).

Jetzt verstehe ich mal wieder zu gut warum Menschen wie ich eine hohe Mortalitätsrate haben.

keine Sorge, ich mach nich mehr Dummheiten als sonst, trotzdem gehts mir gerade ziemlich kacke, ich hoffe morgen iss besser.

Ich hoffe nur um alles auf der Welt dasd meine Freundin auch nicht irgendwann mal Dummheiten macht, ich hab das bei meinem Vater mit gemacht und hab sehr Wahrscheinlich davon eine PTBS. Ich hoffe falls es ihr mal so dreckig geht das sie an Dummheiten denkt dass ich die Anzeichen erkenne. Ich darf zwar kein Auto fahren aber ich währe SOFORT bei ihr. Manchmal macht sie ihren Mitmenschen schon ziemlich Sorgen, ich glaube aber sie realisiröert das zum Glück nicht, selbst wenn man sie drauf anspricht.

aber ich bin ziemlich sicher, wenn sie Border ist, ist sie keine Hardcore - Border.

Manchmal möchte ich sie einfach nur in den Arm nehmen und ihr sagen: "Alles wird wieder gut", aber ich glaube dass wünscht sich jeder Mensch manchmal.

Auch wenn sie manchmal ziemlich verletzend sein kann hab ich großen Respekt vor ihr.

*Seufz* Lara

Liebe Lara, für dich ist es wichtig, dass du ein stabiles Umfeld hast, mit Menschen, die dir in solchen Situationen wie jetzt gerade, helfen. Dir zuhören, dich in Arm nehmen, was auch immer du brauchst. Alkohol, etc. verbessert die Lage für einen Moment, aber nicht dauerhaft. Das, was du für deine Freundin tun würdest, wenn sie in einer solchen Situation wäre, solche Menschen brauchst du auch für dich. Ihr seit beide instabile Persönlichkeiten (und ich meine das keineswegs böse oder verletzend), daher ist es umso wichtiger, dass dein "drum rum" dir den Halt gibt, den sie dir ggf. nicht geben kann, auch wenn sie wollen würde, weil sie gerade selbst in einer schwierigen Phase ist. Alles Gute dir für heute Abend! 

Geschrieben
vor 25 Minuten, schrieb NaughtyButterfly:

Liebe Lara, für dich ist es wichtig, dass du ein stabiles Umfeld hast, mit Menschen, die dir in solchen Situationen wie jetzt gerade, helfen. Dir zuhören, dich in Arm nehmen, was auch immer du brauchst. Alkohol, etc. verbessert die Lage für einen Moment, aber nicht dauerhaft. Das, was du für deine Freundin tun würdest, wenn sie in einer solchen Situation wäre, solche Menschen brauchst du auch für dich. Ihr seit beide instabile Persönlichkeiten (und ich meine das keineswegs böse oder verletzend), daher ist es umso wichtiger, dass dein "drum rum" dir den Halt gibt, den sie dir ggf. nicht geben kann, auch wenn sie wollen würde, weil sie gerade selbst in einer schwierigen Phase ist. Alles Gute dir für heute Abend! 

Ja, tatsächlich hab ich solche Menschen, meine Eltern und zwei Freundinnen 

Geschrieben

Und bitte vergiss nie: Alle sind für sich selbst verantwortlich, alle, immer! Also, Du für Dich, und sie für sich! EGAL was sie sagt oder macht, bzw. sich selbst antut - das hat sie, und sonst niemand anderes entschieden! Auch wenn sie nichts dafür kann:

Tipps:

Nr. 1: In solchen (oben genannten) Punkten gar nicht erst auf Diskussion einlassen - niemals! Sobald Du das machst, bist Du auf "ihrem" Spielfeld. Aber in Wirklichkeit ist es das Spielfeld der "Störung" UND dieses Menschen. Das heißt, dass die Verhältnisse dort IMMER mindestens 2:1 gegen Dich stehen. Da kannst Du nur verlieren. Und hier geht es nicht um ein Spiel, sondern um die Stabilität, den Rahmen, den Halt - den Ihr beide braucht! Emotionale Erpressung in solchen Situationen gehört zum kleinen Einmaleins. Ja, können nichts dafür, keine Anklage - ist einfach Fakt! Und wer frei von Schuld ist, der werfe jetzt gerne den ersten Stein ...

