Angstspiele

Hast du Angst?

Alles über das Angstspiel

Das Angstspiel (englisch: Fear Play) ist eine Form des psycho-emotionalen BDSM, bei dem Angst eingesetzt wird, um starke emotionale Reaktionen hervorzurufen. Im Extremfall wird unser Überlebensinstinkt in Form einer Kampf/Flucht-Reaktion (fight or flight) ausgelöst. Da das Angstspiel als gefährlich eingestuft wird, gilt es in der Szene als grenzwertig und wird dem Edge Play zugerechnet, da es die Teilnehmer schnell an ihre Grenze bringen kann.
Es gibt viele Arten des Angstspiels, gemeinsam ist ihnen, dass sie emotionale Belastbarkeit testen, sowohl beim Top als auch beim Bottom. Der/die Sub stellt sich der Gefahr, dass Schwächen oder Geständnisse gegen ihn/sie verwendet werden, als Dom/Domina erkennt man unangenehmere und dunklere Aspekte des eigenen Selbst. Das Angstspiel macht die Furcht zu einem erotischen und intensiven Erlebnis, erfordert aber viel Vorbereitung, Vertrauen und Nachsorge.

Was ist das Angstspiel? 

Das Angstspiel ist eine Praktik im BDSM, die sich auf den psychologischen Akt konzentriert, jemandem Angst einzuflößen. Im Wesentlichen kann dies auf physische oder mentale Weise geschehen; Manchmal wird das Angstspiel mit anderen Schmerz- und / oder Lustspielen gemischt, je nach betroffener Person.

Was bedeutet Angstspiel?

Das Angstspiel gehört zu BDSM wie Schmerzen und Erniedrigung. Das Angstspiel fickt den Kopf und sorgt – die entsprechende Neigung bei dem/der Sub vorausgesetzt – für einen kräftigen Endorphinkick. Richtig dosiert kann Angst ein mächtiges Aphrodisiakum sein. Beim Angstspiel dreht sich alles darum, Furcht und Schrecken zu erzeugen, worauf der devote Part mit einem Adrenalinstoß belohnt wird. Stell dir das ähnlich vor, wie den Ritt auf einer Achterbahn oder wenn du einen heftigen Horrorfilm ansiehst. In diesen Fällen erlebt man den gleichen Effekt, dass Angst ein Genuss sein kann.

Ist das Angstspiel sicher?

Aufgrund der psychologischen Natur wird das Angstspiel bei den Edgeplays eingeordnet. Es gelten die Regeln des RACK-Konzepts (Risk Aware Consensual Kink) und es ist wichtig, dass die Person, der die Angst eingejagt wird, nach dem Spiel sicher und angemessen aufgefangen wird. Das Angstspiel ist nicht für Anfänger geeignet und sollte nur von Partnern gespielt werden, die einander sehr gut kennen, über ein ausgezeichnetes Vertrauensverhältnis verfügen oder eine gesicherte und gut funktionierende Beziehung führen.
Achtung: BDSM-Sessions sind kein Therapierersatz. Hat der/die Sub extreme Ängste komm nicht auf die Idee deine Session wie eine Art Konfrontationstherapie zu gestalten. Der Schuss wird nach hinten losgehen, wenn du jemanden, der ernsthaft an Arachnophobie leidet, eine fette Spinne präsentierst. Überlass das besser den Profis.
Es ist wichtig im Angstspiel nicht zu vergessen: Die Session spielt sich hauptsächlich im Kopf der/des Sub ab. Gefühle und Traumata, die erlebt werden dürfen nicht beurteilt, verharmlost oder abgetan werden. Top muss sich absolut darauf verlassen, dass Bottom offen und ehrlich ist, und muss seiner- bzw. ihrerseits das Feedback für bare Münze nehmen.

Wie spielt man das Angstspiel?

Beispiele für angstbasierte Sessions:
Albträume – Spielen einer Szene, die auf den Ängsten des/der Sub basiert.
Mumifizierung - unter Verwendung von Palettenfolie wird der Bottom vollständig immobilisiert. Bei dieser Art von Angstspiel geht es das Aushalten der Angst und den Triumph über sie.
Die Angst davor, geschnitten zu werden, z. B. unter Verwendung eines gefrorenen Plastikgegenstands, der die Illusion eines scharfen Messers erzeugt. Das Austreten von Blut kann mit warmem Öl simuliert werden.
Das Nachspielen von Szenen aus Horrorfilmen oder anderer furchteinflößender Kunst.
Das Fesseln und scheinbares Zurücklassen in einer verlassenen Fabrik oder einem Keller.

Fragen & Diskussionen über Angstspiele

  • Angstspiel

    Ich habe bisschen über Angstspiel gelesen und denke, dass es mich interessiert. Wie setzt ihr das mit eurem Partner um? Erzählt mal bisschen was ihr besonders mögt oder was ihr schon ausprobiert ...
  • Mitglieder, die nach Angstspiele suchen

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    Ähnliche Begriffe: angstspiel, fear play

    Ähnliche Vorlieben wie Angstspiele

    Oft vergleicht man BDSM mit Vanilla und anderen „harmloseren“ Praktiken. Dabei gibt es eine unglaubliche Bandbreite an Spielarten und Praktiken innerhalb des BDSM. Diejenigen der etwas gefährlicheren Natur werden unter dem Begriff Edge Play zusammengefasst. Zum Edge Play gehört Messerspiel über Breath Control, extrem harte Bondage bis hin zum Rapeplay. Es gibt keine einheitliche Definition, aber man kann sagen, einige Praktiken werden sogar innerhalb der BDSM Community sehr kontrovers diskutiert. Edge kommt aus dem Englisch und bedeutet Kante oder Rand.
    Messer üben auf viele Menschen einen enormen Reiz aus. Man kann sie vielseitig nutzen und es gibt so viele verschiedene Ausfertigungen für alle möglichen Ansprüche und Gelegenheiten. Messerspiele sind deshalb in der BDSM-Community sehr beliebt und werden für verschiedene Zwecke verwendet. Man kann damit das Wachs entfernen nach einem heißen Spiel mit Kerzen, oder man nutzt es, um Fesseln zu lösen. Beim Angstspiel nutzt man das Messer, um einer gefesselten Person die Kleider vom Leib zu schneiden. Es kann unglaublich erregend sein, den kalten Stahl der Klinge auf der Haut zu spüren. Messerspiele kann man in jede Session einbauen, wenn man Spaß mit Klingen von stumpf bis scharf mag. Der/die Top hat die Kontrolle, sobald er/sie das Messer in die Hand nimmt.
    Für viele Menschen in der Fetischszene und im BDSM sind Verletzungen ein No Go. Sie lehnen nicht nur das Blutspiel ab, sondern generell auch alle BDSM Praktiken, bei denen es blutende Verletzungen gibt. Genau betrachtet ist das eine sehr willkürliche Grenze. Denn diese Menschen haben in der Regel kein Problem mit blauen Flecken, die bei einer normalen BDSM Session auftreten. Diese blauen Flecken entstehen jedoch deshalb, weil kleine Blutgefäße platzen und das Blut im Gewebe unter der Haut austritt. Mit anderen Worten sind auch blaue Flecken nichts anderes als blutende Verletzungen, nur dass das Blut nicht austritt. Blutspiel-Fans gehen einen Schritt weiter. Sie nehmen kleinere Verletzungen in Kauf oder fügen sie bewusst zu. Manche gehen sogar so weit, Narben zu hinterlassen, als Besitzzeichen oder als Ersatz für ein Tattoo.