Nr. 2: Entlasse sie auch in solchen Situationen nicht aus der Verantwortung! Das ist ganz wichtig! Denn mit ein Grund solcher Zustände/Situationen, ist, dass sie Sicherheit spüren wollen. Sie wollen sicher gehen, dass Du hältst. Du bist wie eine Eisdecke auf einem zugefrorenen, dunklen See. Sie springt auf Dir herum, nur um sicherzugehen, dass sie nicht im dunklen Nichts verschwindet. Der Nachteil aber ist, dass es sich in der Regel ritualisiert, sie also immer wieder auf Dir rumspringen wird, bis sie sich sicher fühlt - sorry, in dieser Erzählung kommst Du wirklich nur in Deiner Funktion als "Sicherheitsspenderin" vor. Das Problem dabei ist, dass Du davon irgendwann kaputtgehst - garantiert! Kein Mensch ist unkaputtbar, auch Du nicht! Deshalb, spiegel sie, sag ihr, was sie tut und wie es Dir dabei geht und wie Du es erlebst. Vorteil: Du nimmst Sie ernst! Du reduzierst sie nicht auf ihre Störung! Entweder sie kommt darauf klar oder packt ihre Sachen und ist weg! Wenn sie weg ist, dann weißt Du wer von beiden mit Dir zusammen war Sie oder die Störung. Bleibt sie, wird sie wirklich langfristig davon profitieren können!

Nr. 3: Bleib selbst in Verantwortung! Und zwar für Dich und alle anderen! Denn, überlege Dir gut, ob Du Deine Menschen, die Dir nahestehen, wirklich immer wieder dazu verwenden möchtest, um Dir zu helfen, mit ihr zusammenzubleiben. Nichts dagegen, wenn das ab und zu vorkommt - alles kein Ding! Allerdings macht die Menge das Gift. Und wenn Du Dich in der Situation wiederfindest, dass Deine Freundinnen das nicht mehr mitmachen wollen, dann hast Du ein echtest Problem - und Deine Eltern gleich mit! Die Frage ist: Was willst Du? Und wenn man sich mal in dieser Spirale befindet, dann ist der Ausstieg entweder nur mit Hilfe möglich - oder durch einen reinigenden Crash. Letzteres kann böse enden. Nimm Dich selbst in Verantwortung und frage Dich, ob das fair ist, ob Du das willst und entscheide SELBST. Und bleib konsequent! Ich wurde tatsächlich noch ein paar Jahre gestalkt. Heute mache ich einen großen Bogen und zeige frühzeitig Grenzen auf.

Wie gesagt, weder Du noch sie kann was dafür, kein Beef! Aber diesen unangenehmen Realitäten musst Du Dich eben stellen, wenn sie es nicht kann. Nochmals: Ihr Beide seit okay so wie ihr seid, ich halte nur die Kombination von instabil mit instabil für hochgradig ungesund, für Euch beide. Wie gesagt, für mich ist Araber und Vulkan nur im Bereich der abstrakten Kunst zu verwirklichen - so leid es mir wirklich tut.

Letzter Tipp: Wenn Du merkst, dass Du Deinen Eltern und Freunden schon gar nichts mehr darüber erzählen willst: Beende die Beziehung! Es ist schon schlimm, eine Beziehung zu beenden (und glaub mir, daran wirst Du wirklich er-wachsen!). Aber auch noch seine Freundinnen verlieren? Scheiß Deal! Wenn Du das für eine Person tun musst, dann ist das keine Liebe!

 

Geschrieben

@LaraCroftCD

"Aber um mal wieder zum Thema zu kommen, im Moment hab ich nicht genug Alkohol und sonstigen Shit da um mich zu trösten, mein Leben ist die Hölle und meine Freundin hasst mich gerade vermutlich ( wo sie zwar nix für kann aber trotzdem Hass).

Jetzt verstehe ich mal wieder zu gut warum Menschen wie ich eine hohe Mortalitätsrate haben."

 

Ich bin nun etwas verwirrt. Gestern hast du noch geschrieben das du alles im Griff hast, deine Medis gut eingestellt sind und du dir zutraust zu reflektieren bevor es dich in den Abgrund reisst. Heute hast du nicht genügend Alkohol zu da um zu ertragen das deine Freundin ein Tief hat. Wenn dich das jetzt so umhaut, seid ihr bereits toxisch für einander. 

 

Egal ob Borderliner, ADHSler oder was auch immer. Wenn man nicht selbst stabil ist, kann man auch für keinen anderen da sein. Klar ist gerade alles viel, aber bitte kümmere dich erst einmal um deine eigene Gesundheit. Gehe regelmäßig zur Therapie und zu Ärzten. Finde deine eigene Mitte und Balance wo du glücklich bist. Und dann sehe in Ruhe weiter.

 

Du wirst sie vor sich selbst nicht beschützen können. Das sind ihre Dämonen und nicht deine. Du kannst ihr ihre Schmerzen nicht nehmen. Das muss sie ganz alleine machen. Du kannst sie auf ihren Weg begleiten und unterstützen. Mehr nicht. Dazu müsstest du aber selbst stabil sein. Und das bist du aktuell nicht, um ihre Hochs und Tiefs als gegeben hinzunehmen und nicht zu sehr an dich ranzulassen.

Geschrieben (bearbeitet)

@LaraCroftCD Wegen dem Schulpsychologen. Scheint NRW etwas anders zu ticken als Bayern.

Zitat Wikipedia Bayern;

"Im Land Bayern sind Schulpsychologen in der Regel Lehrkräfte, die ein Aufbaustudium in Psychologie absolviert haben und an ihren Schulen schulpsychologische Beratung durchführen."

 

Zitat Wikipedia NRW:

"Schulpsychologie ist in NRW eine gemeinsame Aufgabe des Landes und der der Kommunen. Die Kooperation zwischen Kreisen/kreisfreien Städten und dem Land NRW wird über individuelle Rahmenvereinbarungen festgelegt und über ein gemeinsames regionales Einsatzmanagement fortlaufend konkretisiert und abgestimmt. Landesbedienstete Psychologen und kommunal bedienstete Psychologen arbeiten in diesen Einrichtungen gemeinsam.[3] Dies ist bundesweit eine einzigartige Konstruktion. Daher gibt es in NRW auch teilweise sehr große schulpsychologische Dienste (z. B. in Köln, Düsseldorf oder Münster)."

 

Du hättest dich so zumindest mein Verständnis an deine Kommune wenden müssen und die hätten dich dann weiter vermittelt.

 

bearbeitet von Brighid
Geschrieben
vor 10 Minuten, schrieb Brighid:

Ich bin nun etwas verwirrt. Gestern hast du noch geschrieben das du alles im Griff hast, deine Medis gut eingestellt sind und du dir zutraust zu reflektieren bevor es dich in den Abgrund reisst. Heute hast du nicht genügend Alkohol zu da um zu ertragen das deine Freundin ein Tief hat.

Weil es einfach erhebliche Unterschiede gibt, zu einem Schulkind mit ADHS, dass seit seinem dritten Lebensjahr in (herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle, wirklich!) professioneller Therapie ist, deren Mutter im Elternbeirat ist und dessen Schule (Jackpot!) kooperiert - mit jemandem der zusätzlich im Autismus Spektrum ist, eben nicht immer die Förderung und Möglichkeiten hatte und nun eben eine junge erwachsene Person ist. Das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht, Äpfel und Kokosnüsse!

Und das, was Du und ich geschrieben und berichtet haben, liebe @LaraCroftCD, leider sehr viel häufiger bei Menschen wie uns vorkommt als in anderen Bevölkerungsgruppen. Fuck, ich kann es gar nicht fassen, dass ich es bis hierhin ohne Unterstützung geschafft habe! Aber ich weiß, dass es für Außenstehende leicht den Eindruck erwecken kann, dass übertrieben wird, man larmoyant ist oder in die Schublade gepackt wird, die eigene Scheiße zu projizieren. Nein, es sind einfach Erfahrungswerte - Werte! Ich betrachte sie als Schatz, wenn ich damit nur einem Menschen helfen kann! Und, liebe Lara, ich nehme Dich dabei ernst! Ausnahmslos, jedes Wort!

Liebe @Brighid, das ist alles nicht gegen Dich gerichtet. Ich habe große Achtung vor dem, was Du gerissen hast. Allein schon beruflich kann ich das schon gut einschätzen. Manche Dinge, wie Wortwahl ("ruhiggestellt", "Persönlichkeitsveränderung", usw.) und das nicht Stehenlassen können von anderen positiven Erzählungen erzeugen einfach ein Framing, dass schädlich sein kann. Medis sind nicht "die alleinige Rettung". Aber manchmal macht dieser kleine Unterschied, doch einen lebensrettenden Unterschied. Manchmal reicht eine Handbreit Wasser unterm Kiel, um nicht unterzugehen. Es ist nicht viel, aber es reicht. Insbesondere für Menschen, bei denen es nicht so optimal gelaufen ist - oder bei Menschen, bei denen es sich künftig vielleicht anders entwickelt. Wenn Menschen irgendwann solche Indikationen ablehnen oder als Kind vorenthalten wird - obwohl es vielleicht nötig ist/wäre - dann kann das sehr schlimme Folgen haben. Deshalb werbe ich hier für Offenheit!

Und by the way, ich habe ähnliche Diagnosen, Menschen sind unterschiedlich, aber ich habe in ihrem Alter ähnliches durch. Und das ist etwas, was ich teilen kann. Ich weiß, Du meinst es von Herzen gut. Und ich bin mir sicher, dass Du weißt, wovon Du schreibst. Allerdings schreibst Du aus einer Erfahrungswelt, die doch ein bisschen weiter weg ist - bitte sei mir nicht böse deswegen. Ich hoffe, das ist okay so für Dich.

Liebe Grüße,

Neo

Geschrieben

Lieber Neo,

und das sage ich nun dir. Du bist nicht Lara und Lara ist nicht du. Du projiziert sehr wohl und scheinst von mir sehr getriggert zu sein. Nicht schlimm passiert mir öfter auch bei "Normalos".

 

Dennoch habe ich nichts verteufelt, sondern lediglich gesagt das Medis bei meinem Sohn der falsche Weg waren. Den er selbst gewählt und sich wieder umentschieden hat. Und auch dieser Weg war wichtig. Denn es brachte ihm Erfahrungen. Mache gut, manche schlecht.

 

Und auch Lara wird ihren eigenen Weg gehen müssen, ihre eigenen Dämonen bekämpfen müssen und ihre eigenen Erfahrungen sammeln müssen. Davon werden welche gut und welche schlecht sein. Aber das Leben ist keine einzige Hölle und ich hoffe sie findet die Hilfe die sie braucht um das zu erkennen.

 

Und das sage ich als heute Erwachsene die vor ihrer Mutter und ihrem ebenfalls gewaltätigen Mann mit 13 ins Kinderheim flüchtete und an PTBS litt. Das waren meine Dämonen. Die wiederum nichts mit meinem Kind zu tun haben. Genauso wenig wie deine mit Laras.  

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